EUROPAEM EMF-Leitlinie 2016 (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 04.08.2016, 15:16 (vor 3061 Tagen)

Nachdem die Version 2015 der EuropaEM EMF-Leitlinie wegen Plagiatvorwürfen zurückgezogen werden musste, gibt es seit 25. Juli 2016 die neue Version 2016:

Hintergrund
EuropaEM EMF-Leitlinie 2015
Das Leben von Pseudo-Wissenschaftlern ist einfach: Mixen, hochrechnen, klauen - und daran glauben

*) [Admin 31.03.2023: Der Link führt nicht mehr zum Ziel. Ersatzlink]

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Oesterreich, EMF-Leitlinie, Europaem, Aufschrei

EMF-Leitlinie 2016 ohne Johansson und Mosgöller

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 04.08.2016, 15:33 (vor 3061 Tagen) @ H. Lamarr

Nachdem die Version 2015 der EuropaEM EMF-Leitlinie wegen Plagiatvorwürfen zurückgezogen werden musste, gibt es seit 25. Juli 2016 die neue Version 2016:

Erster auffälliger Unterschied: Die 2015-Version hatte noch 17 Autoren, die 2016-Version deren 15; nicht mehr mit dabei sind Olle Johansson und Wilhelm Mosgöller. Neue Autoren sind nicht hinzu gekommen.

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Johansson, Mosgöller, EMF-Leitlinie

Johansson will nicht "schwarzes Schaf" gewesen sein

H. Lamarr @, München, Dienstag, 01.08.2017, 17:04 (vor 2699 Tagen) @ H. Lamarr

Nachdem die Version 2015 der EuropaEM EMF-Leitlinie wegen Plagiatvorwürfen zurückgezogen werden musste, gibt es seit 25. Juli 2016 die neue Version 2016:

Erster auffälliger Unterschied: Die 2015-Version hatte noch 17 Autoren, die 2016-Version deren 15; nicht mehr mit dabei sind Olle Johansson und Wilhelm Mosgöller.

Auf Nachfrage des IZgMF, warum er nicht mehr als Autor gelistet werde, erklärte Olle Johansson im August 2016, dazu gäbe es viel zu sagen, der Ausstieg wäre jedenfalls nicht seine Entscheidung gewesen. Auf die Frage, ob er das schwarze Schaf gewesen sei, wegen dem die Leitlinie zurückgezogen werden musste, meinte der schwedische Wissenschaftler hintergründig: Nein, er sei kein schwarzes Schaf, vielleicht aber ein weißes ... :-).

Johansson zeigte sich sehr beeindruckt von der Arbeit Gerd Oberfelds und dessen Co-Autoren, es werde spannend sein Mitte 2018 zu schauen, welche Behandlungserfolge auf die Leitlinie zurückzuführen seien. Er hofft, die Streitereien um EHS, MCS und dergleichen werden infolge der Leitlinie nun bald Geschichte sein.

In Anspielung auf die erzwungene Reduzierung seines Labors meinte der Mann vom Karolinska-Institut, auch dies sei eine lange Geschichte, die sich jetzt langsam dem Ende zuneige (vermutlich meint er damit seinen bevorstehenden Ruhestand). Doch trotz der Rückstufung sehe er sich nicht als Verlierer der Auseinandersetzung mit seinen unmittelbaren Vorgesetzten.

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EMF-Leitlinie 2016 ohne von Klitzing

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 24.10.2018, 13:21 (vor 2250 Tagen) @ H. Lamarr

Erster auffälliger Unterschied: Die 2015-Version hatte noch 17 Autoren, die 2016-Version deren 15; nicht mehr mit dabei sind Olle Johansson und Wilhelm Mosgöller. Neue Autoren sind nicht hinzu gekommen.

Einer, der hierzulande unter Betroffenen lange als "Papst der Elektrosensibilitätsforschung" galt, fehlt merkwürdigerweise schon von Anfang an: Lebrecht von Klitzing. Immerhin taucht er 3-mal im Literaturverzeichnis der Leitlinie auf. Warum er an dem ominösen Werk selbst nicht mitwirken durfte ist nicht bekannt.

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EUROPAEM EMF-Leitlinie 2016 – Volltext in deutsch

Gast, Donnerstag, 13.10.2016, 21:43 (vor 2991 Tagen) @ H. Lamarr

Nachdem die Version 2015 der EuropaEM EMF-Leitlinie wegen Plagiatvorwürfen zurückgezogen werden musste, gibt es seit 25. Juli 2016 die neue Version 2016:

Die EMF-Leitlinie 2016 gibt es jetzt nicht nur als Zusammenfassung in deutsch, sondern im Volltext (PDF).

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Oesterreich, EMF-Leitlinie

Wer wirbt für die EMF-Leitlinie 2016?

KlaKla, Sonntag, 21.05.2017, 15:51 (vor 2771 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von KlaKla, Sonntag, 21.05.2017, 16:11

Absprung: Die wissenschaftliche Tätigkeit von IGUMED

Die nun hoch bejubelte EMF-Leitlinie findet außerhalb der Seifenblase keine Beachtung. Sie wird lediglich innerhalb der Szene weiter gereicht. Wer jedoch glaubt, die Österreichische Ärztekammer (OeAeK) sein seriös, der irrt. Seit Jahren ist sie unterwandert. Bindeglied Dr. Gerd Oberfeld und Dr. Erik Huber. Die Österreichische Ärztekammer erhielt den Preis, Das Goldene Brett vorm Kopf und hier eine Aktion der Initiative für Wissenschaftliche Medizin gegen den Einfluss von Pseudomedizin. Und dann wäre da noch die Mitteilung der Deutschen Bundesärztekammer, Umweltmedizin generiert Umweltbelastungen.

Ich habe heute in die Googel Suche "EMF-Leitlinie 2016" eingegeben und folgende 37 Treffer erhalten. Alle (bis auf einen Treffer) werben für die EMF-Leitlinie.

  • Diagnose-Funk
  • EUROPAEM / interner Link
  • Arbeitskreis Elektrobiologie e.V. (AEB) / interner Link
  • Verein für Elektrosensible München / interner Link
  • Ärzte und Mobilfunk, Ableger der KO-Ini
  • Berufsverband Elektrobiologie BEB e.V. / interner Link
  • IZgMF (kritisch)
  • Kompetenzinitiaitve (KO-Ini) interner Link
  • Gemeinnütziges Netzwerk für UmweltKranke e.V. (GenuK) Rudolf Stratmann geb. 1948
  • Hese-Project
  • swissharmony
  • Strahlentelex/ElektrosmogReport / interner Link
  • Baubiologie.net / interner Link
  • Europäische Gesellschaft für gesundes Bauen und Innenraumhygiene (EGGBI e.V.)
  • Netdoktor.at Dr. Hans-Peter Hutter
  • Baubiologie-Stamer
  • Baubiologie & Umweltanalytik MB Berlin
  • Strahlend-Gesund Michael Mumm (Baubiologe und mehr)
  • Arbeitsgemeinschaft ökologischer Forschungsinstitute e.V. (AGÖF), Vorstand Jörg Thumulla,
    ist dazu Geschäftsführer ANBUS Analytik und Mitglied im ökologischen Ärztebund
  • paracelsus.de die Heilpraktikerschulen
  • Dr. Moldan
  • Bürgerwelle, Peter Schlegel / interner Link
  • bayreuth.bund-naturschutz.de interner Link
  • heilkundezentrum-zollernalb
  • baubiologe-baldermann
  • ots.at Presseaussendung
  • dbu-online interner Link
  • Funkstrahlung.ch
  • lancom-systems.de Baubiologe Michael Bauske behauptet die Leitlinie kommt aus Brüssel :no:
  • Land Salzburg Dr. Gerd Oberfeld
  • Gabriel Tech
  • Ingenieurbüro für Nachhaltigkeit - ingna GmbH
  • cuprotect Wolfgang Kessel Baubiologischer Messtechniker (IBN)
  • pronatur24.eu Dietmar Hohn, Geobiologe Dipl.-Fachwirt für angewandte Informatik
  • Ärztezeitung.at
  • Mobilfunk Oberfranken Dr. Monika Krout, im Vorstand der KO-Ini interner Link
  • Pulsstrahlung.de

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Meine Meinungsäußerung

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EMF-Leitlinie 2016 & Wiener Ärztekammer

H. Lamarr @, München, Sonntag, 21.05.2017, 18:31 (vor 2771 Tagen) @ KlaKla

Ich habe heute in die Googel Suche "EMF-Leitlinie 2016" eingegeben und folgende 37 Treffer erhalten. Alle (bis auf einen Treffer) werben für die EMF-Leitlinie.

