Macht Mobilfunk das Festnetz bald überflüssig?
|
Wird das Festnetz bald überflüssig?
“Das glaube ich nicht. Ein Teil der Sprachkommunikation wird zwar noch aus dem Festnetz an den Mobilfunk gehen. Das Festnetz wird aber bei Preis und Leistungsfähigkeit vor allem für Internet-Vielnutzer dem Mobilfunk noch sehr lange überlegen sein.”
T-Mobil-Chef R. Obermann am 9.4.05 zur BamS
|
An jedem Handy-Telefonat ist immer ein Mobilfunk-Sendemast beteiligt, bei Anrufen von Handy zu Handy sind es zwei. Der Gedanke, dass auch die gegenwärtig noch übers Festnetz abgewickelten Verbindungen demnächst über Mobilfunknetze laufen, muss jedem Mobilfunkkritiker die Haare zu Berge stehen lassen. Und tatsächlich belegen es die Statistiken: Die Teilnehmeranzahl am Festnetz und die übers Festnetz vermittelten Gesprächsminuten sind rückläufig. Dabei hat der Generalangriff aufs Festnetz noch gar nicht stattgefunden. Der ist aus technischer Sicht zu erwarten, wenn UMTS oder vergleichbare Techniken zur schnellen drahtlosen Datenübertragung im Markt Fuß gefasst haben und DSL das Terrain streitig machen können. Wenn dann auch noch die Gebühren wettbewerbsfähig sind, steht es schlecht ums Festnetz – und um die Anwohner von Mobilfunk-Basisstationen. Detaillierte Informationen zum Thema gibt ein
Artikel auf ZDNet.de (02.04.05-ll).
Gut so: Billiges Festnetz, teurer Mobilfunk
Nirgendwo auf der Welt kann man gegenwärtig billiger im Festnetz telefonieren als in Deutschland – dafür sind die Mobilfunkgebühren mit Abstand am teuersten (schreibt die SZ am 18. April 2005). Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie (PDF, 279 KByte), die im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums vom Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) angefertigt wurde. Die Analyse kommt zu dem Ergebnis, dass das im Vergleich mit anderen Ländern besonders einfach zu praktizierende Call-by-Call-Verfahren den Wettbewerb auf dem deutschen Telefonmarkt entscheidend intensiviert hat (19.04.05-SZ/-ll).