„Bewusst werden in diesem Jahr mit dem Programm neue Wege beschritten“ – so die Begrüßung des Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) an die Teilnehmer seines jüngsten Mainzer Mobilfunksymposiums. Es wurde diesmal am Himmelfahrtstag abgehalten und zog rund 100 Besucher an, darunter viele Aktive aus mobilfunkkritischen Bürgerinitiativen. Unser Berichterstatter resümiert: Mag der BUND 2010 auch neue Wege probieren – ohne inhaltliche Klärung werden es jedoch die alten bleiben (23.05.2010).
„Neue Wege“? Insider und Kenner der Szene horchten auf. Denn diesmal sollte es nicht bloß, wie in den Jahren zuvor, um befürchtete schädliche Auswirkungen der Mobilfunktechnik auf Mensch und Umwelt gehen. Es sollte vielmehr ein „ganzheitlicher Ansatz“ unter „Berücksichtigung von Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Umweltfaktoren“ versucht werden – was auch immer das im Verlauf der Veranstaltung noch genauer würde bedeuten sollen.
Deutet sich beim BUND eine gewisse Ernüchterung auf dem bislang verfolgten Weg an? Angesichts des Ausbleibens wirklich handfester, reproduzierbarer Nachweise über die behaupteten Gefahren des Mobilfunks scheint sich Skepsis auszubreiten.
Man hat offenbar registriert, dass die Mobilfunkdebatte bis heute nicht im Kreise der „etablierten“ Umweltdiskurse angekommen ist. Besorgnisse um den Klimawandel, das Waldsterben oder die Atomenergie sind in der Gesellschaft präsent, sind Bestandteil der allgemeinen Diskussionskultur. Mobilfunkkritiker aber erleben sich mit ihren Anliegen auch nach zehn Jahren des Kampfes nicht ernst genommen, mitunter gar als Spinner abgetan.
Was aber ist der Grund für das allmähliche Erlahmen der Mobilfunkbewegung? Die Veranstalter schickten die rund 100 Teilnehmer des Symposiums am Nachmittag in eine Ideen- und Selbstfindungskonferenz („Open Space“), um unter der provokanten Fragestellung: „Mobilfunkinitiativen Quo Vadis – gibt es Wege aus der Krise?“ innere Einkehr zu halten und Antworten aufzufinden. Mit offenen Augen und Ohren ließen sich aber bereits im Vortragsprogramm Hinweise darüber aufspüren, warum inzwischen das Wort von der Krise die Runde macht.
Studie „Dosis und Wirkung“: Kein Stoff für Alarmismus
Zunächst sorgte ein Zwischenbericht aus der großangelegten BUND-Studie „Dosis und Wirkung“ für Ernüchterung – jedenfalls bei denen, die sich endlich eine wissenschaftlich fundierte Bestätigung der These von der Gefährlichkeit der Mobilfunkstrahlung erhoffen.
Sendungsbewusster BUND Das Mobilfunksymposium des BUND (Rheinland-Pfalz) findet seit neun Jahren statt, es präsentiert Vorträge bevorzugt aus mobilfunkkritischer Sicht. In den letzten Jahren wurde die Zusammenarbeit mit dem Verband Baubiologie intensiviert; seit dem 6. Mobilfunksymposium (2007) ist der Verband Mitveranstalter. Tagungsort war auch diesmal wieder der Erbacher Hof in Mainz. Das nächste Symposium ist auf den 21. Mai 2011 terminiert. |
Er habe als Mobilfunkkritiker gehofft, Korrelationen zwischen gemessenen Belastungen und nachweisbaren Beschwerden darstellen und nachweisen zu können – also zeigen zu können, dass Mobilfunk krank macht, so formulierte es der leitende BUND-Wissenschaftler Dr. Peter Germann. Und konstatierte vor dem Hintergrund der bis jetzt vorliegenden Ergebnisse eine gewisse „Enttäuschung“.
Dr. Germann, offenbar Wissenschaftsgeist genug, um auch das Scheitern oder Relativieren einer These als Studienergebnis und -erfolg würdigen zu können, konstatierte zwar einen „gewissen Trend“ bei ermittelten Schlafstörungen und Erschöpfung, verzichtete aber auf jede Dramatisierung. Denn ein eindeutiger Zusammenhang zwischen Gesundheit und Mobilfunkeinfluss kann aus den Daten bislang eben nicht konstruiert werden.
