Ursache wohl woanders zu suchen (Forschung)

Kuddel, Sonntag, 22.11.2009, 10:10 (vor 5293 Tagen) @ AnKa
bearbeitet von Kuddel, Sonntag, 22.11.2009, 10:42

Die Symptome einer Agoraphobie sind auf jeden Fall erschreckend ähnlich zu häufig angeführten "ES"-Beschwerden:

# Schweißausbrüche
# Dyspnoe (Atembeschwerden)
# Tachykardie (Herzrasen)
# Schwindelgefühl bis hin zu Ohnmachtsgefühlen
# Kopfschmerzen
# Übelkeit

In manchen Fällen ist die Agoraphobie so stark ausgeprägt, dass der Betroffene nicht mehr in der Lage ist, das Haus zu verlassen, was zu einer zunehmenden Einschränkung seiner Bewegungsfreiheit und natürlich auch seines täglichen Lebens führt.

Jetzt kommt das Dilemma:

Baubiologen, oder bestimmte Umweltmediziner, die von einer "ES" als Ursache für die genannten Beschwerden ausgehen, würden dazu raten, den Ort zu meiden.

Ein Psychologe, der von einer Agoraphobie ausgeht, würde Gegenteiliges tun:

Die nachweislich wirksamste Behandlung der Agoraphobie ist die Expositionstherapie bzw. Konfrontationstherapie, die im Rahmen einer kognitiven Verhaltenstherapie durchgeführt wird. Dabei begeben sich der Betroffene und sein Therapeut an den jeweiligen Ort, der Angst auslöst und daher vermieden wird. Mit Hilfe des Therapeuten stellt sich der Betroffene seinen Ängsten und lässt sie in voller Stärke zu, um erleben zu können, dass die Angst ungefährlich ist und mit der Zeit ganz von allein nachlässt.

Konträrer können die Therapieempfehlungen nicht sein....

Panikattacken können auch andere Ursachen haben:

- Stresssituation
Betroffene befinden sich in einer Konflikt- oder Belastungssituation, für die sie keine Lösung finden. Sie befinden sich z.B. aufgrund einer Trennung, Entlassung, eines Todesfalls, einer finanziellen Notlage, einer schweren chronischen Erkrankung eines Angehörigen in einer persönlichen und seelischen Krise.

- hyperaktives Nervensystem
Betroffene haben eine angeborene erhöhte Angstbereitschaft. Sie reagieren auf Reize viel intensiver als andere und gewöhnen sich langsamer an neue Reize.

- Körperliche Erkrankungen
wie z.B. eine Schilddrüsenfehlfunktion,
niedriger Blutzucker oder niedriger Blutdruck
Hormonumstellungen in den Wechseljahren

- Medikamente
wie z.B. Schilddrüsenpräparate, Antidepressiva, Antihistaminika, bestimmte Erkältungsmittel, Schlaftabletten, Herz-Kreislauf-Mittel, Beruhigungsmittel, und Drogen wie Alkohol, Koffein, Kokain oder Halluzinogene können während der Einnahme oder nach dem Absetzen Angstzustände hervorrufen.

Jeder Baubiologe, der "Empfehlungen" ausspricht, sollte sich darüber im Klaren sein, daß er damit auch bestehende Angststörungen verstärken könnte....
Viel hilfreicher wäre es in solchen Fällen, keine Empfehlungen auszusprechen und den Klienten zu beruhigen...

Ich bezweifle allerdings, daß Baubiologen aufgrund ihrer (fehlenden) fachlichen Qualifikation in der Lage sind, solche Fälle zu erkennen.

Unter diesem Aspekt werden "Elektrosmog-Meßgeräte" in Fällen von Angststörungen
sicher das Gegenteil von dem bewirken, was dem Betroffenen eigentlich zu wünschen wäre...
Daher müßten diese m.M.n. "Verschreibungspflichtig" sein.


K

PS: Dieser Beitrag ist nicht auf Frau Weber bezogen, welche ich nicht kenne.
Es ging mir nur allgemein um die erstaunlich ähnliche Symptomatik, welche man in etlichen Fallbeispielen "Betroffener" findet.

Tags:
Wechseljahre, Depression, Ohnmacht, Depressivität, DocCheck


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