Die STOA-Kampagne von Diagnose-Funk (Allgemein)
KlaKla, Sonntag, 10.07.2022, 10:30 (vor 865 Tagen)
Diagnose-Funk verbreitet, die Botschaft, dass es immer noch mangelt an Informationen über mögliche Schäden durch Funkwellen. Sie wollen das Informationsdefizit füllen und Stopfgänse sollen ihnen dabei helfen. Für sich entdeckt haben sie die Wirkung Öffentlicher Informationskampagnen, welche sie erstmals anwenden mit dem STOA-Bericht zu 5G aus dem Jahr 2021. Sie sind überzeugt, mit dem STOA-Bericht haben sie ein Argumentationspfund in der Hand, welches sie Entscheidungsträger zukommen lassen, damit diese endlich in ihrem Sinn aktiv werden.
Bringen wir die STOA-Studie in den Bundestag
Die STOA-Kampagne von Diagnose-Funk
Diagnose-Funk übersetzt den STOA-Bericht 2021, ergänzt diesen mit seinem persönlichem Vorwort und seinen Empfehlungen. Der STOA-Bericht wird umetikettiert zur „STOA-Studie“. Diagnose-Funk bietet unautorisiert den „STOA-Bericht“ in deutscher Übersetzung an, die „STOA-Studie„ das gedruckte Exemplar für 24,90 Euro“. Selbstverständlich wird es der Leserschaft wärmsten empfohlen. D-F verfasst leicht abgeänderte Berichte für seine Aussendungen (Elektrosmog-Report, Brennpunkt, Kompakt etc, Newsletter). Schreibt Pressemitteilung und fährt Trittbrett wo immer es ihnen möglich ist, nötigt Journalisten, sät Zweifel, halten Webinare für Laien und stellt Andersdenkende an den Pranger
Helfershelfer werden aktiviert und werben für die „STOA-Studie“ inkl. Schlussfolgerung und Links zu Diagnose-Funk. Werner Thiede, Dr. Klaus Buchner, BVMDE, Georg Vor, Jörg Berger, Günther Schmidt-Falck GEW, swissharmony. Auch Leserbriefe sind ein beliebtes Instrument (siehe Markus Stockhausen). Petitionen, auch gerne abgelaufene, oder Abgeordnetenwatch eignen sich.
Folgende Kritikpunkte am STOA-Bericht („STOA-Studie“) von F. Belpoggi, Ramazzini-Institut wiegen schwer.
- Es wurde vorher keine Regeln und keine Qualitätskriterien vom Auftragsgeber festgelegt, auch nicht, welche Arbeiten einfließen in die Übersichtsarbeit.
- Man kann davon ausgehen, dass es keine öffentliche Ausschreibung gab.
- Die Autorin spricht selbst von einer narrativen Übersichtsarbeit.
- Der Disclamer (Haftungsausschuss) dieser narrativen Übersichtsarbeit macht deutlich, dass diese Arbeit lediglich Ausdruck der Meinung der Autorin ist und nicht die der STOA, wie fälschlicher Weise in Umlauf ist.
- Die Autorin bewertet ihre eigene Studie, was in der wissenschaftlichen Praxis nicht angesehen ist und nicht zur guten wissenschaftlichen Praxis zählt.
- Die Übersichtsarbeit ist in keiner von Experten begutachten, Zeitschrift veröffentlicht wurde. Folglich ist diese Übersichtsarbeit lediglich eine Meinung der Autorin und trägt nicht zum wissenschaftlichen Diskurs bei.
Der Kreis der Gänsemäster ist relativ klein und die Stopfgänse scheinen deutlich weniger zu werden. Es mangelt den Gänsemäster an nennenswerten Erfolgen.
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Stopfgänsen in den Stall geschaut
H. Lamarr , München, Sonntag, 10.07.2022, 13:55 (vor 865 Tagen) @ KlaKla
Der Kreis der Gänsemäster ist relativ klein und die Stopfgänse scheinen deutlich weniger zu werden.
Nunja, die Haltungsbedingungen für Stopfgänse sind ja auch eine Schande .
An der innerdeutschen Grenze war einst beim Grenzübertritt "Gänsefleisch" das meistgebrauchte Wort unter den DDR-Grenzern: "Gänsefleisch 'n Gofferaum mal aufmachen?"
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
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STOA-Kampagne von Diagnose-Funk: eine Verpuffung
H. Lamarr , München, Mittwoch, 13.07.2022, 12:05 (vor 862 Tagen) @ KlaKla
Um endlich wahrgenommen zu werden, zog Diagnose-Funk zu Beginn der "Stoa-Kampagne" im August 2021 alle Register und bediente sich sogar des merkwürdigen Presseportals Pressenza, das seinen Sitz nicht in Stuttgart, sondern in Ecuador hat. Ecuadorianische Presseportale sind nicht per se verdächtig, eine kleine Recherche in der "Causa Buchner" führte 2020 allerdings geradewegs in den Esoterik-Dschungel.
Rund ein Jahr später darf ich feststellen, dass die "Stoa-Kampagne" der Stuttgarter offensichtlich nur wieder eine ABM für die Stopfgänse der Szene war, Google findet jedenfalls keine Auswirkungen dieser "Kampagne" außerhalb der Stuttgarter Echokammern und Filterblasen. Etwas "in den Bundestag bringen", z.B. eine Pizza Quattro Stagioni, ist eben etwas anderes, als dort auch abseits der WCs im Reichstaggebäude Wirkung zu entfalten. Nicht einmal die AfD wollte auf die Lockrufe von Diagnose-Funk hereinfallen – und das will was heißen!
Auf einer ganz anderen Baustelle hat Stoa im Bundestag allerdings durchaus zu Reaktionen geführt. Das waren 2000 die Stoa-Berichte über ein flächendeckendes Abhörsystem namens "Echelon". Diese beunruhigten die FDP-Fraktion im Bundestag so sehr, dass sie eine kleine Anfrage startete. Aus der Antwort der Bundesregierung lässt sich sehr schön ableiten, dass zwischen der Wertschätzung von Stoa-Warnungen durch die deutsche Bundesregierung und der übertriebenen Glorifizierung solcher Warnungen durch aufgeregte Mobilfunkgegner Welten liegen. Der folgende Textauszug aus der Antwort der damaligen Bundesregierung verdeutlicht die abweichende Rezeption von alarmierenden Stoa-Berichten durch maßgebende Bundespolitiker und durch baden-württembergische Schmalspur-Mobilfunkgegner an einem Beispiel:
[...] Die Bundesregierung hat keine konkreten Erkenntnisse, die die im Zusammenhang mit den STOA-Berichten verbundenen Aussagen und Schlussfolgerungen bestätigen könnten. Ungeachtet dessen sind seit Veröffentlichung des ersten STOA-Berichts sachverständige Stellen innerhalb der Bundesregierung damit befasst, die verschiedenen in den Berichten enthaltenen Aussagen zu prüfen und zu bewerten. Über die Einschätzung dieser Stellen wurde das für Fragen nachrichtendienstlicher Tätigkeit zuständige Parlamentarische Kontrollgremium unterrichtet. Im Ergebnis ist auf jeden Fall festzuhalten, dass nach Einschätzung von sachverständiger Seite die – in diversen zirkulierenden Studien zu diesem Thema beschriebenen – technischen Möglichkeiten und Kapazitäten in großen Teilen weit überzogen dargestellt werden. [...]
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Diagnose-Funk - erklärtes Ziel
KlaKla, Donnerstag, 14.07.2022, 08:50 (vor 862 Tagen) @ KlaKla
Ziel der STOA-Kampagne, Folie 36
Die Anerkennung, dass Mobilfunkstrahlung ein Gesundheitsrisiko ist, ist der Schlüssel für alles.
Kommentar: Euer Schlüssel für willkürliche Entscheidungen, Unterstützung der baubiologischen Überlegungen, der spirituellen Überlegungen, der esoterischen Überlegungen damit ein paar Rentner und/oder gescheiterte Existenzen ihr Überleben sichern, auf den Rücken derer die Glauben.
