Für die strippenfreie Vernetzung mehrerer PCs ist W-LAN (Wireless LAN - Funk PC-Netz) eine feine Sache. Der Komfort wird allerdings mit einer zusätzlichen Portion Elektrosmog erkauft (siehe unten: Strahlungsbelastung). Wer auf Nummer sicher gehen will und dennoch keine Netzwerkkabel quer durch sein Heim verlegen möchte, der kann zur Datenübertragung zwischen den PCs die bereits in den Wänden verlegten Stromleitungen benutzen. Dazu genügt es, je PC einen Stromnetzadapter in die Steckdose zu stecken und die PCs via USB- oder Ethernetkabel am Adapter anzuschließen. Billig sind solche Adapter mit 100 Euro bis 140 Euro derzeit allerdings (noch) nicht. Einen Testbericht über die Adapter von vier Anbietern veröffentlichte die Zeitschrift PC-Welt in ihrer Ausgabe 7/2003 (Anbieter: www.kraftcom.net, www.deneg.de, www.devolo.de und www.itrancomm.com). Statt der theoretischen Datenrate von 14 MBit/s schafften die Adapter i.a. nur 1,4 MBit/s bis 4,9 MBit/s. Ein maroder Zustand der Elektroinstallation und störverseuchte Netze (wegen vieler Leuchtstoffröhren) sind schlecht fürs Tempo (2.6.03-ll).
Informationen zur Strahlungsbelastung durch W-LAN
Funkamateure lehnen PLC ab
In Fachkreisen heißt die Technik der Datenübertragung via Stromleitungen PLC (Power Line Communication). Und für Funkamateure hat so ein PLC-Adapter in der Steckdose in etwa dasselbe Sympathiepotenzial wie es ein Sendemast für Mobilfunkgegner hat. Funkamateure laufen gegen die PLC-Technik Sturm, weil diese über die nicht abgeschirmten Stromleitungen einen Störstrahlungsnebel verbreitet, der benachbarten Kurzwellenfunkern (1 MHz bis 30 MHz) das Hobby gründlich vermasselt. Der Deutsche Amateur-Radio-Club DARC hat deshalb die Aktion “PLC in meiner Wohnung? Nein Danke!” ins Leben gerufen. Unglücklicherweise empfehlen die Funkamateure unter anderem auch W-LAN als Alternative zu PLC, was sie wiederum auf Kollisionskurs mit kompromisslosen Mobilfunkgegnern bringt (Nachtrag vom 9.10.03-ll).
Die Argumente der Funkamateure gegen die PLC-Technik können Sie hier nachlesen.
Auch Kurzwellenhörer bekämpfen PLC
Auch die Assoziation deutschsprachiger Kurzwellenhörer (ADDX e. V., www.addx.de) ist strikt gegen PLC und schreibt im März 2003 in einer Petition gegen diese Technik an den Deutschen Bundestag u. a.: ... Es sei dahingestellt, ob die durch PLC erzeugte Abstrahlung für Mensch und Tier relevant und schädlich ist; es ist jedoch zu kurz gedacht, lediglich diesen direkten Einfluss zu betrachten. Wenn PLC auf breiter Basis eingeführt werden sollte, dann wird ein hoher Störpegel herrschen, der den Funkempfang vieler Funkdienste behindert oder völlig unterbindet. Als Folge könnten diese Funkdienste dann gezwungen sein, mit höherer Sendeleistung zu arbeiten, um durch stärkere Nutzsignale den PLC-Störpegel zu kompensieren. Damit einher geht logischerweise eine höhere Strahlenexposition der Bevölkerung. ... Eine Einführung von PLC ist mit einer verantwortungsvollen Strahlenhygiene nicht vereinbar. (Nachtrag vom 12.4.04-ll).
Netgear XE 102: Test aus PC Professionell 7/2004
Netgears Powerline-Adapter XE 102 verbindet via Ethernet PCs oder Notebooks mit Routern, Switches oder direkt mit dem DSL-Modem. Die Bauform als Steckernetzteil spart im Vergleich zu Tischgeräten Platz und Kabel, ist aber zu groß für viele Steckerleisten und Bodensteckdosen.
