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Sparco, Freitag, 09.01.2009, 12:31 (vor 5610 Tagen) @ H. Lamarr

Da ist mir jetzt kein nennenswerter Unterschied aufgefallen zwischen PubMed und EMF-Portal, wo soll dieser denn sein? Und haben die Autoren denn die Zusammenfassung in PubMed nicht selbst geschrieben? Doris/Sparco, haben Sie (den internen Bericht) der "Porsche"-Studie soweit intus, um sagen zu können, dass die Zusammenfassung in PubMed/EMF-Portal so richtig unzutreffend ist und schlimmstenfalls das Gegenteil zutrifft. Ich habe dort gerade mal Abschnitt 9 kurz angelesen, da waren die Botschaften freilich nicht gerade alarmierend.


Aus dem http://www.salzburg.gv.at/abschlussbericht_gsm_endversion.pdf :

pdf-Seite 74

„…Bei den ProbandInnen aus Schema 3 zeigte sich ein bestimmter zeitlicher Verlauf der
„Entspannung“ der ProbandInnen: Von Messbeginn an erhöhten sich hier die Area-of-Glow-
Messwerte deutlich in Richtung „Ent-Stressung“, um sich schließlich mehr und mehr einem „Plateau“
zu nähern. Im Vergleich dazu scheint bei den beiden anderen Experimentalschemen (Schema 1 und
Schema 2) eine gewisse Verzögerung / Hemmung der Entspannung einzutreten: Das Plateau liegt –
anscheinend ebenfalls individuell unterschiedlich – mehr in Richtung „niedrigerer Area-of-Glow-
Durchschnittswerte“ als in der ProbandInnengruppe aus Schema 3. Im Einklang zu anderen
Arbeiten aus der Literatur würde das bedeuten, dass durch GSM-Befeldung insgesamt gesehen eine
leichte bis starke Stressung auftreten könnte. Im untersuchten Niedrigdosisbereich
(Leistungsflussdichten zwischen etwa 2 μW/m2 und einigen mW/m2) dürfte sich jedoch eine
reproduzierbare Dosis-Wirkungs-Kurve nur relativ schwer ermitteln lassen, da die aufgezeigten
Unterschiede individuell sehr groß sind, insgesamt gesehen jedoch im Vergleich zu deutlich höheren
Leistungsflussdichten (ab 5 oder 10 mW/m2) relativ niedrig ausfallen. Nichtsdestotrotz könnte eine
gewisse physiologische Relevanz vorhanden sein, die sich mit einem größeren
ProbandInnenkollektiv abklären ließe. Diese Hypothese wird dadurch gestützt, dass wir im Vorfeld
dieser Studie einige wenige ProbandInnen auch auf mögliche Einflüsse höherer GSM Leistungsflussdichten
getestet haben, bei denen teils enorm hohe Auslenkungen einiger
Speichelparameter und GDV-Tests feststellbar waren (wegen der kleinen Fallzahl hier
undokumentiert).“

Das emf-portal formuliert es so:

Die Testpersonen, die einer hohen oder mittleren Exposition ausgesetzt waren, waren signifikant gelassener als die Testpersonen, die einer geringen Exposition ausgesetzt waren. Es gab keine signifikanten Unterschiede zwischen den verschiedenen Intensitäten und den Parametern "positive Stimmung" und "Wachheit". Die Prävalenz für die selbsteingeschätzte elektromagnetische Hypersensibilität war niedrig, und es gab keine Korrelationen mit den psychologischen Stress-Faktoren.
Die Autoren gehen davon aus, dass eine kurzfristige Exposition mit Signalen aus GSM-Basisstationen einen Einfluss auf das Wohlbefinden hat, indem die psychologische Erregung sinkt.


Nicht erwähnt wurden Erkenntnisse wie z.B.
„…Die Verlaufskurven für Cortisol aller Expositionsgruppen zeigen, nach Korrektur hinsichtlich
des diurnalen Drifts, eine tendenziell leichte Zunahme des Cortisolspiegels relativ zum
Ausgangsniveau, die für die ProbandInnen aller drei Expositionsschemata 1, 2 und 3
zum Zeitpunkt t5 (entsprechend der letzten der jeweils 5 Expositonsphasen je
Expositionsschema) statistisch signifikant ist (p < 003, p < 0.004 und p < 0.003).
Dieser Anstieg fällt bei Schema 3 (4 Phasen „Minimal-Exposition“, gefolgt von einer
Phase „Maximal-Exposition“) signifikant und deutlich höher aus als in Schema 2 (p <
0.0001).
Auffallend und statistisch signifikant ist die relative Erhöhung des Cortisolspiegels
innerhalb Schema 3 von Phase 4 (Minimal-Exposition) auf Phase 5 (Maximal-
Exposition) (p < 0.0002) sowohl in Bezug auf das Ausgangsniveau als auch auf den Mittelwert
des vorangehenden Verlaufs (Minimalexposition). Alle beobachteten relativen Veränderungen liegen
zwar innerhalb der normalen physiologischen Bandbreite, sind jedoch innerhalb dieser statistisch
signifikant und vom physiologischen Basiswissen her gesehen beachtenswert.“

Siehe pdf-Seite 53

Gruß
Sparco

Troll-Wiese:
http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=27810

Tags:
Troll-Wiese, Cortisol


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