Dialoginitiative: kontaktscheuer Diagnose-Funk-Vorstand (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Dienstag, 08.12.2020, 14:10 (vor 1228 Tagen) @ H. Lamarr

Auf der Diskussionsplattform der Dialoginitiative kommt es zuweilen zu konkreten Fragen an Repräsentanten von Politik und Wissenschaft. Diagnose-Funker Jörn Gutbier z.B. hat Fragen an Achim Enders. Wird Enders ihm antworten?

Wenn ich etwas von Prof. Enders wissen will, schreibe ich ihm eine E-Mail. Das ist ein kurzer, schneller und unkapriziöser Weg.

Warum geht Jörn Gutbier diesen nicht, sondern stellt seine Fragen lieber umständlich öffentlich auf der Diskussionsplattform der Dialoginitiative?

Dafür sehe ich mehrere mögliche Gründe (zutreffendes bitte ankreuzen):

□ Gutbier hat die E-Mail-Adresse von Enders nicht zur Hand.
□ Gutbier will nur öffentlich Präsenz zeigen, die Antworten sind ihm ziemlich egal.
□ Gutbier ist Laie und scheut direkten Kontakt mit anerkannten Experten.
□ Gutbier hat ein chemisches Problem mit Enders.

Meine Favoriten sind Nummer 2 und 3. Für Berührungsängste der Diagnose-Funker mit anerkannten Experten gibt es Belege, mWn hat bisher kein Diagnose-Funker eine Einladung angenommen, sich allein unter Wölfe (nicht Wölfles) zu begeben, z.B. mit einer kompetenten Expertenrunde eine alarmierende Studie zu diskutieren. Wenn überhaupt Diagnose-Funker und echte Experten aufeinander treffen, dann sind dies meiner Beobachtung nach Podiumsdiskussionen oder Anhörungen, bei denen a) eine direkte Konfrontation nicht stattfindet, sondern nur Positionen vorgetragen werden, b) Diagnose-Funker den Rückhalt von unterschiedlich vielen Gesinnungsgenossen auf dem Podium haben und c) das Publikum mehrheitlich aufseiten der Diagnose-Funker ist.

Mein Fazit: Diagnose-Funker lieben Heimspiele vor Laienpublikum, Auswärtsspiele vor Fachpublikum sagen sie grundsätzlich ab. Menschlich kann ich das durchaus nachvollziehen, wer will sich schon freiwillig in eine prekäre Lage bringen und vom Scheinriesen zum Zwerg zusammen stauchen lassen. Andererseits trauen sich Vertreter von Industrie und Strahlenschutz regelmäßig in "Informationsveranstaltungen" mit nicht selten feindlich gesinnten aufgebrachtem Laienpublikum. Der Mumm, den diese Leute aufbringen, stünde auch Diagnose-Funkern gut, wollen sie nicht die Einäugigen unter Blinden bleiben.

Damit kein falscher Eindruck entsteht: Mir geht es nicht allein darum, Diagnose-Funker in Folterkammern zu stecken, sondern darum, ihnen endlich klar zu machen, dass die Welt an den Pforten der Google-Suchmaschine nicht endet, sondern abseits des www noch viel Wissen wartet, das für wahrhaft kompetente Risikobewertungen erforderlich ist. Ein frommer Wunsch, ich weiß.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Baubiologe, SSK, Gutbier, Enders, Dialoginitiative


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