Sie wollen, dass sich folgende Einsicht durchsetzt:
• dass wir Strahlenminimierung brauchen
(okay)
• dass in der Gemeinde ein Mobilfunkkonzept erstellt werden muss
(nein, das ist die reinste Steuerverschwendung)
• dass WLAN an Schulen nichts zu suchen hat
(nein, von Routern/LP/Tablets geht keine Gefahr aus)
• dass Kinder von Handys ferngehalten werden müssen
(nein, die Entscheidung treffen die Eltern)
• dass es Handyregeln braucht ...
(Vorsorgeempfehlungen gibt es zu genüge, sind aber keine in Stein gemeißelte Vorschrift )
• dass es Elektrohypersensibilität gibt
(EHS gibt es aber nicht in dem Sinne, wie ihr das gerne verstanden haben wollt. EHS sind nicht die Kanarienvögel der Neuzeit, sie können sich in Behandlung begeben.
Jetzt haben wir von höchster politischer und wissenschaftlicher „Autorität“ ein Dokument, das auch Entscheidungsträger nicht in Frage stellen können.
Kommentar: Ihr habt ein Dokument einer Mobilfunkgegner aus Italien mit Dr.-Titel. Diese Arbeit hätte nicht an sie vergeben werden dürfen weil sie befangen ist. Über diese peinliche Auftragsvergabe schweigt die STOA-Lenkungsgruppe bzw. Theo Karapiperis, Dr. Christian Ehler lieber.
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Diagnose-Funk - verkauft Misserfolg als Erfolg
KlaKla, Donnerstag, 14.07.2022, 12:16 (vor 861 Tagen) @ KlaKla
bearbeitet von KlaKla, Donnerstag, 14.07.2022, 12:56
Erste Erfolgserlebnisse, wir haben erfolgreich Stopfgänse in Marsch gesetzt
• Bundestagsabgeordnete wurden von Bürgerinnen und Bürgern kontaktiert, diese haben mit BfS-Satzbausteinen geantwortet.
• Erste Abwehrreaktionen des Bundesamtes für Strahlenschutz: Behauptungen gegenüber Abgeordneten und auf Infoveranstaltungen.
• Behauptungen von diagnose:funk entkräftet: www.diagnose-funk.org/1847
Was könnt ihr tun
• Schreiben Sie Leserbriefe zu Mobilfunk-Jubelartikeln und verweisen Sie auf die STOA-Studie, die sagt: Mobilfunkstrahlung ist schädlich.
[m. Anmerkung, Klickköder, verweist auf Diagnose-Funk]
• Schreiben Sie an Politikerinnen und Politiker. Fragen Sie, ob sie die STOA-Studie kennen und welche politischen Schritte sie einleiten werden.
[m. Anmerkung, Hannemann geh du voran ...]
• Bundestagsabgeordneten aus Ihrem Wahlkreis
[m. Anmerkung, macht euch nur lächerlich]
• (Ober)Bürgermeisterin oder (Ober)Bürgermeister
[m. Anmerkung, outet euch als Stopfgans von Diagnose-Funk]
• Gemeinderätinnen und Gemeinderäte
• Bei Textbaustein-Antworten bitten Sie um einen Termin, um die STOA-Studie vorzustellen oder verweisen Sie zumindest auf unseren Faktencheck zur Methodik der STOA-Studie.
[m. Anmerkung, Klickköder, öffnet Diagnose-Funk die Türen]
Kommentar: In der Echokammer (Filterblase) spricht man von der "STOA-Studie" und schon verrät man seinem Gegenüber, ich bin eine Stopfgans von Diagnose-Funk. Warum soll man mit so jemanden Zeit vergeuden! Selbst Textbausteine habt ihr mVn nicht verdient. Der STOA-Bericht ist in keiner wissenschaftlichen Zeitschrift per Review publiziert wurden, sie ist nur in der Echokammer, für Laien, EHS und Geschäftemachern von Bedeutung.
Folgt dem Beispiel eurer Mitstreiter
Leserbrief - Warum wir 5G in Köln ablehnen, von Markus Stockhausen
Bürgerreporter und Geschäftemacher Georg Vor oder Werner Thiede
Scheidsteger scheint im Sommerurlaub zu sein.
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"STOA-Studie" - Mittel zum Zweck
KlaKla, Sonntag, 24.07.2022, 10:16 (vor 851 Tagen) @ KlaKla
STOA-Berichte wurden schon früh benutzt um sich in den Vordergrund zu spielen. Beispiel aus dem Jahr 2001. So versuchte man mit einem Bericht der STOA Oberwasser zu gewinnen. 2002 und 2003 griff der Baubiologe W. Maes die Story noch mal auf.
Auszug: "Obgleich das Auftreten nichthermischer Einflüsse nicht per se notwendigerweise schädliche Folgen für die menschliche Gesundheit nach sich zieht, geben die zunehmenden Anzeichen einer Übereinstimmung zwischen einigen der veröffentlichten nichtthermischen Effekte der Strahlung und der Art spezieller berichteter gesundheitsschädigender Auswirkungen Anlass zur Sorge, besonders die neueren Berichte über ein verstärktes Auftreten einer seltenen Art von Gehirntumoren (unbeschadet der relativ kurzen Belastungsdauer im Vergleich zu üblichen Ruheperioden), das zur Gentoxizität der Strahlung konsistent ist."
Herausgeber: Dr. G. Hyland, University of Warwick, Coventry, UK und Internationales Institut für Biophysik, Neuss-Holzheim, BRD
Wenn ich mich recht erinnere, war in der frühen Ausgabe des "Weißbuch - Elektromagnetische Felder" auch STOA, Hyland als Quelle genannt. Heute steht da der neue STOA-Bericht von Belpoggi drin.
Der Mobilfunkgegner Dr. Klaus Buchner ehemaliger Mitglied des Europaparlamet (MdEP) hat Kontakte zu Michèle Rivasi. Ihre Gemeinschaftsarbeit, der „Rivasi-Report“, der massive Interessenkonflikte der ICNIRP belegen sollte. Der Rivasi-Report setzte auf die Berichterstattung von Investigate Europe aus dem Jahr 2019.
Seilschaft: Investigate Europe, Autor Harald Schumann – Buchner – Diagnose-Funk
Die ICNIRP ist immer noch nicht zu Fall gekommen Belpoggis Arbeiten sind aktuell im Gerede und sie ist eine in der Szene bekannte Mobilfunkkritikerin. Was 2001 ging, wird auch 2022 gehen. Heute ist man deutlich besser miteinander vernetzt, als noch vor 20 Jahren. Ein STOA-Bericht muss her. Mit einer zu erwartenden unkritischen Auftragsvergabe ist man erfolgreich. Später kommt der Mitstreiter Dr. Klaus Buchner ins Spiel. Er macht eine kleine Anfrage, wird es den STOA-Bericht auf Deutsch geben? Nein, dafür gibt es keine Mittel. Quelle: diagnose:funk Webinar Nr. 19: Die STOA-Studie – Bibel oder Teufelszeug? ab min. 24:58
Wie gut für Diagnose-Funk, sie übernehmen diese Arbeit unautorisiert, fügen ein Vorwort ein, da sie davon ausgehen, dass Politiker oder deren Sachbearbeiter keine 200 Seiten lesen. Diese gedruckte Übersetzung bietet Diagnose-Funk überteuert für 24,90 Euro an, damit nützliche Idioten es jedem Abgeordneten in ihrem Wahlkreis übergebe, um den eigenen Bekanntheitsgrad zu steigern. Sie wollen gehört werden, sie glauben sie verfügen über die fachliche Kompetenz Politiker zu beraten. Sie wollen empfohlen und wahrgenommen werden als die unparteiischen Berater, als Alternative zur ICNIRP, SSK, BfS. Denn auch ein gelernter Drucker ist des Lesens mächtig und mehr braucht es seiner Meinung nach nicht um da mit zuspielen!
Kritische Nachfragen schiebt die STOA auf die lange Bank. Was mMn fehlt ist eine öffentliche Stellungnahme des BfS zum STOA-Bericht. Was Dr. Ketteler vom BfS bei der Veranstaltung in Ulm zum STOA-Bericht sagte, ist zu wenig. Zumal es angeblich lt. Diagnose-Funk, eine schriftliche Stellungnahme geben soll vom BfS, für Bundestagsabgeordnete.
