Europäische Bürgerinitiative "Stop 5G": Teilnahmeverlauf (Allgemein)
H. Lamarr , München, Mittwoch, 09.03.2022, 23:07 (vor 990 Tagen)
Seit 1. März 2022 läuft die Sammlung der europäischen Bürgerinitiative (EBI) "Stop 5G" mit dem Ziel, bis 1. März 2023 in der EU mindestens 1 Mio. Unterstützer für die Anliegen dieser EBI zu gewinnen. Dieses Posting dokumentiert mit einer Grafik den Online-Teilnahmeverlauf und gibt Prognosen, ob die EBI das Ziel erreichen oder scheitern wird. Die Grafik wird regelmäßig aktualisiert.
Die blaue Kurve in der Grafik zeigt, wie sich die kumulierte Anzahl der Unterstützer entwickelt und die rote Kurve dokumentiert den täglichen Zuwachs an Unterstützern. Die grüne Kurve prognostiziert mit linearer Regression zurückliegender Daten, wie sich die kumulierte Anzahl der Unterstützer voraussichtlich weiter entwickeln wird. Zu Beginn ist diese Prognose wegen weniger Daten ungenau, dies bessert sich im Verlauf der Sammlung.
Online-Teilnahme an der europäischen Bürgerinitiative "Stop 5G" (Endstand: 01.03.2023)
Um den großen Wertebereich anschaulich abbilden zu können, hat die y-Achse eine logarithmische Skalierung.
Zu Beginn der Sammlung (Restlaufzeit 365 Tage) benötigte die EBI pro Tag durchschnittlich mindestens 1375 Online-Unterstützer, um das Ziel von mindestens 1 Mio. Unterstützer (online + Papier) zu erreichen. Dieser Wert beruht auf der Erfahrung, dass erfolgreiche EBIs auf Papier ungefähr ebenso viel Unterstützung erhalten wie online. Die EBI "Stop 5G" hat diesen Durchschnittswert nicht erreicht, sie kam bei den Online-Unterstützern auf einen (ungeprüften) Endstand von 82'787 Unterstützern, was einem Tagesdurchschnitt von 226,8 entspricht.
Höchster Zuwachs: 7787 Unterstützer am 26. Februar 2023 [Manipulationsverdacht!]
Niedrigster Zuwachs: 12 Unterstützer am 3. November 2022
Prognosen für Online-Endstand am 01.03.2023
Um am Ende das Ziel von mindestens 1 Mio. Unterstützern zu erreichen, benötigt die EBI "Stop 5G" ungefähr 500'000 Online-Unterstützer. Die andere Hälfte muss sie auf Papier sammeln.
Prognose vom 09.03.2022: 300'000 Unterstützer [Admin: Prognose berichtigt am 10.03.2022]
Prognose vom 16.03.2022: 180'000 Unterstützer ▼
Prognose vom 23.03.2022: 130'000 Unterstützer ▼
Prognose vom 30.03.2022: 115'000 Unterstützer ▼
Prognose vom 06.04.2022: 130'000 Unterstützer ▲
Prognose vom 13.04.2022: 130'000 Unterstützer ►
Prognose vom 20.04.2022: 130'000 Unterstützer ►
Prognose vom 27.04.2022: 125'000 Unterstützer ▼
Prognose vom 04.05.2022: 120'000 Unterstützer ▼
Prognose vom 11.05.2022: 115'000 Unterstützer ▼
Prognose vom 18.05.2022: 115'000 Unterstützer ►
Prognose vom 25.05.2022: 115'000 Unterstützer ►
Prognose vom 01.06.2022: 110'000 Unterstützer ▼
Prognose vom 08.06.2022: 100'000 Unterstützer ▼
Prognose vom 15.06.2022: 100'000 Unterstützer ►
Prognose vom 22.06.2022: 095'000 Unterstützer ▼
Prognose vom 29.06.2022: 090'000 Unterstützer ▼
Prognose vom 06.07.2022: 085'000 Unterstützer ▼
Prognose vom 13.07.2022: 085'000 Unterstützer ►
Prognose vom 22.07.2022: 080'000 Unterstützer ▼
Prognose vom 27.07.2022: 080'000 Unterstützer ►
Prognose vom 03.08.2022: 075'000 Unterstützer ▼
Prognose vom 10.08.2022: 075'000 Unterstützer ►
Prognose vom 17.08.2022: 070'000 Unterstützer ▼
Prognose vom 24.08.2022: 070'000 Unterstützer ►
Prognose vom 31.08.2022: 070'000 Unterstützer ►
Prognose vom 07.09.2022: 070'000 Unterstützer ►
Prognose vom 14.09.2022: 065'000 Unterstützer ▼
Prognose vom 21.09.2022: 065'000 Unterstützer ►
Prognose vom 28.09.2022: 065'000 Unterstützer ►
Prognose vom 05.10.2022: 065'000 Unterstützer ►
Prognose vom 12.10.2022: 060'000 Unterstützer ▼
Prognose vom 19.10.2022: 060'000 Unterstützer ►
Prognose vom 26.10.2022: 060'000 Unterstützer ►
Prognose vom 02.11.2022: 060'000 Unterstützer ►
Prognose vom 09.11.2022: 060'000 Unterstützer ►
Prognose vom 16.11.2022: 060'000 Unterstützer ►
Prognose vom 23.11.2022: 060'000 Unterstützer ►
Prognose vom 30.11.2022: 060'000 Unterstützer ►
Prognose vom 07.12.2022: 060'000 Unterstützer ►
Prognose vom 14.12.2022: 055'000 Unterstützer ▼
Prognose vom 21.12.2022: 055'000 Unterstützer ►
Prognose vom 28.12.2022: 055'000 Unterstützer ►
Prognose vom 04.01.2023: 055'000 Unterstützer ►
Prognose vom 11.01.2023: 055'000 Unterstützer ►
Prognose vom 18.01.2023: 055'000 Unterstützer ►
Prognose vom 25.01.2023: 055'000 Unterstützer ►
Prognose vom 01.02.2023: 055'000 Unterstützer ►
Prognose vom 08.02.2023: 055'000 Unterstützer ►
Prognose vom 15.02.2023: 055'000 Unterstützer ►
Prognose vom 22.02.2023: 058'377 Unterstützer ▲
Hintergründe
EU-Kommission lässt Europäische Bürgerinitiative "Stop 5G" zu
[Admin: Teilnahmeverlauf in Online-Teilnahmeverlauf geändert am 13.04.2022, da Unterstützungsbekundungen auf Papier online aller Voraussicht nach nicht erfasst werden. Abschnitt "Aufholjagd" am 16.06.2022 hinzugefügt. Prognosen um Trendsymbole ergänzt am 06.07.2022. In die Berechnungsformel für die erforderlichen Online-Unterstützer der "Aufholjagd" steckte ein Fehler, der die Anzahl um etwa fünf Prozent überschätzte. Dieser Fehler wurde am 10. Juli 2022 beseitigt. Das Verhältnis 50:50 von Papier- zu Online-Unterstützung wird die EBI höchstwahrscheinlich deutlich zulasten der Papier-Unterstützung verfehlen. Auf die Auswirkung einer solchen Verschiebung geht ein neuer Textabschnitt unter "Aufholjagd" ein, der am 19. Januar 2023 hinzugefügt wurde.]
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
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Diagnose Funk interviewt Madsen und Thiele
KlaKla, Samstag, 12.03.2022, 09:23 (vor 987 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von KlaKla, Samstag, 12.03.2022, 10:09
Interview mit den EBI "Stop 5G" Organisatorinnen Elisabeth Birgit Madsen und Michaela Thiele
Madsen: Unser Ziel ist eine EU-Gesetzgebung, die das Vorsorgeprinzip anwendet und Grenzwerte definiert, die ausschließlich dem Gesundheitsschutz dienen.
Dies ist eine Forderung vom Baubiologen Jörn Gutbier, Diagnose-Funk. Hintergrund: die Baubiologischen Richtwerte
Sie besagen u.a. ein Immissionswert von 10-1000µW/m² ist aus baubiologischer Sicht nicht mehr zu akzeptieren, es besteht Handlungsbedarf. Sanierungen sollten durchgeführt werden. Baubiologische Richtwerte sind aber nicht für Gutachten zu verwenden. Baubiologe W. Maes gab 2008, zu bedenken, dass diese Richtwerte streng wissenschaftlich nicht nachvollziehbar sind.
Die allgemein gültigen Grenzwerte beinhalten heute schon das Vorsorgeprinzip. Vielleicht auch mal selbst recherchieren und sich nicht auf die Aussagen der Stichwortgeber verlassen.
Thiele: Es ist uns wichtig, dass sich die EU-Gesetzgebung an der Expertise unabhängiger Wissenschaftler orientiert und frei von der Einflussnahme von Mobilfunklobbyisten ist.
Expertisen unabhängiger Wissenschaftler (Rentner, Pseudo-Wissenschaftler, längst Verstorbene, Autodidakten mit/ohne Dr.-Titel und Scharlatane). Eine kleine Auswahl gefällig:
- Dr. Ulrich Warnke
- Dr. Martin Pall
- Dr. med. Dominique Belpomme
- Dr. med. Franz X. Adlkofer
- Dr. Fiorella Belpoggi
- Dr. Klaus Buchner
- Dr. med. Cornelia Waldmann-Selsam
- Dr. med. Cornelia Mästle
- Barbara Dohmen
- Dr. med. Horst Eger
- Peter Hensinger
- Dr. med. Erwin Schliephake
- Geerd Ryke Hamer
Wikipedia erklärt Wissenschaftler.
Die Einflussnahme von Baubiologenlobbyisten ist nicht ausgeschlossen, ich denke sogar gewünscht. Den offensichtlichen Interessenskonflikt blendet man einfach aus. Es lebe die Doppelmoral.
Thiele ... wir wollen eine öffentliche Debatte über die Risiken, vor denen die seriösen Organisationen wie der WBGU, der WFC und die Naturfreunde warnen.
Längst gibt es öffentliche Debatten über die Risiken aber ihr glänzt mit Abwesenheit. Wo wart ihr oder eure Stichwortgeber bei der öffentlichen Debatte „Deutschland spricht über 5G“? Eure Stichwortgeber zogen es vor sich zu inszenieren und versagten in den eigenen Reihen. Die Debatte auf diesen Niveau am Leben zu erhalten hilft allen kommerziell Interessierten, Selbstdarstellern und Unverbesserlichen nicht aber der allgemeinen Bevölkerung.
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Aus Elisabeth Birgit Madsen wird Ella Madsen sonst ändert sich nix
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Diagnose-Funk - Sprachrohr der EBI "Stop 5G"
KlaKla, Samstag, 12.03.2022, 14:14 (vor 987 Tagen) @ KlaKla
Diagnose-Funk interview EBI "Stop 5G" Organisatorin Elisabeth Birgit Madsen
Madsen: Und nicht nur die. Selbst EU Institutionen wie die STOA veröffentlichen Berichte, in denen ein 5G-Moratorium gefordert wird. diagnose:funk hat dies ja jetzt auf Deutsch publiziert. Danke dafür! Es geht also nicht nur darum, dass wir viele Unterschriften bekommen, sondern dass wir ein Problembewusstsein schaffen.
Problembewusstsein schafft man nicht in dem man blind vertraut und das nachplappert, was Stichwortgeber einem servieren. Die befangene Dr. Fiorella Belpoggi hat eine subjektive Review verfasst. Sie verlangt ein 5G-Moratorium. Um dieser Außenseitermeinung bei Laien mehr Gewicht zu verleihen kommt der alte Trick mit der STOA-Studie oder STOA-Bericht zur Anwendung.
Ob die von Diagnose-Funk vorgetragenen politischen Forderungen, die der Verein fälschlich einem "STOA-Bericht" zuweist, tatsächlich in der Review von Belpoggi enthalten sind, das mögen andere prüfen. Warum? Das lässt sich hier nachlesen.
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Politische Forderungen von Fiorella Belpoggi
H. Lamarr , München, Samstag, 12.03.2022, 18:35 (vor 987 Tagen) @ KlaKla
Ob die von Diagnose-Funk vorgetragenen politischen Forderungen, die der Verein fälschlich einem "STOA-Bericht" zuweist, tatsächlich in der Review von Belpoggi enthalten sind, das mögen andere prüfen.
Schaunmermal ...
Gemäß Diagnose-Funk erhebt Belpoggi folgende politische Forderungen:
► Entwicklung strahlungsarmer Endgeräte, die nur in einem sichereren Abstand zum Körper betrieben werden können.
► Grenzwerte senken, Vorsorgewerte einführen, um die Exposition durch Sendeanlagen zu senken.
► Alternative Versorgungskonzepte vorantreiben (Glasfaserausbau). Funkfreie Zonen in öffentlichen Bereichen.
► Moratorium /Ausbaustopp für 5G-Millimeterwellen. Beweislastumkehr nach dem Prinzip der EU-Chemikalienverordnung REACH – „keine Daten, kein Markt“.
► Umfassende gesellschaftliche Aufklärung über die potenziellen Gesundheitsrisiken. Aufklärung über die Alternativen und zur Umsetzung von Sicherheitsmaßnahmen.
In einer am 31. Mai 2021 gehaltenen 100-minütigen Präsentation vor Mitgliedern des EU-Parlaments trug Belpoggi, wenn es kurz und knapp sein muss, die folgenden politischen Forderungen vor. Nach allfälligen Abweichungen zu den von Diagnose-Funk vorgetragenen kann selber forschen wer möchte. Sicher ist nur: Von einem 5G-Moratorium steht in der Präsentation nichts (ob sie es möglicherweise nur gesagt hat, darüber gibt der Videostream der Präsentation ab 10:44:20 Uhr Auskunft):
► Opting for novel technology for mobile phones that enables RF-EMF exposures to be reduced.
[Einführung technisch neuer Mobiltelefone, die eine Verringerung der HF-EMF-Exposition ermöglichen.]
► Revising the exposure limits for the public and the environment in order to reduce their RF exposures from cell towers.
[Überarbeitung der Expositionsgrenzwerte für die Öffentlichkeit und die Umwelt, um die HF-Exposition durch Mobilfunkmasten zu reduzieren.]
► Adopting measures which reduce RF-EMF exposures wherever connections are needed in fixed sites: workplaces, houses, public buildings, etc.
[Verabschiedung von Maßnahmen zur Verringerung der HF-EMF-Exposition überall dort, wo Verbindungen an ortsfesten Standorten benötigt werden: am Arbeitsplatz, in Häusern, öffentlichen Gebäuden usw.]
► Promoting multidisciplinary scientific research to assess the long-term health effects of 5G and to find an adequate method of monitoring exposure to 5G.
[Förderung multidisziplinärer wissenschaftlicher Forschung, um die langfristigen gesundheitlichen Auswirkungen von 5G zu bewerten und eine geeignete Methode zur Überwachung der Exposition durch 5G zu finden.]
► Promoting information campaigns on 5G.
[Förderung von Informationskampagnen zu 5G.]
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
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EBI "Stop 5G": Teilnahmeverlauf bis 11.03.2022
H. Lamarr , München, Samstag, 12.03.2022, 17:24 (vor 987 Tagen) @ H. Lamarr
Prognosen für Endstand am 01.03.2023
Stand 09.03.2022: 300'000 Unterstützer [Admin: Prognose berichtigt am 10.03.2022]
Die EBI hat mit dramatischen Einbußen beim täglichen Zuwachs zu kämpfen. Stand 11. März 2022 lautet die jüngste Prognose für den Endstand am 1. März 2023 deshalb nicht mehr 300'000 Unterstützer, sondern nur noch rd. 240'000. Mit diesem Endstand hätte die EBI ihr Ziel weit verfehlt.
Teilnahmeverlauf an der europäischen Bürgerinitiative "Stop 5G" (Stand: 11.03.2022).
Am zweiten Tag der Sammlung erreichte die EBI mit 1949 neu hinzu gewonnenen Unterstützern ihren bisherigen Höchstwert, am elften Tag der Sammlung waren es nur noch 194 (bisher Tiefststand).
Warum schrumpft der Zuwachs so stark?
Der starke Schwund lässt sich gut erklären. Die bislang gesammelten rd. 9000 Unterstützer hat sich die EBI aus den Sammelbecken organisierter Mobilfunkgegner geholt. Mit Aufrufen zur Stimmenabgabe in ihren Netzwerken wurde dieses Reservoir zum Start der EBI gezielt abgerufen. Nun aber, elf Tage nach dem Start ist dieses Reservoire weitgehend ausgeschöpft. Man kann daraus grob abschätzen, dass es in der EU rd. 10'000 organisierte Mobilfunkgegner gibt. Die Größenordnung dieser Anzahl steht in Einklang mit vielen anderen Abschätzungen, die in den vergangenen Jahren hier im Forum abgegeben wurden.