Das ist eine erhellende Recherche: Unter den 36 Befürwortern der EMF-Leitlinie konnte ich keinen einzigen seriösen finden, die Mehrzahl sind Profiteure der Angst vor Elektrosmog. Klar, dass diese die "EMF-Leitlinie" lauthals propagieren, es beflügelt deren Geschäfte, und sei es nur der Verkauf von irgendwelchen Büchern der "Leitlinien-Autoren" ...

Zu den unseriösen Treffern würde ich auch die "Wiener Ärztekammer" zählen (fehlt in deiner Liste), die 2017 anlässlich der Leitlinie mit einer Presse-Information vorpreschte. Der Grund dafür ist freilich höchst banal:

Nun liegt die Leitlinie auch auf Deutsch und als Druckversion vor. Verfasst wurde sie von einem internationalen Team von Wissenschaftern, unter anderem mitgewirkt hat auch Piero Lercher, Umweltreferent der Ärztekammer für Wien.

"Internationales Team von Wissenschaftern", dass ich nicht lache! Was der Herr Lercher sonst noch so drauf hat (und freigibt) lässt sich <hier> bestaunen. Nein, sie haben mit ihren Umweltreferenten einfach kein Glück, die Kammern der Ärzte in Austria.

Hintergrund
EUROPAEM EMF-Leitlinie 2015
Plagiat: EUROPAEM Report massiv abgeschrieben u. zurückgezogen

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EMF-Leitlinie, Lercher, Aerztekammer für Wien

Dr. med. C. Aschermann wirbt für EMF-Leitlinie

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 01.11.2018, 11:58 (vor 2242 Tagen) @ KlaKla

Die nun hoch bejubelte EMF-Leitlinie findet außerhalb der Seifenblase keine Beachtung.

Steter Tropfen höhlt den Stein, heißt es. In der Tropfsteinhöhle der Anti-Mobilfunk-Szene höhlt im Oktober 2018 die nicht mehr praktizierende Nervenärztin Frau Dr. Aschermann den Stein der EMF-Leitlinie mit einem Leserbrief in der Süddeutschen Zeitung.

Wlan ausschalten

"Einfach die Hölle" vom 1. Oktober: Die Autorin des Artikels behauptet, es würden Computer und Smartphone schnell als Grund dafür vermutet, dass immer mehr Kinder und Jugendliche an Kopfschmerzen und Migräne litten. Wäre es so, ließe sich dies ja relativ leicht und mit Erfolg beheben! (Vorausgesetzt, es besteht keine Smartphonesucht.) Häufig sind es Wlan von Router und Notebook, die Beschwerden auslösen, oder die Strahlung von Mobilfunkmasten - mit LTE plus wurde im vergangenen Jahr deutschlandweit aufgerüstet. Auch der Funk, der direkt vom Smartphone ausgeht, könnte Schmerzen verursachen. Kopfweh, Gliederschmerzen, Herzklopfen und Schlafstörungen sind heutzutage verbreitete Symptome. Die Therapie: Wlan ausschalten, Kabel anschließen, Handynutzung einschränken, ggf. zum Sender hin abschirmen.

Die genannten Störungen und viele andere sind seit mehr als 80 Jahren als Folgen von Funktechnik bekannt und keineswegs neu (siehe Literaturübersicht in der "EUROPAEM EMF‐Leitlinie 2016 zur Prävention, Diagnostik und Therapie EMF‐bedingter Beschwerden und Krankheiten", von Belyaev et al.). Die Gehirne von Kindern reagieren noch empfindlicher auf Funkstrahlung als die von Erwachsenen. Wie könnte die Zukunft aussehen für diese seit Geburt smartphonebelasteten jungen Leute? Der französische Hirnforscher Belpomme gab 2015 eine erschreckende Antwort. Er diagnostizierte an ca. 700 Menschen, die berichteten, unter Funk zu leiden, eine Minderdurchblutung bestimmter Hirnareale und stellte anhand von Laborbefunden ein erhöhtes Risiko fest für neurodegenerative Krankheiten, unter denen Morbus Alzheimer und Parkinson auch Laien bekannt sind. Schon jetzt zeichnen sich erhöhte "Schusseligkeit", reduziertes Leistungsvermögen, ungeschliffene, grobe und unsachliche Sprache in den verschiedenen Altersklassen ab, als vermutliche Anzeichen eines beginnenden geistigen Verfalls. Ich schreibe dies aus der Sicht einer sich sorgenden Nervenärztin.

Hintergrund
Dominique Belpomme (75) ist kein Hirnforscher, wie Frau Aschermann behauptet, sondern ein umstrittener Onkologe (Krebsarzt), der in Frankreich mit einem pseudowissenschaftlichen Diagnoseverfahren (Encephaloscan) gegen Bezahlung (angeblich 1800 Euro) wertlose Atteste für überzeugte "Elektrosensible" ausstellt.

Dominique Belpomme im IZgMF-Forum

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Hohepriesterin wirbt in "Staatszeitung" für EMF-Leitlinie

H. Lamarr @, München, Freitag, 02.11.2018, 21:38 (vor 2241 Tagen) @ KlaKla

Die nun hoch bejubelte EMF-Leitlinie findet außerhalb der Seifenblase keine Beachtung.

Stimmt. Deshalb versuchte im Juli 2018 in der sogenannten Bayerischen Staatszeitung die Energiemasseurin, Schamanin, Druidin und Hohepriesterin Antje Schweinfurth diesen Missstand zu lindern, indem sie in dem Blättchen auf fast einer ganzen Druckseite die EMF-Leitlinie beschwor, als wäre diese nicht von einem Verein zusammengeschustert worden, sondern von der Bundesärztekammer.

Was Frau Schweinfurth qualifiziert, öffentlich darüber zu schreiben "Wie sich Mobilfunk auf die Gesundheit auswirkt" ist mir nicht bekannt, es hindert sie auf jeden Fall nicht, auf ihren geschäftlichen Webseiten für die persönliche Kontaktaufnahme eine Handynummer zu nennen.

Hintergrund
50 Besucher wollten Klaus Buchner hören

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Peinlich: Netdoktor.at beruft sich auf EuropaEM

H. Lamarr @, München, Sonntag, 21.05.2017, 19:55 (vor 2771 Tagen) @ H. Lamarr

Nachdem die Version 2015 der EuropaEM EMF-Leitlinie wegen Plagiatvorwürfen zurückgezogen werden musste, gibt es seit 25. Juli 2016 die neue Version 2016 ...

Vorbereitung: Überfliegen, was Netdoktor.at seit September 2016 über die sogenannte Elektrohypersensitivität (EHS) verbreitet.

Diskussion: Es ist mMn schon ziemlich dreist, wie das Thema auf dieser Webseite den wissenschaftlichen Kenntnisstand zu EHS ignoriert und den Eindruck zu erwecken sucht, EHS sei eine physische Krankheit. Dabei hat sich in den letzten Jahren der Kenntnisstand in Richtung psychische Krankheit weiter verdichtet, das Wort "psychisch" gibt es auf der Seite des Netdoktors.at jedoch nicht. Das allein ist für mich schon grenzwertig, doch es kommt noch schlimmer: Die Seite beruft sich demonstrativ auf den Verein EuropaEM und dessen sogenannte EMF-Leitline, als wäre dies ein ernst zu nehmendes wissenschaftliches Papier und nicht ein pseudowissenschaftliches Marketinginstrument, mit dem aus meiner Sicht verbohrte Mobilfunkgegner, vor allem aber Nutznießer der Angst vor Elektrosmog ihre Interessen verfolgen. Offenkundiges Ziel ist es, den bedeutungslosen Verein EuropaEM gegenüber den Lesern als maßgebend zu verkaufen und ihn auf diese Weise langsam aber sicher salonfähig zu machen.