Ergänzung 29.07.2022 Techniken der Wissenschaftsleugnung
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BfS Antwort zur "STOA-Studie"
KlaKla, Donnerstag, 28.07.2022, 08:16 (vor 848 Tagen) @ KlaKla
bearbeitet von KlaKla, Donnerstag, 28.07.2022, 08:51
Eine Anfrage zur "STOA-Studie" wurde an das BfS gerichtet. Der Verfasser so scheint es, leitete die Antwort vom BfS weiter an Diagnose Funk. Diagnose-Funk verbreitet die Antwort des BfS, erstellt lt. Dokumenteneigenschaft vom 13.07.2022, anonymisiert (ohne Empfänger und Datum) im Internet und berichtet in seinen Medienorganen dass BfS habe auf ihre Aktion "Bringen wir die STOA-Studie zu 5G in den Bundestag" reagiert.
STOA-Studie: Antwort des Bundesamtes für Strahlenschutz an ...PDF Datei, gefunden mit der Suchmaschine Bing.
Zuvor erschien schon am 10.06.2022 dieser Meldung von Diagnose-Funk
5G: Verwirrungstaktiken um die STOA-Studie - ein Faktencheck
Auszug: ... Nun liefert die STOA-Studie, herausgegeben von einer EU-Institution, aber genau diese Fakten. Und diagnose:funk und unsere Mitglieder haben begonnen, Entscheidungsträger über diese Studie zu informieren.
Das hat die Industrie alarmiert, und sie setzt offensichtlich ihre Truppen in Gang. Das Bundesamt für Strahlenschutz verfasste eine fünfseitige Stellungnahme für Abgeordnete, die die STOA-Studie als unwissenschaftlich und daher bedeutungslos abqualifiziert. Und bundesweit erscheinen in Zeitungen Artikel mit der Botschaft: Die Mobilfunk-Technologie kann ohne Risiko genutzt werden, auch von Kindern. So in einem dpa-Faktencheck und in der Apotheken Umschau in Millionenauflage. [Link wurde von mir eingefügt.] Kronzeugen für diese Entwarnungen sind Vertreter dhes Bundesamtes für Strahlenschutz. Ihre Entwarnungen zeigen im Umkehrschluss, dass wir mit unserer Verbraucherschutzaufklärung richtig liegen. Sonst wäre wohl so eine Verharmlosungskampagne nicht notwendig. ...
Die Stellungnahme vom BfS scheint mir wissenschaftlich fundiert. Diagnose-Funk hingegen ist keine seriöse Quelle, die Bürger sachlich richtig aufklärt. Sie entwerten das BfS um Zweifel zu säen. Diese Strategie wird eingesetzt, mangels sachlich fundierter Gegenargumenten. Sie sprechen Bauch statt Hirn an.
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STOA-Studie 5G - Drucksache 20/1978
KlaKla, Samstag, 06.08.2022, 09:53 (vor 838 Tagen) @ KlaKla
Deutscher Bundestag – 20. Wahlperiode – 53 – Drucksache 20/1978
Abgeordneter Dr. Klaus Wiener (CDU/CSU)
Frage: Wie bewertet die Bundesregierung die Ergebnisse der Studie „Health Impact of 5G“ der Scientific Foresight Unit (STOA) des Europäischen Parlaments, insbesondere im Hinblick auf die möglichen negativen Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit, sowie möglicherweise krebsauslösenden Effekte von 2G bis 4G, und die Abwesenheit von adäquaten Studien zu gesundheitlichen Auswirkungen von 5G (Quelle: www.europarl.europa.eu/RegData/etudes/STUD/2021/690012EPRS_STU(2021)690012_EN.pdf, 6. Conclusions) und welche Maßnahmen wird die Bundesregierung, insbesondere auch auf EU-Ebene, ergreifen, um die in der Studie aufgezeigten gesundheitsschädlichen Auswirkungen von Mobilfunkkommunikation auf Menschen einzudämmen?
Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Christian Kühn vom 24. Mai 2022
Das in der Frage genannte Dokument („STOA-Bericht“) ist eine persönliche Ausarbeitung der Autorin. Der Bericht wurde nicht unabhängig extern begutachtet und erfüllt damit auch nicht grundlegende Ansprüche wissenschaftlicher Qualitätssicherung. Überdies schränken methodische und inhaltliche Schwächen seine Aussagekraft und die Validität der Schlussfolgerungen ein. Im wissenschaftlichen Diskurs erfährt er wenig Beachtung. Da bezüglich der Wirkung hochfrequenter elektromagnetischer Felder auf den Menschen zu einigen Endpunkten viele Studien von sehr heterogener Qualität vorliegen, hat die Weltgesundheitsorganisation systematische Reviews in Auftrag gegeben (u. a. zu den Themen Krebs und Fruchtbarkeit). Die Veröffentlichung der Ergebnisse wird noch im Jahr 2022 erwartet.
Bei dem STOA-Bericht hingegen wurden Auswahl und Bewertung der Artikel der Einschätzung der Autorin überlassen. Für die Einschätzung der Karzinogenität bewertet die Autorin vor allem die Studie des National Toxicology Program der USA (sog. NTP-Studie, https://ntp.niehs.nih.gov/ntp/htdocs/lt_rpts/tr595_508.pdf und https://ntp.niehs.nih.gov/ntp/htdocs/lt_rpts/tr596_508.pdf ) und die sog. Ramazzini-Studie (L. Falcioni et al., Environmental Research 165(2018): 496-503) als ausschlaggebend. Das entspricht nicht wissenschaftlichen Gepflogenheiten, da die Autorin gleichzeitig auch Autorin der Ramazzini-Studie ist. Vielmehr müssen derartige Beurteilungen durch ein interdisziplinär besetztes wissenschaftliches Gremium vorgenommen werden, das alle verfügbaren Untersuchungen berücksichtigt.
Aus Sicht der Bundesregierung sind nach dem gegenwärtigen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse bei Einhaltung der Grenzwerte keine nachteiligen gesundheitlichen Wirkungen der elektromagnetischen Felder des Mobilfunks zu erwarten. Die Auffassung teilt auch die Strahlenschutzkommission (SSK) in ihrer aktuellen Stellungnahme „Elektromagnetische Felder des Mobilfunks im Zuge des aktuellen 5G-Netzausbaus – Technische Aspekte und biologische Wirkungen im unteren Frequenzbereich (FR1, bis ca. 7 GHz)“( www.ssk.de/SharedDocs/Beratungsergebnisse_PDF/2021/2021-12-10_Stgn_5G_Mobilfunk.html?nn=2829038 ).
Es bedarf im Bereich der elektromagnetischen Felder des Mobilfunks allerdings weiterer Forschung, um die wissenschaftlichen Unsicherheiten weiter zu reduzieren; die genannte SSK-Stellungnahme enthält dazu Vorschläge.
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Ausführliche Stellungnahme vom BfS zum STOA-Bericht 5G
KlaKla, Sonntag, 07.08.2022, 07:05 (vor 838 Tagen) @ KlaKla
STOA-Bericht "Health Impact of 5G"
... Der Bericht "Health Impact of 5G" ist keine offizielle Stellungnahme des EU-Parlaments. Ebenso wenig ist er eine Veröffentlichung eines wissenschaftlichen Komitees der Europäischen Kommission, wie es z.B. die Veröffentlichungen von SCHEER (Scientific Committee on Health, Environmental and Emerging Risks) sind. Im Disclaimer des Berichts wird ausdrücklich betont, dass allein die Autorin für den Inhalt des Dokuments verantwortlich ist und dass es sich nicht um eine offizielle Position der EU handelt:...
Alleinige Autorin des Berichts ist Dr. Fiorella Belpoggi, tätig am Ramazzini-Institut in Bologna, Italien. Zwei weitere benannte Mitarbeiter*innen des Ramazzini-Instituts führten laut Bericht die Literatursuche durch, waren aber sonst nicht an der Erstellung des Berichts beteiligt...
