Der Turm stürzt ein (Forschung)

AnKa, Samstag, 11.07.2009, 01:04 (vor 5614 Tagen) @ H. Lamarr

Seine eigenen REFLEX-Studien hatte er meiner Erinnerung nach seinerzeit noch mit relativierenden Schlussbemerkungen versehen.

Nicht so Anfang 2005, wie dieses erste Reflex-Vortragsmanuskript Prof. A.s belegt, das im Dezember 2004 angefertigt wurde.

Ich meinte dies:

Damals, 2004, formulierte Prof. A. so:

Es gibt bis heute keinen Beweis dafür, dass RF-EMF unterhalb der geltenden Sicherheitsgrenze kausal zur Entstehung von Erkrankungen oder auch nur Befindlichkeitsstörungen beitragen.

Die Nullhypothese, d.h. die Tatsache, dass etwas nicht existiert, kann aus theoretischen Gründen nicht bewiesen werden.

Es sind bis heute keine biologischen Mechanismen bekannt, die durch RF-EMF unterhalb der geltenden Sicherheitsgrenze ausgelöst werden und zur Krankheitsentstehung beitragen können.

Vorsorgemaßnahmen sind als Folge dieser Überlegungen sinnlos, ja kontraproduktiv, weil sie die Angst in der Bevölkerung eher schüren als vermindern.

Man vergleiche nun diese vor rund 5 Jahren getroffenen, jegliches Angstschüren relativierenden Feststellungen mit dem, was er heute so sagt. In dem von Ihnen veröffentlichten Antwortschreiben, kann man u.a. diese Aussagen des Prof. A. zur Kenntnis nehmen:

Unrat, den Sie über andere ausgießen

Immerhin stehen Genschäden bzw. Änderungen der Genfunktion, wie wir sie im REFLEX-Projekt beobachtet haben, am Anfang wohl aller chronischen Erkrankungen.

Sollte der Nachweis gelingen, dass Struktur- und Funktionsveränderungen der Gene, wie im Reagenzglas festgestellt, auch unter den Bedingungen des lebenden Organismus vorkommen, was aufgrund der zahlreichen bereits jetzt vorliegenden Hinweise aus der wissenschaftlichen Literatur keineswegs unwahrscheinlich erscheint, können wir mit einiger Sicherheit vorhersagen, was uns die epidemiologische Forschung in schätzungsweise 20 bis 30 Jahren bescheren wird.

Im Extremfall kann unter dieser Voraussetzung eine Ganzkörperbelastung von 0,008 W/kg erreicht werden. Dies liegt zwar noch deutlich unter dem SAR-Wert von 0,05 W/kg, bei dem wir in der REFLEX-Nachfolgeuntersuchung nach UMTS-Exposition von menschlichen Zellen signifikante Zellveränderungen beobachtet haben. Der Abstand ist allerdings nicht mehr so groß, dass man beruhigt darüber hinweggehen kann.

In der wissenschaftlichen Literatur wird zunehmend über gesundheitsschädliche Beeinträchtigungen berichtet, die von Basisstationen ausgehen.

Es wird sogar vermutet, dass bei Langzeitexposition das Krebsrisiko ansteigen könnte.

Unter der Strahlung aus dem Fernbereich scheinen vor allem elektrosensible Personen leiden, zu denen bis zu 5 Prozent der Bevölkerung gezählt werden können.

Vor allem diese Menschen, aber auch andere ohne Hinweis auf eine solche Anamnese, klagen über eine Vielfalt körperlicher und psychischer Störungen.

Der Grund für diese schwer zu fassende Symptomatik könnte auf einer Funktionsstörung des Zentralnervensystems beruhen, die durch die Strahlung bewirkt wird.

Doch die Hinweise auf das tatsächliche Vorkommen solcher strahlenbedingter gesundheitlicher Störungen haben die letzten Jahre deutlich an Gewicht gewonnen - dies dank der Ergebnisse von der Industrie unabhängigen Forschung.

Innerhalb von fünf Jahren, innerhalb derer z.B. in München zwar das Mobilfunknetz praktisch lückenlos ausgebaut worden ist und auch die Nutzung von Heim-DECT-Geräten und Mobiltelefonen zugenommen hat, die Krebserkrankungsrate aber im gleichen Zeitraum gesunken ist, scheint für Prof. A. eine Verschärfung der Sicherheits- und Gesundheitssituation eingetreten zu sein. Wo ist da die Plausibilität, so darf man doch wohl fragen.

Der Hang zur drastischeren und verstärkt alarmisierenden Darstellung seiner Ansichten ist deutlich erkennbar. Hier wird die Sprache der extremen Sendemastengegner benutzt. Und auf welche konkreten Forschungsergebnisse sich Prof. A. bezüglich der Wirkung von Sendemasten auf die Bevölkerung bezieht, bleibt unklar. Ich hoffe, es sind nicht am Ende solche von „Naila“-Qualität oder gar solche von der „selsamen“ Sorte.

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"Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere." (Groucho Marx)

Tags:
Prof. A., Elektrosmog-Panikmache, Angstschürer, Naila


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