Monsieur 100'000 Volt (Allgemein)

Alexander Lerchl @, Sonntag, 20.06.2010, 18:14 (vor 5269 Tagen) @ H. Lamarr

Die im Körper vorhandenen Spannungen sind an Membranen von Muskel- oder Nervenfasern im Bereich 100.000 V/m (Hunderttausend V/m). Mit von aussen wirkenden Feldern kann man diese Felder nicht ändern, das geht völlig im thermischen Rauschen unter.

Auf Gilbert Bécaud - bekanntlich Monsieur 100'000 Volt - trifft dies augenscheinlich zu, aber gilt das auch für Hinz und Kunz ;-)?

Ich möchte wetten, dass ein paar jetzt ins Grübeln kommen, dass in ihnen 100'000 V/m am Wirken sind, wo doch beim Griff an der Netzsteckdose schon 230 Volt tödlich sein können. Einen Kurs in Elektrotechnik müssen Sie hier nicht geben, aber vielleicht könnten Sie noch kurz die absoluten Spannungswerte an Zellmembranen nennen und kurz erklären, dass die vermeintlich lebensgefährlich hohe Feldstärke nur rechnerisch wirkt, weil Zellmembranen eben nicht meterdick sind.

Gern. Zunächst: was natürlich beim Griff in die Steckdose gefährlich ist, ist der Strom, der zwar über den Widerstand und die Spannung bestimmt wird (I=U/R), aber die Spannung als solche ist in weiten Bereichen völlig ungefährlich. Beispiel: Sie stehen unter einer 380kV-Leitung.

Mit den Zellmembranspannungen ist das so: Sie sind zwar rel. klein (ca. 70 - 100 mV), aber die Zellmembran ist sehr dünn (ca. 5 nm). Die Feldstärke an einer solchen Zellmembran, ausgedrückt als Potentialdifferenz geteilt durch Abstand, beträgt dann eben die besagte Größenordnung von ca. 100.000 V/m. Das ist übrigens eine biologische "Meisterleistung", weil die Membran damit ein extrem guter Isolator ist. Die Durchlagspannung ist hier nur wenig größer.

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"Ein Esoteriker kann in fünf Minuten mehr Unsinn behaupten, als ein Wissenschaftler in seinem ganzen Leben widerlegen kann." Vince Ebert


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