2024 - Naila-Studie reloaded (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Samstag, 20.07.2024, 00:55 (vor 50 Tagen) @ H. Lamarr

Es dauerte rund neun Jahre, bis das anfangs extrem hell strahlende Licht der Naila-Studie erloschen ist. Neun Jahre, in denen Mobilfunkgegner diese Studie dazu benutzten, in der Bevölkerung Krebsängste gegenüber Mobilfunk zu wecken oder zu schüren. Wer diese Panikmache nach dem Bekanntwerden der Mängel an der Studie weiter fortsetzte, die Grenze dürfte spätestens das Jahr 2007 sein, identifiziert sich mMn selber weithin sichtbar als unseriös und erkenntnisresistent.

In den Echokammern der Anti-Mobilfunkszene lebt die Naila-Studie bis heute fort. Anlässlich des 20. Jahrestags der Studie trauern Diagnose-Funk und Hauptautor Horst Eger gemeinsam um ihr Schicksal und basteln sich frohen Mutes eine abenteuerliche Dolchstoßlegende zurecht, die dem Papier von fünf Hausärzten posthum doch noch zu Glanz & Gloria verhelfen soll.

20 Jahre Naila-Studie (I): Pionierstudie über Sendeanlagen und Krebsrisiko
20 Jahre Naila-Studie (II): „Unsere Studienergebnisse konnten nicht entkräftet werden“

Im Feuereifer des Wiederbelebungsversuchs passierte Diagnose-Funk in Teil II ein kleines Malheur (Screenshot). Die gelb markierten Datum-Links verpflanzen zwei "historische Dokumente" versehentlich vom Jahr 2004 ins Jahr 2024.

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Typisch Diagnose-Funk: Im Untertitel zu Teil II zitiert der Verein Horst Eger fälschlich mit den Worten "Unsere Studienergebnisse konnten nicht entkräftet werden". Bei lesefaulen "Stopfgänsen" kommt das so an, als ob Egers Studienergebnisse bis heute nicht entkräftet werden konnten.

Tatsächlich aber sagte Eger in dem "Interview" (siehe Screenshot): "Es zeigte sich nachweislich, dass [...] keinerlei eigene Untersuchungen von staatlicher Seite vorlagen, die unsere Arbeit zum damaligen Zeitpunkt hätten entkräften können."

So läuft das bei den Stuttgarter EMF-Populisten. Und weil der mutmaßliche Verfasser der Titelzeilen eigenen Angaben zufolge Germanistik studiert hat, darf angenommen werden, die sinnentstellende Verkürzung des Zitats beruht nicht auf Unvermögen, sondern auf Absicht.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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