Der Trick, die EMF-Leitlinie von EuropaEM ins Gespräch zu bringen, beruht von Anfang an auf künstlicher Aufwertung. Hierzu bedienten sich die Autoren der Fachzeitschrift "Reviews on Environmental Health", die von dem amerikanischen Mobilfunkgegner David O. Carpenter geleitet wird. Bei einem anderen (angeseheneren) Journal wären sie vermutlich abgewiesen worden. Doch Carpenter nahm die EMF-Leitlinie als Paper an (kostete die Autoren nur 2000 €) und beschwor damit auch gleich ein handfestes Plagiat-Skandälchen herauf, das der Leitlinie für immer als Geburtsfehler anhaften wird. Doch da die wenigsten der Autoren Wissenschaftler sind, ist der Fauxpas für sie nicht so schlimm, denn die Publikation in "Reviews on Environmental Health" dient allein dem Zweck, dem Papier ein wenig wissenschaftliches Flair zu verpassen. Die Hauptstoßrichtung zielt aber ganz woanders hin, nämlich auf die in EMF-Fragen ziemlich unbeleckte Ärtzteschaft und auf die breite Öffentlichkeit. Für unseriöse Umweltmediziner ist dies wie die Entdeckung des Goldtopfes am Ende eines Regenbogens, kann man doch mit allerlei Quacksalberritualen auf einträglicher privatpatientlicher Honorarbasis die angebliche "Elektrohypersensibilität" von Leuten bekämpfen, die unter einer Sendemastenphobie leiden und viel eher der fachärztlichen Behandlung durch einen speziell geschulten Psychotherpeuten bedürften. Schon vor zehn Jahren hat eine Studie eine kognitive Verhaltenstherapie als wirksamstes Mittel gegen EHS beschrieben, Pillen und EMF-Entzug waren keine Option (A Systematic Review of Treatments for Electromagnetic Hypersensitivity, Rubin et al., 2006).

Dass Netdoktor.at jetzt den Stand des Wissens ignoriert und einseitig die Interessen von Nutznießern der Elektrosmog-Angst bedient, empfinde ich als unmöglich. Warum die Seite so deutlich neben der Spur ist lässt sich jedoch leicht erklären: Hans-Peter Hutter, ein langjähriger Mobilfunkgegner, ist Mitautor der Seite und "Experte" bei Netdoktor.at. So einfach ist das. Dass Hutter reichlich akademische Titel hat hätte mich vor zehn Jahren noch beeindruckt. Doch nach 15 Jahren Mobilfunkdebatte weiß sogar ich: Titel sind keine Garantie für Expertise. Dass Herr Hutter den fragwürdigen Umweltärzte-Verein EuropaEM so auffällig hofiert, halte ich für bedenklich, inwieweit er mit dem Verein verbandelt ist entzieht sich meiner Kenntnis.

Erfreulich: Netdoktor.de ist noch sauber und nicht von Netdoktor.at mit einem Werbetext infiziert worden, der vorgibt, über vermeintliche "Elektrohypersensitivität" informieren zu wollen, nur um dann unterschwellig dem Verein EuropaEM die Deutungshoheit über das Risikopotenzial von elektromagnetischen Feldern zuzusprechen. Die deutsche Seite klammert dieses anrüchige Thema (noch) konsequent aus, die Suche kapituliert schon bei der Eingabe von "Elektro ...".

Hintergrund
Unerwartete Heilungsaussichten für überzeugte Elektrosensible
Bundsärztekammer: Umweltmedizin generiert Umweltbelastungen

[Admin: Hinweis auf Aufwandsentschädigung 2000 € ergänzt am 24.05.17]

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Wiener Netzwerker: Einer für alle, alle für einen

H. Lamarr @, München, Sonntag, 21.05.2017, 22:25 (vor 2771 Tagen) @ H. Lamarr

Dass Herr Hutter den fragwürdigen Umweltärzte-Verein "EuropaEM" so auffällig hofiert, halte ich für bedenklich, inwieweit er mit dem Verein verbandelt ist entzieht sich meiner Kenntnis.

Einen Lebenslauf von Hans-Peter Hutter bis 2008 gibt es <hier>.

Und <hier> wird deutlich, Hutter ist einer der beiden Vorsitzenden des Vereins ÄGU (Ärztinnen und Ärzte für eine gesunde Umwelt), der andere Vorsitzende ist Hanns Moshammer, einer der Autoren der sogenannten "EuropaEM EMF-Leitlinie". Damit ist die starke Zuwendung Hutters zu dieser Leitlinie auf Netdoktor.at plausibel erklärbar.

Auf der Website der ÄGU wird derzeit gleich 2-mal auf EuropaEM verlinkt (Bild), ein Link führt auf die Website dieses Vereins, der andere ist fehlerhaft und soll zu http://www.aegu.net/uber-uns/scopro.pdf führen, eine Seite, die es jedoch nicht gibt. Scopro aber ist bekannt, diese Gesellschaft wird von der Familie Ohnsorge, Würzburg, geleitet, deren Patriarch Peter Ohnsorge wiederum im Vorstand von EuropaEM sitzt. EuropaEM ist im August 2003 unter dem Namen "European Academy for Environmental Medicine e. V." am Registergericht Würzburg eingetragen worden.

[image]

Vier weitere bekannte Namen aus der Anti-Mobilfunk-Szene finden sich im 22-köpfigen wissenschaftlichen Beirat der ÄGU:

Univ.-Prof. Dr. Michael Kundi
Univ.-Prof. Dr. Volker Mersch-Sundermann
Univ.-Prof. Dr. Wilhelm Mosgöller
Dr. Gerd Oberfeld

In Österreich hält sich mit Kundi, Hutter, Mosgöller, Moshammer und Oberfeld ein gut vernetzte Cluster sich gegenseitig stützender Alarmkritiker bereits seit etlichen Jahren, ein Ende ist nicht absehbar. Im Zentrum sehe ich Michael Kundi.

Eine direkte Verbindung zwischen Hutter und EuropaEM konnte ich im www allerdings nicht ausfindig machen.

Hintergrund
Frühe ÄGU-Presse-Information (November 2004) von Hans-Peter Hutter

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Die lange Fehlgeburt der EUROPAEM EMF-Leitlinie 2016

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 25.05.2017, 22:56 (vor 2767 Tagen) @ H. Lamarr

Mit medizinischen Jargon umschrieben war die Geburt der "EMF-Leitline" zur sogenannten Elektrosensibilität eine Zangengeburt mit zeitweisem Herzstillstand des Kindes. Die Chronik des unglücklichen Papiers beginnt 2012.

Am 3. März 2012 erblickte die "EMF-Leitlinie" erstmals das Licht der Welt – in der Alpenrepublik Österreich. Herausgeber war der überzeugte Mobilfunkgegner Dr. med. Gerd Oberfeld, Hebamme die Österreichische Ärztekammer (ÖÄK). Doch die Kritik an der bescheidenen Beschaffenheit des Kindes war heftig. War es dies oder etwas anderes? Fakt ist: Bereits am 5. Oktober 2012 wurde die "Leitlinie" als vermisst gemeldet und die Hebamme gab vor, nichts über deren Verbleib zu wissen. So zogen die Jahre 2013 und 2014 ins Land, ohne dass irgendjemand etwas über das Schicksal der "Leitlinie" verlauten ließ, die ÖÄK presste auf Anfrage lediglich hervor, die verschwundene Leitlinie werde "überarbeitet".