Eine wissenschaftliche Kollegin und Epidemiologin präsentierte beispielhaft eine Auswertung zu Krebsfällen in Verbindung mit Dosisbelastungsgraden: doch im Sinne eines „je mehr, desto häufiger“ ließ sich auch da keine Eindeutigkeit ermitteln. Auffallend in diesem Zusammenhang war die Randbemerkung Dr. Germanns, dass 25 % der Befragten die Fragebögen nicht zurückgesendet hätten und dadurch bei der Auswertung Probleme entstanden seien. Aber: Bei Befragungen im Feld sind 75 % Rücklaufquote im Allgemeinen ein guter Wert. So lassen sich auch aus der wohl etwas übertrieben pessimistischen Einschätzung die Schwierigkeiten erahnen, aus den Daten überhaupt Aussagen im Sinne der mobilfunkkritischen Thesen von einer Gefährdung heraus zu schälen.
Wolken über Attendorn
„Attendorn“ wird in der mobilfunkkritischen Szene seit vielen Jahren als Synonym für gelungene kommunale Mobilfunk-Standortplanung gehandelt. Noch in letzter Minute hatten die Veranstalter eine kompetente Referentin zum Thema laden können: Diplom-Geographin Monika Bathow vom Nießen-Institut schilderte den derzeitigen Status der „nachhaltigen Mobilfunkplanung“ in dem 25’000-Einwohner-Städtchen.
Das 2003 mit der EMF-Abteilung des nova-Instituts (aus diesem ist das Nießen-Institut hervorgegangen) begonnene Konzept sehe „prinzipiell“ vor, die Attendorner Mobilfunkversorgung „von außen“ zu gestalten, also „möglichst weit weg von der Wohnbevölkerung“. Neuere Kritik an dieser Priorisierung ist dort offenbar noch nicht angekommen – jedenfalls äußerte die Referentin dazu kein Wort. Schade, denn weit draußen stehende Sendestandorte lassen nämlich die Handys im Stadtinneren die Sendeleistung nach oben regeln. Die Forderung „Sender raus aus Wohngebieten“ erfüllt somit keinesfalls die Forderung nach Minimierung der Immissionen – zumindest, sofern man gewillt ist, über die Fixierung auf die Sendemasten hinaus das Gesamtsystem und damit auch die Immission der Handys auf den Kopf der Nutzer zu betrachten.
Eine generelle Akzeptanz des Konzeptes durch die Mobilfunkbetreiber scheint in Attendorn nicht erfolgt zu sein. Die Umsetzung der Standortplanung verläuft in Einzelverhandlungen mit den Betreiberfirmen, wobei es offenbar unterschiedliche Erfolge zu verzeichnen gibt: Mit drei Gesellschaften sind Standorte ausverhandelt worden (also offenbar auch solche, die dann doch von der ursprünglichen Planung abwichen); die Telekom wiederum zögere bei den UMTS-Standorten; über bestehende Antennen auf einem Hochhaus habe sich die Stadt Attendorn wiederum in einen langwierigen Rechtsstreit verheddert. Hieran wird deutlich, dass sich eine Kommune auf komplizierte Verhandlungen mit den Betreibern gefasst machen muss, also eine Ebene schwer kalkulierbarer rechtlicher Risiken betritt – selbsterstelltes Konzept hin oder her. Und deshalb muss sie sich langfristig des fortlaufenden Beistandes durch beratende Institute und Rechtsanwälte rückversichern. Das wiederum geht ins Geld.
Im späteren Verlauf des Symposiums konnte man in der Arbeitsgruppe „Mobilfunkplanung“ hören, dass ein Mobilfunkgutachten für eine Kleinstadt ohne technische/anwaltliche Begleitung gegenüber den Betreibern praktisch nicht durchzusetzen sei. Ein Gutachten, das „netto“ 30’000 Euro koste, bedeute dann leicht Folgekosten in sechstelliger Höhe. Bei 12’000 Kommunen in Deutschland und geschätzten mittleren 100’000 Euro pro „Fall“ würde die Milliardengrenze spielend überschritten.
„Open Space“: Wege aus der Krise?