Eine Software-Installation ist nicht erforderlich. Nur um die integrierte 56-Bit-Verschlüsselung zu nutzen, wird ein Tool benötigt. Dieses ist ausschließlich für Windows-Systeme verfügbar muss aber andererseits auch nur auf einem PC im Netz installiert werden, da es das Netzwerk-Passwort für entfernte Powerline-Adapter vergeben kann. Eine 100 MByte große Datei wird sehr schnell über das Powerline-Netzwerk übertragen, nämlich innerhalb von 2:20 Minuten. Das entspricht einem Datendurchsatz von 5,35 MBit/s, selbst für DSL-Anschlüsse mit drei MBit ist das mehr als ausreichend.
Fazit: Der Netgear XE 102 (Preis: 55 Euro - Stand 07/04) ist gut geeignet, um PCs leicht online zu bringen. Durchsatz und Handhabung überzeugen besonders (Nachtrag vom 24.9.04-ll).
Bakom: PLC-Störstrahlung überschreitet deutlich zulässige Grenzwerte
Das Schweizer Bakom (Bundesamt für Kommunikation, vergleichbar zur deutschen Reg TP) hat im Dezember 2004 eine Meldung über eine Störstrahlungsmesskampagne im Umfeld der Stadt Solothurn veröffentlicht. Ziel waren nicht etwa DECT oder Mobilfunk, sondern die statistische Erfassung von Störstrahlung, die von Modems der so genannten PLC-Technik ausgeht (Datenübertragung über 230-V-Netzleitungen). Die Erfassung betraf Modems nach dem in Europa gängigen HomePlug-Standard. Die Ergebnisse – so das Bakom – zeigen klar, dass der statistische Wert der Störstrahlung im Gebäudeinnern im gesamten von PLC verwendeten Frequenzbereich (4,49 MHz bis 20,7 MHz) hoch ist, außer bei den Amateurfunkbändern. Konkrete Werte nennt das Bundesamt zwar nicht, doch überschritten die erreichten Werte deutlich die in den deutschen Nutzungsbestimmungen NB30 festgelegten Grenzwerte. Weiter heißt es, die Störstrahlung von PLC-Modems könne den Empfang von Kurzwellensignalen in ihrem Versorgungsgebiet erschweren oder sogar unmöglich machen. Funkamateure protestieren deshalb schon seit Jahren gegen die PLC-Technik, bisher jedoch erfolglos. Das Bakom schließt aus den Messergebnissen, dass diese Modems den grundlegenden Anforderungen der europäischen Richtlinien im EMV-Bereich nicht entsprechen und dass die “HomePlug Powerline Alliance” sich um eine Verbesserung der Spezifikation bemühen müsse. Kommentar des IZgMF: Schon wieder eine Technik, die ungeachtet schädlicher Folgewirkungen auf den Markt gebracht wurde, um Fakten zu schaffen, die sich nachträglich nur noch durch zähes Ringen korrigieren lassen (Nachtrag vom 3.1.05-ll).
Zur CeBIT 2005 kommen die ersten schnellen PLC-Adapter
Devolo will in Kürze seine PLC-Adapter (dLAN) in einer Highspeed-Ausführung auf den Markt bringen, die etwa siebenmal so schnell (maximal 50 MBit/s bis 55 MBit/s) wie die bisherigen Adapter sein soll. Laut Devolo sind Sendepegel und Frequenzbereich gegenüber den bestehenden Produkten gleich geblieben. Auch die erzielbare Reichweite (in Zweckbauten mit langen Kabelwegen typischerweise 30 bis 50 Meter Luftlinie) dürfte daher vergleichbar sein. Übliche Wohnbauten sind normalerweise vollversorgt (Nachtrag vom 29.01.05-Heise/-ll).
EU-Kommission will schnellen Internetzugang übers Stromnetz
Brüssel/Berlin, 08.04.2005: Die Nutzung von Stromleitungen für die Bereitstellung billiger Breitband-Internetzugänge wird dank einer heute veröffentlichten Empfehlung der Kommission einfacher werden. Die Empfehlung richtet sich an die Mitgliedstaaten und soll die Regeln für die Übertragung elektronischer Kommunikationsdaten über elektrische Stromleitungen klarstellen. Durch die Marktöffnung für neue Betreiber, die schnelle Breitband-Internetverbindungen über das Stromnetz anbieten wollen, möchte die Kommission den Wettbewerb ankurbeln. Bisher konnte sich der Internetzugang über Stromleitungen erst in wenigen Ballungsgebieten etablieren. Aber das Potenzial ist erheblich, denn EU-weit gibt es mehr als 200 Millionen Stromleitungen, die direkt in Haushalten, Schulen und Unternehmen enden. Mehr ... (Nachtrag vom 10.04.05-h.e.s.e./-ll).
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