Das Gras begann bereits über der Vermissten zu wachsen, als sie am 27. November 2015 plötzlich zu neuem Leben erwachte und auf englisch in der Fachzeitschrift "Reviews on Environmental Health" publiziert wurde. Der Umfang hatte sich gegenüber 2012 mehr als verdoppelt, die Anzahl der Autoren war auf 17 angeschwollen. Doch wieder schlug das Schicksal erbarmungslos zu: Nach nur wenigen Tagen, am 16. Dezember 2015, wurde auch dieses Papier von den Autoren aus dem Verkehr gezogen, wie sich im Nachhinein herausstellte, wegen massiver Plagiatsvorwürfe. Im Januar 2016 wurde die Arbeit erneut publiziert, unmittelbar anschließend abermals von der Website der Zeitschrift entfernt, um schließlich am 25. Juli 2016 in der heute noch greifbaren Fassung ein weiteres mal veröffentlicht zu werden. Seit März 2017 gibt es die vom Pech verfolgte "Leitlinie" auch in einer deutschsprachigen Fassung, die Wirkung des Papiers geht in der angestrebten Zielgruppe (Ärzte und deren Standesorganisationen) bislang freilich gegen Null. Stattdessen beschäftigen sich damit überwiegend Spinner, Geschäftemacher und Weltverbesserer.

Die Österreichische Ärztekammer, einst Hebamme der ursprünglichen "EMF-Leitlinie", hat sich mittlerweile von dem Kind offenbar distanziert. Eine Recherche nach dem Papier auf der Website der Kammer ergab heute jedenfalls keinen Treffer. Gut so, denn "Elektrosensibilität" ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine Krankheit des Körpers, es entfällt daher die Notwendigkeit einer physischen Diagnose und Behandlung. Der "EMF-Leitlinie" fehlt es damit an etwas vital Wichtigem: der Existenzgrundlage. Statt sich mit auf Dauer wirkungslosen Scheinlösungen finanziell auszubeuten zu lassen ist "Elektrosensiblen" anzuraten, sich in eine qualifizierte psychotherapeutische Behandlung zu begeben, um auf diesem Wege von den Schattenseiten einer "Elektrosmog-Phobie" befreit zu werden. Eine solche Therapie hat nicht immer Erfolg, gilt jedoch als das vielversprechendste Mittel, das Leiden, das auch positive Aspekte hat (Aufmerksamkeit, Mitleid, Krankheitsgewinn ...) los zu werden. Aber: Überwiegen die positiven Aspekte, boykottieren Betroffene nicht selten jeden Therapieansatz.

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EUROPAEM wurde evtl. von IZMF zur EMF-Leitlinie inspiriert

H. Lamarr @, München, Dienstag, 13.06.2017, 09:02 (vor 2748 Tagen) @ H. Lamarr

Die Chronik des unglücklichen Papiers beginnt 2012
[...]
Das Gras begann bereits über der Vermissten zu wachsen, als sie am 27. November 2015 plötzlich zu neuem Leben erwachte und auf englisch in der Fachzeitschrift "Reviews on Environmental Health" publiziert wurde.

"IZMF veröffentlicht medizinischen Leitfaden zur Beratung und Behandlung von Patienten", so heißt es auf dieser Webseite, die auf den 19. Juni 2015 datiert ist. Zeitlich ist es damit gut möglich, dass die EuropaEM EMF-Leitlinie eine hastige Trotzreaktion auf den Vorstoß des IZMF ist. Die Begleitumstände sprechen nicht gegen diese Vermutung. Denn inhaltlich lehnte sich die EMF-Leitlinie (2015) der Mobilfunkgegner unbotmäßig eng an den Report der BioInitiative an. Der Arbeitsaufwand für das damals noch 17-köpfige Autorenkollektiv, in 104 Tagen mal eben schnell eine EMF-Leitlinie zusammenzuschustern, war also überschaubar. Die 104 Tage sind die Differenz zwischen dem 19. Juni 2015 und, nein, nicht dem 27. November, sondern dem 1. Oktober 2015, dem Tag, an dem die Leitlinie bei der Zeitschrift Reviews on Environmental Health (RevEH) eingereicht wurde. Üblicherweise dauert es bei wissenschaftlichen Zeitschriften Monate oder Jahre, bis ein Beitrag veröffentlicht wird. Doch RevEH peitschte seinerzeit das Paper im Schnellgang durch, nach nur zehn Tagen der Prüfung wurde es am 13. Oktober 2015 angenommen, nach weiteren 45 Tagen veröffentlicht. RevEH scheint auf die EMF-Leitlinie geradezu gewartet zu haben. Die Hast, mit der die Leitlinie 2015 von den Autoren zusammengestellt und von RevEH geprüft wurde, blieb bekanntlich nicht ohne Folgen: Wegen Plagiat musste das Paper wenige Tage nach der Veröffentlichung zurückgezogen werden.

Da das IZMF Ende 2015 seinen Dienst einstellte ist auf der oben genannten Website der Link zu dem medizinischen Leitfaden inzwischen tot, dieser Link aber führt doch noch zum Ziel (PDF, 42 Seiten).

Ärzte können also zwischen den EMF-Leitlinien zweier gegensätzlicher Interessenvertreter wählen: Das IZMF, Berlin, war die Lobbyorganisation der deutschen Mobilfunk-Netzbetreiber, EuropaEM ist eine Lobbyorganisation geschäftstüchtiger Umweltmediziner, die besonders gerne Privatpatienten von ihren "EMF-Leiden" befreien möchten.

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Fehlgeburt der EMF-Leitlinie: Zwischenfall in Österreich

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 27.07.2017, 20:17 (vor 2704 Tagen) @ H. Lamarr

Mit medizinischen Jargon umschrieben war die Geburt der "EMF-Leitline" zur sogenannten Elektrosensibilität eine Zangengeburt mit zeitweisem Herzstillstand des Kindes. Die Chronik des unglücklichen Papiers beginnt 2012:

Ich dachte ich wüsste alles über die schwere Fehlgeburt der EMF-Leitlinie, doch eines hatte ich übersehen:

In einem Schreiben an das FMK teilte Salzburgs LHstv und Gesundheitslandesrat Dr. Stöckl gestern, 30.3.16 mit, dass für die Beurteilung eines geplanten Mobilfunkstandortes nicht die ÖNORM, sondern die so genannte „EUROPAEM EMF Leitlinie“ gelte [...]

Quelle dieses peinlichen Zwischenfalls ist eine Presse-Information des FMK (Interessenvertretung der österreichischen Mobilfunk-Netzbetreiber).

Was in Deutschland der Ministerpräsident eines Bundeslandes ist, ist in Österreich der Landeshauptmann. Dr. Stöckl ist stellvertretender Landeshauptmann von Salzburg (Land) und zugleich Gesundheitsminister dieses Bundeslandes. Was er am 30. März 2016 dem FMK schrieb lässt einem den Atem stocken. Wie kann es passieren, dass ein hoher Politiker der Alpenrepublik einer "EMF-Leitlinie" so viel Gewicht beimisst, die von einer Fachbehörde wie dem deutschen Bundesamt für Strahlenschutz als wertlos eingestuft wird?

Dass Stöckl von Beruf Lehrer und kein Mediziner ist, dürfte nicht der Grund gewesen sein, denn Stand des Wissens ist, dass Mediziner in aller Regel kaum mehr über EMF und deren biologische Wirkung wissen als Lehrer. Es muss also etwas anderes sein. Aus meiner Sicht steckt Amtsarzt Gerd Oberfeld von der Landessanitätsdirektion Salzburg hinter der Desinformation, denn als Gesundheitsminister ist Stöckl Oberfelds oberster Dienstherr. Gegen Desinformation aus dem eigenen Haus dürfte Stöckl kaum gewappnet sein, zumal <hier> zu erkennen ist, dass Oberfeld Rückhalt bei dem früheren Landessanitätsdirektor hatte und nichts auf einen Verlust dieses Rückhalts hindeutet.

