Und wieder gehen engagierte Ärzte auf die Barrikaden, diesmal in Hof und Umgebung (Bayern). Die Ärztinnen und Ärzte dort haben die Forderungen des Bamberger-Appells übernommen. Sie halten folglich den weiteren Ausbau des Mobilfunknetzes für bedenklich und appellieren an Politiker, Wissenschaftler und Verantwortliche des Gesundheitswesens, dem Schutz von Leben und Gesundheit von uns allen wieder den gebührenden grundgesetzlich garantierten Wert einzuräumen und sofort zu handeln. Bis Ende Mai 2005 hatten 52 Mediziner den fünf Punkte umfassenden Hofer Appell (PDF, 11 KByte) unterschrieben. Jetzt, am 5. Juni, stehen bereits 64 Namen auf der Liste. Da DECT-Schnurlostelefone innerhalb von Wohnungen oft stärkste Strahlungsquelle sind, fordern die Mediziner konsequenterweise, die Strahlungsintensität derartiger Telefone zu reduzieren, die Strahlungsemission auf die tatsächliche Nutzungszeit eines Telefonats zu begrenzen (derzeit sind DECT-Basisstationen Dauerstrahler) sowie die umstrittene Pulsung zu vermeiden.
Der Hofer Ärzteappell ist der jüngste einer ganzen Kette von ähnlichen Appellen: Am bekanntesten sind der Freiburger Appell (2002) mit mehr als 35 000 Unterschriften, die 2004 in Frankreich initiierte Europapetition, der im selben Jahr entstandene Bamberger Ärzteappell sowie der Helsinki Appell und der Saarland Appell aus dem Jahr 2005. Bislang hat kein einziger dieser Appelle das angestrebte Ziel erreicht, was zeigt, dass der Beschwichtigung « wir nehmen die Sorgen und Ängste der Bevölkerung ernst » kein Wert beizumessen ist. Diese bewußte Tatenlosigkeit interessierter Kreise ist zwar ein großes Problem, den Widerstandswillen in der Bevölkerung vermag sie jedoch nicht zu brechen. Und so werden auch die Unterschriften des Hofer Appells den Turm der Protestlisten weiter in die Höhe schrauben. So lange, bis der Handlungsdruck ein Ausmaß erreicht hat, dem sich die Verantwortlichen nicht länger entziehen können. Bis dahin ist es nur eine Frage der Zeit: Denn jeder Mobilfunkgegner und -kritiker hat, solange er nicht aufgibt, zweifellos eine Wirkung größer Null (05.06.05-ll).
Nachtrag vom Februar 2015
Mehrere wissenschaftliche Untersuchungen haben inzwischen gezeigt: Der Kenntnisstand von Allgemeinärzten in Sachfragen zu elektromagnetischen Feldern ist nicht ausreichend für eine kompetente Risikobewertung. Besonders Alternativmediziner fallen mit einer unverhältnismäßig hohen Risikowahrnehmung auf. Solche Behandler können für Patienten zum Problem werden, zum Beispiel dann, wenn sie ohne fachliche Grundlage Patienten die unqualifizierte Diagnose “Elektrosensibilität” stellen oder eine solche von Patienten vorgetragene Eigendiagnose leichtfertig bestätigen. Mehr dazu in diesem Strang des IZgMF-Forums: Ärzte & Mobilfunk: schlechte Noten für Mediziner.
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