Baubiologe Maes, wie er spricht und misst (Allgemein)

Kuddel, Sonntag, 20.06.2010, 17:17 (vor 5093 Tagen) @ H. Lamarr

.. und mit einem Phasenprüfer demonstriert Maes plakativ, wie einer "unter Strom steht", wenn er nur auf einem Heizkissen sitzt. Wieso der Phasenprüfer leuchtet, sobald der Baubiologe damit den Kopf des Probanden berührt, ist mir allerdings nicht klar geworden.

Baubiologe Maes greift hier zu mehreren Tricks:

1.)
Ein Heizkissen enthält einen extrem langen, aufgewendelten Draht.
Der Proband wird darauf gesetzt. Zwischen Draht und Gesäß des Probanden befinden sich nur ein paar dünne Stofflagen, d.h. die Kapazität zwischen stromführenden Leiter und dem Körper ist sehr groß.
Gut ausgewählt, denn ein extremeres Beispiel einer kapazitiven Verkopplung zwischen stromführenden Leiter und Mensch wird man im Haushalt kaum finden.

2.)
Maes benutzt einen elektronisch verstärkenden "kontaktlosen" Spannungsprüfer (eingebaute Batterie, Verstärker,LED) ,welcher auf elektrische Felder reagiert.

Die Ansprechschwelle des kontaktlosen Spannungsprüfers wird von der Kapazität zwischen Prüfspitze und Meßobjekt, sowie der Stärke des elektrischen Feldes (Spannung) bestimmt. Diese Prüfer leuchten sogar schon kurz auf, wenn man sie an einen Acryl-Pulli hält.

Ein Draht in der Stechdose ist klein und hat wenig Kapazität zur Prüfspitze. Zudem muß das Gerät so empfindlich sein (elektronisch verstärken), daß es bereits in ein paar mm Abstand zum phasenführenden Draht anspricht.

Der Proband in Maes' Versuch ist jedoch groß und zwischen Prüfspitze und Proband ist die Kapazität daher um ein Vielfaches größer , als im normalen Anwendungsfall (Prüfspitze gegen dünnen Draht) gedacht.
Damit steigert sich die Empfindlichkeit des kontaktlosen Spannungsprüfers um ein Vielfaches.

3.)
Maes suggeriert den Menschen, daß es in jedem 3. Schlafzimmer ähnliche Zustände gibt, was völliger Quatsch ist (es sei denn, man hat eine Heizdecke im Bett)
Die Steckdose an der Wand, oder eine "unter Spannung stehende Wand" hat i.d.R. vieltausendfach kleinere Kapazität zum Menschen, wie in Maes' Vorführung.

4.)
Maes suggeriert den Menschen, diese "Körper-Spannung" sei gefährlich.
Es ist jedoch so, daß im Körper keine Spannung esistiert, da der Körper vergleichsweise niederohmig ist und elektrische Felder an der Hautoberfläche zusammenbrechen.

Der Körper kann also äußerlich unter Spannung stehen, im Körper fließen aber faktisch keine relevanten Ströme.

Tags:
Trick, Heizkissen, Kaffeefahrt


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