Den kleinen Unterschied zwischen Mann und Frau kennt jeder. Und Bücher haben Konjunktur, wenn sie sich damit beschäftigen, warum Frauen nicht zuhören, Männer dagegen nicht Autofahren können – oder umgekehrt. Da wundert es auch nicht mehr, wenn griechische Wissenschaftler, wie im November 2004 in PubMed geschehen, darüber berichten, dass Frauen anders auf Mobilfunkfelder reagieren als Männer (03.02.05-ll).
In ihrem Experiment setzten die Hellenen zehn Frauen und neun Männer einem intermittierendem (Ein/Aus) handyähnlichen 900-MHz-Signal nicht genannter Intensität aus. Mit 15 Elektroden wurde den Probanden, die im Verlauf der Ein/Aus-Testphasen kurze Gedächtnistests absolvieren mussten (Wechslertest), das EEG abgenommen (Hirnstromaktivitäten). Bei der Auswertung der EEGs zeigte sich, dass ohne Feldeinwirkung das Ruhe-EEG (Baseline) der Männer stärker ausgeprägt war (energiereicher) als bei den Frauen. Unter Feldeinwirkung wurde das EEG der Männer schwächer, das der Frauen dagegen stärker. Der parallel dazu durchgeführte Gedächtnistest zeigte jedoch unabhängig von der Befeldung und vom Geschlecht der Testperson keinerlei Unterschiede. Die Wissenschaftler der Athener Universitätsklinik ziehen aus diesen Beobachtungen den Schluss, dass elektromagnetische Felder geschlechtsspezifische Auswirkungen auf die Gehirnstromaktivitäten haben können – was immer das auch im Alltag bedeuten mag.
Kommentar von Dr. L. v. Klitzing
Mit Dr. Lebrecht von Klitzing haben wir in Deutschland einen ausgewiesenen Experten für das Problemfeld Mobilfunk und EEG. Wir baten den heute freien Wissenschaftler um eine Stellungnahme zu der verblüffenden Entdeckung in Athen. Und wir bekamen diese auch, wobei von Klitzing darauf hinweist, dass ohne genaue Kenntnis der Versuchsbedingungen auch keine detaillierte Stellungnahme möglich ist.
L. v. Klitzing: Die Daten selbst sind an sich nicht neu, nämlich dass unter Ruhebedingungen (Baseline) das EEG geschlechtsspezifisch unterschiedlich in der Energie ist (frequenzselektive Messung). Bei insgesamt 19 Testpersonen, annähernd 50/50 verteilt, würde ich mich allerdings nicht trauen eine Aussage zu machen, da diese mit Sicherheit statistisch unsicher ist. Der Grund meiner Bedenken liegt in der ohnehin intraindividuellen Variationsbreite, d. h., das EEG von ein und derselben Person unterscheidet sich schon im Tagesrhythmus. Dies war ja auch der Anlass, warum wir die Finger vom EEG hinsichtlich Feldbeeinflussung gelassen haben.
EEG-Veränderung gibt es in der Tat, aber nur unter eindeutig reproduzierbaren Bedingungen (wie wir sie seinerzeit in einer Abschirmkabine hatten), also nicht mal so eben beim Neurologen ein EEG machen lassen. Wie oft bekomme ich Anfragen, ob man nicht eben mal schnell ein EEG machen könne ...
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