Wer im Internet die für jedermann gebührenfrei zugängliche Zusammenfassung der Elektrosensiblenstudie von Norbert Leitgeb liest, wird feststellen, dass dort über den Prozentsatz der Elektrosensiblen an der Gesamtbevölkerung keine quantitativen Aussagen gemacht werden. Was aber steckt nun hinter der Botschaft, dass die erkannte Gruppe Elektrosensibler “wesentlich größer” ist, als bisher von offizieller Seite vermutet? Dies und anderes hinterfragte das IZgMF beim Verfasser der Studie.
Ich bemühe mich grundsätzlich, Anfragen so schnell und so gut wie möglich zu beantworten und mache keinen Unterschied, von welcher Richtung sie kommen. Ich bin der Meinung, dass es für einen Wissenschaftler eine wesentliche Voraussetzung ist, nicht mit Vorurteilen an eine Thematik heran zu gehen, also z.B. weder für noch gegen Mobilfunk zu sein. Dabei ist es schwierig, nicht von einer Gruppe eingenommen zu werden oder nicht unterstellt zu bekommen, man würde einer Gruppe angehören. Ich habe bisher weder Berührungsängste noch Agressionen gegenüber "Mobilfunkgegnern". So hatte ich als Vorsitzender der COST Aktion 281 bereits von Beginn an bewusst auch die mir bekannten E-Mail-Adressen von Bürgerinitiativen in den Verteiler für unsere Newsletter und andere Informationen aufgenommen. Ich verurteile es aber, wenn, egal von welcher Seite, unterhalb der Gürtellinie oder mit persönlichen Verunglimpfungen agiert wird. Doch nun zu Ihren Fragen:
Diese Schätzung ist nach wie vor aktuell und wird in der Zwischenzeit auch von anderen Gruppen (z.B. Dr. Lena Hillert, Schweden) geteilt, allerdings spreche ich von einem möglichen Potential, also von Personen, die potentiell anfällig sind und nicht von dem Prozentsatz der Personen, die bereits unter Elektrosensibilität leiden. Es ist dabei wissenschaftlich interessant, ob der Prozentsatz stabil bleibt oder ob und wie er sich ändert. Arbeiten zu einer auf demografischer Basis erarbeiteten Aktualisierung dieser Schätzung sind bei uns gegenwärtig im Gange.
Derzeit noch nicht. Auch wenn es Betroffene teilweise anders sehen, ist die Frage der Extrapolierbarkeit wissenschaftlich noch nicht geklärt und meines Wissens noch nicht systematisch untersucht. Wir arbeiten daran.
Ja. Mit den beschränkten institutsinterne Mitteln arbeiten wir bereits seit Jahren daran, einschlägige Veröffentlichungen sind in Vorbereitung. Derzeit stehen wir bereits "in den Startlöchern" und haben schon konkrete Projektanträge sowohl für Untersuchungen Elektrosensibler an der Stelle ihrer Beschwerden, vor Ort in ihren Wohnungen als auch für Untersuchungen unter Laborbedingungen ausgearbeitet. Auch die Frage, ob sich ein Zusammenhang zwischen erhöhten Empfindlichkeiten im Niederfrequenzbereich und jenen im Hochfrequenzbereich nachweisen lässt, soll dabei untersucht werden. Derzeit bemühen wir uns um die Finanzierung.
Wie aus dem Einreichedatum November 2001 hervorgeht, handelt es sich bei der in Bioelectromagnetics veröffentlichten Arbeit im Kern um Ergebnisse, die vor November 2001 erarbeitet wurden, auch wenn selbstverständlich in der im Dezember 2002 angenommenen Version eine Aktualisierung vorgenommen worden ist. Als Autor bin ich natürlich nicht glücklich über die lange Verzögerungszeit. Der Grund dafür liegt jedoch nicht in der Thematik oder der Qualität der Arbeit, sondern in der Überlastung des damals dafür zuständigen (ehrenamtlichen) Editors, der mit der Erledigung der eingereichten Arbeiten zusätzlich zu seinen sonstigen Verpflichtungen überlastet war und seine Agenden im Verlauf des Jahres 2002 an eine Nachfolgerin übergeben hat (28.8.03-ll).
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