Methodische und inhaltliche Schwächen
Der Bericht fasst Studien zu den Endpunkten Krebs und Fruchtbarkeit/Entwicklung zusammen und gliedert diese nach zwei Frequenzbereichen. ... Im Methodenteil des Berichts ist angegeben, dass für FR1 ein narratives Review, für FR2 ein Scoping Review erstellt wurde. Die Autorin gibt an, dass für das narrative Review die methodische Durchführung des Scoping Reviews übernommen wurde.
Ein Scoping Review ist definitionsgemäß explorativ und kann verschiedene Ziele verfolgen, bspw. die Schlüsselkonzepte eines Forschungsbereichs abbilden, Arbeitsdefinitionen erstellen oder die inhaltlichen Grenzen eines Themas abstecken [1]. Üblicherweise wird bei dieser Art der Literatursondierung die Qualität der einzelnen Studien nicht berücksichtigt. Dies kann aber optional durchgeführt werden. Die Autorin gibt an, Qualitätskriterien bei der Auswahl und Bewertung der Studien berücksichtigt zu haben...
Die Durchsicht der von der Autorin in die Bewertung aufgenommenen Studien zeigt deutlich, dass definierte wissenschaftliche Kriterien bei der Bewertung der Qualität der Studien nicht ausreichend berücksichtigt worden sind. Vielfach weisen sowohl die berücksichtigten tierexperimentellen Studien als auch die epidemiologischen Studien Einschränkungen und Defizite bei der Durchführung auf (z.B. fehlende Verblindung, keine adäquate Expositionsanlage mit kontrollierten Expositionsbedingungen, fehlende oder nicht ausreichende Berücksichtigung von Confoundern, d.h. Störvariablen). Diese Studien werden von der Autorin dennoch – ohne Einschränkung – als adäquat bewertet. Die mangelhafte Qualität und damit Aussagekraft dieser Studien wurde von der Autorin in der Bewertung und Schlussfolgerung nicht ausreichend beachtet.
Weitere Kritikpunkte betreffen die teils nicht eingehaltenen Kriterien bei der Literaturauswahl (es werden Studien einbezogen, die nicht in den vordefinierten Frequenzbereichen liegen) und die Nichtbeachtung möglicher thermischer Effekte in tierexperimentellen Studien mit Expositionen deutlich über dem von der Internationalen Kommission zum Schutz vor nichtionisierender Strahlung (ICNIRP) für die Allgemeinbevölkerung empfohlenen Basisgrenzwert für Ganzkörperexpositionen (Spezifische Absorptionsrate (SAR): 0,08 W/kg)...
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Dr. Oberfeld schraubt Sargdeckel auf STOA-Bericht
KlaKla, Sonntag, 07.08.2022, 19:02 (vor 837 Tagen) @ KlaKla
Methodische und inhaltliche Schwächen
Ein Blick auf die Referenzen des STOA-Berichts, lässt einem den Atem stocken.
Unter "8.2 References for the review on cancer in humans" nennt Dr. F. Beloggi die Quellen ihres Berichts für Krebs am Menschen. Auf Seite 166-167 findest sich folgendes,
Oberfeld G. [Environmental Epidemiological Study of Cancer Incidence in the Municipalities of Hausmannstiitten and Vasoldsberg (Austria)] Amt der Steiermärkischen Landesregierung Fachabteilung für das Gesundheitswesen (Landessanitätsdirektion), Printcenter University of Salzburg, Graz, Austria. 2008. http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/ziel/21212/DE/ (disabled link) (in German).
In der deutschen Übersetzung von Diagnose-Funk wird Hausmannstiitten nicht korrigiert. Richtig wäre Hausmannstätten. Den Korrekturlesern des Vereins scheint Oberfeld und Hausmannstätten kein Begriff zu sein. Mir schon, das war die Geschichte mit dem verschwundenen Sendemast. Belpoggi listet einen Link, macht auch kenntlich, dass diese Quelle versiegt ist. Unklar bleibt für die Parlamentarier, warum diese Quelle versiegt ist. Die Antwort ist simpel, alte Hasen kennen sie und hier ist sie zu finden:
2008 - 121-faches Hirntumorrisiko um C-Netz-Sender.
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Dr. Oberfeld schraubt Sargdeckel auf STOA-Bericht
H. Lamarr , München, Sonntag, 07.08.2022, 23:39 (vor 837 Tagen) @ KlaKla
Ein Blick auf die Referenzen des STOA-Berichts, lässt einem den Atem stocken.
Unter "8.2 References for the review on cancer in humans" nennt Dr. F. Beloggi die Quellen ihres Berichts für Krebs am Menschen. Auf Seite 166-167 findest sich folgendes,
Oberfeld G. [Environmental Epidemiological Study of Cancer Incidence in the Municipalities of Hausmannstiitten and Vasoldsberg (Austria)] Amt der Steiermärkischen Landesregierung Fachabteilung für das Gesundheitswesen (Landessanitätsdirektion), Printcenter University of Salzburg, Graz, Austria. 2008. http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/ziel/21212/DE/ (disabled link) (in German).
Tolle Fundstelle!
In den Referenzen des Stoa-Berichts finden sich noch weitere ausgemusterte Studien wie die Naila-Studie und die Wolf & Wolf-Studie ...
Aber: In die Bewertung durch Belpoggi ist keine dieser Studien eingeflossen, verschraubt ist der Sargdeckel auf dem Stoa-Bericht deshalb (noch) nicht.
Warum nicht?
Die Erklärung ist auf Seite 23 (PDF-Seite 44) des Stoa-Berichts zu finden:
[...] The articles identified through database searching and other sources were 950. After removal of duplicates (20) and excluding non-pertinent articles (685) based on title and abstracts, 245 articles remained. Based on full-text screening, 90 papers were further excluded, so that the articles with appropriate frequencies to be included in this qualitative synthesis were 155.
As further explained in the methodology section, we considered IARC (2013) as our key reference for all studies published until 2011: all original papers (135) that were included in the IARC monograph were analysed and referenced in this report as well; of course, for this report we considered only the final IARC classification. The remaining 20 articles published after 2011 were included in this scoping review. [...]
Belpoggi wertete in ihrem Abschnitt über epidemiologische Studien im Frequenzbereich FR1 selbst also lediglich die 20 Neuzugänge aus, die nach 2011 erschienen sind. Alles was davor an epidemiologischen Studien im selben Frequenzbereich bewertet wurde, dazu gehören auch die drei "Oldtimer", übernahm sie von der Krebsagentur der WHO (Iarc). Iarc stufte 2011 HF-EMF als möglicherweise krebserregend ein (Gruppe 2B) und dokumentierte diese Entscheidung ausführlich in der 2013 publizierten Monografie 102. Der Stoa-Bericht übernahm einfach die passenden Referenzen aus der Monografie. Auf diesem Weg gelangten auch die drei ausgemusterten Studien in die Referenzliste des Stoa-Berichts. So eine Referenzierung besagen wertungsfrei lediglich, dass Autoren die Existenz einer Studie zur Kenntnis genommen haben.
Da aber bereits Iarc die Naila-Studie und die Wolf & Wolf-Studie als "nicht informativ" verworfen hatte, nachzulesen in der Monografie, wird Belpoggi sich dieser Bewertung mit Sicherheit angeschlossen haben. Warum sie diese bekannt nichtssagenden Studien überhaupt in ihre Referenzliste übernommen hat ist mir nicht klar.
Bleibt noch die unglückliche Oberfeld-Studie. An dieser ist etwas besonders: Wie hier dokumentiert, fand diese Studie ursprünglich in der Monografie 102 Beachtung. Zwei IZgMF-Forumteilnehmer sorgten dann dafür, dass Iarc nachbesserte und die irreführende Kurzbeschreibung der Studie aus der Monografie entfernte (Details dazu in diesem Corrigendum). An zwei Stellen der Monografie macht jetzt nur noch ein Hinweis darauf aufmerksam, die Studie sei gelöscht worden. Es gibt aber noch ein drittes Vorkommen der Oberfeld-Studie in der Monografie, nämlich in der Referenzliste. Und dort fehlt der Löschhinweis. Da sich Belpoggi der Referenzen von Iarc bediente, angelte sie sich auch die Referenz, die "KlaKla" in seinem Posting zitiert hat. Mit einem kleinen Unterschied: Das Original in der Monografie schreibt "Hausmannstätten" noch richtig.
