Strategisches Rüstzeug für kompetente Konflikgespräche an runden Tischen

Wenn sich ein neuer Mobilfunksendemast ankündigt, bilden sich immer wieder neu und in verblüffend kurzer Zeit zwei, drei oder mehr Konfliktparteien aus: betroffene Bürger, Mobilfunkbetreiber, Standortvermieter und Kommune. Bürger und/oder Kommune mögen zumeist einen Sendemasten am liebsten vollends verhindern. Wegen der stark begrenzten Rechtsmittel gelingt dies jedoch nur selten. Erfolgversprechender als eine kompromisslose Totalverweigerung sind Verhandlungen zwischen den Konfliktparteien mit dem Ziel, für den Sendemast einen Standort zu finden, den alle vertreten können. Für derartige Verhandlungen hat das Baden-Württembergische Sozialministerium schon 2003 einen Praxisleitfaden (PDF, 735 KByte) herausgebracht, der auf 28 Seiten gut verständlich über Information und Dialog bei der Standortsuche für Mobilfunkanlagen berichtet. Einen ähnlichen, 33 Seiten starken Leitfaden über den Umgang mit Elektrosmog-Problemen (PDF, 188 KByte) hat 2001 das Forschungszentrum Jülich im Auftrag des Umweltbundesministeriums zusammengestellt. Beide Leitfäden haben nichts an Aktualität eingebüßt und sollen in erster Linie Vertreter von Kommunen konfliktfest machen. Aber auch für Bürgerinitiativen ist die Lektüre empfehlenswert, a) um kein Kenntnisdefizit gegenüber den anderen Konfliktparteien zu haben, b) um die Vorgehensweise von Kommunen/Betreibern in Konfliktfällen zu durchschauen und c), um für Konfliktgespräche an Verhandlungstischen besser gerüstet zu sein. Zu den technischen Aspekten, die bei der Suche nach günstig gelegenen Alternativstandorten zu beachten sind, gibt die 11-seitige sehr anschaulich illustrierte Broschüre Mobilfunk in der Kommune Auskunft (PDF, 1,03 MByte) die im Juni 2005 vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz herausgegeben wurde (23.07.05-ll).