Handytelefonieren zukünftig teurer?

Lebrecht von Klitzing beklagte einst im IZgMF-Interview: « .... im Internet können Sie alles publizieren, was Ihnen passt. Ob dies der Wahrheit entspricht, wird nicht kontrolliert. » Recht hat er. Und doch auch wieder nicht! Aber lesen Sie selbst, wie eine Meldung im Internet bei der ersten Belastungsprobe sang- und klanglos in sich zusammenfällt.

Handys werden teurer – sagt eine Studie...

Laut einer Studie des deutschen Wirtschaftswissenschafters Jörn Kruse wird das Handy-Telefonieren in Zukunft teurer. Die Mobilfunk-Anbieter müssten sich durch die nunmehrige Möglichkeit der Rufnummernmitnahme neue Tarifmodelle- und Strukturen überlegen, so Kruse. Da man neuerdings während eines laufenden Vertrages seine Rufnummer zu einem anderen Anbieter transferieren kann, werden die Provider "ihre Kostenstrukturen überdenken müssen".

Die Handysubventionierung könne nun nicht mehr durchgeführt werden. Der Kunde kann schneller den Provider wechseln und verliere dadurch an Wert, so Kruse.

News-Submiter: Lutz1965  News-Quelle: www.it-news.de

Am Abend des 6. November 2003 durchstöbern wir auf der Suche nach einer fürs IZgMF verwertbaren Meldung das Internet. Auf der Website WinFuture werden wir fündig und lesen:
Handys werden teurer – sagt eine Studie...”. Dass es im ersten Satz der Meldung (siehe auch Textkasten) dann nicht mehr um Handys geht, sondern plötzlich ums Handytelefonieren, hätte uns schon stutzig machen müssen. Hat es aber nicht. Zu sehr sind wir fixiert auf den Zusammenhang zwischen der WinFuture-Meldung und unserer eigenen, schon etwas älteren Meldung über den
e-Smog-Erhaltungssatz: Wenn Handytelefonate zukünftig teurer würden, könnte dies die Anwohner im Umkreis von Mobilfunk-Basisstationen entlasten, weil vielleicht ein bißchen weniger telefoniert wird.

Erste Zweifel kommen auf

Auch hierzulande gibt's Anwärter für den 'Not my job'-AwardDann aber stolpern wir in der WinFuture-Meldung über die Passage, dass man neuerdings seine Rufnummer zu einem anderen Anbieter transferieren könne. Wieso neuerdings, ist das nicht Schnee von gestern? Nach kurzer Recherche wissen wir’s aus amtlicher Quelle: Die Rufnummernmitnahme bei Handys gibt es in Deutschland bereits seit November 2002. Irgendetwas an der Meldung scheint faul zu sein. Im nächsten Schritt probieren wir die  genannte News-Quelle www.it-news.de aus. Dort aber ist die Meldung völlig unbekannt, alle unsere Suchanfragen gehen ins Leere. Wir recherchieren weiter und finden die eMail-Adresse von Dr. Jörn Kruse heraus, er ist Professor am Institut für Wirtschaftspolitik der Universität der Bundeswehr in Hamburg.

Rückfrage beim Autor der Studie

Noch am selben Abend geht eine eMail an Dr. Kruse raus. Wir fragen: Müsste eine mit der Rufnummernfreigabe begründete Neuorientierung der Tarifmodelle nicht schon viel früher eingesetzt haben? Am nächsten Morgen ist die Antwort da. Dr. Kruse schreibt kurz und bündig:

Unsere Studie bezieht sich auf Österreich wo MNP (Mobile Nummern Portabilität) erst nächstes Jahr eingeführt wird.

Eine Aussage, "Handytelefonieren teurer" wie von Ihnen oben zitiert,
ist mir unbekannt. Dazu müssten Sie die Autoren der Webseite fragen.

Feedback gibt’s wenn sich eine Rückkopplungsschleife schließt

Von der prickelnden Meldung ist also am Morgen des 7. November 2003 nicht mehr viel übrig geblieben. Wir teilen dies per eMail WinFuture mit und fragen an, wie es zu einer derart famosen Fehlinformation, sozusagen einer Netzente, hat kommen können. Auch WinFuture reagiert schnell. Nicht einmal zwei Stunden später dürfen wir lesen:

Wir bekamen die News als SubmitNews-Einsendung!
Fragen zu der News bitte an die Ersteller der Original-News hier: http://www.it-news.de

Da wir bereits zuvor beim Ersteller der Original-News ergebnislos recherchiert hatten, stiegen wir nach dieser den Kreis schließenden Nachricht aus dem wenig lustigen Stille-Post-Spiel aus. Leidtragende sind Dr. Kruse, der mit seiner Studie das Spiel ungewollt in Gang setzte, und das IZgMF, das mit der offenkundig wertlosen Meldung viel zuviel Zeit verplemperte. Und was lernen wir diesmal daraus? Wissen ist Macht. Weißt nix, Macht nix! (7.11.03-ll)

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