Spätestens bei der Prüfung, welche Bewertung Iarc der Oberfeld-Studie zugedacht hat, hätte Belpoggi oder einer ihrer Helfer bemerken müssen, dass an dieser Referenz etwas faul ist und besser nicht übernommen wird. Eben dies ist jedoch nicht passiert, anscheinend wurde nicht einmal im www recherchiert, was mMn durchaus als peinliche Schlamperei gewertet werden darf. Das von Peter Hensinger im Webinar 19 seines Vereins zu Minute 32:30 ausgesprochen Lob für die Belpoggi-Truppe, diese wären "wissenschaftliche Elite", steht dazu im Widerspruch. Wie ein gelernter Drucker überhaupt dazu kommt, ein derartiges Werturteil über die fachlichen Qualifikationen von sieben italienischen Wissenschaftlern abzugeben, dazu schweige ich lieber.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
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KlaKla, Samstag, 30.07.2022, 09:49 (vor 845 Tagen) @ KlaKla
MdEP: Kommission „unverantwortlich“ in Bezug auf 5G-Gesundheitsrisiken vom 12/2019
Die Europäische Kommission ist „unverantwortlich“, wenn sie sich nicht mit den Gesundheitsrisiken befasst, die mit dem künftigen Ausbau des Mobilfunknetzes der nächsten Generation verbunden sind, sagte der bulgarische Europaabgeordnete Ivo Hristov.
Seine Kommentare spiegeln Bedenken wider, die kürzlich von EU-Telekommunikationsministern im Zusammenhang mit „nicht-technischen“ Elementen der 5G-Cybersicherheit geäußert wurden, während die Debatte über die Fähigkeit Europas, bei der 5G-Einführung mit dem Rest der Welt Schritt zu halten, weitergeht.
Allerdings ist die Diskussion über mögliche Gesundheitsrisiken durch den Aufbau dichterer Netzinfrastrukturen mit erheblich höheren Kapazitäten in jüngster Zeit als wachsende Besorgnis unter den Parlamentariern in Brüssel aufgetaucht.
Bei einer Veranstaltung im Europäischen Parlament am Dienstag (10. Dezember) hat sich Hristov von der S&D gegen die Kommission gewehrt, weil er es versäumt hat, einen Bericht über die gesundheitliche Auswirkung von 5G zu erstellen, trotz Warnungen, die von vielen in der wissenschaftlichen Gemeinschaft hervorgehoben wurden.
„Derzeit hat die EU keine Bewertung des Risikos für die menschliche Gesundheit durch die Einführung der 5G-Technologie“, sagte er. „Die Europäische Kommission vertrat den Standpunkt, dass eine solche Bewertung trotz Warnungen der wissenschaftlichen Gemeinschaft nicht erforderlich sei. Ich finde das unverantwortlich.“
Er fügte hinzu, dass er das Gremium zur Bewertung von Wissenschafts- und Technologieoptionen (STOA) des Parlaments gebeten habe, eine Studie über die potenziellen Auswirkungen der Einführung von 5G-Netzen auf Gesundheit und Umwelt zu erstellen....
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Diagnose-Funk - mehr Luft für den Popanz
KlaKla, Samstag, 30.07.2022, 14:35 (vor 845 Tagen) @ KlaKla
bearbeitet von KlaKla, Samstag, 30.07.2022, 14:59
Bringen Sie die STOA-Studie zu gesundheitlichen Auswirkungen von 5G in den Bundestag
Mit der "STOA-Studie" glaubt Diagnose-Funk, ein Argumentationspfund in der Hand zu haben. Damit sollen sich unbedingt Entscheidungsträger befassen und die Leser von Diagnose-Funk sollen helfen.
Mit Hilfe seiner Leser will Diagnose-Funk die "STOA-STUDIE 5G" in den Bundestag bringen. Toll.
Wenn es misslingt, sind die Leser schuld, die D-F nicht tatkräftig unterstützen.
Vorsicht am Ende ist man der Dumme.
Das Bundesamt für Strahlenschutz hat längst eine sachlich, unaufgeregte Stellungnahme zur "STOA-Studie 5G" gemacht. Diagnose-Funk hat die Stellungnahme anonymisiert auf seinen Webserver gespeichert aber nicht in seinen Artikeln verlinkt. So blendeten und verdrehen sie die Tatsachen.
Zitat Diagnose-Funk: Das hat die Industrie alarmiert, und sie setzt offensichtlich ihre Truppen in Gang. Das Bundesamt für Strahlenschutz verfasste eine fünfseitige Stellungnahme für Abgeordnete, die die STOA-Studie als unwissenschaftlich und daher bedeutungslos abqualifiziert. Warum verlinkt D-F nicht auf die fünfseitige Stellungnahme?
Weil dann klar ist, das BfS hat lediglich auf eine Anfrage reagiert, die Industrie hat keine Truppen in Gang setze. Diagnose-Funk bläst einen Popanz auf und die Stellungnahme lässt den Popanz wieder auf Erbsen-Größe schrumpfen.
BfS, Dr. G. Ziegelberger schreibt:
vielen Dank für Ihre Anfrage und Ihr Interesse an der Arbeit des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) zum Thema 5G und speziell zur BfS-Bewertung der Studie "Health impact of 5G".
Die Übersichtsarbeit "Health impact of 5G" [1] sowie die darin genannten Studien sind dem BfS bekannt. Aus Sicht des BfS bringt diese Arbeit keine neuen Erkenntnisse und veranlasst das BfS nicht, von seiner Position (sie lautet: Bei Einhaltung der Grenzwerte ist man vor allen wissenschaftlich nachgewiesenen gesundheitsrelevanten Effekten von hochfrequenter elektromagnetischer Strahlung geschützt.) abzuweichen. Diese Arbeit ist, anders als ein Artikel in einer begutachteten Fachzeitschrift, nicht als Beitrag zum wissenschaftlichen Diskurs zu betrachten, weil er nicht darauf angelegt ist und essenzielle, in der Wissenschaft anerkannte Kriterien nicht erfüllt. Darüber hinaus weist er methodische und inhaltliche Schwächen auf, die seine Aussagekraft und die Validität der Schlussfolgerungen weiter schwächen...
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Stoa-Bericht: Wie Diagnose-Funk Fakten verdreht
H. Lamarr , München, Mittwoch, 03.08.2022, 13:43 (vor 841 Tagen) @ KlaKla
In Walter Oetschs Liste der 100 Tipps für Populisten lautet Tipp 91: Werfen Sie den Feinden das vor, was Sie gerade tun. Gemäß dieser Anleitung versucht der Verein Diagnose-Funk das Bundesamt für Strahlenschutz in der Causa "Stoa-Bericht" in ein schräges Licht zu stellen.
Desinformation durch den Verein Diagnose-Funk ist selten grell und auf Anhieb erkennbar, sie kommt in aller Regel auf leisen Sohlen und bleibt solange unbemerkt, bis ein Faktencheck sie aufdeckt.
Sachverhalt
Im Februar 2022 ruft Diagnose-Funk seine Anhänger dazu auf, den fragwürdigen Stoa-Bericht über Gesundheitsrisiken von 5G in den Bundestag zu bringen. Dem Vernehmen nach haben etwa 50 der rd. 600 Bundestagsabgeordneten auf diesem Weg den Stoa-Bericht erhalten.
Am 10. Juni 2022 legte Diagnose-Funk mit einem vorgeblichen Faktencheck von "Verwirrungstaktiken um die Stoa-Studie" nach und behauptet:
[...] diagnose:funk und unsere Mitglieder haben begonnen, Entscheidungsträger über diese Studie zu informieren.
Das hat die Industrie alarmiert, und sie setzt offensichtlich ihre Truppen in Gang. Das Bundesamt für Strahlenschutz verfasste eine fünfseitige Stellungnahme für Abgeordnete, die die STOA-Studie als unwissenschaftlich und daher bedeutungslos abqualifiziert. [...]
Glaubt man dieser Darstellung, hat das BfS die Initiative ergriffen, eine 5-seitige Stellungnahme verfasst, welche den Stoa-Bericht als unwissenschaftlich und daher bedeutungslos abqualifiziert, und diese Stellungnahme an mutmaßlich sämtliche Bundestagsabgeordnete übergeben, um diese auf die Linie des BfS zu bringen. So jedenfalls kommen die Zeilen von Diagnose-Funk bei mir an.
