Einem Bericht des SPIEGEL zufolge steht der Mobilfunkkonzern Ericsson im Verdacht, rund 360 Mio. Euro Schmiergeld gezahlt zu haben, damit Verträge über die Errichtung von UMTS-Mobilfunknetzen in Osteuropa und Libyen unter Dach & Fach kommen. In der Schweizer Großbank UBS waren verdächtige Kontobewegungen aufgefallen, die – dies ist ein Resultat des Geldwäschegesetzes – der zuständigen Bezirksstaatsanwaltschaft gemeldet wurden. Seither ermitteln eidgenössische Staatsanwälte gegen die Schweden, die bislang keine Stellungnahme abgaben. Sollten die Vorwürfe zutreffen, hat Ericsson der gesamten Mobilfunkbranche einen Bärendienst erwiesen: Das Misstrauen der Mobilfunkgegner gegen die Beteuerungen der Mobilfunker könnte sich dann nachhaltig an der Schmiergeldaffäre kristallisieren. Schließlich bedarf es keiner besonderen Böswilligkeit hier Zusammenhänge zu sehen: Schmieren, um Aufträge zu ergattern, ist in etwa gleichzusetzen mit Schmieren, um unbequeme Forschungsresultate unter den Teppich zu kehren (5.6.03-ll).
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