Die ganze Decke strahlt mit W-Lan (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Montag, 17.09.2018, 11:18 (vor 2243 Tagen) @ H. Lamarr

Ein Baubiologe hat bei uns in der Wohnung festgestellt, dass die ganze Decke mit WLAN (5 Gigaherz) strahlt. Ich vermute, es kommt vom PowerLan einer Nachbarwohnung. Ich habe ein Baldachin (Silver Tulle). Dort gibt es eine Ankoppelung und innerhalb des Baldachins wurde somit eine hohe Belastung des WLAN festgestellt. Der Baubiologe empfiehlt, die Decke mit einer guten Abschirmfarbe zu streichen.

Quelle: http://forum.gigaherz.ch/viewtopic.php?p=71467#p71467
Jahr: 2018
Erzählerin: Teilnehmerin "Aponi" im Gigaherz-Forum, eigenen Angaben zufolge "elektrosensibel".

Kommentar: Kein Baubiologe, kein Problem. Vermutlich ein Fake-Posting, das im weiteren Fortgang des Stangs bei Gigaherz verkappten Baubiologen Gelegenheit geben soll, "gute Ratschläge" zu geben. Technisch sinnfrei – weil zwei völlig unterschiedliche Übertragungstechniken, ist die Vermutung das W-Lan-Signal komme von Powerline (PLC). Ebenso gut könnte "Aponi" vermuten, links sei von oben gesehen rechts.

PLC findet auf Trägerfrequenzen im Bereich 2 MHz bis rd. 70 MHz statt, die Schirmwirkung von Baldachinen ist bei diesen tiefen Frequenzen generell erheblich schwächer als bei den gängigen Mobilfunk- und W-Lan-Bändern (900 MHz ... 5000 MHz). Je höher die Frequenz desto besser die Schirmwirkung. Eine biologische Notwendigkeit, sich mit einem Baldachin gegen Funkeinwirkung zu schützen gibt es nicht, eine psychologische bei "Elektrosensiblen" hingegen schon. Einschlägige Anbieter haben das Marktpotenzial längst erkannt und bieten objektiv überflüssige Schirmbaldachine für etwa 1000 Euro an.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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