Da ich Diagnose-Funk jedoch kein Wort ungeprüft glaube, erbat ich vom BfS die besagte Stellungnahme, um mir ein Bild aus erster Hand zu machen. Nach einigem hin und her erhielt ich das Papier auch, jedoch mit der Auflage, es nur für den persönlichen Bedarf zu verwenden. Auch Diagnose-Funk ist im Besitz dieser BfS-Stellungnahme, jedermann kann sie hier vom Webserver des Vereins downloaden und einsehen. Inzwischen gibt es auch eine öffentliche Stellungnahme des BfS zu dem Stoa-Bericht (siehe Hintergrund).
Eine Sichtung des Papiers zeigt: Das BfS wertet den Stoa-Bericht nicht als unwissenschaftlich und daher bedeutungslos ab, sondern weist sachlich und kompetent auf die Schwächen des Berichts hin. Die BfS-Stellungnahme relativiert damit die übertrieben Verherrlichung des Berichts durch den Verein Diagnose-Funk, der glaubt, mit dem vermeintlichen "Argumentationspfund" Bevölkerung und Politik groß beeindrucken zu können. Dabei gibt es starke Hinweise, dass Stoa von zwei Mobilfunkkritikern in den eigenen Reihen gezielt instrumentalisiert wurde, um den Stoa-Bericht genau dort in Auftrag zu geben, wo das alarmierende Ergebnis von vornherein feststand.
Diagnose-Funk stolpert über das Henne-Ei-Paradoxon
Die BfS-Stellungnahme im Besitz von Diagnose-Funk nennt wegen Löschung keinerlei Datum, ein Betrachter kann daher nicht erkennen, ob die Stellungnahme vor oder nach dem Start der "Informationskampagne" von Diagnose-Funk im Februar 2022 verfasst wurde. Das Exemplar, das ich vom BfS erhalten habe, zeigt hingegen das Datum: Die BfS-Stellungnahme wurde am 14. April 2022 verfasst, also lange nachdem Diagnose-Funk Bundestagsabgeordnete mit dem Stoa-Bericht bedrängte.
Doch es kommt noch viel besser: Die (anonymisierte) BfS-Stellungnahme macht auch deutlich, dass sie eine Reaktion auf die Anfrage eines einzelnen Bundestagsabgeordneten vom 18. März 2022 ist!
Die oben zitierte Behauptung von Diagnose-Funk fällt damit zusammen wie ein Kartenhaus.
Auf Nachfrage bestätigte mir das Amt: Stimmt, die Stellungnahme wurde wegen der Anfrage eines einzigen Abgeordneten verfasst. Später meldete sich noch ein zweiter mit dem gleichen Anliegen. Ein Versand der Stellungnahme an weitere oder sogar alle Abgeordneten habe zu keiner Zeit stattgefunden. Weiter hieß es, das BfS ginge mit Stellungnahmen grundsätzlich nicht unaufgefordert direkt auf Bundestagsabgeordnete zu. Grund: Die Büros von Bundestagsabgeordneten werden mit unaufgefordert eingereichten "Informationen" geradezu überschwemmt, so dass dieses Vorgehen in Berlin verpönt ist. Diagnose-Funk ist mit seiner "Informationskampagne" demnach an der Spree prompt in einen Fettnapf gestiegen. Für die Richtigkeit dieser Aussage spricht, dass sich offensichtlich bislang nur zwei von rd. 600 Abgeordnetenbüros beim BfS erkundigt haben, was an dem Stoa-Bericht wirklich dran ist. Ob dies die Büros von Abgeordneten der Fraktionen AfD/Die Linke waren, die aus meiner Sicht beide anfällig für populistische Desinformation über 5G sind, kann ich wegen der Anonymisierung meines Exemplars der BfS-Stellungnahme nicht sagen.
Fazit
Wieder einmal wurde der Verein Diagnose-Funk bei einer Verdrehung der Fakten erwischt. Die Stuttgarter versuchen seit Jahren, sich mit derartigen Tricks die Deutungshoheit in der Mobilfunkdebatte zu ergaunern und ihre Argumentationsgegner zu entwerten. Auf geradem Weg, ohne Täuschung, gelingt ihnen das nicht. Da maßgeblichen Entscheidungsträgern die unbändige Lust des Vereins an Winkelzügen nicht verborgen bleibt, wird Diagnose-Funk wahrscheinlich bis zum Jüngsten Tag vergeblich auf ein Mandat warten, das den Verein als Lobby-Vertretung derjenigen anerkennt, deren Geschäftsmodelle auf irrationalen Ängsten gegenüber Elektrosmog beruhen .
Hintergrund
Öffentliche Stellungnahme des BfS vom 2. August 2022 zum Stoa-Bericht über 5G-Risiken
Fußabdruck des Vereins Diagnose-Funk im IZgMF-Forum
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Hauptpostamt Stuttgart - Autorin war nicht alleine
KlaKla, Donnerstag, 04.08.2022, 12:53 (vor 840 Tagen) @ KlaKla
Mit diesem Bild, will Diagnose-Funk sein Zuhörer blenden.
Quelle: Diagnose-Funk Webinar Nr. 19
Die Autorin ist verantwortlich für den STOA-Bericht, nicht ihre Zulieferer/Ratgeber.
Belpoggi bedankt sich bei ihren Unterstützern, daraus zieht Diagnose-Funk den irreführenden Rückschluss,
die Autorin war nicht allein.
Nachtrag 05.08.2022: Divergierende Risikobewertung
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Matthias v. Herrmann, Irrtum mit der Danksagung der Autorin
Gast, Samstag, 03.09.2022, 07:04 (vor 811 Tagen) @ KlaKla
Ergänzendes aus der Stellungnahme des BfS, an den Stuttgarter Stadtrat Rockenbauch vom 02.08.2022
Alleinige Autorin des Berichts ist Dr. Fiorella Belpoggi, tätig am Ramazzini-Institut in Bologna, Italien. Zwei weitere benannte Mitarbeiter*innen des Ramazzini-Instituts führten laut Bericht die Literatursuche durch, waren aber sonst nicht an der Erstellung des Berichts beteiligt.
In der Danksagung (Acknowledgement) dankt die Autorin – wie bei Einzelpublikationen üblich – vier weiteren Expert*innen, die sie beim Review für ausgewählte Teilbereiche unterstützten (methodische Durchführung des Reviews, Ergebnisse zu fruchtbarkeitsschädigenden Wirkungen bei Menschen, Interpretation der Expositionsszenarien in den Veröffentlichungen). In den Großteil der Studienbewertung (insbesondere zu den Risiken für Krebs und die dahinterstehende Epidemiologie) scheint nur die Autorin involviert gewesen zu sein. Es weist im Bericht nichts darauf hin, dass die Diskussion und Schlussfolgerungen extern begutachtet wurden.
Zudem heißt es zu Beginn des Berichts (Seite II): „This study has been written by Dr Fiorella Belpoggi, BSC, PhD, International Academy of Toxicologic Pathology Fellow (IATPF), Ramazzini Institute, Bologna (Italy), at the request of the Panel for the Future of Science and Technology (STOA) and managed by the Scientific Foresight Unit, within the Directorate-General for Parliamentary Research Services (EPRS) of the Secretariat of the European Parliament“. Daraus kann geschlossen werden, dass der Bericht nur an Belpoggi selbst in Auftrag gegeben wurde und nicht an ein Team. Die gleichzeitig von der STOA in Auftrag gegebene Studie zu „Environmental Impacts of 5G“ wurde ebenfalls nur an einen Autor (Arno Thielens) vergeben.
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STOA-Kampagne: Klaus Buchner in Esoterik-Magazin gelandet
H. Lamarr , München, Samstag, 06.08.2022, 02:21 (vor 839 Tagen) @ KlaKla
Es ist der neue Tiefpunkt im Wirken der deutschen Anti-Mobilfunk-Szene: Klaus Buchner versucht in einem obskuren Esoterik-Magazin mit Hilfe des Stoa-Berichts den Niedergang der Europäischen Bürgerinitiative "Stop 5G" aufzuhalten. Ein hoffnungsloses Unterfangen.