Die „Open Space“-Konferenz im Nachgang zu den Vorträgen war als Brainstorming-Veranstaltung in kleinen Arbeitsgruppen angelegt. Man erlebte sie als eine Art Blitzlichtaufnahme zum Stand der Dinge, mit allerdings zum Teil eher diffusem Ergebnis. Zunächst wurden Themenvorschläge gesammelt für die Gruppen, jede(r) brachte „sein“ Anliegen ein. Die Gruppen diskutierten diese dann im kleinen Kreis. Am Ende stimmten alle über die Relevanz der einzelnen Themen ab. Vor allem auf den Gebieten „Kinder, Schule“, „Mobilfunkkritik juristisch“, „Kommunale Handlungsfelder“ sowie bei der offenbar notwendigen „Organisation der Kräfte“ sieht man Handlungsbedarf.
Weitere Vernetzung des Widerstandes sei nötig, befand man und redete sich dabei manches schön. Zum Beispiel wurde allen Ernstes glauben gemacht, es bestehe bei den kommunalen Senderstandortplanungen „Rechtssicherheit“. Und sei es eine Klage vor dem Menschenrechtsgerichtshof in Straßburg, eine Feststellungsklage zu Grenzwerten, oder auch mal nur eine Strafanzeige gegen einen Mobilfunk-Marktführer – man wähnt offenbar noch ein breites Arsenal ungenutzter Maßnahmen im Köcher, um den Kampf im Land zu intensivieren.
Krankmachende Energiesparlampen? Eine eigentümlich weit gedehnte Auslegung des Begriffes „Mobilfunk“ erfuhren die Besucher des Symposiums in der Form einer Demonstration von als schädlich vermuteten Einflüssen, wie sie von Energiesparlampen herrühren sollen. Energieeinsparende “Birnen” als Gefahr? BUND-Moderator Friedbert Lohner gestand ein, dass angesichts dieses Widerspruchs zwei Seelen in seiner Naturschützerbrust miteinander im Argen liegen. Eine Vorführung erwies sich denn auch als jahrmarktreife Nummer: elektromagnetische und lichtbedingte Emissionen wurden von dem Maintaler Baubiologen Helmut Merkel hör- und sichtbar gemacht. Energiesparlampen dröhnen, jaulen, quietschen, fiepen und flimmern nämlich, was das Zeug hielt, weil die für Auge und Ohr nicht wahrnehmbaren Signale durch entsprechende Apparaturen kräftig verstärkt und hörbar gemacht wurden. Inwieweit das, was da zu hören und zu sehen war, wirkliche gesundheitliche Relevanz hat, diese Frage aber blieb offen: „Sie wissen nicht, was Ihr Gehirn mit solchen Einflüssen macht“, lautete das reichlich vage Fazit. Manchen Zuhörer mochte zumindest beruhigt haben, dass man sich im realen Leben eher selten in nur 10 cm bis 1 m Abstand von einer Energiesparlampe aufhält. Und wenn doch, etwa bei einer Schreibtischlampe, dann befindet sich das “strahlende” Vorschaltgerät in aller Regel nicht im Lampensockel, sondern weit weg im Steckernetzteil. Wie sich Elektrosmog von Energiesparlampen dramatisch groß rechnen lässt, zeigt dieser Beitrag. |
Quo Vadis, Mobilfunkdebatte?
Das Erleben der diesjährigen Vorträge und die Teilnahme an der anschließenden „Open Space“-Konferenz bieten Anlass zu weiteren Reflexionen:
Manches skeptisch-wissenschaftlich orientierte BUND-Mitglied dürfte in den letzten Jahren nachdenklich darüber geworden sein, dass aus der mobilfunkkritischen Bewegung heraus immer wieder Äußerungen zu vernehmen sind, die auf einen wissenschaftsfeindlichen und damit letztlich aufklärungsfeindlichen Hintergrund schließen lassen – etwa wenn für irgendwelche Straßenzüge oder Stadtteile drastische Behauptungen über Krebs und Todesfälle aufgestellt werden, ohne dass sich ein konkreter Nachweis über die Ursache „Mobilfunk“ beibringen lässt. Und wenn trotz Mangels an Nachweisen unverdrossen mit der Publikation solcher Behauptungen Ängste geschürt und somit Menschen psychisch verletzt werden. Oder wenn, wie beim Symposium 2007, eine szene-legendäre Medizinerin in entrückter Selbstgewissheit nicht weniger als eine bereits im Gang befindliche Pathologisierung der Bevölkerung beschwört („Mobilfunksyndrom“), ohne dass für diese angsteinflößende These wissenschaftlich stichhaltige Nachweise vorgelegt werden.