Gefallen dürfte Stöckl daran gefunden haben, dass nicht weniger als fünf Österreicher an der "EMF-Leitlinie" mitgewirkt haben. So etwas erfüllt nicht nur Politiker mit einem gewissen Stolz. Nach meinem Dafürhalten wäre Stöckl jedoch einiges erspart geblieben, hätte er gründlich hinterfragen lassen, auf wen er da eigentlich stolz sein sollte.

Möglicherweise hat sich Stöckl auch von dem bombastischen Namen EUROPA EM (Europäische Akademie für Umweltmedizin) blenden lassen. Er wäre nicht der erste, der den kleinen Würzburger Verein, der sich tatsächlich hinter EUROPA EM verbirgt und von Verfechtern der "EMF-Leitline" ausnahmslos verschwiegen wird, irrtümlich für eine seriöse wissenschaftliche Institution der EU gehalten hat.

Für eine (nur) punktuelle Infektion Stöckls mit der "EMF-Leitlinie" spricht, dass der stellvertretende Landeshauptmann ausgerechnet dann das FMK mit seinem Hinweis auf das Papier beglückte, als die Leitlinie schon wegen Plagiats bis 25. Juli 2016 aus dem Verkehr gezogen war. Für den Politiker muss die Presse-Information des FMK eine Blamage gewesen sein, die allerdings Hoffnung macht, dass der Minister merklich zurückhaltender war, sollte Dr. med. Oberfeld es gewagt haben, ihm auch noch seine überarbeitete "EMF-Leitlinie 2016" zur Kenntnis geben zu wollen.

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Kognitive Verhaltenstherapie statt EMF-Leitlinie

H. Lamarr @, München, Dienstag, 01.08.2017, 15:56 (vor 2699 Tagen) @ H. Lamarr

Statt sich mit auf Dauer wirkungslosen Scheinlösungen finanziell auszubeuten zu lassen ist "Elektrosensiblen" anzuraten, sich in eine qualifizierte psychotherapeutische Behandlung zu begeben, um auf diesem Wege von den Schattenseiten einer "Elektrosmog-Phobie" befreit zu werden. Eine solche Therapie hat nicht immer Erfolg, gilt jedoch als das vielversprechendste Mittel, das Leiden, das auch positive Aspekte hat (Aufmerksamkeit, Mitleid, Krankheitsgewinn ...) los zu werden. Aber: Überwiegen die positiven Aspekte, boykottieren Betroffene nicht selten jeden Therapieansatz.

Auszug aus NetDoktor.de:

Kognitive Verhaltenstherapie

Bei der Behandlung von Ängsten hat sich insbesondere die kognitive Verhaltenstherapie bewährt. Sie hilft, angstauslösende Verhaltensmuster, Gedanken und Gefühle aufzudecken, und auf den Prüfstand zu stellen. Durch gezielte Übungen lassen sich solche problematischen Vorstellungen verändern.

Im Rahmen einer Konfrontationstherapie beispielsweise setzt sich der Patient der angstauslösenden Situation aus – erst in der Vorstellung, später real. Die Anwesenheit des Therapeuten erlaubt ihm, die Angst auszuhalten.

Der Patient erlebt, dass die befürchtete Katastrophe ausbleibt, und dass die Angst von alleine weniger wird. Diese Erfahrung speichert das Gehirn. Die Angst wird so bei jeder Konfrontation geringer. Insbesondere Phobien – beispielsweise vor Spinnen, großer Höhe oder vor dem Fliegen lassen sich so behandeln. Ebenso ist sie das Mittel der Wahl bei Zwangserkrankungen. [...]

Hintergrund
Elektrosmog-Phobie durch gezielte Exposition heilbar
Unerwartete Heilungsaussichten für überzeugte Elektrosensible

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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EUROPAEM EMF-Leitlinie: Anfrage ans BfS

H. Lamarr @, München, Dienstag, 30.05.2017, 12:23 (vor 2762 Tagen) @ H. Lamarr

Die Fachbehörde für den EMF-Strahlenzirkus ist das Bundesamt für Strahlenschutz. Doch das BfS hat sich bislang in keiner Weise zu der dubiosen "EMF-Leitlinie" geäußert, die, wie diese Recherche nachdrücklich zeigt, überall zu finden ist, nur nicht dort, wo sie die Verfasser gerne sehen würden. Grund genug für mich, das BfS nach seiner Einschätzung der "EMF-Leitlinie" zu fragen. Den folgenden Fragenkatalog habe ich soeben abgeschickt:

Mit der sogenannten EMF-Leitlinie (https://europaem.eu/de/bibliothek/blog-de/98-europaem-emf-leitlinie-2016) versuchen organisierte Mobilfunkgegner niedergelassenen Ärzten eine Anleitung für die Prävention, Diagnostik und Behandlung von Beschwerden zu geben, die angeblich von schwachen elektromagnetischen Feldern verursacht werden können.

Ich bitte zum Zweck der Veröffentlichung auf der Website des IZgMF (https://izgmf.de) um Beantwortung der folgenden Fragen:

1. Auf der Website des BfS gibt es bislang keinerlei Erwähnung der "EMF-Leitlinie". Ist dem Amt dieses Papier überhaupt bekannt?

2. Beabsichtigt das BfS auf seiner Website eine Stellungnahme mit einer kritischen Bewertung der "EMF-Leitlinie" zu veröffentlichen?

3. Wie schätzt das BfS den Nutzwert der "EMF-Leitlinie" ein, a) für Behandler und b) für Patienten, die unspezifische körperliche Beschwerden auf Elektrosmogeinwirkung zurückführen?

4. Die Bundesärztekammer betrachtete 2012 mit Sorge die Ausübung der Umweltmedizin in Arztpraxen, die "vielfach durch dubiose Diagnoseverfahren neue Umweltprobleme und -belastungen erst generieren ...". Sieht das BfS in der "EMF-Leitlinie" möglicherweise schädliche Nebenwirkungen, z.B. die systematische Entfremdung von Patienten gegenüber fachärztlicher psychotherapeutischer Behandlung, etwa mit einer kognitiven Verhaltenstherapie?

5. Welche seriösen Informationsangebote kann das BfS ersatzweise zu der "EMF-Leitlinie" Ärzten empfehlen?

Nachtrag vom 11. Juni 2017: zur Antwort des BfS.

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Anfrage, BfS, Europaem, EMF-Leitline

BfS (Deutschland) vs. Landessanitätsdirektion (Salzburg)

H. Lamarr @, München, Montag, 12.06.2017, 10:08 (vor 2749 Tagen) @ H. Lamarr

Bundesamt für Strahlenschutz: "Eine Leitlinie, die einen ursächlichen Zusammenhang annimmt und die als Behandlung die Reduzierung der Exposition empfiehlt, entspricht demzufolge nicht dem aktuellen Stand der Wissenschaft."

vs.

Landessanitätsdirektion Salzburg: "Die EUROPAEM EMF Leitlinie 2016 repräsentiert den aktuellen Stand der medizinischen Wissenschaften und wird von der Landessanitätsdirektion Salzburg für die gesundheitliche Beurteilung von EMF herangezogen."

Der vermeintliche Widerspruch ist leicht zu erklären. Dr. med. Gerd Oberfeld, Argumentationsgegner des BfS, ist in der Landessanitätsdirektion Salzburg (Deutschland: Landesämter für Gesundheit) der für Umweltmedizin zuständige Amtsarzt und zugleich Initiator und Mitautor der "EMF-Leitlinie". Oberfeld ist seit 2000 überzeugter Mobilfunkgegner (Salzburger Vorsorgewert), der keine Scheu hatte, bei Profiteuren der Angst vor Elektrosmog (Baubiologenverband) einen Funktionärsposten anzunehmen. Die Nähe des Amtsarztes zur Baubiologie ist auch auf seiner oben verlinkten Website "Elektrosmogstudien" erkennbar. Bis 2008 war Oberfeld einer der aktivsten Mobilfunkgegner im deutschsprachigen Raum, dann brachte ihn eine eigene skandalumwitterte "Sendemastenstudie" zu Fall.

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Die "EMF-Leitlinie 2016" aus Brüssel ...

