Anfang Februar 2004 brachten wir die Meldung, dass BMW die Strahlung innerbetrieblicher DECT-Telefonanlagen vorsorglich auf maximal 100 µW/m² begrenzt hat. Der Automobilhersteller hat diese Vorsorgemaßnahme ohne groß Aufhebens davon zu machen ausgeführt und zeigt auch keinerlei Interesse, sie publizistisch an die große Glocke zu hängen. Das brachte uns auf den Gedanken, dass womöglich noch andere Firmen oder Behörden vielleicht schon längst auf Vorsorgewerte umgestiegen sind – heimlich still und leise, um nur keine schlafenden Hunde zu wecken.
Am 5. März verschickten wir an 31 Firmen und Behörden einen Brief mit der Frage:
Gibt es bei Ihnen einen von der 26. BImSchV abweichenden Grenzwert für DECT-Telefone (wenn ja, seit wann und welcher Wert) oder bereiten Sie einen solchen Vorsorgewert vor (wenn ja, ab wann und welcher Wert)?
Innerhalb eines Monats sollte sich diese nicht allzu schwierige Frage beantworten lassen, dachten wir, und baten um Antwort bis spätestens 2. April. Am Stichtag gab’s dann lange Gesichter: Nur drei der 31 Angeschriebenen hatten geantwortet (siehe auch Tabelle unten).
Finanzamt München I |
Die Abteilung Arbeitssicherheit sagt, bis auf die EDV-Abteilung gebe es im Finanzamt kein DECT. Die Steuerfahnder benutzen Handys. |
Landeshauptstadt München |
Der Sicherheitstechnische Dienst (POR 7) sagt, von Ausnahmen abgesehen hätten die Bediensteten der Landeshauptstadt kein DECT. Wegen der vorhandenen Festnetzanschlüsse gebe es für DECT keinen Bedarf. |
Siemens AG |
Der Direktor globales EMF-Management sagt, bei Siemens gebe es keinen von der 26. BImSchV abweichenden Grenzwert, auch sei ein solcher nicht geplant. International gültige Grenzwertvorschriften würden gesundheitliche Beeinträchtigungen durch elektromagnetische Felder ausschließen, Siemens-Geräte hielten diese Vorschriften ein. |
Über die Ursachen der enttäuschend niedrigen Rücklaufquote können wir nur spekulieren. Vielleicht war die gesetzte Frist doch zu kurz oder der Absender “Informationszentrum gegen Mobilfunk” war den Adressaten nicht ganz geheuer. Tatsache ist, dass wir das gesteckte Ziel nicht erreicht haben. Sollte es außer BMW noch andere geben, die für innerbetriebliche DECT-Anlagen Vorsorgewerte eingeführt haben, so bleiben diese verantwortungsbewußten Unternehmen bis auf weiteres im Dunkeln (10.4.04-ll).
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