Und nun?
Will die EBI ihre Ziele erreichen, muss es ihr gelingen, die Bevölkerung in der EU zu mobilisieren. Ab jetzt ist also Knochenarbeit angesagt, das heißt, Tapeziertische aus dem Keller holen, an Publikumsbrennpunkten aufbauen, "Informationsmaterial" auslegen und Passanten gezielt ansprechen. Das übliche also. Weil dies erfahrungsgemäß nicht ausreichen wird, 1 Mio. Menschen zu überzeugen, werden wir allerlei weitere öffentliche "Aktionen" der Szene erleben. Und in Summe werden diese Aktionen den deprimierenden Verlauf des Zuwachses oben in der Grafik schon bald stoppen und umkehren, was bei einem Tageszuwachs von zuletzt nur rd. 200 Unterstützern allerdings auch keine Kunst ist.
Ob die Aktionen der EBI den erhofften Zulauf bringen werden weiß heute niemand, in Anbetracht widriger Umstände (Corona, Ukraine-Krieg) und verschrobener Ziele sowie Argumente der EBI halte ich gegenwärtig ein Scheitern für wahrscheinlicher als einen Erfolg. Aber: Da meine Prognosen auf linearer Regression beruhen, sind sie anfällig für nichtlineare unvorhersehbare Ereignisse. Das Beispiel für so ein Ereignis ist die träge dahin siechende Bundestagspetition von Eduard Meßmer gewesen, die urplötzlich anzog und innerhalb weniger Tage mehr als 50'000 Mitzeichner mobilisierte. Die Gründe für den unerwarteten plötzlichen Anstieg sind bis heute ungeklärt, mutmaßlich geht der Aufschwung auf das Konto von Staatsverdrossenen, in deren Kreisen die inhaltlich dröge Petition nur deshalb beworben wurde, um dem Staat einen Denkzettel zu verpassen. Sollte es den 10'000 organisierten Mobilfunkgegnern in der EU also gelingen, befristet Bündnisse mit anderen Splittergruppen zu schließen (Spinner, Querdenker, politische Splitterparteien, Staatsfeinde, EU-Gegner), wäre ein überraschender Erfolg der EBI möglicherweise in Reichweite.
Wie unberechenbar der Zuspruch zu EBIs sein kann zeigt das Beispiel der EBI "Stop Finning". Nur rd. 70 Tage vor Ablauf der Sammelfrist fehlten dieser EBI noch sage und schreibe 620'000 Unterstützer, um die 1-Mio.-Marke zu überschreiten. Ein Scheitern schien sicher. Am Ende aber stand der Zähler bei 1'202'122. Der Überhang von gut 200'000 Unterstützern ist von Bedeutung, weil bei der nationalen Prüfung der Unterstützer angeblich zehn bis 20 Prozent als ungültig verworfen werden.
Profiteure gewinnen so oder so
Aus meiner Sicht muss die EBI "Stop 5G" jedoch keineswegs die 1-Mio.-Hürde nehmen, um erfolgreich zu sein. Denn die Prüfung vieler zurückliegender Aktionen organisierter Mobilfunkgegner hat einen roten Faden sichtbar gemacht, der sich durch alle Aktionen zieht: Der Weg ist das Ziel. Soll heißen: Es kommt weniger darauf an, am Ende ein gestecktes Ziel zu erreichen, als auf das publikumswirksame TamTam auf dem Weg zu dem wahrscheinlich ohnehin unerreichbaren Ziel. Meines Wissens hat in den vergangenen 20 Jahren ausnahmslos jede lautstark verwurstete Aktion organisierter Mobilfunkgegner das gesteckte Ziel nicht erreicht. Mit dem aktionsbegleitenden TamTam werden allerdings bislang Unbeteiligte erfolgreich mit irrationalen Ängsten gegenüber EMF infiziert. Und darin sehe ich das wahre Ziel. Denn davon profitiert eine ganze Reihe von Branchen, deren Geschäftsmodelle auf derartigen Ängsten beruhen. Für diese Branchen ist die EBI "Stop 5G" ein Segen, eine kostenlose EU-weit angelegte Marketingaktion, die vom politischen Erfolg der EBI völlig unabhängig ist. Für den kommerziellen Kollateralerfolg der EBI spielt es auch keine Rolle, ob die Organisatoren der EBI den Karren der Profiteure wissentlich (im Auftrag) ziehen, oder unwissentlich.
Ein Indiz, ob mein Verdacht zutrifft, könnte am persönlichen Einsatz von Szenegrößen erkennbar werden. Stellen auch sie sich unermüdlich hinter Tapeziertische und versuchen im Nahkampf Unterstützer zu akquirieren, oder überlassen sie diese unbequeme Aufgabe lieber ihren "nützlichen Idioten" und sprechen stattdessen bequem über Video zum Volk oder dreschen auf irgendwelchen temperierten Podien altbekannte Phrasen? Wir werden es in den kommenden 353 Tagen sehen .
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EBI: Irreführung mit "Noch nicht genügend Unterschriften"
H. Lamarr , München, Samstag, 24.09.2022, 12:09 (vor 791 Tagen) @ H. Lamarr
Wie unberechenbar der Zuspruch zu EBIs sein kann zeigt das Beispiel der EBI "Stop Finning". Nur rd. 70 Tage vor Ablauf der Sammelfrist fehlten dieser EBI noch sage und schreibe 620'000 Unterstützer, um die 1-Mio.-Marke zu überschreiten. Ein Scheitern schien sicher. Am Ende aber stand der Zähler bei 1'202'122.
Nein, so schien es nur, doch so war es nicht. Und die Fehlinterpretation der Zahlen lässt sich getrost der EU in die Schuhe schieben.
Schauen wir uns dazu den Stand der EBI "Stop 5G" im zentralen Sammelsystem der EU an, zeigt uns die Tabelle der Unterstützungsbekundungen bei jedem Land "Noch nicht genügend Unterschriften". Diese Wertung bezieht sich auf die genannte Schwelle, die in mindestens sieben EU-Staaten überschritten werden muss, damit eine EBI mit insgesamt mehr als 1 Mio. Unterstützern von der EU-Kommission anerkannt wird. Der Haken an der Tabelle: Die genannten Zahlen decken ausschließlich die Online-Unterstützung der EBI ab, nicht die Unterstützung auf Papier. Die Wertung "Noch nicht genügend Unterschriften" stützt sich daher besonders gegen Ende der Sammelphase auf eine höchst unsichere Datenbasis, denn inklusive der Unterstützung auf Papier kann es theoretisch sehr wohl Länder geben, die dann ihre Schwelle überschritten haben. Abgesehen von den Organisatoren einer EBI kennt jedoch niemand die Anzahl der Unterstützer auf Papier. Dies ändert sich erst, wenn die EBI innerhalb von maximal drei Monaten nach Sammelende die Unterstützungsbekundungen (online + Papier) bei den nationalen Behörden zur Prüfung auf Gültigkeit einreicht. Die Behörden haben zur Prüfung ebenfalls maximal drei Monate Zeit und informieren die EBI über das Ergebnis. Nach spätestens sechs Monaten weiß die EBI somit, wie viele gültige Unterschriften sie insgesamt gesammelt hat. Jetzt hat die EBI noch einmal maximal drei Monate Zeit, ihre Initiative bei der EU-Kommission einzureichen. Es kann also schlimmstenfalls bis zu neun Monate nach Ende der Sammlung dauern, ehe das zentrale Sammelsystem der EU die tatsächliche Anzahl aller Unterstützungsbekundungen anzeigt und nicht nur die Anzahl der Online-Unterstützer.
Die oben zitierte Aussage, 70 Tage vor Ablauf der Sammelfrist fehlten der EBI "Stopp Finning" noch 620'000 Unterstützer zur magischen 1-Mio.-Marke ist somit deshalb falsch, weil sämtliche Unterstützungsbekundungen auf Papier unbeachtet geblieben sind. Ebenso hat es den sensationellen Zugewinn auf 1'202'122 Unterstützer in nur 70 Tagen nicht gegebenen, diese Anzahl entstand maßgeblich allein dadurch, dass binnen neun Monaten nach Ende der Sammlung zur Anzahl der Online-Unterstützer die Anzahl der Unterstützungsbekundungen auf Papier hinzu kamen. Die EBI "Stopp Finning" mobilisierte 70 Tage vor Sammelende mit der vermeintlichen Schreckensmeldung, es fehlten noch weit mehr als eine halbe Million Unterschriften, ihre Unterstützer zu einer letzten Kraftanstrengung. Mutmaßlich nur deshalb, um sich ein dickeres Polster für die amtliche Prüfung der Unterschriften zu verschaffen.
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EBI "Stop 5G": Zwischenstände und Endstand
H. Lamarr , München, Samstag, 02.04.2022, 01:54 (vor 967 Tagen) @ H. Lamarr
In diesem Substrang wird während des Sammelzeitraums der EBI "Stop 5G" nach Ablauf jedes Monats ein Zwischenbericht über den aktuellen Stand kommen. Das sind dann elf Zwischenberichte und der Endstand.
Die Berichte dokumentieren u.a. in drei Tabellen den momentanen Stand der EBI sortiert nach Land, sortiert nach Anzahl der Unterstützer pro Land und sortiert nach dem erreichten Prozentsatz eines Schwellenwerts (Quorum), der in mindestens sieben EU-Ländern erreicht werden muss (100 %), damit die EBI, selbst wenn sie das Sammelziel von mindestens 1 Mio. gültiger Stimmen übertrifft, überhaupt als erfolgreich anerkannt werden kann. Mit dieser Regelung soll gewährleistet werden, dass nur eine echte europäische Initiative mit einem angemessenen Meinungsspektrum Erfolgsaussichten hat und nicht z.B. die mitgliederstarke Interessengruppe eines einzelnen großen Landes.
Die aktuellen Schwellenwerte entsprechen der Anzahl der im jeweiligen Mitgliedstaat gewählten Mitglieder des Europäischen Parlaments, multipliziert mit der Gesamtzahl der Mitglieder des Europäischen Parlaments, indirekt werden die Schwellenwerte somit maßgebend von der Bevölkerung eines Landes bestimmt.
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EBI "Stop 5G": Zwischenstand 1 von 11
H. Lamarr , München, Samstag, 02.04.2022, 14:13 (vor 966 Tagen) @ H. Lamarr
Erreichte Anzahl Unterstützer nach 1 Monat am 31.03.2022: 15'684
Um das gesteckte Ziel von mindestens 1 Mio. Unterstützern erreichen zu können, hätte die EBI im Durchschnitt 83'333 Unterstützer pro Monat benötigt. Da diese Anzahl im ersten Monat verfehlt wurde, benötigt die EBI, um den Rückstand aufzuholen, in den restlichen elf Monaten im Durchschnitt rd. 90'000 Unterstützer pro Monat.
Teilnahmeverlauf an der europäischen Bürgerinitiative "Stop 5G" (Stand: 31.03.2022)
Der Teilnahmeverlauf zeigt am 30.03.2022 einen auffälligen Anstieg des Zuwachses um 1263 Unterstützer. Tags zuvor gewann die EBI nur 176 Unterstützer hinzu. Was war da los? Der starke Anstieg geht im wesentlichen auf das Konto Spaniens. Das Land steuerte an diesem Tag 1017 Unterstützer bei, das sind ungefähr genauso viele Unterstützer, die Spanien im Zeitraum vom 1. März bis zum 29. März beisteuerte. Üblicherweise sind solche sprunghaften Anstiege das Ergebnis eines Aufrufs z.B. in sogenannten sozialen Medien. Denkbar ist auch eine Mailingaktion in Kreisen organisierter spanischer Mobilfunkgegner. Spanisch kommt mir allerdings vor, dass der starke Zuspruch am 30. März bis Mitternacht andauerte und Unterstützungsbekundungen selbst dann noch im Minutentakt eintrafen. Dies lässt Spielraum für Spekulationen.
Die folgenden Tabellen dokumentieren, auf welche Resonanz die EBI bis zum 31. März 2022 in den Ländern der EU gestoßen ist. Alle Tabellen zeigen die gleichen Daten, nur die Sortierung ist unterschiedlich. Tabelle 1 ist nach Ländernamen sortiert, Tabelle 2 nach absoluter Anzahl der Unterstützer und Tabelle 3 nach dem erreichten Prozentsatz des Länder-Schwellenwerts (Erklärung). Will die EBI erfolgreich sein, muss sie – zusätzlich zur erforderlichen Anzahl der Unterstützer (mindestens 1 Mio.) in mindestens sieben EU-Ländern den Schwellenwert (100 Prozent) erreichen.
Tabelle 1: Geordnet nach Ländern.......................Tabelle 2: Geordnet nach Anzahl der Unterstützer
...
Tabelle 3: Geordnet nach Prozentsatz
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Resonanz, EBI, Stop (((5G))), Zwischenbericht, Signstop5g.eu
EBI "Stop 5G": Zwischenstand 2 von 11
H. Lamarr , München, Sonntag, 01.05.2022, 22:24 (vor 937 Tagen) @ H. Lamarr
Jede Europäische Bürgerinitiative (EBI) muss zwei Hürden nehmen, um erfolgreich zu sein: Zum einen müssen während der 1-jährigen Laufzeit mindestens 1 Mio. gültige Unterstützungsbekundungen gesammelt werden (online und/oder auf Papier), zum anderen muss in mindestens sieben EU-Ländern eine bestimmte Mindestanzahl (Schwelle) von Stimmen, festgesetzt von der EU-Kommission, erreicht werden.
Öffentlich einsehbar ist allein der Stand der online abgegebenen Unterstützungsbekundungen. Die Auswertung erfolgreicher EBIs hat über den Daumen jedoch ergeben, dass auf Papier ungefähr genauso viele Unterstützer zusammenkommen wie online. Um auf die erreichte Gesamtzahl der Unterstützer zu kommen, müssen also die nachfolgenden Online-Zahlen verdoppelt werden.
Aktueller Stand der Online-Teilnahme
Nach zwei von zwölf Monaten stand der Online-Zähler der EBI "Stop 5G" bei 24'951 Unterstützern (Bild 1). Das ist ohne Wenn & Aber zu wenig, um die 1-Mio.-Hürde zu nehmen. Denn selbst mit einer Verdopplung dieser Anzahl landet die EBI, wenn sie so weitermacht, am Ende bei nur rd. 300'000 Unterstützern. Hinzu kommt, beim Zuwachs zeigt der Trend nach unten. Mit nur 109 hinzu gekommenen Unterstützern war der 30. April 2022 der bislang schlechteste Tag für die EBI.
Bild 1: Online-Teilnahme an der EBI "Stop 5G" (Stand: 30.04.2022).
Neben den beiden maßgeblich von Spanien und Deutschland verursachten Spitzen im Zuwachs gab es auch bei anderen Ländern (z.B. Italien) einige plötzliche Zuwächse, die jedoch gering ausfielen und für die "Restwelligkeit" der Zuwachskuve in Bild 1 verantwortlich sind.
Rangfolgen in der Nationenwertung
Die folgenden Tabellen dokumentieren, auf welche Resonanz die EBI bis zum 30. April 2022 in den Ländern der EU gestoßen ist. Alle Tabellen zeigen die gleichen Daten, nur die Sortierung ist unterschiedlich. Tabelle 1 ist nach Ländernamen sortiert, Tabelle 2 nach absoluter Anzahl der Unterstützer und Tabelle 3 nach dem erreichten Prozentsatz des Länder-Schwellenwerts (Erklärung). Da in Tabelle 3 der Einfluss der unterschiedlich großen Bevölkerung in den EU-Staaten grob "herausgerechnet" ist, zeigt sie am ehrlichsten, in welchen Ländern die EBI erfolgreich ist und wo nicht. Für mich überraschend ist z.B. das "schlechte" Abschneiden von Frankreich, das nach zwei Monaten nur 1,41 Prozent seines Schwellenwerts erreicht hat.
Tabelle 1: Geordnet nach Ländern.......................Tabelle 2: Geordnet nach Anzahl der Unterstützer
...
Tabelle 3: Geordnet nach Prozentsatz
Senkrechtstarter, Spätzünder und Tiefflieger
Die Teilnahmeentwicklung in Bild 1 gibt keine Auskunft, welches Land wann wie viel zum Erfolg der EBI beigetragen hat. Die Bilder 2 und 3 holen dies nach. Beiden Bildern liegen dieselben Daten (Schwellenwerterreichung) zugrunde, die Skalierung der y-Achse ist bei Bild 2 logarithmisch, bei Bild 3 jedoch linear. Auf den ersten Blick scheinen die beiden Bilder völlig unterschiedliche Kurven zu zeigen, tatsächlich sind es aber dieselben. Beim Vergleichen von Kurvenverläufen in Bild 2 muss man immer im Hinterkopf behalten, dass die Skalierung logarithmisch ist. So sehen die Sprünge, die Spanien und Luxemburg ab 29.03.2022 nach oben machten, nur optisch in etwa gleich groß aus. Tatsächlich gewann Spanien bis z.B. 01.04.2022 jedoch 2'064 Unterstützer hinzu, Luxemburg nur zwölf. Die lineare Skalierung in Bild 2 zeigt den großen Sprung der Spanier klar und deutlich, den kleinen der Luxemburger kann man im Gewusel der Kurven am Bodengrund nicht erkennen. Bild 3 habe ich nur hinzugefügt, um die Problematik einer linearen Skalierung zu veranschaulichen, künftig beabsichtige ich diese Form der Darstellung wegzulassen.