H. Lamarr @, München, Montag, 12.06.2017, 14:23 (vor 2749 Tagen) @ H. Lamarr

Das BfS schreibt über EUROPAEM klarstellend: "Der Name erweckt den Eindruck, dass es sich um ein offizielles internationales (europäisches) Gremium handelt. EUROPAEM ist ein in Würzburg registrierter gemeinnütziger eingetragener Verein ..."

Der Hinweis auf den falschen Eindruck ist nicht akademischer Natur, er wurde bereits von der Realität eingeholt. Ausgerechnet ein Baubiologe ging schon mit seiner Website EUROPAEM ins Netz, vermutlich nicht absichtlich, und verortete den Ursprung der "EMF-Leitlinie" fälschlich in der Hauptstadt der EU – statt im beschaulichen Würzburg:

Unser biologisches System „Mensch“ arbeitet in uns drin auch mit feinsten, elektrischen Impulsen, die über die Nervenbahnen Informationen in alle Bereiche unseres Körpers verbringen. Unsere modernen Funktechnologien „funken“ in den selben Frequenzbereichen, wie es unser biologisches System auch tut. Die Folgen sind bei einer stetig wachsenden Zahl von Betroffenen nicht mehr wegzureden und in diesen Wochen kam die „EMF-Leitlinie 2016“ aus Brüssel, damit Ärzte und Kliniken endlich Informationen zu dieser Krankheit erhalten und einen Behandlungsansatz haben.

Es würde mich nicht wundern, fielen auch noch andere auf die Europa-Show des Würzburger Vereins herein.

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Gigaherz-Präsident voll des Neides

H. Lamarr @, München, Dienstag, 27.06.2017, 22:45 (vor 2734 Tagen) @ H. Lamarr

Die Fachbehörde für den EMF-Strahlenzirkus ist das Bundesamt für Strahlenschutz. Doch das BfS hat sich bislang in keiner Weise zu der dubiosen "EMF-Leitlinie" geäußert, die, wie diese Recherche nachdrücklich zeigt, überall zu finden ist, nur nicht dort, wo sie die Verfasser gerne sehen würden. Grund genug für mich, das BfS nach seiner Einschätzung der "EMF-Leitlinie" zu fragen.

Unter Bezug auf die (obige) Anfrage des IZgMF beim BfS beweint Gigaherz-Präsident Hans-U. Jakob den Umstand (bis zum Fuß der Seite scrollen), dass das BfS meine Fragen nicht in den kleinsten Räumen des Amtes perforiert der Nutzung zuführte, sondern ausführlich beantwortet hat.

Man muss sich schon fragen, in welche Tiefen Anstand und Moral des Deutschen Bundesamtes für Strahlenschutz und des Schweizerischen Bundesamtes für Umwelt abgestürzt sind, dass sich diese eines Internetportals wie des IZgMF bedienen müssen.

Die infame Absicht des Ex-Elektrikers aus Schwarzenburg ist offensichtlich: Er hofft im Stillen darauf, dass wegen des von Adlkofer dargebotenen Gerichtsdramas mit Spatenpauli im Zentrum sich alle Ämter und Behörden weltweit entsetzt von dem bösen Buben des IZgMF abwenden mögen. Jakob verfolgt dieses Ziel ganz konkret seit Jahren mit diversen Denunziationen. Erfolg hatte er damit kein einziges mal.

Ogottogott, wenn Herr Jakob wüsste was ihm noch bevorsteht: Seit Wochen warten die Antworten eines schweizerischen Amtes auf Fragen des IZgMF darauf, veröffentlicht zu werden. Die Recherche ist längst abgeschlossen, deshalb darf ich verraten: Es handelt sich um Auskünfte a) eines Amtes für Umweltschutz und b) des Bakom, die beide dem IZgMF freundlich, prompt und kompetent die gestellten Fragen beantworteten. Ein gewisser Jakob kam dabei nicht so gut weg. Die Story brennt mir auf den Nägeln, doch gibt es derzeit für mich Wichtigeres zu tun, als greisen Kreisen die Zeit zu vertreiben.

Hintergrund
110. Gigaherz: Die Unterstellungen des Hans-Ulrich Jakob
157. Gigaherz: Die Unterstellungen des Hans-Ulrich Jakob

[Admin: Link zur Quelle hinzugefügt, 28.06.2017]

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EUROPAEM EMF-Leitlinie: Gigaherz wirbt nach IZgMF-Anfrage

H. Lamarr @, München, Freitag, 21.07.2017, 12:36 (vor 2710 Tagen) @ H. Lamarr

Ich bitte zum Zweck der Veröffentlichung auf der Website des IZgMF (https://izgmf.de) um Beantwortung der folgenden Fragen:

Etwa ein Jahr hatte der Anti-Mobilfunk-Verein Giagherz Zeit gehabt, die sogenannte EMF-Leitlinie auf seiner Website an den Mann zu bringen. Doch nichts dergleichen ist geschehen. Das IZgMF musste erst beim Bundesamt für Strahlenschutz eine für diese Leitlinie wenig schmeichelhafte Bewertung einholen, bevor Gigaherz auf die Idee kam, sich am 17. Juli 2017 für die "Leitlinie" ins Zeug zu legen. Ich hätte nicht gedacht, dass unsere Anfrage vom 30. Mai 2017 ans Amt eine so schön sichtbare Wirkung zeigt :-). Gigaherz-Chef Jakob lästert am Ende seines belanglosen Abgeschreibsels kräftig übers IZgMF ab, ohne es beim Namen zu nennen. Das "Böse" offen beim Namen nennen bringt bekanntlich Unglück, selbst Munkeln & Raunen ist schon riskant, es könnte ja einer auf die verwegene Idee kommen, ins feindliche Lager zu surfen, um sich selbst ein Bild zu machen. Es ist der zwanghafte Drang sich übers IZgMF zu entsaften, der Jakob die Alternative verwerfen lässt, einfach mal die Klappe zu halten, wenn man schon keine Ahnung vom Sachverhalt hat.

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EUROPAEM EMF-Leitlinie 2016: schleichende Werbung

H. Lamarr @, München, Freitag, 21.07.2017, 13:19 (vor 2710 Tagen) @ H. Lamarr

Mit Hilfe der Boulevardpresse wird versucht, die belanglose "EMF-Leitlinie" als seriöses Arbeitspapier aussehen zu lassen. Es wird nicht bei diesem einen Versuch bleiben. Auszug aus Kronen Zeitung vom 19.07.2017:

Die Salzburger Landessanitätsdirektion hat übrigens die Freileitungsgegner in einem Schreiben vom 19. Mai 2017 auf Elektrosmog-Belastungsgrenzen und Leitlinien hingewiesen, die 2016 von der Europäischen Akademie für Umweltmedizin (EUROPEAM) verfasst wurden: Oberhalb von 0,4 Mikrotesla Belastung steige das Leukämierisiko. IG-Erdkabel-Anwalt Dr. Wolfgang List: "Und diese Leitlinie war dem niederösterreichischen Experten nicht einmal bekannt."

Wer sich fragt, welche Kompetenz die Kronen Zeitung in der Elektrosmog-Debatte hat, sei auf die folgende Artikelpassage hingewiesen:

Für die Salzburger Interessengemeinschaft Erdkabel haben gleich zwei international renommierte Experten die Neuwirth-Aussagen unter die Lupe genommen. Hans-Ulrich Jakob von der Schweizer "Gigaherz" hat als alleiniger Sachverständiger den größten bisher in Europa geführten Gerichtsfall pro Erdkabel in der Schweiz mit einer Dauer von neun Jahren gewonnen: "Das Jungwirth-Gutachten weist gravierende Mängel auf und zeigt von großer Voreingenommenheit zu Gunsten der Stromnetzbetreiber." So seien nur vier Studien zitiert, bei denen Jungwirth verschweigt, wer sie finanziert hat. [...]