Auf Fachkongressen, also dort, wo Wissenschaftler und Fachpersonal zugegen sind, kommt jedoch Alarmismus nicht gut an. Mancher ahnt: Will man zum Thema in Zukunft ernst genommen werden, dann sollte die Debatte in Richtung Pragmatik und damit in seriösere Gewässer gelenkt werden.
„Ganzheitlich denken – ganzheitlich handeln“, so lautete folglich diesmal das Schwerpunktthema des BUND-Symposiums. Die Verfrachtung der Mobilfunkdebatte in einen „ganzheitlichen“ Zusammenhang soll diese in den Strom der „etablierten“ Umweltdiskurse integrieren. Die dahinter stehende Hoffnung: Indem man die Mobilfunkdebatte mitsamt ihren verschwörungstheoretischen und alarmistischen Auswüchsen in die Gemeinde der „guten“ Umweltbewegungen befördert, lässt sie sich relativieren, befrieden, lassen sich „Neue Wege“ finden und endlich die erhoffte gesellschaftliche Akzeptanz herstellen.
Wie aber ist es um die „Neuen Wege“ konkret bestellt? Wenigstens bei diesem Symposium war nicht zu erkennen, dass der BUND sich zum Beispiel von der einseitigen Fixierung auf die Kernforderung „Sendemasten raus aus Wohngebieten“, wie sie von großen Teilen der „Basis“ einem Irrglauben gleich vertreten wird, zu distanzieren gedenkt. Immissionsminimierung ist mitnichten bloß eine Frage möglichst großer Abstände der Sendestationen von Wohngebieten. Dennoch bildet diese Fixierung einen wesentlichen Pfeiler in der gesamten Debatte. Warum nur?
Die ultimative Forderung nach „mobilfunksenderfreien Wohngebieten“ treibt die Kommunen in ein Dilemma. Diese Forderung verstellt den Blick auf den Gesamtzusammenhang: Stehen Sender weit weg, strahlen dafür die Handys stärker. Und von Handystrahlung ist heutzutage nahezu jeder Bürger betroffen. Trotzdem wird suggeriert, Immissionsminimierung sei vorrangig durch die räumliche Entfernung der Sendemasten von Mobilfunk-Basisstationen zu erreichen. Fachleute sagen aber, dass im Detail mehrere Maßnahmen zusammenwirken sollten, wenn man die durch einen Sendeturm verursachten Immissionen minimieren will. So ist etwa die Justierung der Antennen-Downtilts mitentscheidend. Ein Optimum in der Strahlenminimierung könnte gar dadurch erreicht werden, dass man eben nicht in großen Abständen plant, sondern im Gegenteil kleine Funkzellen in engem Raster festlegt – also das genaue Gegenteil von dem tut, was die Verfechter „mobilfunksenderfreier Wohngebiete“ fordern.
Die Forderung nach „mobilfunksenderfreien Wohngebieten“ steht somit für ein Extrem: sie schmälert den Raum für Kompromisse und Alternativen – insoweit bremst sie von vornherein eine mögliche Zusammenarbeit der planenden Kommune mit den Mobilfunkbetreibern aus. Durch einseitige „Sender raus!“-Vorgaben werden die Kommunen, die sich meist unter dem Druck örtlicher Initiativensprecher darauf einlassen, automatisch in Konflikte mit den Mobilfunkfirmen hineingetrieben.