Das unentgeltlich alle zwei Monate abgegebene Blatt trägt den Namen KGS Berlin (Körper, Geist, Seele), hat eine verteilte Auflage von angeblich 12'000 Exemplaren (ungeprüft) und lebt zu 100 Prozent von Anzeigen aus der wundersamen Welt der Ratgeber, Heilsbringer, Coaches und was der Esoterikmarkt sonst noch zu bieten hat. Inhaltlich bringt KGS einer Selbstdarstellung zufolge Ereignisse, Termine und Veranstaltungen aus dem breiten Spektrum des gesundheitsbewussten und spirituellen Lebens in Berlin und Umland. Darauf soll der Ex-ÖDP-Chef angesprungen sein?
Ausgabe 7/8 von KGS Berlin widmet Klaus Buchner eine Doppelseite mit dem verstörenden Titel "Zahlreiche wissenschaftLiche Studien belegen die fatalen Folgen von 5G". Verstörend deshalb, weil 5G noch viel zu jung ist, um eine derart kühne Titelzeile fabrizieren zu können. Üblicherweise nennen die Artikel in dem 48-seitigen Heft einen Autor wie etwa Bianka Maria Seidl, die den Lesern zeigt "Wie wir in schwierigen Zeiten einen heilsamen und stärkenden Zugang zu unseren Ahnen finden", aber ausgerechnet der dramatische 5G-Artikel verrät mit nichts, wer ihn auf dem Gewissen hat. Der Text liest sich so, als ob ein Unbekannter einen jüngeren 5G-Vortrag Buchners mitschnitt oder sich aus dem www angelte und daraus den Artikel, möglicherweise ohne Wissen Buchners, zusammenmixte. Entsprechend seicht ist das, was den Lesern serviert wird. Eine Kostprobe:
Buchner: „STOA-Studie hat Tatsachen erhärtet“
„Meine Einschätzung der STOA-Studie ist, dass sie nichts wirklich Neues gebracht hat. Die Tatsachen waren Fachleuten bekannt, die STOA-Studie hat sie erhärtet“, so Buchner. Aber es sei wichtig gewesen, das dem Europäischen Parlament nahezubringen, auch wenn sich die Studie nur mit den mit 5G verbundenen karzinogenen und reproduktiven Entwicklungsrisiken beschäftigt habe. „Jetzt kann sich niemand mehr herausreden, er hätte nichts gewusst.“
Was soll man dazu nur sagen?!
Tatsachen sind von Natur aus hart, sie müssen nicht "erhärtet" werden wie ein Verdacht oder eine Mutmaßung. Und wenn Buchner meint, die Studie habe "nichts wirklich Neues gebracht, die Tatsachen seien Fachleuten [wie ihm ] bekannt gewesen", so ist dies trivial. Denn die Studie konnte schon vom Ansatz her nichts Neues bringen, da sie lediglich vorhandene Literatur einsammelte und aus Sicht der Autorin (tendenziös) bewertete.
Feine Desinformation (durch Weglassung) ist die formal richtige Behauptung, die Studie habe "sich nur mit den mit 5G verbundenen karzinogenen und reproduktiven Entwicklungsrisiken beschäftigt". Desinformation ist sie deshalb, weil Stoa nicht eine, sondern zwei Literaturstudien zu den Folgen von 5G in Auftrag gab. Eine untersuchte die Folgen für Menschen, die andere die Folgen für Wirbeltiere, Wirbellose und Pflanzen. Beide Studien wurden von Stoa annähernd zum selben Zeitpunkt präsentiert, organisierte Mobilfunkgegner stürzten sich jedoch ausschließlich auf die umstrittene Humanstudie, die jetzt als "die STOA-Studie" verwurstet wird, die qualitativ bessere Umweltstudie hingegen wurde und wird links liegen gelassen. Auch Buchner hat sie erkennbar nicht auf dem Schirm.
Wer glaubt, in der Mobilfunkdebatte mit Klaus Buchner punkten zu können, um sich vor dem argumentativen Ertrinken zu retten, greift nach einem Strohhalm. Denn der Münchener hat mit zahllosen unqualifizierten Einlassungen seinen Ruf in den Fachkreisen, die im Strahlenschutz etwas zu sagen haben, irreparabel geschädigt. Mir ist niemand bekannt, der ihn dort ernst nimmt und z.B. zu Gesprächen oder Kongressen einlädt. Buchner ficht dies nicht an, sein Publikum in der Debatte sind unbedarfte autoritätshörige Menschen, die von seinen akademischen Graden hingerissen sind und denen er mühelos weismachen könnte, Pfauenaugen wären in China eine exklusive Delikatesse, vergleichbar mit echtem Kaviar.
Bei seriösen Zeitschriften ist es verpönt (weil aufdringlich), in den redaktionellen Beitrag eines Anzeigenkunden eine Anzeige desselben zu schalten. Ein paar Pufferseiten trennen daher Beitrag und Anzeige. Nicht so bei KGS Berlin. Die Werbung für ein Buchner-Buch wurde ungeniert auf der zweiten Seite des Beitrags platziert, etikettiert als "Buchtipp". Aus meiner Sicht ein Verstoß gegen gute Sitten im Verlagswesen. Noch unseriöser: Von Kleinanzeigen abgesehen sind Anzeigen in dem Heft nicht klar als solche identifizierbar und so von redaktionellem Text unterscheidbar.
Hintergrund
Europäische Bürgerinitiative "Stop 5G"
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
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Seilschaft (SÖS) verbindet Hensinger und Rockenbauch
KlaKla, Dienstag, 30.08.2022, 08:31 (vor 815 Tagen) @ KlaKla
Hannes Rockenbauch von der Splitterpartei SÖS hat sich mit der STOA-Studie beschäftigt, danach verfasst er eine Anfrage ans BfS. Diagnose-Funk macht daraus eine Meldung (21.08.2022)
Am 1.6.2022 referierte Dr. Julia Ketteler, Bundesamt für Strahlenschutz, im Mobilfunkunterausschuss des Stuttgarter Gemeinderates. Zu ihren Positionen wandte sich Stadtrat Hannes Rockenbauch (Stuttgart Ökologisch Sozial) an die Präsidentin des Bundesamtes für Strahlenschutz...
Ich habe mich mit diesen Argumenten beschäftigt und die örtliche Bürgerinitiative kontaktiert. Danach stellt sich für mich die Bedeutung der STOA-Studie anders dar:
So wie für Diagnose-Funk, keine erkennbare Eigenleistung bei Rockenbauch
- Der Bericht wurde nach den Qualitätskriterien eines Scoping-Reviews verfasst und erfüllt damit wissenschaftliche Standards.
- Die STOA-Studie ist keine persönliche Einzelausarbeitung von Dr. Fiora Belpoggi, sondern wurde von einem Expertenteam erarbeitet. Der Bericht wurde von hinzugezogenen Experten begutachtet.
- Der Bericht ist ein Gutachten zur Entscheidungsgrundlage für die EU-Parlamentarier und kein Artikel für eine Fachzeitschrift. Die Erstellung des Berichts wurde von der STOA an ein Expertengremium vergeben, was die Einhaltung wissenschaftlicher Standards garantiert. Dies entspricht den Praktiken unseres Gemeinderates wie auch der Bundesregierung und der Bundesministerien, die Erstellung von Gutachten an Experten- und Beratungsgremien zu vergeben.
Die Darstellung von Frau Dr. Ketteler stellt für mich eine Desinformation des Stuttgarter Gemeinderates dar mit der Folge, dass einige Kolleginnen und Kollegen Entscheidungen treffen, die mögliche Gesundheitsgefährdungen durch Mobilfunkstrahlung nicht berücksichtigen...
Detaillierte Stellungnahme des BfS zu Rockenbauchs Anfrage, hier entlang
Kommentar: Zu den Techniken der Wissenschaftsleugnung gehört die Rosinenpickerein, die Täuschung, die gezielte Desinformation, die Instrumentalisierung und noch viele mehr.