Der Mediziner Prof. Rainer Frentzel-Beyme, Mitarbeiter des deutschen Krebsforschungszentrums, kritisiert Jungwirth ebenfalls: "Seine Aussage, dass es keine Auswirkungen gäbe, wenn der Wert von einem Mikrotesla nicht überschritten wird, ist wissenschaftlich nicht begründet und eine subjektive Annahme."

Über Jakob muss ich hier kein Wort mehr verlieren. Frentzel-Beyme wurde 2003 von seiner Uni (Bremen) per Express in die Rente geschickt. Nichts deutet darauf hin, der inzwischen 78-Jährige sei Mitarbeiter des DKFZ, ein Eintrag bei Psiram ist hingegen leicht zu finden.

Hintergrund
Streit um Salzburgleitung: Schweizer hetzt Österreicher auf

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Kronen Zeitung: Link auf BfS-Stellungnahme unbrauchbar

H. Lamarr @, München, Sonntag, 23.07.2017, 13:47 (vor 2708 Tagen) @ H. Lamarr

Mit Hilfe der Boulevardpresse wird versucht, die belanglose "EMF-Leitlinie" als seriöses Arbeitspapier aussehen zu lassen. Es wird nicht bei diesem einen Versuch bleiben. Auszug aus Kronen Zeitung vom 19.07.2017:

Die Salzburger Landessanitätsdirektion hat übrigens die Freileitungsgegner in einem Schreiben vom 19. Mai 2017 auf Elektrosmog-Belastungsgrenzen und Leitlinien hingewiesen, die 2016 von der Europäischen Akademie für Umweltmedizin (EUROPEAM) verfasst wurden: Oberhalb von 0,4 Mikrotesla Belastung steige das Leukämierisiko. IG-Erdkabel-Anwalt Dr. Wolfgang List: "Und diese Leitlinie war dem niederösterreichischen Experten nicht einmal bekannt."

Die Kronen Zeitung hat freundlicherweise einen Kommentar von mir frei geschaltet, mit dem ich der oben zitierten euphorischen Darstellung von Autor Wolfgang Weber widerspreche und auf die harsche Stellungnahme des BfS zu der sogenannten EMF-Leitlinie verlinke. Doch aus unerfindlichen Gründen hat der Link zur BfS-Stellungnahme im Kommentar zwei Leerzeichen eingefügt bekommen, die dort nicht hingehören und die den Link unbrauchbar machen. Dies habe ich noch am 21. Juli bemerkt und einen weiteren kurzen Kommentar mit intaktem Link nachgereicht, der jedoch (bislang) nicht frei geschaltet wurde.

Die nicht wohlwollende Variante von Webers obiger auffällig wohlwollender Einführung der sogenannten EMF-Leitlinie könnte beispielsweise lauten:

Ein der Baubiologenbranche irritierend nahe stehender Salzburger Amtsarzt hat übrigens die Freileitungsgegner in einem Schreiben vom 19. Mai 2017 auf Elektrosmog-Belastungsgrenzen und eine sonderbare Leitlinie hingewiesen, die sich ein Würzburger Verein schon 2015 ausdachte, die jedoch wegen der Beseitigung von plagiierten Textpassagen erst 2016 bei Spinnern, Mobilfunkgegnern und Geschäftemachern so richtig in Umlauf kam, vom Bundesamt für Strahlenschutz jedoch als nutzlos eingestuft wird.

Hintergrund
EUROPAEM EMF-Leitlinie: Anfrage ans BfS

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EUROPAEM EMF-Leitlinie 2016: falsche Angaben bei 6 Autoren

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 27.07.2017, 23:15 (vor 2704 Tagen) @ H. Lamarr

Die Serie der Skandale und Skandälchen um diese unglückliche "EMF-Leitlinie" will nicht abreißen. Was jetzt schon wieder los ist? Publiziert ist die Leitlinie auf einer Webseite der Zeitschrift Reviews on Environmental Health. Und dort werden einigen Autoren wissenschaftliche Würden zuteil, die diesen Autoren gar nicht zustehen. Um was es im Detail geht zeigt der Screenshot:

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[image]
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Der Screenshot zeigt die "wissenschaftliche" Heimat von Claus Scheingraber. Sichtbar wird diese erst, zeigt man auf der Webseite der Leitlinie mit dem Mauszeiger auf seinen Namen.

Doch da stimmt einiges nicht.

Claus Scheingraber hat mit dem Krebsforschungsinstitut BMC der Akademie der Wissenschaften der Slowakei nichts zu tun. Claus Scheingraber ist vielmehr ein Zahnarzt mit Praxis in einem Münchener Vorort. Über seine Tätigkeiten beim AEB und der DGUHT gibt es hier im Forum Postings.

Die Webseite der Zeitschrift weist Dr. Scheingraber eine falsche berufliche Reputation in eine Richtung zu, die den Zahnarzt wissenschaftlich ungerechtfertigt aufwertet.

Doch Scheingaber ist keineswegs der einzige der 15 Autoren, der auf diese Weise fälschlich in seiner wissenschaftlichen Bedeutung "hochgestuft" wird, auf die gleiche Weise geschieht dies auch mit:

Kurt Müller
Gerd Oberfeld
Peter Ohnsorge
Peter Pelzmann
Roby Thill

Der einzige Autor, der meiner Einschätzung nach tatsächlich am Krebsforschungsinstitut der Slowakischen Akademie der Wissenschaften tätig ist, ist Igor Belyaev. Doch auch da gibt es dunkle Schatten: Der aktuelle NatureIndex erklärt das Krebsforschungsinstitut BMC im Zeitraum vom 1. Februar 2016 bis 31. Januar 2017 für klinisch tot, weil das Institut keine einzige Arbeit in einem "Nature Index Journal" publizierte. Diese Inaktivität könnte daran liegen, dass auf dieser Seite der Slowakischen Akademie der Wissenschaften die Liste der Mitarbeiter des Krebsforschungsinstituts gegenwärtig komplett leer ist. Dies alles ist ziemlich irritierend und passt damit nahtlos zu der Historie der "EMF-Leitlinie 2015/2016".

Um nicht einem Fehler des Browsers aufzusitzen habe ich die fehlerhaften Einträge mit einem anderen Browser überprüft, sie sind auch damit aufgetreten. Ein Phantomfehler kann damit ausgeschlossen werden.

Damit kein Missverständnis auftritt: Die betroffenen Autoren haben mit ihrer "Hochstufung" aller Voraussicht nach selbst nichts zu tun, es handelt sich vielmehr um Fehler auf der Website der Zeitschrift. Irritierend ist allerdings, dass diese offenkundigen Fehler bislang von niemandem beanstandet wurden, obwohl die "EMF-Leitlinie 2016" nun schon rund 1 Jahr im Netz steht.

Ich habe die Fehler jetzt dennoch nicht an Reviews on Environmental Health gemeldet, sondern vertraue darauf, dass die einschlägig bekannten Wasserträger der Anti-Mobilfunk-Szene einen oder mehrere der betroffenen Autoren informieren werden. Geht es ums Denunzieren des IZgMF, sind diese Wasserträger stets zuverlässig und schnell. Wie gut sie jetzt arbeiten, werden wir sehen, die Zeit läuft ...

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Cancer Research Institute BMC

Dr. Ratto, Freitag, 28.07.2017, 10:17 (vor 2703 Tagen) @ H. Lamarr

Diese Inaktivität könnte daran liegen, dass auf dieser Seite der Slowakischen Akademie der Wissenschaften die Liste der Mitarbeiter des Krebsforschungsinstituts gegenwärtig komplett leer ist.

Das liegt daran, dass die SAV die Seiten der untergeordnete Institute nicht ordentlich pflegt. Hier die eigentliche Seite des Cancer Research Institute (oberhalb von staff Basic information webpage, dann der Link unten).
Unter Organisation findet man dann 6 Labore und deren Leiter, unter more dann die Mitarbeiter der einzelnen Labore, unter Projekte auch die dazu gehörigen Publikationen. Igor Beliaev ist Leiter des Labors für Radiobiologie.
Klar ist das alles nicht gerade Niveau von Nature und Science, es ist ein kleines unterfinanziertes Institut in einer eher kleinen osteuropäischen Hauptstadt. Wenn die in der Hauszeitschrift Neoplasma, in der ebenfalls in Bratislava angesiedelten Onkológia, in Comptes rendus de l'Académie bulgare des Sciences oder in Acta Biochimica Polonica publizieren taucht das natürlich nicht im NatureIndex auf, der listet nur 68 absolute top Journale. Einige zumindest durchschnittliche Publikationen haben sie aber untergebracht. PubMed ergibt 35 Publikationen in den letzten 2 Jahren, das ist akzeptabel.

