W-LAN-Access-Points heissen die Sender/Empfänger, die das Kernstück eines lokal begrenzten Funknetzes sind. Notebooks, Laptops, PDAs oder auch PCs gelangen via Funk über diese Zugangspunkte z. B. ins Internet. Da die Verkaufspreise derartiger Mini-Basisstationen nur noch knapp über 100 Euro liegen, erfreuen sich die Funknetze auch in Privathaushalten wachsender Beliebtheit. Aber: Wie die Zeitschrift Öko-Test in ihrer Oktober-Ausgabe 2003 berichtet, sind alle im Rahmen eines Test untersuchten fünf Access-Points Dauersender, die ihre Sendeleistung über die Antennen in gepulste hochfrequente elektromagnetische Strahlung umsetzen. Als Elektrosmogschleuder ersten Ranges erwies sich im Test der Access-Point HE102 von Netgear. Das Gerät strahlt mit 101,5 mW/m² stärker als ein DECT-Telefon und erzeugt, so Öko-Test, mehr Elektrosmog als normalerweise von draußen durch Mobilfunksendemasten hereinstrahlt (10.10.03-ll).
Weitere Informationen zur W-LAN-Strahlungsbelastung
Maximal 100 mW Strahlungsleistung sind erlaubt
In Deutschland darf das gängige 2,4-GHz-W-LAN mit einer maximalen Strahlungsleistung von 100 mW betrieben werden. Diese Strahlungsleistung ist die tatsächlich von einer W-LAN-Antenne abgestrahlte Sendeleistung, sie ist nicht identisch mit der maximalen Ausgangsleistung einer W-LAN-Karte oder eines Access-Points. Maßgebend für den Unterschied zwischen der Sendeleistung am Ausgang einer W-LAN-Karte und der tatsächlich wirksamen Strahlungsleistung ist der Antennengewinn. Dieser entsteht dadurch, dass eine Antenne nicht in alle Richtungen gleichmäßig abstrahlt (isotroper Strahler), sondern eine mehr oder weniger stark ausgeprägte Richtwirkung hat. Selbst einfache Dipolantennen, wie sie in aller Regel der W-LAN-Gerätschaft ab Werk beiliegen, haben bereits eine Richtwirkung, die wie eine gerichtete Verstärkung des Sendesignals aufgefasst werden kann. Bei einfachen Dipolantennen darf die maximale Ausgangsleistung etwa 60 mW nicht überschreiten. Nur so ist gewährleistet, dass wegen der (schwachen) Richtwirkung die Strahlungsleistung an keiner Stelle über 100 mW liegt. Bei gewerblich vertriebener W-LAN-Technik ist dies im Allgemeinen der Fall.
Verwendung von Richtantennen
Aber auch bei Verwendung von Spezialantennen mit starker Richtwirkung darf die Strahlungsleistung von 100 mW nicht überschritten werden. Wer derartige Antennen für W-LAN einsetzt, muss daher im Gegenzug die Sendeleistung auf z. B. 20 mW reduzieren. Unterbleibt diese Reduzierung kann die unzulässig hohe Strahlungsleistung Mensch und Tier gefährden oder technische Störungen im Umkreis von vielleicht 200 m bewirken. Muss deshalb ein Entstörtrupp der BNetzA (Bundesnetzagentur) ausrücken, wird nicht nur die W-LAN-Technik des Verursachers beschlagnahmt, er muss auch für die Kosten des Einsatzes aufkommen.
Stellt sich die Frage: Wozu überhaupt Richtantennen, wenn die Begrenzung der maximal zulässigen Strahlungsleistung durch Drosseln der Sendeleistung den Reichweitegewinn wieder zunichte macht? Richtantennen müssen paarweise verwendet werden, beim Access-Point und bei W-LAN-Karten. Dann resultiert aus der Richtwirkung beim Empfang eine bessere Empfangsempfindlichkeit (höhere Reichweite) und weil Signale nur aus einer bestimmten Richtung empfangen werden, lassen sich Störer (z. B. andere W-LAN-Netze) gut ausblenden.
Inpraktikabel: Sendeleistung reduzieren
Die Forderung nach einer Reduzierung der Sendeleistung ist leicht gestellt, in der Praxis jedoch kaum durchführbar. Denn in aller Regel bieten weder W-LAN-Access-Points noch W-LAN-Karten eine Möglichkeit, ihre Sendeleistung gezielt zu reduzieren. Da die Antennen in vielen Fällen nicht über einen Steckverbinder sondern fest angeschlossen sind, scheidet auch das Einfügen eines HF-Dämpfungsgliedes in den Signalweg aus. Empfehlenswert wäre dieser Weg ohnhin nicht, weil dann unbeabsichtigt und völlig unnötig auch das Empfangssignal gedämpft würde (Reichweiteverlust), eine leere Ernusskerndose über eine W-LAN-Antenne gestülpt hätte dieselbe dämpfende Wirkung wie ein Dämpfungsglied.
Sinnloser Nachbrenner
Einem Trugschluss sitzt auf, wer glaubt, er könne mit einem “Nachbrenner” die Sendeleistung seines W-LAN-Access-Points erhöhen, um damit die Verluste eines sehr langen Antennenkabels auszugleichen und so die Reichweite des W-LANs zu vergrößern. In diesem Fall wäre zwar kein Überschreiten der zulässigen Strahlungsleistung zu befürchten und die Sendereichweite würde tatsächlich zunehmen – in Gegenrichtung, also beim Empfang, würde das lange Antennenkabel das Empfangssignal unverändert stark schwächen. Weil also die Empfangsreichweite gleich geblieben ist, kann der Access-Point zwar weiter entfernt gelegene W-LAN-Karten erreichen, diese jedoch nicht mehr empfangen – der gesamte Aufwand wäre sinnlos! (16.12.06)
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