Bild 2: Schwellenwerterreichung pro Land (Stand: 30.04.2022).
Bild 3: Wie Bild 2, jedoch mit linearer statt logarithmischer Skalierung.
Für filigrane Auswertungen durch Leser sind Bild 2 und Bild 3 zu unscharf und mit vielen Daten überfrachtet, sie taugen bestenfalls für überschlägiges Abschätzen. Das sehe auch ich. In ein paar Monaten, wenn sich bei den Ländern die Spreu vom Weizen getrennt hat, werde ich deshalb Bild 2 wahrscheinlich nur noch in einer von Spreu bereinigten und dadurch übersichtlicheren Form zeigen.
So schlecht die beiden Bilder auch sind, ein paar nette Informationen lassen sich ihnen dennoch entnehmen.
Senkrechtstarter
Von allen 27 EU-Ländern war Slowenien der schnellste Senkrechtstarter. Nach nur vier Tagen hatten die Slowenen bereits 10 Prozent ihres Schwellenwerts erreicht. Das Gros der übrigen Länder mühte sich zu diesem Zeitpunkt noch die 2-Prozent-Marke zu nehmen. Zypern folgte auf Platz 2 mit 5,4 Prozent gefolgt von Rumänien mit 3,9 Prozent. Deutschland krebste bei 1,6 Prozent seines Schwellenwerts herum. Nach spätestens einem Monat aber war allen drei Senkrechtstartern die Luft ausgegangen. Ihre Kurven schwenkten von senkrecht auf waagerecht ein, die Zuwächse schrumpften auf nahe null.
Spätzünder
In Bild 2 bedeutet der Ursprung der y-Achse nicht null Prozent, sondern wegen der logarithmischen Skalierung 0,1 Prozent (des Schwellenwerts). Nur wer diesen kleinen Wert übertrifft, wird überhaupt als Kurve angezeigt. 20 Länder schafften das schon am ersten Tag der Sammlung (1. März, 24:00 Uhr), sechs brauchten länger: Italien (4. März), Ungarn (9. März), Bulgarien (16. März), Portugal (23. März), Luxemburg (29. März) und Litauen (20. April). Als einziges Land schaffte es Lettland bis zum 30. April 2022 nicht, die 0,1-Prozent-Schwelle zu überschreiten, deshalb fehlt die Kurve dieses Landes in Bild 2. Mit 0,09 Prozent waren die Letten allerdings nah dran.
Tiefflieger
Zu Tieffliegern ernenne ich sechs Länder, die auch nach zwei Monaten des Sammelns noch immer keine 100 Online-Unterstützer zusammen bekommen haben. Ich sehe diese in einer unveröffentlichten Grafik, Sie können die Tiefflieger in Tabelle 2 am unteren Ende der Spalte "Unterstützer" mühelos selber ausfindig machen. Dabei wird deutlich: Lettland und Litauen sind wahrhaftig kein Nährboden für organisierte Mobilfunkgegner, die beiden Länder des Baltikums haben, möchte man meinen, gegenwärtig ganz andere Sorgen, wäre da nicht auch noch Estland.
[Admin: Abschnitt "Spätzünder" um Lettland ergänzt am 02.05.22, 22:38 Uhr]
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
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Resonanz, EBI, Stop (((5G))), Zwischenbericht
EBI "Stop 5G": Zwischenstand 3 von 11
H. Lamarr , München, Samstag, 04.06.2022, 23:53 (vor 903 Tagen) @ H. Lamarr
Der Mai 2022 war für die EBI eine Katastrophe (Bild 1). Am 14. Mai fiel der tägliche Zuwachs an Online-Unterstützern in ganz Europa erstmals auf unter 100. Und dabei blieb es nicht, danach folgten zwölf weitere Maitage mit Zuwachs kleiner 100. Das Allzeittief wurde am 24. Mai mit 44 neu hinzugewonnenen Online-Unterstützern erreicht.
Bild 1: Online-Teilnahme an der europäischen Bürgerinitiative "Stop 5G" (Stand: 31.05.2022).
Um das Ziel von 1 Mio. Unterstützer zu übertreffen benötigt die EBI im Durchschnitt täglich 2'740 neue Unterstützer. Mit der begründeten Annahme, dass ungefähr die Hälfte davon online unterschreibt (die andere Hälfte auf Papier), müsste die EBI online täglich mindestens 1'370 Unterstützer hinzu gewinnen. Diesen Wert übertraf sie jedoch nur in den ersten drei Tagen der Sammlung, an allen anderen Tagen lag sie selten nur knapp darunter, in aller Regel lag sie deutlich darunter. Im Durchschnitt erzielte die EBI bislang 314 Online-Unterstützungsbekundungen pro Tag. Die jüngste Prognose für den Online-Endstand am 1. März 2023 lautet daher auf nur noch 110'000 Unterstützer, mit fallender Tendenz. Starke Gegenstöße wie im März (Spanien) und im April (Deutschland) blieben im Mai aus. In Polen muss es am 30. Mai zwar einen Aufruf gegeben haben, der aber zu nur 65 Unterschriften führte. Für Polen war das viel, denn wenn überhaupt, unterschreiben Polen bei der EBI sonst im unteren einstelligen Bereich. Gelingt der EBI "Stop 5G" nicht bald die Trendwende oder hat sie am Ende ungewöhnlich viele Unterschriften auf Papier vorzuweisen (was Fragen aufwerfen würde), wird sie nicht knapp scheitern, sondern unangenehm deutlich.
Rangfolgen in der Nationenwertung
Zu den folgenden Tabellen wurde bereits in den vorangegangenen Zwischenberichten alles Wissenswerte gesagt. Neuer Spitzenreiter in der Schwellenwerterreichung (Tabelle 3) ist jetzt Dänemark, unser nördlicher Nachbar hat den bisherigen Spitzenreiter Slowakei auf Rang 2 verdrängt. Noch stehen die beiden Senkrechtstarter Slowakei und Slowenien gut da, doch das wird sich ändern, denn die beiden Länder haben zu Beginn der Sammlung nahezu ihr gesamtes Potenzial an Unterstützern abgerufen und besonders Slowenien kommt nur noch schleppend vorwärts. Deutschland hat in dieser Tabelle mit Kroatien den Platz getauscht und ist auf Rang 6 vorgerückt. Ein Grund zum Feiern ist dies jedoch nicht, denn 9,19 Prozent Schwellenwerterreichung nach Ablauf von einem Viertel des Sammelzeitraums ist (inkl. gleich vieler Unterschriften auf Papier) zu wenig, um am Ende mindestens 100 Prozent Schwellenwerterreichung vorweisen zu können. Gelingt es der EBI nicht, in mindestens sieben EU-Ländern die 100-Prozent-Schwelle zu nehmen, ist sie gescheitert, selbst wenn insgesamt mehr als 1 Mio. Unterschriften zusammenkommen.
Eine kuriose Sonderrolle spielt Lettland. Der kleine Staat im Baltikum kämpfte sich schon bis Mitte März 2022 auf sage und schreibe fünf Unterstützer hoch. Das ist nicht viel, aber immerhin. Was die Mobilfunkgegner des Landes jedoch in schiere Verzweiflung stürzen muss, vorausgesetzt es gibt dort überhaupt welche, ist: In den seither vergangenen rd. zehn Wochen kam keine einzige Unterschrift hinzu. Das soll den Letten erst mal einer nachmachen ...
Tabelle 1: Geordnet nach Ländern.......................Tabelle 2: Geordnet nach Anzahl der Unterstützer
...
Tabelle 3: Geordnet nach Prozentsatz
Ländervergleich
Die mit Zwischenstand 2 eingeführte Grafik des Ländervergleichs in Bezug auf die Schwellenwerterreichung (Ziel = 100 Prozent) zeigt jetzt die Situation zum Stichtag Ende Mai. Bei der Interpretation der Kurven bitte die logarithmische Skalierung der y-Achse nicht übersehen:
Bild 2: Schwellenwerterreichung pro Land (Stand: 31.05.2022).
Hier lässt sich z.B. erkennen, wann und warum Dänemark die Slowakei als Spitzenreiter abgelöst hat. Dänemark ist eines der wenigen Länder, die einen zwar flachen aber kontinuierlichen Anstieg zeigen. Im Gegensatz zu den Dänen haben hingegen die Slowaken schon Anfang April die Lust an der Unterstützung der EBI verloren. Auch der kleine Sprung der Polen Ende Mai ist gut ersichtlich. Die Situation am rechten Bildrand (31. Mai) ist identisch mit der numerischen Zahlendarstellung von Tabelle 3.
Etwas Neues zeigt Bild 3. Es ähnelt Bild 2, zeigt aber etwas ganz anderes, nämlich die Entwicklung der Anzahl der EBI-Unterstützer pro Land, ebenfalls mit logarithmischer Skalierung. Die Situation am rechten Bildrand (31. Mai) ist identisch mit der numerischen Zahlendarstellung von Tabelle 2.
Bild 3: Anzahl der Unterstützer pro Land (Stand: 31.05.2022).
Erkennbar ist z.B. das Kopf-an-Kopf-Rennen um die Führungsposition zwischen Deutschland und Spanien. Nachdem sie von den Spaniern Ende März überrumpelt wurden, holten sich die Deutschen Mitte April die Führung zurück und können diese seither knapp behaupten.
Wegen der Überfrachtung mit Kurven und technischer Begrenzungen bei der Qualität der Bilddarstellung zeigt Bild 4 einen etwas besseren Zoom-Ausschnitt von Bild 3. Der Vergrößerung zum Opfer gefallen sind alle EU-Länder, die bis zum Stichtag 31. Mai keine 100 Unterstützer mobilisieren konnten. Bulgarien schaffte es mit Mühe und Not am 16. Mai in diese Grafik. Seither konnte das Land nur drei weitere Unterstützer aufbieten, deshalb kriecht die orange Strichellinie nahezu waagerecht an der x-Achse entlang.
Bild 4: Zoom-Ausschnitt von Bild 3.
Jetzt fehlt nur noch ein Ländervergleich, der den Zuwachs pro Tag nicht für alle Länder zeigt, diese Information ist bereits in Bild 1 enthalten, sondern für jedes einzelne Land. Allerdings lässt sich leicht ausmalen, diese Darstellung in eine einzige Grafik zu pressen ist technisch kein Problem, erkennen lässt sich dann jedoch nichts mehr. Bild 5 geht deshalb einen anderen Weg und zeigt, mit getrennten Grafiken den Unterstützungsverlauf in vier Ländern. Wegen der Vergleichbarkeit haben alle Grafiken die gleiche Skalierung, geprägt von Deutschland.
Bild 5: Zuwachsverlauf der EBI-Unterstützung von vier Ländern (Stand: 31.05.2022).
Die Kurven sollten selbsterklärend sein. Leider gibt es da einen kleinen Haken. Erst ab 26. März erfasse ich die Daten für den EBI-Verlauf täglich, zuvor hatte ich das ganz nach Lust und Laune an nur sechs Märztagen getan. In den anderen Bildern machen sich die daraus resultierenden Datenlücken kaum bemerkbar, in Bild 5 aber verzerren sie die Kurven zwischen den Beobachtungspunkten 4 und 7 auf der x-Achse deutlich (entspricht Zeitraum vom 5. bis 26. März), einfach weil in diesem Zeitraum nur zwei Datenproben genommen wurden, diese auch richtig angezeigt werden, die übrigen aber fehlen. Bis Beobachtungspunkt 4 und ab Punkt 7 verlaufen alle vier Kurven korrekt. Die EBI könnte mir die fehlenden Daten wahrscheinlich nachliefern, doch bevor sie das tut, friert wahrscheinlich eher die Hölle ein .
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Einflussnahme, Petition, ÖDP, Unterschriftensammlung, BVMDE, EBI, Abseitige, Stop (((5G))), Signstop5g.eu
EBI "Stop 5G": Zwischenstand 4 von 11
H. Lamarr , München, Sonntag, 03.07.2022, 19:16 (vor 874 Tagen) @ H. Lamarr
Der EBI "Stop 5G" gelang es im Juni 2022 den freien Fall ihrer Unterstützung durch EU-Bürger auf niedrigem Niveau zu stabilisieren (Bild 1). Hatte die EBI im ersten Monat der Sammlung (März 2022) noch durchschnittlich einen Zuwachs von 506 Unterstützern pro Tag, waren es im zweiten Monat nur noch 309, im dritten Monat 116 und im vierten Monat (Juni 2022) 104. Diese Zustimmung ist viel zu schwach, um das Ziel von mindestens 1 Mio. Unterstützern bis 1. März 2023 zu erreichen, dafür wären von Anfang an über 365 Tage hinweg durchschnittlich 1375 Online-Unterstützer pro Tag erforderlich gewesen. Diesen Wert übertraf die EBI jedoch nur an den ersten drei Tagen der Sammlung, an den übrigen 118 Tagen vom Start bis zum 30. Juni 2022 lag der Zuspruch zumeist erheblich darunter, der bisherige Tiefststand von 37 Unterstützern war am 5. Juni 2022. Gelingt es der EBI nicht, substanziell mehr Unterstützer zu mobilisieren, wird sie am Ende voraussichtlich bei etwa 90'000 Online-Unterstützern landen und wäre die Laufzeit nicht auf 1 Jahr befristet, würde sie die 1-Mio.-Marke erst im August 2028 erreichen.
Bild 1: Online-Teilnahme an der europäischen Bürgerinitiative "Stop 5G" (Stand: 30.06.2022).
Da der Rückstand der EBI zum Sollwert von 1375 Online-Unterstützern pro Tag zunehmend größer wird, benötigt sie zum Aufholen des Rückstands in der Restlaufzeit inzwischen schon einen Tageszuwachs von rd. 2000 Online-Unterstützern. Davon ist die EBI jedoch meilenweit entfernt, denn selbst der höchste Tageszuwachs im Juni erreichte gerade einmal ein Zehntel dieses Werts. Die Organisatoren der EBI sehen die fatale Entwicklung ebenfalls und versuchen mit Motivationsaufrufen die regionalen 5G-Widerstandsnester zu stärkeren Aktivitäten zu bewegen. Dies macht sich in den Grafiken des Ländervergleichs (siehe unten) mit mehr oder weniger starken Sprüngen bei den gehorsamen Ländern bemerkbar (logarithmische Skalierung der y-Achse beachten!), die jedoch samt und sonders zu schwach und zu kurz waren, um an der prekären Lage grundlegend etwas zu ändern. Je mehr sich eine Kurve in den Grafiken des Ländervergleichs der Waagrechten annähert, desto geringer ist in dem Land der Zuspruch für die EBI. Auch bei dieser Interpretation ist die logarithmische Skalierung unbedingt zu beachten.
Wunder gibt es immer wieder ...
Nach dem ersten Drittel der Laufzeit lässt sich aufgrund der Datenlage feststellen, der EBI "Stop5G" kann aller Voraussicht nach nur noch ein Wunder zum Erfolg verhelfen. Dieses könnte in Gestalt einer außergewöhnlich starken Unterstützung auf den gesammelten Papierlisten materialisieren, deren Stand ist öffentlich nicht einsehbar, allein die Organisatoren der EBI kennen ihn. Üblicherweise bewegt sich bei EBIs die Unterstützung auf Papier jedoch in der gleichen Größenordnung wie die Unterstützung online und dies würde der EBI "Stop 5G" bei Weitem nicht reichen.
Besorgte Letten vs. besorgte Dänen
Ein Phänomen ist weiterhin Lettland. Meinen Aufzeichnungen zufolge stieß am 26. März der fünfte Lette zu den EBI-Unterstützern hinzu. Damit war das Potenzial lettischer Mobilfunkgegner offenbar schon restlos ausgeschöpft, denn ein sechster Lette wollte sich auch im Juni und weiter bis heute nicht online zu den Belangen der EBI "Stop 5G" bekennen. Wer die Größe eines Appetithappens hat und an Russland grenzt, ist bis auf Weiteres – anderer Sorgen wegen – freilich entschuldigt. Das Land verharrt jedenfalls in Tabelle 3 mit 0,09 Prozent Schwellenwerterreichung auf dem letzten Platz. Das andere Extrem sind Dänemark und die Slowakei, welche die Schwellenwerterreichung mit deutlichem Vorsprung anführen und gute Chancen haben, inklusive der Unterstützer auf Papier das Quorum (Schwellenwerterreichung 100 Prozent) zu knacken. Dennoch ist es derzeit noch äußerst fraglich, ob insgesamt sieben Länder das Quorum schaffen werden, was neben der 1-Mio.-Hürde bekanntlich die zweite Hürde ist, welche die EBI auf dem Weg zum Erfolg überwinden muss.
