Amtshilfe von drüben (Allgemein)

Doris @, Freitag, 21.12.2007, 20:34 (vor 5942 Tagen) @ H. Lamarr

So nennt man das bei Behörden, wenn die sich untereinander aushelfen.
Bernhard gibt Nachhilfe für die IZgMF Schreiber

Nach einem Beitrag von der Forums-Autorin Doris behauptet der Zahnarzt Dr. Scheingraber, es sei der Beweis erbracht, "dass niederfrequente elektrische Wechselfelder einen erheblichen Einfluss auf das neuronale Geschehen haben".
Hier das ganze Zitat der Scheingraberschen Behauptung:
"Ich möchte Ihnen heute einen Forschungsbericht präsentieren, den ich für einen Meilenstein in der E-Smog-Forschung betrachte. Wenn Sie diesen Bericht lesen, werden Sie die revolutionäre Aussage gar nicht entdecken, nämlich, dass nur wenige nA notwenig sind um ein Neuron zu aktivieren.

Die revolutionäre Aussage wird erst verständlich, wenn ich Ihnen sage, dass der AEB die Feldbelastung im elektrischen Wechselfeld seit 15 Jahren als Stromdichte erfasst, also in A/m². Die Feldbelastungen im niederfrequenten elektrischen Wechselfeld betragen unter feldarmen Bedingungen 10-40 nA/m². Wenn jetzt Arthur Houweling und Michael Brecht herausgefunden haben, dass nur wenige nA in der Lage sind ein Neuron zu aktivieren, dann ist damit der Beweis erbracht, dass niederfrequente elektrische Wechselfelder einen erhebliche Einfluss auf das neuronale Geschehen haben! Aber bitte lesen Sie den Forschungsbericht selbst ..."


Scheingrabers Behauptung ist Schachsinn pur, aber warum?

Herr Wölfle stellt in einem Folgeposting klar, worin der Trick Scheingrabers liegt: "Es ist erstaunlich, dass dieser Zahnarzt trotz Abitur seinen Fehler nicht selbst bemerkt und wie nebenbei die Einheiten nA/m² und nA "verwechselt". Selbst wenn man in komplexen Molekülen eine ungleichmässige Stromverteilung annimmt: Wieviele Neuronen passen wohl auf einen Quadratmeter und wieviele nA bleiben dann für eines übrig?"

Keiner kapiert das dort und erkennt, dass damit die gesamte Behauptung purer Unsinn ich. Ich will das deshalb mal mit einer Beispielsrechnung erklären.

1. Ein Neuron hat etwa 0,25 mm Durchmesser.
2. Auf einen Quadratmillimeter passen also 20,4 Neuronen.
3. Das bedeutet 20,4 Millionen Neuronen pro Quadratmeter.
4. Wenige Nanoamperé sollen Neuronen aktivieren.
5. Nehmen wir mal an, wenige sind 5-10 nA.
6. 5nA mal 20 400 00 pro Quadratmeter = 102 040 000 nA/Quadratmeter ( bei 10nA kämen dann 204 080 000 nA/Quadratmeter heraus).

Ergebnis:
Es müssten also Stromdichten von hunderten Millionen von Nanoampere pro Quadratmeter entstehen (und nicht blos die 10-40 nA/m², auf die Scheingraber verweist), damit ein Strom von wenigen Nanoampere durch ein Neuron zustande kommt. Tatsächlich müsste das sogar noch sehr viel mehr sein, da die Neuronen nicht lückenlos aneinander liegen, wie ich der Einfachheit halber mal in der Rechnung angenommen habe.

Klar, dass bei solchen Stromdichten die Neuronen aussteigen. Entstehen durch Stromfluss derartige Stromdichten im menschlichen Körper, kommt es zu Herzkammerflimmern, evtl. Herzstillstand, Atemstillstand möglicherweise sogar zu inneren Verbrennungen.
Ich denke, da wird schon klar, was Scheingraber für Blödsinn in die Welt setzt. Aber auch Scheingraber hat das Recht, sich bis auf die Knochen zu blamieren.

Nochmals kurz:
Scheingraber schreibt:"Die Feldbelastungen im niederfrequenten elektrischen Wechselfeld betragen unter feldarmen Bedingungen 10-40 nA/m²." und weiter "dass nur wenige nA notwenig sind um ein Neuron zu aktivieren"

Durch die Vermischung unterschiedlicher Dimensionen erweckt er den Eindruck bei Laien, die 10-40 nA/m² würden die schädlichen wenigen Nanoamperé darstellen.


Alles klar?

Bernhard


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