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Was Laien interpretiern und Wissenschaftler sagen
Moderator X , Mittwoch, 31.08.2022, 07:19 (vor 814 Tagen) @ KlaKla
Ergänzung eingestellt im Auftrag von KlaKla
Wenn man selbst keine Antwort mehr bekommt, weil eigentlich alles gesagt ist, schickt man einen Gesandten. Dieser bekommt in anderen Worten eine gleiche Stellungnahme, aber man kann ja mit den Wörtern spielen. Niemals sollte man sich auf Mitteilungen von Diagnose-Funk verlassen. Diese führen einen zuweilen in die Irre. Fehlinterpretationen und der Trick, der Fehler passiert im Kopf des Lesers, sind ein beliebtes Instrument der Täuschung.
Diagnose Funk schreibt folgendes:
In ihrer Antwort vom 2.8.2022 bekräftigt Frau Dr. Michaela Kreuzer, Abteilungsleiterin im BfS, die von Dr. Ketteler* vorgetragen Positionen, relativiert sie aber in einem wichtigen Punkt. Die Behauptung von Dr. Ketteler, die STOA-Studie sei ein narrativer Review, zusammengestellt ohne Qualitätskriterien, wird fallengelassen und konzidiert, dass die Kriterien eines Scoping-Reviews angewandt wurden. Dr. Kreuzer verlagert die Kritik auf den Hauptpunkt, in der STOA-Studie seien Studien mit mangelhafter Qualität aufgenommen und als „adäquat - ohne Einschränkung“ bewertet worden. Dieser Vorwurf trifft nicht zu, dazu nehmen wir im diagnose:funk Magazin Kompakt 3/2022 Stellung. Unter Punkt 2 hält Dr. Kreuzer die Kritik aufrecht, dass Dr. Belpoggi alleinige Autorin der Studie sei, mit dem befremdlichen Argument, „dass der Bericht nur an Belpoggi selbst in Auftrag gegeben wurde und nicht an ein Team“. Natürlich wird ein Auftrag an die Institutsleiterin vergeben, die dann ein Team zusammenstellt. Die Zusammensetzung und Arbeitsteilung dieses Teams ist in der Studie genannt, auch welche Experten zur Überprüfung von Einzelkapiteln zugezogen wurden. Die Stellungnahme von Dr. Kreuzer entkräftet nicht die Kritik des Stadtrates Hannes Rockenbauch. Dazuhin lenkt sie mit formalen Nebenfragen von den Hauptergebnissen der Studie ab.
* Frau Dr. Ketteler ist inzwischen nicht mehr beim Bundesamt für Strahlenschutz beschäftigt.
Die Antwort von Dr. M. Kreuzer nur mal zu Punkt 1 lauten wie folgt:
Das BfS präzisiert die von Ihnen wiedergegebene, sinngemäße Aussage der Referentin dahingehend, dass es sich um kein systematisches Review handelt. Allerdings werden einige Regeln und Qualitätskriterien im Methodenteil des Berichts genannt. Für Frequenzbereich 1 (FR1) wurde ein narratives Review, für Frequenzbereich 2 (FR2) ein Scoping Review erstellt. Die Autorin gibt an, dass für das narrative Review die methodische Durchführung des Scoping Reviews übernommen wurde. Die Autorin richtet sich laut eigener Aussage dabei nach PRISMA-Scr, einer Anleitung für das Durchführen und Schreiben von Scoping Reviews (Tricco et al. 2018).
Dazu gehört, die Ein- und Ausschlusskriterien für Studien vor der Durchführung des Reviews festzulegen. Allerdings kommt das BfS nach Durchsicht des STOA-Berichts zu dem Schluss, dass in der abschließenden Bewertung Studien eingeschlossen wurden, die nicht in dem vordefinierten Frequenzbereich für FR1 liegen (zweimal 10 MHz, 220 MHz und 9,417 GHz). Auch wurde, anders als in der Anleitung für Scoping Reviews empfohlen, das im Methodenteil beschriebene Protokoll nicht vorab registriert, was erheblich zur Transparenz der Studie beigetragen hätte.
Hauptkritikpunkt an der Durchführung des Berichts und seinen Ergebnissen ist jedoch, dass definierte wissenschaftliche Kriterien bei der Bewertung der Qualität der Studien nicht ausreichend berücksichtigt wurden. Obwohl die Autorin angibt, einige Qualitätskriterien bei der Bewertung berücksichtigt zu haben, zeigt die Durchsicht der Studien Gegenteiliges. Vielfach weisen sowohl die berücksichtigten tierexperimentellen als auch epidemiologischen Studien Einschränkungen und Defizite bei der Durchführung auf (z.B. fehlende Verblindung, keine adäquate Expositionsanlage mit kontrollierten Expositionsbedingungen, fehlende oder nicht ausreichende Berücksichtigung von Confoundern, d.h. Störvariablen). Diese Studien werden von der Autorin dennoch als adäquat – ohne Einschränkung – bewertet. Die mangelhafte Qualität und damit Aussagekraft dieser Studien wurden von der Autorin in der Bewertung und Schlussfolgerung nicht ausreichend beachtet. Diese Herangehensweise entspricht daher eher einem narrativen Review, wie es von der Autorin für FR1 auch angegeben wurde (Seite III, Abschnitt 2. des STOA-Berichts: „The studies were evaluated using narrative methods“). Bei dieser Art des Reviews erfolgt die Bewertung (und normalerweise auch die Literatursuche und -auswahl) nicht nach festgelegten Standards, sondern unsystematisch und subjektiv (Henry et al. 2018).
* Der Hinweis, das Dr. Ketteler nicht mehr beim BfS beschäftigt ist, ist so ein Fehler der im Kopf der Leser statt finden soll. DF hat nicht geschrieben ... aber der Leser denkt ...
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"Stoa-Studien": Gerard Hyland wartet auf Fiorella Belpoggi
H. Lamarr , München, Mittwoch, 31.08.2022, 10:55 (vor 813 Tagen) @ Moderator X
Diagnose Funk schreibt folgendes ...
Lass sie schreiben. Der Verein hat auf dem Stoa-Bericht eine "Kampagne" aufgebaut und kann deshalb nicht kampflos zugeben, aufs falsche Pferd gesetzt zu haben. Deshalb dieses würdelose Herumeiern, das doch nur Maniküre an einer Leiche ist. Steckte in dem was Diagnose-Funk behauptet auch nur ein Körnchen Substanz, der EU-Ausschuss Scheer (im Diagnose-Funk Jargon: der renommierte wissenschaftliche EU-Ausschuss Scheer) hätte es sich nicht leisten können, im kürzlich vorgelegten Entwurf seiner jüngsten Stellungnahme zum Stand des EMF-Wissen den Stoa-Bericht von Fiorella Belpoggi mit keinem Wort zu erwähnen. Und tschüss ...
Der Gaul, auf den Diagnose-Funk alles setzte, er lahmt und kann auch mit der Peitsche nicht gewinnen. Auf dem Gnadenhof weidet derweil friedlich die erste "Stoa-Mobilfunkstudie" aus dem Jahr 2001, mit der ein pfiffiger Baubiologe aus Neuss seinerzeit genau das gleiche anstellte, was Diagnose-Funk jetzt in Kopie versucht. Großes TamTam veranstalten. Doch auch dieser Gaul lahmte schon. Das Belpoggi-Papier ist im Transporter inzwischen auf dem Weg zum Gnadenhof, der Verein weiß davon nichts, er sieht sein Pferdchen noch im Rennen .
Was Rockenbauch und Hensinger verbindet ist hier ersichtlich.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
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Schaubild zur STOA-Kampagne
KlaKla, Sonntag, 04.09.2022, 12:15 (vor 809 Tagen) @ KlaKla
Manchmal zeigt ein Schaubild mehr als dass man in schöne Worte verpacken kann. Diagnose-Funk hat sich den STOA-Bericht gekrallt, umetikettiert und versuchte daraus eine Kampagne zu basteln.
Die Grafik will die "STOA-Kampagne" von Diagnose-Funk visualisieren.
Mit der Farbe blau sind Mobilfunk-Kritiker bzw. deren Aktionen gekennzeichnet.
Der Grafik ist ein PDF hinterlegt, welches weiterführende Links enthält.
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