Frankreich hat nach dem ersten Drittel der EBI-Laufzeit mit Mühe 2 Prozent Schwellenwerterreichung geschafft und wird im Wettlauf zum Quorum sicher keine Rolle spielen. Das Land interessiert sich überraschend wenig für die EBI "Stop 5G". Von deutschen Mobilfunkgegnern verbreitete Erfolgsmeldungen ihrer französischen Gesinnungsgenossen haben hierzulande offensichtlich ein übergroßes Zerrbild von der Haltung der Franzosen zum Risiko Mobilfunk hervorgerufen. Solche unbeabsichtigten Erkenntnisse machen die EBI "Stop 5G" zu einem unfreiwillig objektiven Stimmungsbarometer, wo in der EU irrationale Ängste gegenüber 5G grassieren und wo nicht. Die EU-Kommission muss der EBI für ihre Hilfsdienste dankbar sein .
Rangfolgen in der Nationenwertung
Wer die Bedeutung der drei Tabellen nicht kennt, möge die Erklärungen in den vorangegangenen Zwischenständen nachlesen. Stand der Nationenwertung: 30.06.2022
Tabelle 1: Geordnet nach Ländern.......................Tabelle 2: Geordnet nach Anzahl der Unterstützer
...
Tabelle 3: Geordnet nach Prozentsatz
Ländervergleich
Bild 2: Schwellenwerterreichung pro Land (Stand: 30.06.2022).
Bild 3: Anzahl der Unterstützer pro Land (Stand: 30.06.2022).
Bild 4: Zoom-Ausschnitt von Bild 3.
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EBI "Stop 5G": Zwischenstand 5 von 11
H. Lamarr , München, Sonntag, 07.08.2022, 17:41 (vor 839 Tagen) @ H. Lamarr
Die gute Nachricht für die EBI "Stop 5G" lautet: 127 Tage nach dem fünften Letten hat sich gerade noch rechtzeitig für diesen Zwischenstand am 31. Juli 2022 ein sechster Lette zur Unterstützung der EBI entschlossen. Und, das darf ich schon jetzt verraten, am 5. August kam sogar Nummer Sieben hinzu. Für Lettland ist das ein dramatischer Zuwachs um 40 Prozent in nur fünf Tagen! Insgesamt aber steht es denkbar schlecht um die EBI und es zeichnet sich zunehmend deutlicher ab, dass sie scheitern wird. Tag für Tag wird der Rückstand gegenüber dem Soll größer. Zum Start hätten der EBI noch durchschnittlich 1375 Online-Unterstützer pro Tag genügt, um inklusive papierener Unterschriftenlisten das Ziel von 1 Mio. Unterstützern zu erreichen. Doch diesen Durchschnitt schaffte die EBI bislang in keinem Monat:
Tagesdurchschnitt Online-Unterstützer von März bis Juli
März: 506
April: 309
Mai: 116
Juni: 104
Juli: 63
Der Juli ist demnach der bislang mit Abstand schwächste Monat für die EBI gewesen. An nur vier Julitagen überschritt die Anzahl der Unterstützer in den 27 EU-Ländern die Marke von 100 (Maximalwert: 130) und mit nur 34 Unterstützern am 24. Juli gab es ein neues Allzeittief.
Bild 1: Online-Teilnahme an der europäischen Bürgerinitiative "Stop 5G" (Stand: 31.07.2022)
Wollte die EBI den inzwischen aufgelaufenen Rückstand aufholen, müsste sie (Stand heute) täglich online mindestens 2250 Unterstützungsbekundungen bekommen. Davon aber ist die EBI, wie Bild 1 zu entnehmen ist, meilenweit entfernt.
Auch die deutsche Organisatorin Elisabeth Birgit Madsen, ÖDP, sieht die schlechten Zahlen und will gemäß diesem Interview mit einem Bürgerreporter vom 3. August 2022 Gegensteuer geben:
[...] Wir versuchen, die EBI breiter aufzustellen, vor allem mehr Menschen außerhalb der Bewegung zu erreichen. Verstärkung der Aufklärung, deren Fakten für Empörung sorgen und die Menschen so zu einer Unterschrift motivieren. Kritische Journalisten und Prominente sind ganz wesentliche Aspekte, wie künftig ein Campaigner mit Rat und Tat zur Seite steht. [...]
Überzeugend klingt das mMn nicht, zumal der Abwärtstrend der EBI seit 3. März sichtbar ist und deshalb die Frage erlaubt sein muss, warum nicht schon längst mehr getan wurde als bisher. Mit dem "Campaigner" ist mutmaßlich derselbe gemeint, der die Stoa-Kampagne von Diagnose-Funk steuert. Sollte dies zutreffen, können alle Mobilfunknetzbetreiber in den EU-Staaten erleichtert aufatmen, zumal der arme Kerl vor der Mammutaufgabe steht, die gegenwärtigen täglichen Unterstützungsbekundungen zu Verzwanzigfachen, damit die EBI wenigstens in Sichtweite zum Ziel kommt.
Rangfolgen in der Nationenwertung
Da zu den folgenden Tabellen die vorangegangenen Zwischenstände schon alles gesagt haben, mag diesmal ein kurzer Blick auf Tabelle 3 genügen. Denn dort ist in Spalte Prozentsatz erkennbar, zu wie viel Prozent die Länder ihren von der EU-Kommission festgelegten Schwellenwert erreicht haben (Mindestanzahl an Unterschriften). Erfolgreich ist eine EBI nur dann, wenn zusätzlich zur geforderten Anzahl aller Unterstützer mindestens sieben Ländern der Schwellenwert erreichen.
Einen Monat vor Halbzeit der EBI "Stop 5G" gibt Tabelle 3 allerdings Rotalarm. Denn zum 31.07.2022 sollten mindestens sieben Länder eine Schwellenwerterreichung (online) von zumindest 22,8 Prozent zeigen, damit die Hoffnung ins Ziel zu kommen nicht vorzeitig stirbt. Dänemark und die Slowakei sind gut im Rennen, Slowenien und Spanien müssen kräftig zulegen, Deutschland, die Niederlande und Kroatien könnten es mit Mühe und Not auch gerade noch schaffen. Von diesen sieben Hoffnungsträgern der EBI fährt einer allerdings mit einem Platten. Dies lässt sich weiter unten dem Bild 2 und besser noch Bild 2a entnehmen. Slowenien war einer der Senkrechtstarter bei der Unterstützung der EBI und hatte nach nur einem Monat den Spitzenplatz von rd. 14 Prozent erreicht. Dann aber platzte ein Reifen und seither kommen die Slowenen nur noch in einem Schneckentempo voran, das 100 Prozent Schwellenwerterreichung in der Restlaufzeit der EBI ausschließt. Landet die EBI keinen Überraschungscoup, wird sie deshalb am Kriterium mindestens 1 Mio. Unterstützer scheitern und zusätzlich am Kriterium der Schwellenwerterreichung.
Tabelle 1: Geordnet nach Ländern.......................Tabelle 2: Geordnet nach Anzahl der Unterstützer
...
Tabelle 3: Geordnet nach Prozentsatz
Ländervergleich (Stand: 31.07.2022)
Auch die folgenden Grafiken wurden in vorangegangenen Zwischenständen schon so hinreichend erklärt, dass weitere Erklärungen überflüssig sind. Mit Bild 2a habe ich diesmal die Schwellenwerterreichung im linearen Maßstab wieder mit aufgenommen, da dort die Stagnation in Slowenien besser erkennbar ist, als in Bild 2 mit logarithmischen Maßstab.
Bild 2: Schwellenwerterreichung pro Land (loagarithmischer Maßstab).
Bild 2a: Wie Bild 2, jedoch mit linarem Maßstab.
Bild 3: Anzahl der Unterstützer pro Land.
Bild 4: Zoom-Ausschnitt von Bild 3.
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Madsen, EBI, (((5g))), Zwischenstand, Campaigner
Nachlese aus der Echokammer zum Aktionstag
KlaKla, Samstag, 13.08.2022, 08:24 (vor 833 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von KlaKla, Samstag, 13.08.2022, 09:02
Protokoll-Online-Buendniskonferenz_18.06.2022 - Nachlese Aktionstag 11.06.2022
Anwesend: ca. 21 TN
Moderation: M. Kundermann
Protokoll: Ines Gebele (BI Ammersee, Dießen)
Die ECI ist eine einmalige Chance. Das Projekt braucht uns alle – macht es zu eurer „Chefsache“, damit es gelingt...
Kommentar: Der Zug ist doch längst abgefahren.
- Jeder Kontakt setzt IMPULSE, die als Samen im Kopf hängen bleiben und weiter wachsen, wenn sie wieder Nahrung erhalten. Zahlen wir ein auf unsere Waagschale – dann wird sie irgendwann sinken gegenüber der massiv vollen Waagschale der Verleugnung durch BfS und Mobilfunk-Industrie.
- Jede Werbung lebt von ständigen Wiederholungen, bis die Information sich als Wahrheit im Unterbewussten formt...
Kommentar: Marketing Geschwurbel, Zweifel sähen. Mit Unterstellungen und Uminterpretationen kommt man nicht weit.
Am 11.06. hat leider offenbar nur die BI „Frei von 5G im Taunus“ eine Kundgebung in Friedrichsdorf abgehalten und 33 Papierunterschriften sammeln können. Sie hat neue Aktive gewonnen, großartige Gespräche gehabt und 11 neue Abonnenten für ihren Newsletter gewonnen. Die Presse hat in zwei Zeitungen über die Kundgebung informiert – einige kamen dadurch gezielt zum Stand. ---- Am 18.06.2022 macht sie erstmals eine Kundgebung in Frankfurt. Die ehemalige dortige BI hat sich leider aufgelöst – eine Schande für eine so große Stadt!
Keine Schande, sondern die bittere Realität (Stichwort Durchlauferhitzer). Seit Jahren sind Profiteure und selbstverbliebte Besserwisser am Werk, denen sich Mitstreiter zu unterwerfen haben. Wenn nicht, dann ... auch hier gilt, wer zahlt schafft an.
Bericht aus der Kommune
Thomas berichtet aus Ulm: Eine städtische Informationsveranstaltung fand am 25. Mai 2022 statt. Sie war 2-3 Jahre lang in Vorbereitung. Es gab ca. 60 Teilnehmer*innen trotz umfassender vorheriger Information. Leider waren die Stadträte auf einer Parallelveranstaltung. Gut war, dass die Veranstaltung online mitverfolgt werden konnte von weiteren ca. 50 TN. I
Kommentar: Gut für Euch ist es nicht, dass die Veranstaltung online mitverfolgt werden konnte. Thraen und Bergmann haben sich mVn lächerlich gemacht. Der Popanz STOA-Bericht, rettet euch auch nicht mehr.
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Erfolgserlebnis vom Arzt Thomas Thraen & Dr. Wolf Bergmann
Ausführliche Stellungnahme vom BfS zum STOA-Bericht 5G
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Faktencheck Juni 2022: Zuspruch zur EBI "Stop 5G" in Germania
H. Lamarr , München, Samstag, 13.08.2022, 13:18 (vor 833 Tagen) @ KlaKla
Am 11.06. hat leider offenbar nur die BI „Frei von 5G im Taunus“ eine Kundgebung in Friedrichsdorf abgehalten und 33 Papierunterschriften sammeln können.
Soso, am 11. Juni hatte der BVMDE also einen Aktionstag zugunsten der EBI "Stop 5G", der 33 Unterschriften auf Papier einbrachte. Ein Tropfen auf dem heißen Stein, wie wir gleich sehen werden.
Damit Deutschland eines der sieben Länder wird, welche eine Mindestanzahl von Unterschriften vorweisen müssen, damit die EBI das Erfolgskriterium "Schwellenwerterreichung" erfüllt (eines von zwei Kriterien), benötigt die EBI in Deutschland mindestens 67'680 Unterstützungsbekundungen. Bei einer Laufzeit von einem Jahr macht das in Summe (Online + Papier) mindestens 186 Unterschriften pro Tag. Mit Informationen über den Stand der Papierunterschriften ist die EBI geizig und gibt öffentlich keine Auskünfte, wir können deshalb nur die Online-Unterschriften auswerten. Von älteren EBIs ist jedoch bekannt, dass Papier und Online sich in etwa die Waage halten. Trifft dies auch auf die EBI "Stop 5G" zu, brauchte diese zu Beginn online täglich mindestens 93 Unterstützer über die gesamte Laufzeit hinweg.
Weil's keine Mühe macht, habe ich mir die Online-Unterschriften des Juni 2022 mal genauer angeschaut, um Spuren des "Aktionstags" zu finden. Wie die Grafik zeigt, gilt die Weisheit "Jeder hat eine Wirkung größer Null" noch immer. Nach dem Aktionstag hatte die EBI tatsächlich sichtbar mehr Zuspruch als zuvor.
Doch es reicht hinten und vorne nicht zum Erfolg. Denn statt 93 Online-Unterstützer pro Tag schaffte die EBI im Juni im Mittel nur rd. 24. Am "Aktionstag" nur 4, am 2. Juni gar nur 2 (Minimum). Bester Tag war mit 92 Online-Unterstützern der 20. Juni. Doch das Online-Tagessoll von 93 bildet die Realität schon lange nicht mehr ab. Denn weil die EBI nach kurzem Anfangserfolg schnell in Rückstand geriet, hätte sie ab Juni mindestens 106 Online-Unterstützer pro Tag in Deutschland benötigt, um den Rückstand in der Schwellenwerterreichung aufzuholen. Da der Rückstand inzwischen weiter angewachsen ist, benötigt die EBI gegenwärtig zum Aufholen in Deutschland mindestens 130 Online-Unterstützer pro Tag über die gesamte Restlaufzeit von 200 Tagen hinweg. Mit gelegentlichem Aufbäumen wie zuletzt am 10. August (115 Online-Unterstützer in Deutschland) ist diese Hürde nicht zu nehmen.
In Anbetracht der Faktenlage wirken die Mutmachersprüche anlässlich der BVMDE-Onlinesitzung im Juni ziemlich hohl. Pfeifen im finstren Wald verscheucht vielleicht Gespenster, den Absturz einer von Unvernunft geprägten EBI auf den Boden der Tatsachen bremst es nicht.
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EBI "Stop 5G": Zwischenstand 6 von 11
H. Lamarr , München, Sonntag, 04.09.2022, 23:26 (vor 811 Tagen) @ H. Lamarr
Substanzielle Veränderungen brachte der August 2022 der EBI "Stop 5G" nicht (Bild 1). Zwar gelang es der EBI den Tagesdurchschnitt an Online-Unterstützern von zuletzt 63 (Juli) auf 70 im August anzuheben, doch dieser Zuwachs ist viel zu niedrig, um den Rückstand aufzuholen, der sich seit Beginn der Sammlung angehäuft hat. Die EBI braucht für die verbleibenden 179 Tage der Sammlung täglich nicht 70 Online-Unterstützer, sondern mindestens 2593, um das Ziel von mindestens 1 Mio. Unterstützer doch noch zu erreichen.
Bild 1: Online-Teilnahme an der europäischen Bürgerinitiative "Stop 5G" (Stand: 31.08.2022)
Rangfolgen in der Nationenwertung
Tabelle 1: Geordnet nach Ländern.......................Tabelle 2: Geordnet nach Anzahl der Unterstützer
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Tabelle 3: Geordnet nach Prozentsatz
Tabelle 3 gibt Auskunft, welche Länder bei dem zweiten Erfolgskriterium der EBI (Schwellenwerterreichung) die Nase vorne haben. Bekanntlich müssen mindestens sieben Länder den Schwellenwert 100 Prozent erreichen. Realistische Erfolgschancen haben inkl. der Unterschriften auf Papier nur Dänemark und die Slowakei. Bild 2 zeigt, welche der Verfolger noch ambitioniert sind, bei welchen sich Stagnation eingestellt hat und welche hin und wieder einen Tritt in den Hintern brauchen, um in Bewegung zu bleiben.
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Ländervergleich (Stand: 31.08.2022)
Bild 2: Schwellenwerterreichung pro Land (linearer Maßstab).
Bild 3: Anzahl der Unterstützer pro Land.
Bild 4: Zoom-Ausschnitt von Bild 3.