Cancer Research Institute BMC

H. Lamarr @, München, Freitag, 28.07.2017, 13:48 (vor 2703 Tagen) @ Dr. Ratto

Das liegt daran, dass die SAV die Seiten der untergeordnete Institute nicht ordentlich pflegt. Hier die eigentliche Seite des Cancer Research Institute (oberhalb von staff Basic information webpage, dann der Link unten).

Danke für den Link. Diese Website des Instituts beseitigt letzte Zweifel, die betroffenen sechs Autoren könnten vielleicht doch in Diensten des "Cancer Research Institute BMC, Slovak Academy of Science, Bratislava, Slovakia" stehen.

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Research Gate über Dr. dent. Claus Scheingraber

H. Lamarr @, München, Freitag, 28.07.2017, 15:18 (vor 2703 Tagen) @ H. Lamarr

Was "Research Gate" über Herrn Scheingraber weiß, <hier> steht es geschrieben.

Augenscheinlich promovierte er 1977 an der LMU München zum Dr. dent. mit der Arbeit "Untersuchungen über den Verschleiss der SAM-Condylarbahnteile und den damit verbundenen Verlust an Präzision".

Erst 2009 ging es weiter mit dem Artikel "Elektrosmog: Mobilfunk eine Gefahr für die Gesundheit?", veröffentlicht in dem alternativen Magazin "Zeitgeist" (die Welt mit anderen Augen sehen), einem Medienpartner des Esoterikblattes "raum & zeit". Zeitgeist stellt seinen Lesern Scheingraber so vor:

Jahrgang 1947, Dr. med. dent., Studium der Biologie, Mineralogie und Zahnmedizin, begann sich aus eigener Betroffenheit mit dem Elektrosmog zu beschäftigten. Er führt eine Zahnarztpraxis im Großraum München und ist Gründer des Arbeitskreises Elektrobiologie München (AEB).

Die "eigene Betroffenheit" Scheingrabers ist mir neu, sie sollte ihn wegen Voreingenommenheit mMn von der Mitwirkung an wissenschaftlichen Publikationen fern halten, die "Elektrosensibilität" zum Thema haben. Denn von einem "Betroffenen" ist keine Ergebnisoffenheit zu erwarten, wie sie für sauberes wissenschaftliches Arbeiten erforderlich ist.

Nach dem Zeitgeist-Abstecher ging es bei Scheingraber schon weiter mit der sogenannten "EMF-Leitlinie" Ausgabe 2015 (retrahiert) und Ausgabe 2016.

Mehr als diese vier Treffer kennt Reserch Gate nicht. Außer mir hatte dort zuvor niemand nach Dr. Scheingrabers wissenschaftlichen Spuren geforscht, das konnte ich anhand der angezeigten "Views" bei den Fundstellen sehen, die alle auf 0 standen. Da Research Gate mehr als 13 Mio. Wissenschaftler kennt und mehr als 100 Mio. Publikationen, ist es freilich keine Schande, auf diesem Portal unentdeckt zu bleiben.

Die Frage, warum ausgerechnet Claus Scheingraber an der "EMF-Leitlinie" mitwirkte, seine auf Reserach Gate dokumentierte extrem kurze wissenschaftliche Karriere beantwortet diese Frage nicht. Es muss daher aus meiner Sicht seine erheblich längere unwissenschaftliche Karriere als "Elektrobiologe" (frei erfundenes Kunstwort) gewesen sein, die in für die Mitarbeit qualifizierte.

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EUROPAEM EMF-Leitlinie: Retraktionsmeldung unter den Top 10

H. Lamarr @, München, Freitag, 28.07.2017, 15:50 (vor 2703 Tagen) @ H. Lamarr

Die Zeitschrift "Reviews on Environmental Health", in der zuerst die "EMF-Leitlinie 2015" erschien und später die "EMF-Leitlinie 2016", hat eine ewige Bestenliste der 20 am häufigsten heruntergeladenen Artikel. Die Retraktionsmeldung, mit der die "EMF-Leitlinie 2015" wegen Plagiats zurückgezogen werden musste, steht in dieser Liste auf Platz 3. Doch weder die "EMF-Leitlinie 2015" noch die "EMF-Leitlinie 2016" tauchen in dieser Liste auf, obwohl das 2016er-Paper bereits vor einem Jahr neu publiziert wurde und interessierte Kreise sich seither sichtlich abrackern, den Bekanntheitsgrad der Leitlinie mit allen Mitteln zu steigern.

[image]

[Admin: Text geringfügig ergänzt am 30.07.2017]

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EUROPAEM von Bayern nach RLP umgezogen

H. Lamarr @, München, Freitag, 02.11.2018, 21:32 (vor 2241 Tagen) @ H. Lamarr

In dem Beitrag heißt es:

EUROPAEM ist ein in Würzburg registrierter gemeinnütziger eingetragener Verein

Das traf zu als der Beitrag online ging, stimmt heute jedoch nicht mehr. Der 2003 gegründete Verein EUROPAEM wurde im November 2017 im Vereinsregister Würzburg gelöscht und im gleichen Monat im Vereinsregister Wittlich (Rheinland-Pfalz) neu eingetragen. Sitz des Vereins ist nicht mehr Würzburg, sondern das Städtchen Hermeskeil im Landkreis Trier-Saarburg. Dort wohnt und arbeitet im selben Haus Dr. med. Dhyan Amrito Ortwin Zais, derzeit geschäftsführender Vorstand von EUROPAEM. Warum auch nicht, Adenauer wird nachgesagt, er habe nach dem Krieg Bonn als Bundeshauptstadt durchgesetzt, weil er es dann nicht weit in die Arbeit hatte.

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Europaem, Rheinland-Pfalz, Zais

EUROPAEM EMF-Leitlinie 2016: Kurt Müller bewirbt Gabriel-Chip

H. Lamarr @, München, Freitag, 31.03.2023, 01:36 (vor 632 Tagen) @ H. Lamarr

Dr. med. Kurt Müller, Co-Autor der EMF-Leitlinie und derzeit im Vorstand von EuropaEM, bewirbt seit 3. März 2023 auf dem Internet-Werbesender QS24 gemeinsam mit Diana Henz den 5G-Gabriel-Chip. Nicht sonderlich aufdringlich, aber unübersehbar z.B. ab Minute 6:00. Das Vehikel, das die Werbung weitgehend verdeckt, sind in der Sendung ausgiebig durch den Wolf gedrehte "bahnbrechende Studien zu Elektrosmog", welche angeblich die Wirkung des Chips belegen, das Hirn verstrahlter Personen zu entstören. Im November 2022 hielten Henz und Müller in Zürich das Tagesseminar (170 CHF) "Wirkung von EMS im 5G-Bereich auf Gehirn, Immunsystem und kognitive Funktionen. Grundlagenforschung, Prävention und Therapieansätze". Zuvor wirkten beide und andere an einer Veranstaltung der Stiftung für Gesundheit und Umwelt (SfGU), der Geophysikalische-Forschungs-Gruppe (GFG) und der Gabriel-Tech GmbH mit. Weitere Zusammenhänge siehe "Hintergrund" (unten).

Betreiber des Kanals QS24 ist die Schweizer Firma QuantiSana.TV, deren Geschäftsbedingungen Auskunft geben, wie es zu werten ist, wenn sich Diana Henz gleich zu Beginn für die "Einladung" in die Sendung bedankt.

Hintergrund
Kargo-Kult-Wissenschaft: Beispiel Gabriel-Chip

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