Mobilfunkgegner, die nicht Farbe bekennen, haben praktisch keine Außenwirkung. Allerdings ist es auch nicht jedermanns Sache, telefonierende Passanten auf offener Straße anzusprechen, um sie eines besseren zu belehren. Auch die Autoflyer des IZgMF traut sich kaum einer an die Scheiben seines Autos zu heften, nicht wegen der Botschaft “Mobilfunk macht krank”, sondern aus Sorge davor, dass deshalb das Auto zerkratzt wird. Durch Zufall haben wir kürzlich jedoch einen wirkungsvollen Weg gefunden, wie sich die Botschaft für den Absender doch noch völlig risikolos unters Volk bringen lässt. Auslöser war der ganzseitige Bericht einer Münchener Boulevardzeitung über das Reflex-Forschungsprojekt. In dicken Lettern stand dort zu lesen “Handy-Strahlen schaden dem Erbgut” und “Die Grenzwerte sind zu hoch”. Als wir die Zeitung in öffentlichen Verkehrsmitteln so hielten, dass andere Passagiere diese Schlagzeilen gut lesen konnten – fielen einigen fast die Augen aus dem Kopf. Was Schwarz auf Weiß geschrieben steht, wirkt immer noch gut. Wir haben die Zeitung deshalb gut aufbewahrt und lesen sie genüsslich immer wieder und überall dort, wo viel los ist. Allein die Verrenkungen der Leute zu sehen, mehr als nur die Schlagzeilen zu erhaschen, lohnt die Mühe (5.1.05-ll).