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– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
EBI "Stop 5G": Zwischenstand 7 von 11
H. Lamarr , München, Freitag, 14.10.2022, 21:39 (vor 771 Tagen) @ H. Lamarr
Der September 2022 brachte der EBI "Stop 5G" Höhen und Tiefen. Zuerst kamen die Tiefen. Am 2. September kam es mit nur 24 Online-Unterstützungsbekundungen in 27 EU-Staaten zu einem neuen Allzeittief der EBI, das zwei Tage später mit 19 Online-Unterstützungsbekundungen noch einmal deutlich unterschritten wurde. Die Aufregung in der Organisationsgruppe muss groß gewesen sein und weil die Spanier Ende März 2022 der EBI schon einmal aus einem Tal der Tränen halfen, sollten sie erneut mobilisiert werden. Bis zum 6. September blieb die tägliche Unterstützung der EBI in Spanien im unteren einstelligen Bereich, am 7. September aber schoss der Zählerstand der Spanier auf 188 hoch, am Folgetag waren es immerhin noch 168 Unterstützer, danach ebbte der Ausbruch ab. Zum Vergleich: Am 30. März 2022 konnten die Spanier 1016 Unterstützer mobilisieren. Im Laufe des September zeigten auch die Slowakei, Kroatien und kurz vor Torschluss Deutschland Aktivitäten, die über das normale Maß in den Ländern hinaus gingen (Bild 1).
Bild 1: Diese vier Länder brachten der EBI "Stop 5G" im September die meisten Stimmen.
Die Berg- und Talfahrten der EBI im September verdeutlicht Bild 2. Die heftigen Ausschläge zeugen von den Bemühungen der Organisationsgruppe, das Blatt noch zu wenden. Bester Tag war der 29. September mit 338 Unterstützungsbekundungen, wovon allein 303 auf das Konto der Deutschen gingen. Doch was sind schon 338 Unterschriften! Wollte die EBI den inzwischen angesammelten Rückstand auf das Erreichen des Ziels von 1 Mio. Unterstützer in der verbleibenden Restlaufzeit aufholen, bräuchte sie momentan täglich online nicht 338 Unterschriften, sondern rd. 3300. Da die EBI diesen Wert deutlich verfehlt, wird ihr Rückstand von Tag zu Tag größer. Besser ersichtlich wird diese niederschmetternde Entwicklung, schaut man sich an, welchen Verlauf der Online-Tagesdurchschnitt in der bisherigen Laufzeit der EBI genommen hat:
Tagesdurchschnitt Online-Unterstützer von März bis September
März: 506
April: 309
Mai: 116
Juni: 104
Juli: 63
August: 70
September: 86
Die EBI schaffte im August zwar die Trendwende zu wieder zunehmenden Tagesdurchschnitten, der im September erzielte Tagesdurchschnitt liegt jedoch um Faktor 38 unter dem Wert 3300, den die EBI bräuchte, um am Ende der Restlaufzeit auf mindestens 1 Mio. Unterstützer zu kommen.
Bild 2: Online-Teilnahme an der europäischen Bürgerinitiative "Stop 5G" (Stand: 30.09.2022).
Rangfolgen in der Nationenwertung
Tabelle 1: Geordnet nach Ländern.......................Tabelle 2: Geordnet nach Anzahl der Unterstützer
...
Tabelle 3: Geordnet nach Prozentsatz
Bekanntlich muss eine EBI, um erfolgreich zu sein, in der EU mindestens 1 Mio. Unterstützer für ihr Anliegen mobilisieren sowie zusätzlich in mindestens sieben EU-Ländern einen von der EU-Kommission festgelegten bevölkerungsbezogenen Schwellenwert erreichen. Tabelle 3 macht deutlich, nur die Slowakei und Dänemark haben realistische Chancen, ihren Schwellenwert zu erreichen. Zur Beurteilung der Chancen der Länder auf den Plätzen drei bis sieben, zeigt Bild 3, welche der sieben Kandidaten mit nennenswertem Zuwachs der Unterstützung rechnen dürfen und welche nicht.
Bild 3: Die sieben erfolgversprechendsten Kandidaten für die Schwellenwerterreichung.
Ländervergleich (Stand: 30.09.2022)
Bild 4a: Schwellenwerterreichung pro Land (lineare Skalierung).
Bild 4b: Wie Bild 4a, nur mit logarithmischer Skalierung.
Bild 5: Anzahl Unterstützer pro Land (logarithmische Skalierung).
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
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EBI "Stop 5G": Zwischenstand 8 von 11
H. Lamarr , München, Samstag, 12.11.2022, 17:37 (vor 742 Tagen) @ H. Lamarr
Das wird nichts mehr. Hatte sich die EBI "Stop 5G" im September 2022 mit durchschnittlich 86 neu hinzu gewonnenen Unterstützern pro Tag leicht erholt, fiel der Durchschnitt im Oktober mit nur 56 Unterstützern pro Tag auf ein neues Allzeittief. Das Dilemma der EBI wird sichtbar, schaut man sich an, welchen Tagesdurchschnitt die EBI erzielen müsste, um in der Restlaufzeit bis zum 1. März 2023 das Ziel von mindestens 1 Mio. doch noch zu erreichen. Dafür wären, Stand 31. Oktober 2022, mindestens 3800 Unterstützungsbekundungen pro Tag (online) erforderlich gewesen. Die tatsächliche Unterstützung der EBI bis Ende Oktober zeigt Bild 1. Doch selbst die dort erkennbaren Ausbrüche im Oktober (Maximum: 149 Unterstützungsbekundungen) sind viel zu schwach, um die EBI ins Ziel zu bringen. Und jeder Tag, den die EBI unter dem Oktober-Soll von 3800 bleibt, treibt das Soll für die Restlaufzeit gnadenlos weiter nach oben in unerreichbare Regionen. Bereits jetzt ist die Differenz zwischen Ist und Soll allerdings so hoch, dass ein Scheitern der EBI aus meiner Sicht unabwendbar ist.
Bild 1: Online-Teilnahme an der europäischen Bürgerinitiative "Stop 5G" (Stand: 31.10.2022).
Den Organisatoren der EBI "Stop 5G" bleibt die desaströse Entwicklung nicht verborgen, sie versuchen mit wiederkehrenden Aufrufen zu retten was zu retten ist. Diese Aufrufe bewirken die Ausbrüche (Teilnahmespitzen), die in Bild 1 zu erkennen sind. Während der bisherigen Laufzeit der EBI "Stop 5G" hat es allerdings noch keinen einzigen Aufruf gegeben, der in allen 27 EU-Ländern sichtbaren Erfolg zeigte, vielmehr sind für jeden Ausbruch in aller Regel nur ein einzelnes Land oder bestenfalls eine handvoll Länder verantwortlich. Welche vier Länder im Oktober Ausbrüche am stärksten speisten zeigt Bild 2.
Bild 2: Diese vier Länder brachten der EBI "Stop 5G" im Oktober die meisten Stimmen.
Einen Negativrekord der besonderen Art gab es am 22. Oktober. In den 27 EU-Staaten sammelte an diesem Tag die EBI "Stop 5G" mit nur 13 Unterstützungsbekundungen so wenige ein wie nie zuvor. Der eigentliche Rekord lautet jedoch anders. Mit sage und schreibe je zwei Unterstützungsbekundungen teilten sich an diesem Tag Belgien und die Niederlande den Tagessieg bei der Anzahl der abgegebenen Unterstützungsbekundungen, die übrigen 25 EU-Staaten lagen allesamt unter zwei (1 oder 0). An keinem Tag zuvor genügten zwei Unterstützer, um den Tagessieg davon zu tragen.
Rangfolgen in der Nationenwertung
Erklärungen zu den drei Tabellen sind bei den ersten Zwischenständen zu finden.
Tabelle 1: Geordnet nach Ländern.......................Tabelle 2: Geordnet nach Anzahl der Unterstützer
...
Tabelle 3: Geordnet nach Prozentsatz
Wie sich die ersten sieben Länder in Tabelle 3 über die Monate hinweg in ihre Führungspositionen schieben konnten ist in Bild 3 ersichtlich. Die Slowakei überholte Mitte September das bis dato führende Dänemark, schwenkte Anfang Oktober jedoch auf Nullwachstum ein. Meiner heutigen Einschätzung zufolge wird die EBI "Stop 5G" nicht nur das erste Pflichtziel "1 Mio. Unterstützer" verfehlen, sondern auch das zweite Pflichtziel, das verlangt, dass mindestens sieben EU-Länder den ihnen zugewiesenen Schwellenwert an Unterstützungsbekundungen zu wenigstens 100 Prozent erreichen.
Bild 3: Die sieben erfolgversprechendsten Kandidaten für die Schwellenwerterreichung.
Ländervergleich (Stand: 31.10.2022)
Bild 4a: Schwellenwerterreichung pro Land (lineare Skalierung).
Bild 4b: Wie Bild 4a, nur mit logarithmischer Skalierung.
Bild 5: Anzahl Unterstützer pro Land (logarithmische Skalierung).
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EBI "Stop 5G": Zwischenstand 8 von 11
H. Lamarr , München, Montag, 14.11.2022, 00:36 (vor 741 Tagen) @ H. Lamarr
In der Nacht vom 29. Oktober auf den 30. Oktober 2022 knackte die EBI "Stop 5G" die Marke 40'000 Teilnehmer. Zuvor fragte auf Telegram ein Beobachter der EBI in befremdlich freudiger Erwartung dieses banalen Sprungs, wer wohl der 40'000ste Unterstützer sein wird. Namen kann ich nicht nennen, wohl aber Nationalitäten. Nummer 39'999 war ein Finne, 40'000 ein Deutscher und 40'001 ein Slowene. Wahnsinnig aufregend ...
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EBI "Stop 5G": Zwischenstand 9 von 11
H. Lamarr , München, Samstag, 10.12.2022, 22:29 (vor 714 Tagen) @ H. Lamarr
Der November 2022 begann für organisierte Mobilfunkgegner mit einem Schock. Denn am 3. November erreichte die Unterstützung der EBI "Stop 5G" in den 27 EU-Staaten mit nur zwölf Unterschriften ein neues Allzeittief (Bild 1). Acht Tage später meldete sich die EBI pünktlich zum Beginn der Karnevalssaison mit 613 Unterschriften zurück, so viele Unterstützer an einem Tag hatte es seit dem 13. April nicht mehr gegeben. Die EBI "Stop 5G" hat die Flinte noch nicht ins Korn geworfen, obwohl sie ihre Ziele aus Sicht des Postingautors nicht mehr erreichen kann. Denn was nutzt schon die einsame Spitze von 613 Unterstützern, die EBI hätte ab November Tag für Tag durchschnittlich 4300 Unterstützer gebraucht, um am 1. März 2023 zumindest die Pflichtmarke von 1 Mio. Unterstützer zu erreichen. Die 613 Unterschriften vom 11. November sind eine Gemeinschaftsproduktion, die im wesentlichen von Deutschland (277 Unterschriften), den Niederlanden (111), Frankreich (104) und Belgien (44) getragen wurde.
Bild 1: Online-Teilnahme an der europäischen Bürgerinitiative "Stop 5G" (Stand: 30.11.2022).
Ihren Platz unter den Top 4 der Unterstützungsländer verloren die Belgier in den letzten Novembertagen an die Spanier (Bild 2), die bis dahin mehrfach an der Nulllinie kratzen und erst am 27. November aus ihrer Siesta erwachten, um die Belgier zu überrunden. Das Erwachen der Spanier endete am 30. November nicht, sondern zog sich tief in den Dezember hinein.
Bild 2: Diese vier Länder brachten der EBI "Stop 5G" im November die meisten Stimmen.
Rangfolgen in der Nationenwertung
Tabelle 1: Geordnet nach Ländern.......................Tabelle 2: Geordnet nach Anzahl der Unterstützer
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Tabelle 3: Geordnet nach Prozentsatz
Ländervergleich (Stand: 30.11.2022)
Bild 3: Schwellenwerterreichung pro Land (lineare Skalierung).
Bild 4: Anzahl Unterstützer pro Land (logarithmische Skalierung).
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
EBI "Stop 5G": Zwischenstand 10 von 11
H. Lamarr , München, Sonntag, 01.01.2023, 19:43 (vor 692 Tagen) @ H. Lamarr
Im Dezember 2022 erholte sich die EBI "Stop 5G" auf niedrigem Niveau und konnte neue Allzeittiefs wie im November vermeiden (Bild 1). Die Anzahl der im Monat Dezember täglich in der EU gewonnener Unterstützer stieg von zuletzt im November durchschnittlich 72 auf jetzt 100, was ein durchaus positiver Trend ist. Da die EBI jedoch nur an drei von bisher 306 Tagen des Sammelzeitraums das durchschnittliche Tagessoll von 1375 Unterstützungen pro Tag erreichte oder überschritt, sind selbst 100 Unterstützer pro Tag nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Wollte die EBI am 31. Dezember 2022 das Ziel von mindestens 1 Mio. Unterstützer noch erreichen, bräuchte sie für die kurze Restlaufzeit der Sammelphase (rd. 60 Tage) nicht 100 Online-Unterschriften pro Tag, sondern mindestens 7578.
Bild 1: Online-Teilnahme an der europäischen Bürgerinitiative "Stop 5G" (Stand: 31.12.2022).
Die vier Länder, die im Dezember der EBI am meisten Unterstützungsbekundungen einbrachten, sind in Bild 2 erkennbar. Primus war ohne Wenn & Aber Spanien, das Land brachte der EBI im Dezember online 1655 Unterschriften ein.
Bild 2: Diese vier Länder brachten der EBI "Stop 5G" im Dezember die meisten Stimmen (online).
Rangfolgen in der Nationenwertung
Tabelle 1: Geordnet nach Ländern.......................Tabelle 2: Geordnet nach Anzahl der Unterstützer
...
Tabelle 3: Geordnet nach Prozentsatz
Ländervergleich (Stand: 31.12.2022)
Bild 3: Schwellenwerterreichung pro Land (lineare Skalierung).
Bild 4: Schwellenwerterreichung pro Land (logarithmische Skalierung).
Bild 5: Anzahl Unterstützer pro Land (logarithmische Skalierung).
Bei den Bildern 4 und 5 ist zu beachten, dass die Y-Achse infolge der logarithmischen Skalierung nicht mit null beginnt, sondern mit einem niedrigen Wert. Dies führt z.B. in Bild 5 dazu, dass dort die vier Länder fehlen, in denen bislang weniger als 100 Personen die EBI unterstützen. Welche Länder dies sind ist in Tabelle 2 am Tabellenende erkennbar.
Pernille Schriver: Aktuelle Lageeinschätzung aus dem Führerbonker
Die Podcast-Reihe CitizenCentral der EU wirft ein Schlaglicht auf europäische Bürgerinitiativen. In jeder Folge erzählen Organisatoren und Unterstützer von Initiativen, warum ihre Initiative wichtig ist, wie sie auf EU-Ebene auf sich aufmerksam machen und geben Tipps, wie sie mehr Einfluss auf die Politik nehmen können, die unser Leben beeinflusst. Kürzlich interviewte Manex Rekarte Cowie von CitizenCentral die Organisationschefs von drei EBIs im Sammelstadium, Nummer drei war Pernille Schriver von der EBI "Stop 5G". Wann genau die Interviews stattfanden geht aus den Quellen nicht hervor, wahrscheinlich fanden sie Ende November oder Anfang Dezember statt. Manex' Fragen und die Antworten kann man sich hier anhören und hier im Transkript nachlesen (beides englisch). An der Befragung von Kirsten Kossen, sie managt die EBI "Good Clothes, Fair Pay" und Ronan Evain, er lenkte die EBI "Win it on the Pitch" hatte die EU-Kommission nichts auszusetzen. Nur bei Pernille Schrivers "Stop 5G" sah sich die Kommission genötigt, sich mit einem Haftungsausschluss zu distanzieren:
The Commission does not in any way confirm the factual correctness of the content of the ‘Stop 5G’ initiative, which is the sole responsibility of the group of organisers. In fact, a number of the claims made in this initiative run contrary to the body of scientific evidence available to the Commission, and to the assessments made by the International Commission on Non-Ionizing Radiation Protection (ICNIRP), the body mandated by the World Health Organisation to assess the risks for health.
[Übersetzung: Die Kommission bestätigt in keiner Weise die sachliche Richtigkeit des Inhalts der Initiative "Stop 5G", die in der alleinigen Verantwortung der Organisatoren liegt. Tatsächlich stehen einige der in dieser Initiative aufgestellten Behauptungen im Widerspruch zu den wissenschaftlichen Erkenntnissen, die der Kommission vorliegen, und zu den Bewertungen der Internationalen Kommission zum Schutz vor nichtionisierender Strahlung (ICNIRP), dem von der Weltgesundheitsorganisation mit der Bewertung der Gesundheitsrisiken beauftragten Gremium.
