2002 - Dr. G. Carlo gründet Opferdatenbank MTHRC (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 31.03.2013, 15:32 (vor 4239 Tagen) @ H. Lamarr

Mit einer Registratur für Opfer des Mobilfunks sollte in den USA die schädliche Wirkung der Funkwellen statistisch dokumentiert werden, um ein für allemal das Gefährdungspotenzial des Elektrosmogs in eine Reihe mit Schießpulver, Arsen und Spitzenhöschen zu stellen. Registrar war Dr. George L. Carlo, der dazu 2001 eigens eine Website einrichtete, auf der sich die erwarteten zahllosen Opfer des Mobilfunks eintragen sollten. Diese Site unter der Adresse http://www.health-concerns.org wirkte jedoch bereits Mitte 2002 verwaist, seit spätestens 2007 ist sie tot. Dass die Site jemals existierte und zur Registratur aufrief belegt im Webarchiv diese Seite vom Juni 2002.

Die "Registratur" und vor allem ihr Inhalt bleiben von Anfang an verschollen, zu keiner Zeit gab es von Dr. Carlo irgendwelche glaubhafte Auskünfte, wie viele Personen sich eingetragen haben, geschweige denn gab es statistische Auswertungen. Augenscheinlich war die MTHRC ein groß angelegter Fake, der davon ausging, dass die weltweit betriebene Panikmache wegen Elektrosmog zu beträchtlichen Eintragungen führen würde. Doch diese Kalkulation ging nicht auf. Als klar wurde, dass sich trotz emsig bemühter Propaganda nur eine Handvoll Leute eintrugen, erlosch das Interesse Carlos an seiner Datenbank so schnell wie es aufgeflammt war. Bevor sie aus dem www entfernt wurde, fristete die Datenbank der Mobilfunkopfer nur noch ein Schattendasein. Welche Fragen die "Opfer" beantworten sollten, ist hier fest gehalten.

Der US-amerikanische Spin-Doctor George L. Carlo war um die Jahrtausendwende eine der tragenden Figuren der Anti-Mobilfunk-Szene. Aufsehen erregte Carlo Ende der 90er-Jahre, als er im Auftrag der amerikanischen Mobilfunkindustrie ein Forschungsprogramm zur Erkundung biologischer Folgen von Funkwelleneinwirkung leitete und entgegen aller Erwartungen nicht Entwarnung gab, sondern Alarm schlug. Für Mobilfunkgegner in aller Welt wurde Carlo damit zu einer nur der reinen Wahrheit verpflichteten Lichtfigur. Versuche den Amerikaner ab 2004 auch in Deutschland salonfähig zu machen scheiterten jedoch kläglich, denn zwischenzeitlich war er als Mietmaul erkannt worden. Eine vernichtende Würdigung von Carlos Wirken ist seit Ende 2012 auf der Website ScienceCorruption in einer 6-teiligen Serie nachzulesen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Tabak, Mietmaul, Spin-Doctor, Carlo, Vergangenheit, Datenbank


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