Jeder PC hat ein Betriebssystem (Software), das sich um grundlegende Betriebsabläufe kümmert und Voraussetzung fürs Arbeiten mit Anwendungsprogrammen ist. Auch Handys haben so ein Betriebssystem, das auf hierarchisch tiefer Ebene maßgeblich die Funktionsabläufe in den Geräten steuert. Betriebssysteme für PCs (Windows) kommen fast durchweg von Microsoft, Betriebssysteme für Handys dagegen überwiegend von Symbian, einem 1998 gegründeten Gemeinschaftsunternehmen von Ericsson, Nokia, Panasonic, Motorola, Psion, Samsung Electronics, Siemens und Sony Ericsson. Zwar versuchte sich Microsoft seit geraumer Zeit an einem eigenen Handybetriebssystem, stieß damit aber nicht auf die erhoffte Gegenliebe der großen Handyproduzenten, die ein Diktat des Software-Riesen befürchten. Die Abwehrfront ist jedoch brüchig. Einem Bericht des Handelsblatts zufolge will Motorola, weltweit der zweitgrößte Handyproduzent, noch im Oktober 2003 ein Mobiltelefon mit Betriebssystem von Microsoft herausbringen (hierzulande durch Debitel). Sollte sich Microsoft gegenüber Symbian durchsetzen, dürfte dies nicht nur von Spekulanten aufmerksam beobachtet werden: Auch Programmierer von Viren, Würmern und ähnlichem Ungeziefer könnten im sich dann auf breiter Front standardisierten Betätigungsfeld eine prickelnde Herausforderung sehen (18.9.03-ll).
Nachtrag vom 8.10.03: Wie derStandard.at meldet, hat Abweichler Motorola seine 19 %-Beteiligung an Symbian an Psion und Nokia verkauft. Die Finnen konnten damit Ihren Anteil auf 32,2 % aufstocken, dicht gefolgt von Psion mit 31,1 %. Siemens hält 4,8 % der Symbian-Anteile. Nokia stärkt mit dem Zukauf seine Position bei Symbian. Offenbar wappnet sich der Marktführer unter den Handyherstellern gegen die drohende Konkurrenz durch Microsoft und den Vereinnahmungsanspruch, wie ihn Netzbetreiber Vodafone unmissverständlich angemeldet hat (Vodafone will Handyhersteller zu puren Zulieferbetrieben degradieren). Symbian-Geschäftsführer Levin jedenfalls verbreitete in einem Interview mit der WirtschaftsWoche schon einmal Zuversicht, indem er die Parole ausgab: “In drei, vier Jahren wollen wir eine Position haben, die vergleichbar mit der von Intel im PC-Markt ist.” (-ll).
Nachtrag vom 7.11.03: Silicon.de meldete heute, Microsoft ziehe in der Sparte für Handybetriebssysteme offenbar die Notbremse: Der verantwortliche Manager Juha Christensen muss das Unternehmen verlassen. Trotz großer Anstrengungen konnte er dem Softwarekonzern in den vergangenen vier Jahren nicht zum Durchbruch auf dem umkämpften Zukunftsmarkt verhelfen. Weiter heißt es bei Silicon: Der 39 Jahre alte Christensen war 1999 von Symbian zu Microsoft gekommen und hatte damit für großes Aufsehen in der Branche gesorgt. Durch die Unterstützung von Symbian durch den Weltmarktführer Nokia war Microsoft in den vergangenen Monaten ins Hintertreffen geraten. Außerdem berichten Mobilfunkdienstleister wie die deutsche Debitel von einem enttäuschenden Absatz eines Motorola-Handys mit dem Microsoft-OS. Das Zusammenspiel von Hard- und Software stimme noch nicht, sagte Debitel-Chef Peter Wagner der Financial Times Deutschland (silicon).
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