Ihren Warnschuss hätte sich die Kommission mMn auch ziemlich risikolos schenken können, denn alles deutet zwei Monate vor Ablauf der Sammelfrist darauf hin, dass sich die Kommission mit den Anliegen der EBI "Stop 5G" nicht wird befassen müssen.
Das Misstrauen der Kommission gegenüber Mobilfunkgegnern und -kritikern ist jedoch nicht der maßgebliche Grund für diesen Textabschnitt hier. Dieser ist vielmehr Schrivers Antwort auf eine brenzlige Frage des Interviewers. Im Oktober war Schriver noch Überraschungsgast bei der Düsseldorfer Veranstaltung der sogenannten Kompetenzinitiative gewesen, dort wurden ihr jedoch nur belanglose Fragen gestellt. Besser machte es Manex ab Minute 22:03 (englisches Original des Dialogs in den oben verlinkten Quellen):
Manex: Sie haben noch Zeit, Unterschriften zu sammeln, aber glauben Sie, dass die Million Unterschriften erreichbar ist?
Pernille: Nun ja, es sieht so aus, als müssten wir zur Kenntnis nehmen, die Million vielleicht nicht erreichen zu können. Es ist schwierig, aber es gibt immer mehr Menschen, die sich dessen bewusst sind, und es gibt eine wachsende Zahl von Organisationen, die zusammenarbeiten. Das ist eigentlich einer der positiven Aspekte. Im Rahmen der EBI sind wir außerdem dabei, einen Zusammenschluss europäischer Organisationen mit dem Namen "Europeans for Safe Connections" zu gründen. Ich bin der Meinung, dass wir besser dagegen ankämpfen und unsere Politiker und Ärzte besser aufklären können, wenn wir zusammenarbeiten.
Aus meiner Sicht ist Pernille weltfremd. Denn nehmen wir an, das Interview fand Ende November statt. Dann hätte die EBI für die Restlaufzeit von rd. 90 Tagen mindestens 5100 Unterschriften allein online täglich einsammeln müssen, um das Millionenziel noch zu erreichen. Tatsächlich schaffte die EBI im November jedoch nur einen Tagesschnitt von 72, das sind um rd. den Faktor 70 zu wenig Unterschriften. Inklusive der Unterschriften auf Papier verdoppelt sich dieses Defizit auf knapp 10'000 Unterschriften pro Tag. Unter diesen Umständen davon zu reden, das Ziel "vielleicht nicht" zu erreichen, halte ich für verträumt. Der unerwartet starke Zuspruch zu der drögen "Bundestagspetition" von Eduard Messmer hat im April 2019 zwar gezeigt, dass die kleine Anti-Mobilfunk-Szene auf verschlungenen Pfaden starke unbekannte Bündnispartner mobilisieren kann, mutmaßlich aus staatskritischen/staatsfeindlichen Kreisen, doch der ältere Fall liegt etwas anders. Besagte Petition konnte auch per Post und Telefax unterstützt werden, lief jedoch praktisch exklusiv online. Dies begünstigt die Mitwirkung gut organisierter Protestgruppen, die z.B. auf Telegram zur massenhaften Mitzeichnung aufrufen. Zwei Monate vor Ende der 12-monatigen Sammelphase hat die EBI jedoch nur rd. 45'300 Unterschriften online gesammelt und es gibt (noch) keine Anzeichen einer größeren Manipulation. Dass diese nicht online geschieht, sondern den Unterschriften auf Papier vorbehalten wird halte ich für unwahrscheinlich. Klarheit über die tatsächliche Summe der gültigen Unterstützungsbekundungen (online + Papier) wird es schlimmstenfalls erst neun Monate nach Ende der Sammelphase geben, wenn alle Beteiligten (EBI, nationale Behörden) die ihnen zugestandenen Fristen voll ausschöpfen.
Auch von dem Plan, eine weitere europäische Dachorganisation für organisierte Mobilfunkgegner zu gründen (Europeans for Safe Connections) halte ich nichts. Dieses Vorhaben zeigt lediglich, den bereits vorhandenen Dachorganisationen wird kein Vertrauen entgegen gebracht und die nationale Zersplitterung in mehr oder weniger verfeindete Gruppen setzt sich auf internationaler Ebene fort. Die Szene benötigt meiner Einschätzung nach keine weitere Dachorganisation, sondern viel dringender qualifiziertes integres Personal ohne Interessenkonflikte. Davon aber ist weit und breit nichts zu sehen. Auch die Organisationsgruppe der EBI "Stop 5G" hat sich nicht mit Ruhm bekleckert. So wie es jetzt aussieht, wird diese EBI weder das Primärziel 1 Mio. Unterstützer treffen noch in einem einzigen der 27 EU-Länder das Quorum (Schwellenwert) erreichen. Dies deutet auf eine kapitale Fehleinschätzung der EBI-Erfolgsaussichten hin. Gut vorstellbar, dass eine aus den Sümpfen nationaler Anti-Mobilfunk-Organisationen gewachsene europäische Dachorganisation wieder nur zu dem altbekannten Augentinnitus führt: Pfeifen, wohin man schaut .
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
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EBI "Stop 5G": Zwischenstand 11 von 11
H. Lamarr , München, Montag, 06.02.2023, 22:55 (vor 656 Tagen) @ H. Lamarr
Der Januar 2023 war für die EBI "Stop 5G" der erfolgreichste Monat seit Juni 2022 (Bild 1). Gegenüber dem Dezember 2022 mit einem Tagesdurchschnitt der Online-Unterstützung von 100, konnte die EBI noch einmal zulegen und kam auf einen Tagesdurchschnitt von 117. Dieser Zuwachs um 17 Prozent ist nach wie vor viel zu schwach, um den von mir angenommenen Ziel-Endstand von 500'000 Online-Unterstützern zu erreichen. Denn dazu wäre Ende Januar für die Restlaufzeit ein Tagesdurchschnitt von mindestens rd. 16'000 Unterstützungsbekundungen notwendig gewesen. Wenn die EBI trotz der aussichtslosen Lage weiter für ihre Anliegen wirbt und Unterstützung akquiriert, deutet dies darauf hin, dass sie versucht ein zumindest respektables Endergebnis zu schaffen. Gemäß meiner Endstandprognose wird dieser Endstand bei 55'000 Online-Unterstützungsbekundungen liegen. Wie viele davon echt sind, werden wir wahrscheinlich nie erfahren, da die EBI wegen der Zielverfehlung die gesammelten Unterschriften nicht bei den nationalen Behörden zur Prüfung einreichen wird.
Bild 1: Online-Teilnahme an der europäischen Bürgerinitiative "Stop 5G" (Stand: 31.01.2023).
Die vier Länder, die im Januar der EBI am meisten Unterstützungsbekundungen einbrachten, sind in Bild 2 erkennbar. Primus war wie zuletzt Spanien, Überraschungsgast ist Ungarn, das sich bislang bevorzugt entlang der Nulllinie bewegte. Auffällig an den Balkendiagrammen ist, dass es offenkundig keine zentralen Sammelaufrufe der EBI-Organisatoren gegeben hat, sondern jedes Land tun und lassen durfte was die lokalen Organisatoren für angebracht hielten.
Bild 2: Diese vier Länder brachten der EBI "Stop 5G" im Januar die meisten Stimmen (online).
Rangfolgen in der Nationenwertung
Die Slowakei liegt in der Schwellenwerterreichung (Tabelle 3) uneinholbar vorne, sie ist bevölkerungsberichtigt das EU-Land mit der am stärksten ausgeprägten 5G-Paranoia. Das ist erstaunlich. Denn in dem Land grassieren gegenüber Atomkraft kaum Bedenken, rd. 70 Prozent der Bevölkerung sollen sie gemäß einer Umfrage befürworten.
Tabelle 1: Geordnet nach Ländern.......................Tabelle 2: Geordnet nach Anzahl der Unterstützer
...
Tabelle 3: Geordnet nach Prozentsatz
Ländervergleich (Stand: 31.01.2023)
Bild 3: Schwellenwerterreichung pro Land (lineare Skalierung).
Bild 4: Schwellenwerterreichung pro Land (logarithmische Skalierung).
Bild 5: Anzahl Unterstützer pro Land (logarithmische Skalierung).
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
EBI "Stop 5G": Endstand vom 1. März 2023
H. Lamarr , München, Sonntag, 05.03.2023, 21:32 (vor 629 Tagen) @ H. Lamarr
Die EBI "Stop 5G" hat es nicht geschafft. Um erfolgreich zu sein, muss eine Europäische Bürgerinitiative insgesamt mindestens eine Million Unterstützungsbekundungen erhalten, davon in mindestens sieben Ländern jeweils eine von der Bevölkerungszahl abhängige Mindestanzahl. Die EBI "Stop 5G" erreichte weder die Million, noch gelang es ihr in einem einzigen der 27 teilnehmenden Ländern die geforderte Mindestanzahl von Unterstützungsbekundungen zu erreichen. Die Anliegen der EBI stießen bei den etwa 400 Mio. EU-Bürgern, die älter als 16 Jahre sind, offensichtlich auf taube Ohren.
Am Ende (1. März 2023) blieb der Zähler der Online-Unterstützer für die EBI bei 82'787 stehen (Bild 1). Die Organisationsgruppe verabschiedete sich bereits sieben Tage zuvor am 22. Februar, gestand ihre Niederlage ein und sprach von mehr als 62'000 erreichten Unterstützungsbekundungen. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Onlinezähler den Stand von rd. 56'200, so dass angenommen werden darf, dass die Anzahl der Papierunterschriften bei rd. 6000 lag. Bei den Zahlen muss man im Hinterkopf behalten, die geleisteten Unterstützungsbekundungen haben allesamt keine Prüfung durch die nationalen Behörden hinter sich, es steckt darin also ein unbekannter Prozentsatz von ungültigen Bekundungen. Wie hoch dieser Prozentsatz ist werden wir sehr wahrscheinlich nie erfahren, denn die EBI "Stop 5G" ist gescheitert und hat deshalb keine Veranlassung, das Ergebnis ihrer Sammlung zur Prüfung vorzulegen.
Bild 1: Online-Teilnahme an der europäischen Bürgerinitiative "Stop 5G" (Endstand: 01.03.2023).
Rätsel um Sammeltag 366
Da die EU die Sammelfrist für jede EBI auf 12 Monate festgelegt hat und die EBI "Stop 5G" am 1. März 2022 ihren ersten Sammeltag hatte, wäre der letzte Sammeltag am 28. Februar 2023 um Mitternacht zuende gewesen. Das dachte jeder. Auch die deutsche Anti-Mobilfunk-Szene, die noch am Vormittag des 28. Februar verzweifelt zur Teilnahme aufrief: "Letzte Chance, Dienstag um 24:00 ist Schluss!" Das war sechs Tage, nachdem die Organisationsgruppe der EBI bereits das Handtuch geworfen hatte. Wie unglaublich realitätsentrückt manche in der bayerischen Szene sind, zeigen der Homöopath Miklós Takács (Uffing) und die ÖDP-Anhängerin Sabine Brenner (Huglfing), die noch am vermeintlichen Schlusstag der Sammlung bei einem Rückstand von etwa 920'000 Stimmen in ihrem Teilnahmeaufruf behaupteten: "Es braucht 1 Mio. Unterschriften, wenn jeder diesen Aufruf in seinem Verteiler weiter leitet, ist es nicht unmöglich!"
Zur allgemeinen Überraschung blieb der Online-Zähler jedoch am Dienstag den 28. Februar um Mitternacht nicht stehen, sondern lief noch 24 Stunden weiter. Der tatsächliche Sammelzeitraum der EBI war daher im Gegensatz zu den EU-Bekundungen nicht 1 Jahr, sondern 1 Jahr + 1 Tag. Damit hatte offensichtlich auch die Szene nicht gerechnet. Leisteten am Dienstag noch brav 4890 Unterstützung, fiel die Anzahl am Mittwoch auf 1300. Aus meiner Sicht ist die unerklärliche Verlängerung des Sammelzeitraums ein Programmfehler im EBI-Sammelsystem der EU. Da eine Absicht jedoch nicht auszuschließen ist, habe ich bei der EU eine Anfrage gestellt, ob der 366ste Tag der Sammlung als Bug oder als Feature zu sehen ist. Antwort liegt mir momentan noch nicht vor.
Manipulationsverdacht
Der sprunghafte Anstieg der Online-Unterstützungsbekundungen wenige Tage vor Fristablauf der Sammlung ist nicht plausibel, zumal zu diesem Zeitpunkt das Scheitern der EBI bereits seit langem feststand. Ich habe zur Begründung des Manipulationsverdachts einige Fakten gesammelt, die noch auf Auswertung warten. Sobald die Auswertung abgeschlossen ist, werde ich meinen Verdacht in einem Anschlussposting begründen. Von den 27 teilnehmenden Ländern gibt es bei nur drei konkrete Hinweise auf Unregelmäßigkeiten bei der Stimmabgabe: Deutschland, Österreich und Rumänien.
Die vier Länder, die im Februar der EBI am meisten Unterstützungsbekundungen einbrachten, sind in Bild 2 erkennbar. Die dortige x-Achse nennt nicht das Datum, sondern die Tage beginnend mit 1. Februar und endend mit 1. März. Die Unregelmäßigkeiten bei den besagten drei Ländern sind in den Grafiken gut erkennbar wobei zu beachten ist, dass die y-Achse logarithmisch skaliert ist, hohe Zahlenwerte daher "gestaucht" dargestellt werden. Zahlenwerte unter 10 werden, weil unmaßgeblich nicht dargestellt.
Bild 2: Top 4 der Länder mit den meisten Unterstützungsbekundungen im Februar.
Auffällig ist besonders in Deutschland und Österreich der zeitgleich am 24. Februar einsetzende sprunghafte Anstieg der Unterstützungsbekundungen. Rumänien schaffte vom 1. März 2022 bis zum 10. Februar 2023 nur einen Tagesdurchschnitt von 5,56 Unterstützungsbekundungen, in den restlichen 19 Tagen waren es hingegen durchschnittlich 176,74. Bei Frankreich sind keine Auffälligkeiten zu erkennen.
Ohne mutmaßliche Manipulation hätte die EBI "Stop 5G" einen Online-Endstand von rd. 58'400 erreicht, mit den rd. 6000 Papierunterschriften hätte dies einen Endstand von rd. 64'400 Unterstützungsbekundungen ergeben. Heißt bildlich gesprochen: Sämtliche Mobilfunkgegner der 27 EU-Staaten würden ohne Gedränge im Fußballstadion des FC Bayern München Platz finden.
Rangfolgen in der Nationenwertung
In Zwischenstand 11 hatte ich noch behauptet, die Slowakei liege in der Schwellenwerterreichung (Tabelle 3) uneinholbar vorne, sie sei bevölkerungsberichtigt das EU-Land mit der am stärksten ausgeprägten 5G-Paranoia. Da habe ich die Rechnung ohne die mutmaßliche Manipulation gemacht, die nun Deutschland an die Spitze getragen hat. Ohne diesen Sondereinfluss läge weiterhin die Slowakei vorne. Aus dem gleichen Grund konnte Österreich in Tabelle 3 innerhalb weniger Tage von Platz 14 (siehe Zwischenstand 11) auf Platz 5 klettern.
Tabelle 1: Geordnet nach Ländern.......................Tabelle 2: Geordnet nach Anzahl der Unterstützer
...
Tabelle 3: Geordnet nach Prozentsatz
Ländervergleich (Endstand: 1. März 2023)
Die folgenden Grafiken zeigen die Entwicklung der EBI "Stop 5G" vom ersten bis zum letzten Tag des Sammelzeitraums. Die ungewöhnliche Entwicklung in Deutschland, Österreich und Rumänien am Ende der Sammlung lässt sich hier besonders gut beurteilen. Auch hier ist zu beachten, dass bei logarithmischer Skalierung der y-Achse große Zahlenwerte "gestaucht" dargestellt werden und deshalb optisch kleiner wirken als bei linearer Skalierung.
Bild 3: Schwellenwerterreichung pro Land (lineare Skalierung).
Bild 4: Schwellenwerterreichung pro Land (logarithmische Skalierung).
Bild 5: Anzahl Unterstützer pro Land (logarithmische Skalierung).
Bild 6: Zoom-Ausschnitt von Bild 5.