Unter den Kommunen spricht es sich herum, dass selbst dort, wo „unabhängige“ Senderstandortplanungen nach dem Muster der „Sender-raus!“-Initiativen ins Leben gerufen wurden, kaum irgendwo Zufriedenheit einkehrt. Das oft gepriesene Attendorn-Konzept ist entzaubert. Die Umsetzung der schon vor Jahren in der Szene zum „Modell“ hochstilisierten Planung in Gräfelfing harrt weiter ihrer Dinge, zu hören ist andererseits immer mal wieder von erneuten Auseinandersetzungen um Standorte. Und in Dachau bevorzugten Mobilfunkbetreiber trotz städtischer Planung lieber selbst gewählte Standorte, statt die Planung zu akzeptieren. Auch eines der jüngeren Beispiele einer „unabhängigen Senderstandortplanung“ in der Kleinstadt Bruchköbel erweist sich inzwischen als Torso, weil die Mobilfunkbetreiber dort eigenen Lösungen den Vorzug gaben. Hier konterkariert ein von den namhaften Anbietern gemeinsam genutzter, neuer Turm in Nähe des Ortskerns die städtische Planung, die dadurch für weite Teile des Stadtgebietes praktisch obsolet geworden ist.
Autorenvorstellung Jürgen Dick, Autor der in diesem Beitrag geschilderten persönlichen Eindrücke, hat sich in seiner Heimatstadt Bruchköbel als Berichterstatter einer kleinen, unbedeutenden Anzeigenzeitung seit 2001 mit den Themen Mobilfunk, Mobilfunkkritik und Mobilfunkstandortplanung auseinandergesetzt. Auf seinem Blog (bruchkoebel.twoday.net) findet sich die vielleicht akribischste Berichterstattungsfolge über die Entstehung einer lokalen Standortplanung für Mobilfunksender – „mein Logbuch vom gewaltigsten Sturm im Wasserglas, der meine Heimatstadt je heimgesucht hat“, wie er selbst es beschreibt. Einen Erfahrungsbericht dazu hat er unter dem Titel |
Es ist wenig ermutigend, dass bei Standortplanungen die einseitige Fixierung auf die Sendemasten weiterhin das A und O der mobilfunkkritischen Forderungen darzustellen scheint.
Die Szene lebt damit im Widerspruch mit sich selbst: Einerseits will man „unabhängige Aufklärung von Kindern und Jugendlichen“ betreiben („Diagnose Funk“), andererseits trägt man mit Forderungen nach „senderfreien Wohngebieten“ zur Erhöhung der Handy-Strahlenbelastung eben auch bei diesen Jugendlichen bei. Wie man mit solch widersinniger Argumentation dann auch noch die Masse der Mobilfunknutzer ins mobilfunkkritische Boot zu holen gedenkt, erscheint schleierhaft.
Die verfehlte Schwerpunktsetzung lässt auch vermuten, dass technische Expertise in der mobilfunkkritischen Bewegung eher schwach ausgeprägt ist. Baubiologen, deren Beschäftigung mit technischen Zusammenhängen eher dem Entdecken von Phänomenen dient, können diese Lücke mangelnder technischer Expertise nicht ausfüllen.
Wenn einseitige Sendemasten-Hysterie, gepaart mit einer unseligen Neigung zum Dramatisieren, weiterhin das bestimmende Moment in der Mobilfunkdebatte bildet, dann dürfte sich die bereits im Gang befindliche Abstimmung mit den Füßen, sprich der Niedergang der Bewegung, fortsetzen. Denn wer sein Glaubwürdigkeitsproblem nicht ausräumt, gerät in eine Vertrauenskrise. In diesem Zustand verharrt die mobilfunkkritische Bewegung seit Jahren.
Jürgen Dick (Kontakt: dick.juergen@arcor.de)
Hintergrundinformationen
Forumsdiskussion: BUND-Projekt “Dosis und Wirkung” (2007)
Forumsdiskussion: Kritik (i) am BUND-Positionspapier zu Funktechnologien (2008)
Forumsdiskussion: Kritik (II) am BUND-Positionspapier (2008)
Forumsdiskussion: Mobilfunksymposium Mainz (2008)
Forumsdiskussion: Wie schädlich ist Mobilfunk? (2008)
Forumsdiskussion: BUND warnt vor mehr Elektrosmog durch neue Mobilfunk-Sendeanlagen (2009)
Forumsdiskussion: Desinformation zum Mobilfunk durch den BUND (2009)
Forumsdiskussion: Kritik am BUND-Leitfaden Mobilfunk, 3. Auflage (2010)
Forumsdiskussion: Die Lügen des BUND (2010)
Forumsdiskussion: Kritik an der Interphone-Stellungnahme des EMF-Frontmanns Bernd R. Müller (2010)
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