Forschung: Elektrosensiblenstudie
wartete 21 Monate auf Veröffentlichung

In der aktuellen September-Ausgabe 2003 der wichtigen Fachzeitschrift Bioelectromagnetics berichtet Prof. Dr. Norbert Leitgeb (Technische Universität Graz) über seine Untersuchungsergebnisse hinsichtlich Elektrosensibilität gegenüber 50-Hz-Wechselströmen. Kernbotschaft: Es gibt Menschen, die eine signifikant erhöhte Elektrosensibilität (Hypersensibilität) haben. Und diese Gruppe sei einerseits wesentlich größer, als bisher von offizieller Seite vermutet, jedoch sei sie kleiner, als von den Selbsthilfegruppen der Elektrosensiblen behauptet. Der Haken an der Sache: Leitgeb’s spektakulärer Forschungsbericht wartet seit 22. November 2001 bei Bioelectromagnetics auf die Veröffentlichung. Die Entscheidung, ihn zu publizieren, datiert vom 2. Dezember 2002, die Online-Veröffentlichung erfolgte schließlich am 11. August 2003. Diese Gemächlichkeit, sie ist nur einen Monat kürzer als die immense Tragzeit einer Elefantenkuh – und mag vielleicht branchentypisch sein, sie ist für Beobachter dennoch erstaunlich. Beschleicht einen dabei doch das ungute Gefühl, dass auch Forschungsberichte, die den Mobilfunk massiv in Frage stellen, vor einer Veröffentlichung womöglich ebenso gründlich abhängen müssen. Glücklicherweise gibt’s für die genannte Leitgeb-Studie Quellen, die eher sprudeln, nämlich bei Elektrosmoginfo (PDF, 39 KByte) und auf der Website der TU Graz. Norbert Leitgeb nimmt derzeit eine Fülle von Ämtern wahr: So leitet er bei der deutschen Strahlenschutzkommission den Ausschuss nichtionisierende Strahlung, er ist beratendes Mitglied der ICNIRP und Vorsitzender des EU-Forschungsprogramms COST 281, das die Erforschung der gesundheitlichen Auswirkungen neuer Technologien zum Ziel hat (25.8.03-ll).

 

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Siehe auch: Fragen an Norbert Leitgeb