--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
EBI "Stop 5G": Warum der letzte Sammeltag 48 Stunden hatte
H. Lamarr , München, Mittwoch, 29.03.2023, 15:57 (vor 605 Tagen) @ H. Lamarr
Zur allgemeinen Überraschung blieb der Online-Zähler jedoch am Dienstag den 28. Februar um Mitternacht nicht stehen, sondern lief noch 24 Stunden weiter. Der tatsächliche Sammelzeitraum der EBI war daher im Gegensatz zu den EU-Bekundungen nicht 1 Jahr, sondern 1 Jahr + 1 Tag. Damit hatte offensichtlich auch die Szene nicht gerechnet. Leisteten am Dienstag noch brav 4890 Unterstützung, fiel die Anzahl am Mittwoch auf 1300. Aus meiner Sicht ist die unerklärliche Verlängerung des Sammelzeitraums ein Programmfehler im EBI-Sammelsystem der EU. Da eine Absicht jedoch nicht auszuschließen ist, habe ich bei der EU eine Anfrage gestellt, ob der 366ste Tag der Sammlung als Bug oder als Feature zu sehen ist. Antwort liegt mir momentan noch nicht vor.
Eigenen Angaben zufolge gewährt die EU Europäischen Bürgerinitiativen einen Zeitraum von zwölf Monaten glatt, um für ihr Anliegen Unterstützungsbekundungen zu sammeln. Tatsächlich sind es aber gemäß einer mehr als 50 Jahre alten EWG-Verordnung zwölf Monate + 1 Tag. Übersieht dies eine EBI, die am Ende der Sammelfrist haarscharf an der Vorgabe scheitert, mindestens 1 Million gültige Unterstützungsbekundungen zu sammeln, könnte die geprellte EBI mMn Rechtsmittel gegen die EU-Kommission ergreifen. Dies ist das Ergebnis der folgend wiedergegebenen Korrespondenz zwischen der EU-Kommission und dem IZgMF.
IZgMF-Anfrage vom 1. März 2023 bei der EU:
Meine Frage gilt dem exakten Sammelzeitraum einer Europäischen Bürgerinitiative (EBI).
Gemäß EU-Angaben beträgt der Sammelzeitraum einer EBI 1 Jahr (12 Monate). Die EBI "Stop 5G", die am 1. März 2022 ihre Sammlung gestartet hat, müsste demnach am 28. Februar 2023 um Mitternacht die Sammlung einstellen. Hat sie aber nicht. Die Sammlung läuft momentan anscheinend bis 1. März 2023 um Mitternacht. Damit beträgt der tatsächliche Sammelzeitraum entgegen der EU-Angaben 1 Jahr + 1 Tag. Ich bitte um Auskunft, ob es sich hierbei um einen Fehler handelt oder ob es für die offensichtliche Diskrepanz eine nachvollziehbare Begründung gibt.
Antwort des Generalsekretariats (Team der Europäischen Bürgerinitiative) der Europäischen Kommission vom 29. März 2023:
Vielen Dank für Ihre Frage nach der Dauer der Sammlungszeit, in der Organisatoren ihre Unterstützungsbekundungen sammeln können.
Art. 8 Abs. 1 der EBI-Verordnung (Verordnung 2019/788) sieht vor, dass alle Unterstützungsbekundungen innerhalb eines Zeitraums von höchstens zwölf Monaten ab einem von der Organisatorengruppe gewählten Zeitpunkt gesammelt werden müssen. Da die Frist in Monaten angegeben ist, ist das sogenannte Enddatum der Sammlung der Tag des letzten Monats, der dem Kalendertag des Beginns der Sammlungsfrist entspricht. Diese Regelung ist in der noch geltenden horizontalen Verordnung (EWG, Euratom) Nr. 1182/71 vom 3. Juni 1971 zur Festlegung der Regeln für die Fristen, Daten und Termine niedergelegt, Artikel 3(1). Wenn beispielsweise der Sammlungszeitraum am 2. April 2022 begann, endet die Sammlungsfrist von 12 Monaten am 2. April des Folgejahres (2023).
Erwiderung des IZgMF vom 29. März 2023:
Besten Dank für Ihre substanzielle Antwort. Besonders aufschlussreich ist aus meiner Sicht in der Verordnung 1182/71 bei Artikel 3 der Absatz 2c. Dort heißt es:
[...] Eine nach Wochen, Monaten oder Jahren bemessene Frist beginnt am Anfang der ersten Stunde des ersten Tages der Frist und endet mit Ablauf der letzten Stunde des Tages der letzten Woche, des letzten Monats oder des letzten Jahres, der dieselbe Bezeichnung oder dieselbe Zahl wie der Tag des Fristbeginns trägt. [...]
Dieser Absatz bestätigt Ihr Beispiel eines 12-monatigen Sammelzeitraums vom 2. April 2022 bis zum 2. April des Folgejahres (2023). Zugleich bedeutet dieser Absatz jedoch auch, dass der tatsächliche Sammelzeitraum 12 Monate + 1 Tag ist!
Was nach Haarspalterei aussieht, kann jedoch im Einzelfall über den Erfolg oder Misserfolg einer EBI entscheiden. Nämlich dann, wenn einer EBI zur Erreichung der Schwelle von 1 Mio. gültiger Unterstützungsbekundungen am letzten Tag der Sammlung nur noch wenige fehlen.
Konkretes Beispiel: Die kürzlich gescheiterte EBI "Stop 5G" startete ihre Sammlung am 1. März 2022 (0:00 Uhr). Im Vertrauen auf 12 Monate Sammelfrist erklärte sie kurz vor Ablauf der Frist in ihren Aufrufen zur Unterstützung den 28. Februar 2023 (24:00 Uhr) zum letzten Tag der Sammlung. Dies brachte der EBI am 28. Februar 2023 etwa 4'900 Unterstützungsbekundungen ein. Tatsächlich endete die Sammelfrist jedoch erst am 1. März 2023 (24:00 Uhr). Da dies aber weder den EBI-Organisatoren noch ihren Unterstützern bekannt war, gab es an diesem Tag nur noch etwa 1'300 Unterstützungsbekundungen. Und ich behaupte: Jeder verständige Mensch wird einen von der EU auf 12 Monate begrenzten Sammelzeitraum genauso (falsch) interpretieren wie es den Organisatoren der EBI "Stop 5G" passiert ist.
Verstehen Sie mich bitte richtig, am Scheitern der EBI "Stop 5G" ändert der irrtümlich um 1 Tag verkürzt propagierte Sammelzeitraum nichts. Bei anderen EBIs, die am Ende des Sammelzeitraums nur knapp vor der entscheidenden Schwelle stehen, kann ein irrtümlich um 1 Tag verkürzt kommuniziertes Ende des Sammelzeitraums jedoch maßgeblich für einen Misserfolg sein.
Sollte ich Verordnung 1182/71, Artikel 3, Absatz 2c unzutreffend interpretiert haben, teilen Sie mir dies bitte mit. Sollte ich hingegen richtig liegen benötige ich keine Antwort. Um künftig Missverständnisse über das genaue Enddatum eines EBI-Sammelzeitraums zu vermeiden, schlage ich stattdessen vor, dass die EU auf ihrer Webseite zum Ablauf einer Europäischen Bürgerinitiative den genauen Endzeitpunkt umgehend unmissverständlich deutlich macht.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
EBI "Stop 5G": wacklige Endstandprognose
H. Lamarr , München, Donnerstag, 20.10.2022, 22:32 (vor 765 Tagen) @ H. Lamarr
Dieser Wert beruht auf der Erfahrung, dass erfolgreiche EBIs auf Papier ungefähr ebenso viel Unterstützung erhalten wie online.
Zu der Halbe-Halbe-Einschätzung kam ich zum Startzeitpunkt der EBI "Stop 5G" nach Sichtung der Teilnahmezahlen von zwei gültigen älteren EBIs. Und bislang hatte ich keinen Anlass, die 50-50-Aufteilung zwischen Unterschriften Online und auf Papier anzuzweifeln. Die EBI "Bienen und Bauern retten" aber gibt jetzt diesen Anlass.
Am 8. Oktober 2021 berichtete die Organisationsgruppe dieser am 30. September 2021 beendeten EBI folgende Zahlen:
Online: rd. 1'050'000 Unterschriften
Papier: über 100'000 Unterschriften
Macht zusammen 1'150'000 Unterschriften vor der Prüfung. Auf derselben Seite geistern auch noch andere (höhere) Zahlen herum, was ziemlich unprofessionell wirkt. Nach der Prüfung der Unterschriften durch die lokalen Behörden blieben am 10. Oktober 2022 letztlich insgesamt 1'054'973 gültige Unterschriften übrig. Da zugleich in weit mehr als sieben EU-Ländern die erforderliche Mindestteilnahmeschwelle überschritten wurde, erfüllt diese EBI beide EU-Erfolgskriterien für eine gültige EBI.
Aber: Von einem Online/Papier-Verhältnis 50/50 kann keine Rede sein, gerundet lautet das tatsächliche Verhältnis vielmehr 90/10. Für die EBI "Stop 5G" wäre so ein geringer Anteil von Unterschriften auf Papier eine ziemliche Pleite, denn insgesamt käme diese EBI dann am Ende der Sammlung in 27 EU-Ländern wahrscheinlich nicht über 70'000 Unterschriften hinaus.
Um die Endprognose für die EBI "Stop 5G" auf eine etwas breitere Datenbasis zu stellen, werde ich versuchen, noch einige ältere gültige EBIs auszuwerten. Das ist gar nicht so einfach, da seitens der EU gültige EBIs nicht differenziert nach Unterschriften Online und auf Papier aufgeschlüsselt werden, sondern nur der Summenwert berichtet wird.
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Tags:
Prognose, Unterschriftensammlung, EBI, (((5g)))
EBI "Stop 5G": auf die Onlinestimmen kommt es an
H. Lamarr , München, Sonntag, 15.01.2023, 13:55 (vor 678 Tagen) @ H. Lamarr
Zu der Halbe-Halbe-Einschätzung kam ich zum Startzeitpunkt der EBI "Stop 5G" nach Sichtung der Teilnahmezahlen von zwei gültigen älteren EBIs. Und bislang hatte ich keinen Anlass, die 50-50-Aufteilung zwischen Unterschriften Online und auf Papier anzuzweifeln. Die EBI "Bienen und Bauern retten" aber gibt jetzt diesen Anlass.
Auch bei einer anderen erfolgreichen EBI aus jüngerer Zeit war es gemäß einer IZgMF-Anfrage bei deren Cheforganisator so, dass rd. 1,2 Mio. Unterschriften gesammelt wurden, darin jedoch nur rd. 2500 Unterschriften auf Papier enthalten sind. Im konkreten Fall lag dies daran, dass nur in einem EU-Land zusätzlich zu Online- auch Papierstimmen gesammelt wurden, in allen anderen EU-Ländern wurde ausschließlich online gesammelt. In dem Ausnahmeland war der Anteil der Papierstimmen am nationalen Gesamtergebnis (Online- plus Papierstimmen) mit 0,52 Prozent jedoch sehr klein. Dies kann z.B. daran liegen, dass die EBI aus personellen Gründen nur wenige Präsenzveranstaltungen durchführte. Insgesamt verlor die besagte EBI bei der Prüfung der Unterschriften auf Gültigkeit durch die nationalen Behörden rd. 84'500 Stimmen, was im konkreten Fall einen Verlust von 7,0 Prozent bezogen auf alle gesammelten Stimmen (vor Prüfung) bedeutet.
Aus alledem folgt, dass sich bei EBIs Prognosen des Endergebnisses allein auf die Onlinestimmen stützen können. Da jede EBI mit dem Sammeln von Papierstimmen nach belieben umgehen kann, bleiben die Papierstimmen bis zur Bekanntgabe des Endergebnisses die große Unbekannte. Sicher scheint nur zu sein, das Endergebnis wird maßgeblich von den Onlinestimmen bestimmt.
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Neunte erfolgreiche Europäische Bürgerinitiative
H. Lamarr , München, Mittwoch, 08.02.2023, 00:20 (vor 655 Tagen) @ H. Lamarr
Nur mal so zum Vergleich, wie es bei der EBI "Stop 5G" aus Sicht der Organisatoren hätte laufen sollen ...
Die Initiative „Für den Schutz kosmetischer Mittel ohne Tierquälerei und ein Europa ohne Tierversuche“ hat EU-weit 1'217'916 gültige Unterstützungsbekundungen und in 21 Ländern die Mindestzahl an Unterschriften erreicht. Daher wurde sie der Europäischen Kommission am 25. Januar 2023 zur Prüfung vorgelegt. Es ist die neunte erfolgreiche Europäische Bürgerinitiative. [...]
Quelle: Europäische Bürgerinitiative - Aktuelle Nachrichten
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Europäische Bürgerinitiative "Stop 5G": Sondermeldung
H. Lamarr , München, Samstag, 18.02.2023, 01:18 (vor 645 Tagen) @ H. Lamarr
Prognose vom 14.12.2022: 055'000 Unterstützer ▼
Prognose vom 21.12.2022: 055'000 Unterstützer ►
Prognose vom 28.12.2022: 055'000 Unterstützer ►
Prognose vom 04.01.2023: 055'000 Unterstützer ►
Prognose vom 11.01.2023: 055'000 Unterstützer ►
Prognose vom 18.01.2023: 055'000 Unterstützer ►
Prognose vom 25.01.2023: 055'000 Unterstützer ►
Prognose vom 01.02.2023: 055'000 Unterstützer ►
Prognose vom 08.02.2023: 055'000 Unterstützer ►
Prognose vom 15.02.2023: 055'000 Unterstützer ►
Seit 14. Dezember 2022 besagt meine Prognose, wie viele Online-Unterstützer die EBI "Stop 5G" am Ende der Sammlung voraussichtlich haben wird, es würden 55'000 sein.
Doch diese Anzahl wurde bereits gestern, am 17. Februar 2023, zwölf Tage vor Ende der Sammlung, mit 55'013 Unterstützern geringfügig übertroffen. Die EBI schaffte damit in den 51 Wochen der Beobachtung ihre zweite Trendwende hin zu höheren Zahlen. Grund dafür ist ein unverhofft starker Anstieg der Unterstützung, der am 12. Februar in einigen Ländern einsetzte. Das konnte niemand absehen oder besser gesagt, fast niemand. Womit ich sagen will: Anhand meiner Datenerhebung sehe ich bei dem Anstieg merkwürdige Begleitumstände, die auf Manipulation hindeuten. Mehr dazu demnächst in meinem Abschlussbericht zum Endstand der Online-Unterstützung, der wahrscheinlich in den ersten Märztagen fertig sein wird.
Der auffällige Anstieg erinnert an den spektakulären Verlauf der "Bundestagspetition" aus dem Jahr 2019, hat bislang aber nicht dessen exponentielle Charakteristik. Seinerzeit peitschten Unbekannte eine inhaltlich spröde Petition gegen 5G innerhalb der letzten Tage der vierwöchigen Zeichnungsfrist von bis dahin rd. 200 Unterstützern in Deutschland auf rd. 55'000 hoch. Auch da war mutmaßlich Manipulation im Spiel, denn nie zuvor und auch nicht danach gelang es Mobilfunkgegnern in Deutschland, mehr als etwa 2000 Personen auf die Straße zu bringen. Weil es so schön bequem ist, lassen sich online zwar weitaus mehr mobilisieren, zugleich steigt aber auch das Manipulationsrisiko dramatisch an. Und aus meiner Zeit als aktiver Mobilfunkgegner weiß ich nur zu gut, der Manipulation von Abstimmungen wird in der Szene mit Aufrufen Vorschub geleistet, Schummeln als Treuebeweis betrachtet und wenn überhaupt nicht als Betrug, sondern als Kavaliersdelikt gewertet.
Kurzum, in den zwölf Tagen bis zum Ende der Sammlung kann noch viel passieren, eine Zielerreichung der EBI halte ich jedoch nach wie vor für ausgeschlossen .
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EBI "Stop 5G": Manipulationsverdacht (I)
H. Lamarr , München, Samstag, 08.04.2023, 20:45 (vor 595 Tagen) @ H. Lamarr
Der Manipulationsverdacht gegenüber der Europäischen Bürgerinitiative "Stop 5G" fußt im Wesentlichen auf den Ereignissen der letzten fünf Tage des 366 Tage dauernden Sammelzeitraums. In diesen fünf Tagen schraubte die EBI die Anzahl ihrer Unterstützer von 57'399 um 25'388 auf 82'787 hoch. Dieser enorme Anstieg ist aus jedem Blickwinkel unplausibel. So erreichte die EBI im Februar 2023 ohne die letzten fünf Tage einen plausiblen Tagesdurchschnitt von 353 Unterstützungsbekundungen mit den letzten fünf Tagen schnellte dieser Wert auf 1'167 hoch. Dies ist mit Abstand der höchste Wert aller zwölf Monate des Sammelzeitraums (Bild 1).
Im letzten Monat des Sammelzeitraums war die EBI "Stop 5G" auffallend erfolgreich.
Was könnte die Ursache für diesen auffälligen Anstieg sein?
Aus meiner Sicht steht die Ursache eindeutig fest. Spätestens Ende Januar war für jeden verständigen Menschen ersichtlich, die EBI "Stop 5G" wird das von der EU-Kommission vorgegebene Sammelziel von mindestens 1 Million Unterstützungsbekundungen nicht erreichen. Ende Januar hatte die EBI in den teilnehmenden 27 EU-Staaten insgesamt nur 48'939 Unterstützer gefunden.
