New York Times: Putin-Trolle verbreiten 5G-Paranoia (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Dienstag, 21.05.2019, 01:57 (vor 1764 Tagen) @ H. Lamarr

Gegen 3G, 4G, Tetra-Funk und W-Lan versuchte die Anti-Mobilfunk-Szene mit ihren kleinen Profiteuren der Angst vor Funk die Massen zu mobilisieren – mit bescheidenem Erfolg. Bei 5G ist es anders, die Proteste sind keine kleinen lokalen Strohfeuer, sondern haben viele westliche Industrienationen erfasst, Petitionen krebsen nicht mehr mit ein paar hundert Mitzeichnern herum, sondern verbuchen zehntausende Unterstützer. Damit halte ich es nicht für ausgeschlossen, dass die Behinderung der 5G-Einführung im Westen, für viele Industrien und Branchen dort ein künftiger Wettbewerbsfaktor, von den üblichen Verdächtigen aus dem östlichen Ausland befeuert wird.

Wie watson.ch (Schweiz) am 13. Mai 2019 berichtet, vertritt jetzt auch die New York Times die These von einem Wirtschaftskrieg zulasten von 5G im Westen, inszeniert von östlichen Troll-Fabriken. Auszug:

Spätestens seit der Veröffentlichung des Mueller-Reports ist im Detail bekannt, wie Russlands Propaganda-Maschinerie versucht, westliche Demokratien zu destabilisieren. Die Putin-Trolle beschränken sich jedoch nicht nur darauf, Wahlen zu beeinflussen. Sie versuchen ganz gezielt, die Bevölkerung zu verunsichern und Hass zu schüren.

Nun hat die «New York Times» aufgedeckt, dass Russlands Propagandasender RT, vormals Russia Today, systematisch Gruselmärchen über die angeblichen Gefahren der 5G-Technologie verbreitet. In Beiträgen wie «Ein gefährliches Experiment» wird behauptet, 5G-Signale hätten «Gehirn-Krebs, Unfruchtbarkeit, Autismus, Herztumore und Alzheimer zur Folge», schreibt die «New York Times».

Der krachende Anti-5G-Auftritt von Franz Adlkofer im Februar 2019 bei RT Deutschland ist unter diesen Umständen wohl neu zu bewerten. Ich habe den Eindruck, langsam kommt Licht ins Dunkel der 5G-Tea-Party-Veranstalter. Obwohl: Der Verdacht, Adlkofer sei ein Putin-Troll, ist fast zu schön, um wahr zu sein. Der Artikel auf watson.ch hat gegenwärtig 175 teils gute Kommentare. Leider nennt watson.ch keinen Link zum Original-Artikel der NY Times, dieser sollte sich jedoch finden lassen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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