Wer auf den Webseiten der Europäischen Union nach der Reflex-Studie stöbert, findet diese in der EU-Datenbank Cordis (Hinweis: der ursprüngliche Link wurde von Cordis gelöscht, der Ersatzlink vom 08.10.2007 zeigt eine inhaltlich veränderte Seite). Doch was dort an wichtigen Eckdaten über die Reflex-Studie nachzulesen ist (Stand: 7. Mai 2004) steht im krassen Widerspruch zur offiziellen Studien-Zusammenfassung (24 KByte, PDF, englisch) wie sie von der Verum-Stiftung herausgegeben wird. Beide Dokumente beantworten Fragen zur Dauer und zum Abschlusstermin der Studie, zur Anzahl und zu den Namen der Vertragspartner derart unterschiedlich (siehe Tabelle unten), dass der Eindruck entsteht, die EU habe klammheimlich eine Wiederholung der Reflex-Studie in Auftrag gegeben. Dies aber ist nicht der Fall. Denn wie uns Projektkoordinator Prof. Franz Adlkofer (Verum) auf Anfrage mitteilte, ist die Darstellung bei Cordis unzutreffend! Man habe bislang erfolglos versucht, die fehlerhafte Darstellung auf der EU-Website zu korrigieren.
In der folgenden Tabelle haben wir die wesentlichen Unterschiede zwischen den beiden Darstellungen (Cordis-Datenbank und Verum-Zusammenfassung) zusammengestellt:
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Fragen an Franz Adlkofer
Auf unsere Fragen über den tatsächlichen Status der Reflex-Studie gab Prof. Adlkofer dem IZgMF am 4. Mai 2004 folgende Antworten:
IZgMF: Was sind die wesentlichen Gründe dafür, dass das Reflex-Studie über die ursprüngliche Laufzeit von 43 Monaten hinaus verlängert wurde?
Adlkofer: Die REFLEX-Studie wurde bis Ende Mai 2004 verlängert, um einige Ergänzungsuntersuchungen in den Abschlussbericht aufnehmen zu können, die am 31. August 2003, dem ursprünglich vorgesehenen Ende des Forschungsvorhabens, noch nicht abgeschlossen waren.
“Sie können davon ausgehen, dass das REFLEX-Projekt ohne jede Beeinflussung von außen allein unter Beachtung wissenschaftlicher Kriterien durchgeführt worden ist.” Prof. Dr. Franz Adlkofer, Mai 2004
IZgMF: Welches Ziel soll mit der Verlängerung der Reflex-Studie erreicht werden?
Adlkofer: Die im Verlauf des Forschungsvorhabens festgestellten gentoxischen Wirkungen von EMF sollten in Zusammenarbeit mit Forschergruppen außerhalb des REFLEX-Konsortiums überprüft werden.
IZgMF: Welche Interessenverbände/Institutionen haben die Verlängerung der Reflex-Studie gefordert?
Adlkofer: Die Verlängerung wurde von keiner Institution gefordert, sondern als sinnvolle Maßnahme zwischen der EU-Kommission und dem REFLEX-Konsortium ohne jeden Druck von außen vereinbart.
IZgMF: Wer ist bei der Verlängerung für die Auswahl der Forschungsinstitute (Vertragspartner) verantwortlich gewesen und nach welchen Kriterien wurde ausgewählt?
Adlkofer: Die Zusammensetzung des REFLEX-Konsortium hat sich nach der Verlängerung des Forschungsvorhabens nicht geändert. Die Auswahl der Arbeitsgruppen, die Ergänzungsuntersuchungen durchführen sollten, wurde von mir, dem Koordinator des Projektes, getroffen. Die REFLEX-Arbeitsgruppen, deren Ergebnisse überprüft werden sollten, haben diesem Vorgehen zugestimmt.
IZgMF: Welche Gründe gibt es dafür, dass ein Vertragspartner neu hinzukam (RZPD GmbH) und dass etwa jeder zweite Ansprechpartner bei den ursprünglichen Vertragspartnern gegen einen anderen Ansprechpartner ersetzt wurde?
Adlkofer: RZDP wurde auf meinen Vorschlag hin nachträglich in das REFLEX-Konsortium aufgenommen, weil sich im Verlauf des Forschungsvorhabens Fragen ergeben hatten, zu deren Beantwortung eine neu entwickelteTechnologie (DNA-Profiling) erforderlich war. Diese Technologie wurde von keiner der REFLEX-Arbeitsgruppen beherrscht, während RZPD darin international ausgewiesen ist.
Wie bereits festgestellt, hat sich mit Ausnahme der Aufnahme von RZDP die Zusammensetzung des REFLEX-Konsortium während der gesamten Laufzeit des Projektes nicht geändert. Die wissenschaftlichen Arbeitsgruppen, die zum REFLEX-Projekt beitrugen, waren durchgehend dieselben, während die Unterschriftsberechtigten ihrer Institutionen im Laufe der Zeit wechselten.
IZgMF: Wer trägt die Mehrkosten der Verlängerung?
Adlkofer: Die geringen Mehrkosten von weniger als 20 000 €, die durch die Verlängerung des REFLEX-Projektes entstehen, werden von der Stiftung Verum getragen.
Weiterführende Informationen
Vorstellung der Reflex-Studie durch Prof. Adlkofer bei einer Tagung der Umweltakademie, München (PDF, 121 KByte)
Forschungsprojekt Reflex im Strudel wirtschaftlicher Interessen
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