Eine erfolgreiche EBI (min. 1 Mio. Unterstützungsbekundungen, davon in sieben Ländern eine Mindestanzahl) muss sich in jedem Land einer Prüfung der Unterstützungsbekundungen durch die nationalen Behörden unterziehen. Diese prüfen stichprobenartig, ob die Angaben eines Unterstützers (z.B. Adresse und Geburtsdatum) mit den Daten im amtlichen Melderegister übereinstimmen. Ist dies nicht der Fall, ist eine Unterstützungsbekundung ungültig und wird nicht gezählt. Die Anzahl ungültiger Stimmen der Stichprobe wird am Schluss abhängig von der Anzahl aller Stimmen in der jeweiligen Nation hochgerechnet und zum Abzug gebracht. Nicht geprüft wird übrigens, ob auf Papier eingereichte Unterstützungsbekundungen auch tatsächlich zum Anliegen der EBI abgegeben wurden oder zu etwas ganz anderem, z.B. zur Teilnahme am Grillfest eines Kleingartenvereins.
Schwindeln ohne Risiko
Die EBI "Stop 5G" aber ist nicht erfolgreich gewesen und deshalb entfällt bei ihr jede Prüfung der Unterstützungsbekundungen durch die nationalen Behörden. Sobald eine EBI erkennt, dass sie die von der EU-Kommission gesetzten Hürden mit Sicherheit nicht überspringen wird, ist der Manipulation Tür und Tor geöffnet. Denn weil keine Prüfung zu befürchten ist, lässt sich bevorzugt online das Eingabeformular mit frei erfundenen Personendaten füllen und absenden. Da das Sammelsystem der EU keine Quittungsbestätigung verlangt (E-Mail), müssen Schwindler nicht einmal umständlich eine Verfalls-E-Mail-Adresse beschaffen, sie können in aller Ruhe und unbehelligt z.B. beliebige Seiten eines Adressbuchs abarbeiten.
Organisatoren haben Chance verpasst
Die Manipulation einer EBI kann mit Wissen der EBI-Organisationsgruppe oder sogar auf deren Betreiben hin stattfinden, ebenso gut aber auch ohne Wissen der Organisatoren auf das Konto unbekannter Fanatiker gehen. Die Organisatoren der EBI "Stop 5G" hätten Gelegenheit gehabt ihre Integrität wenigstens mit einem Lippenbekenntnis zu belegen, indem sie sich öffentlich zweifelnd zu den letzten fünf Tagen ihres Sammelzeitraums geäußert hätten. Da dies nicht geschah, sehe ich sie im Kreis der Verdächtigen. Bestärkt wird dieser Verdacht durch den Umstand, dass sich die Organisatoren bereits am 22. Februar 2023 öffentlich von ihren Anhängern verabschiedet haben, sieben Tage vor Ende der Sammelfrist. Dies kann als Signal gewertet werden, dass die Organisatoren für alles, was in den Tagen nach ihrem frühen Abschied noch passiert ist, ihre Hände in Unschuld waschen möchten. Es gibt allerdings auch einen Aspekt, der, wenn auch nur sehr begrenzt, den eigentümlichen Anstieg der Unterstützung in den letzten Tagen mit halbwegs ehrlichem Handeln erklären könnte.
Wird fortgesetzt ...
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EBI "Stop 5G": Manipulationsverdacht (II)
H. Lamarr , München, Sonntag, 09.04.2023, 23:28 (vor 594 Tagen) @ H. Lamarr
Wäre der Februar 2023 (inkl. 1. März) "normal verlaufen, hätte die EBI "Stop 5G" in den letzten fünf Tagen der Sammlung etwa 1'765 Unterstützungsbekundungen bekommen (5 x 353) und nicht 25'388. Wie ist die große Differenz von rd. 23'620 zu erklären?
Mehr Schein als Sein
Das Ziel der Aktion dürfte klar sein, das enttäuschend deutliche Scheitern der EBI sollte aufgehübscht werden, um wenigstens ansatzweise die Legende am Leben zu erhalten, es gäbe in der EU eine nennenswert große Anzahl von 5G/Mobilfunk-Gegnern. Diese Legende hilft überall, z.B. um irgendwelchen politischen Forderungen mehr Nachdruck zu verleihen, Nachwuchs für die Szene organisierter Mobilfunkgegner zu gewinnen und nicht zuletzt den kommerziell Interessierten, deren Geschäftsmodelle auf irrationalen Ängsten vor gesundheitlichen Folgen der Mobilfunktechnik beruhen.
Drei Erklärungsansätze
Für die Differenz von 23'620 habe ich drei denkbare Erklärungen:
► Die Differenz beruht voll und ganz auf Manipulation. In das EBI-Online-Sammelsystem der EU wurden 23'620 frei erfundene Personendaten eingetragen mit dem Ziel der Täuschung.
► Die Differenz beruht einerseits auf der manipulativen Eingabe erfundener Personendaten, andererseits auf der legalen Eingabe echter Daten von Personen, die durch Aufrufe organisierter Mobilfunkgegner in den letzten fünf Tagen der Sammlung ab 25. Februar 2023 über den Durchschnitt von 353 Personen pro Tag hinaus mobilisiert wurden.
► Die Differenz beruht auf legalen Unterstützungsbekundungen, welche die EBI "Stop 5G" auf Papier gesammelt hat und die von fleißigen Helfern in den letzten fünf Tagen in das EBI-Online-Sammelsystem der EU eingegeben wurden.
Schauen wir uns die dritte Erklärung einmal genauer an, ob sie plausibel ist.
Ab 7. Januar 2023 zeigte die EBI auf ihrer Website die Nachricht an, ihr fehlten zur Million noch 950'000 Unterschriften. Zu diesem Zeitpunkt stand der Online-Zähler auf rd. 45'500 Unterschriften so dass anzunehmen ist, die EBI hatte in zehn von zwölf Monaten rd. 4'500 Unterschriften auf Papier gesammelt. Auf zwölf Monate extrapoliert ergibt dies zum Ende der Sammlung etwa 5'400 Papierunterschriften, jedoch keine 23'620.
Machen wir also einen zweiten Plausibiltätscheck: Am 22. Februar 2023 ließ die EBI in ihrem letzten Newsletter wissen, sie habe über 62'000 Unterschriften erzielt. Zu diesem Zeitpunkt stand der Online-Zähler auf 56'475, was großzügig zugunsten der EBI gerechnet in etwa 5'625 Unterschriften auf Papier bedeutet. Dies deckt sich ziemlich gut mit der Extrapolation im ersten Check. Da aber am 22. Februar noch sieben Tage bis zum Ende der Sammlung fehlten runden wir auf und gestehen der EBI am Ende 6'000 legale Papierunterschriften zu.
Unter der freundlichen Annahme, die EBI habe tatsächlich alle ihre 6'000 legalen Papierunterschriften ins EBI-Online-Sammelsystem der EU übertragen, bleiben von den fragwürdigen 23'620 Unterschriften noch immer 17'620 übrig, die entweder zur Gänze gefälscht wurden oder zu einem unbekannten Prozentsatz auf Personen zurückzuführen sind, die gemäß der zweiten Erklärung durch Aufrufe organisierter Mobilfunkgegner in den letzten fünf Tagen der Sammlung über den Durchschnitt von 353 Personen pro Tag hinaus mobilisiert wurden.
Wird fortgesetzt ...
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
EBI "Stop 5G": Manipulationsverdacht (III)
H. Lamarr , München, Samstag, 15.04.2023, 21:53 (vor 588 Tagen) @ H. Lamarr
Unter der freundlichen Annahme, die EBI habe tatsächlich alle ihre 6'000 legalen Papierunterschriften ins EBI-Online-Sammelsystem der EU übertragen, bleiben von den fragwürdigen 23'620 Unterschriften noch immer 17'620 übrig, die entweder zur Gänze gefälscht wurden oder zu einem unbekannten Prozentsatz auf Personen zurückzuführen sind, die gemäß der zweiten Erklärung durch Aufrufe organisierter Mobilfunkgegner in den letzten fünf Tagen der Sammlung über den Durchschnitt von 353 Personen pro Tag hinaus mobilisiert wurden.
Wir wissen jetzt in etwa wie viele Online-Unterstützungsbekundungen bestenfalls und schlimmstenfalls in den letzten fünf Tagen der Sammlung möglicherweise gefälscht wurden, wir wissen aber nicht, wie sich die verdächtigen Unterschriften auf die 27 EU-Länder verteilen, die an der EBI "Stop 5G" teilgenommen haben. Das schauen wir uns jetzt mal an.
Bild 1: Unterstützung der EBI "Stop 5G" im Jahr 2023.
Um die Entwicklung der Unterstützung in den einzelnen Ländern besser bewerten zu können, habe ich in Bild 1 nicht nur die relevanten Online-Unterstützungsbekundungen des Monats Februar und des 1. März 2023 aufgenommen, sondern auch den Januar 2023, der keine großen Auffälligkeiten zeigte. Wie auf den ersten Blick zu erkennen ist, spielte Deutschland im Februar eine mit großem Abstand herausragende Rolle vor Rumänien und Österreich. Im Januar trug Deutschland mit 990 Unterschriften zum Ergebnis bei, musste den Spitzenplatz jedoch Spanien mit 1'470 Unterschriften überlassen. Im Februar erzielten die Deutschen 21'043 Unterschriften, Rumänien kam auf 3'262 (Januar: 30) und Österreich auf 2'390 (Januar: 34). Spanien war im Februar mit 624 Unterschriften unauffällig. Schaut man nicht nur auf die absoluten Zahlen, sondern danach, wer den größten Sprung vom Januar zum Februar machte, liegt Rumänien deutlich vor Österreich und Deutschland landet abgeschlagen auf Platz 3.
Verhältnisse Februar/Januar
Deutschland: 21
Rumänien: 108
Österreich: 70
Die großen Verhältnisse bei Rumänien und Österreich bedeuten, dass dort die mutmaßliche Manipulation nicht langsam aber stetig wachsend einsetzte, sondern nach sehr schwachen Ergebnissen im Januar im Februar schlagartig. Dies belegt detailliert Bild 2 in diesem Posting.
Da Bild 1 oben zur visuellen Veranschaulichung der großen Abstände zwischen den Ländern für die y-Achse einen linearen Maßstab hat, sind kleine Abstände nicht gut erkennbar. Das folgende Bild 2 behebt diesen Mangel. Es zeigt die gleichen Daten wie Bild 1, jedoch mit logarithmischem Maßstab der y-Achse. Zypern ist dort das Land, in dem die EBI "Stop 5G" im Jahr 2023 (Februar) nur eine einzige Unterschrift erzielen konnte.
Bild 2: Wie Bild 1, jedoch y-Achse im logarithmischen Maßstab.
Deutschland über alles in der Welt
Man kann es drehen und wenden wie man will, wenn Online-Unterstützungsbekundungen zugunsten der EBI in großem Umfang gefälscht wurden, steht Deutschland als Haupttäter fest. Wir konzentrieren uns deshalb auf die Bundesrepublik und stellen fest, dass die mutmaßliche Manipulation dort schlagartig am 25. Februar einsetzte (Bild 3). Zu diesem Zeitpunkt stand das Scheitern der EBI längst fest, die Organisationsgruppe der EBI hatte ihre Niederlage bereits eingeräumt und sich verabschiedet. Es gibt daher keinen Grund anzunehmen, dass der plötzliche Anstieg auf "normalen" Stimmen aus der Bevölkerung beruht. Es gibt jedoch allen Grund anzunehmen, dass hier Manipulation im Spiel ist. Der 29. und letzte Tag (1. März 2023) ist deshalb so schwach ausgefallen, weil die EBI irrtümlich den 28. Februar als letzten Sammeltag propagiert hat.
Bild 3: Unterstützung der EBI in Deutschland während der letzten 29 Tage.
So einen plötzlichen Anstieg gab es anlässlich der sogenannten Bundestagspetition 2019 schon einmal in der deutschen Anti-Mobilfunkszene. Damals siechte eine belanglose Petition mit vier Wochen Laufzeit drei Wochen weitgehend unbeachtet vor sich hin. In der letzten Woche aber heimste die (später vom Petitionsausschuss abgelehnte) Petition mehr als 50'000 Unterschriften ein. Wesentlicher Unterschied zur EBI "Stop 5G": Um über die Petitionsplattform des Deutschen Bundestages an einer öffentlichen Online-Petition teilzunehmen, ist eine Registrierung (Name, Anschrift, E-Mail-Adresse) inkl. Bestätigung einer Quittungsmail erforderlich, die Manipulationshürde ist dort also ungleich höher als bei einer erfolglosen EBI. Bis heute ist nicht bekannt, woher 2019 die große Anzahl der Unterstützer kam. Allerdings ist auch nicht bekannt, ob die abgegebenen Personendaten seinerzeit überhaupt einer Prüfung unterzogen wurden. Gut vorstellbar ist jedoch, der plötzliche Anstieg damals und kürzlich bei der EBI hat dieselben Hintermänner. Einziger gemeinsamer Nenner der Petition von 2019 und der EBI "Stop 5G" ist der damalige politisch den "Querdenkern" zuzuordnende Petent der Bundestagspetition, der auch an der Entstehung der EBI mitwirkte.
Lebhafte Nächte im Februar
Gehen wir jetzt abschließend noch der Frage nach, ob es konkrete Hinweise auf Manipulation gibt, die über den bloßen Verdacht hinaus gehen. Das Geständnis eines Manipulanten kann ich zwar nicht vorweisen, jedoch zwei konkrete Hinweise, welche die bisherige Indizienkette für Manipulation ergänzen. Die beiden Hinweise entstanden, nachdem mir am 25. und 26. Februar 2023 die ungewöhnlich hohe Anzahl an Online-Unterstützungsbekundungen auffiel, die auch während der Nachtstunden um etwa 23:30 Uhr anlässlich meiner routinemäßigen täglichen Erfassung der Unterstützung zu beobachten waren. Normalerweise protokollierte ich den Online-Zählerstand nur 1-mal um etwa 23:30 Uhr. Wegen der regen Teilnahme zu dieser späten Stunde protokollierte ich in den beiden Nächten vom 27. Februar bis zum 1. März den momentanen Online-Zählerstand jedoch häufiger und über längere Zeit. Die Überlegung dahinter ist simpel: Wenn "normale" Bürger für den plötzlichen Anstieg verantwortlich sind, dann tun sie dies tagsüber und an Werktagen nicht zu nachtschlafender Zeit. Die Ergebnisse meiner Spätschichten, die mir als Eule nicht schwer gefallen sind, zeigen die Bilder 4 und 5.
Bild 4: EBI-Teilnahme in der ersten Nacht.
Bild 5: EBI-Teilnahme in der zweiten Nacht.
In der ersten Nacht gab es ab 23:50 Uhr in den beobachteten 45 Minuten insgesamt 88 Online-Unterstützungsbekundungen, die mit Abstand meisten aus Deutschland (69), gefolgt von Österreich (12). Die übrigen rechne ich Nachtschwärmern zu.
In der zweiten Nacht gab es ab 23:30 Uhr in den beobachteten 132 Minuten insgesamt 189 Online-Unterstützungsbekundungen, wieder mit Abstand am meisten aus Deutschland (83), gefolgt von Spanien (38), Italien (23) und Österreich (14). Anscheinend hat sich die Idee zu tricksen am 28. Februar noch bis in die beiden Südländer herumgesprochen, dort auch einige Nachtaktive mobilisiert, insgesamt war die Bereitschaft zur Manipulation in Spanien und Italien jedoch schwach (siehe oben Bilder 1 und 2).
Manipulation: Ein Dutzend Personen hätte schon genügt
Unter der Annahme, in den fragwürdigen 23'620 Unterschriften steckten 6'000 legale Papierunterschriften, habe ich mit einer Überschlagsrechnung abgeschätzt, wie viele Personen zur Eingabe der verbleibenden 17'620 Unterschriften in fünf Tagen mit je 8-Stunden-Schichten erforderlich waren. Gefühlt hätte ich auf eine Zahl im unteren dreistelligen Bereich getippt. Denkste! Gemäß meiner Überschlagsrechnung haben schon zwölf Personen genügt, um die Manipulation durchzuführen.
Eine E-Mail-Anfrage vom 10. April 2023 an Pernille Schriver, leitende Organisatorin der EBI "Stop 5G", wie sie sich das plötzliche Anschwellen der Teilnahme in den letzten fünf Tagen des Sammelzeitraums erklärt und ob sie Kenntnis davon hat, dass nationale Organisationsgruppen Papierunterschriften ins Online-Sammelsystem der EU übertragen haben, blieb bis heute unbeantwortet.
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