Zwei Studien - aber Null Treffer (Allgemein)

Doris @, Freitag, 09.01.2009, 01:08 (vor 5579 Tagen) @ H. Lamarr

Studie A. http://www.emf-portal.de/viewer.php?aid=16387

Mit Leistungsflussdichten von 5,2 µW/m² bis 2,1 mW/m² liegt die Studie gut im realen Pegelniveau von GSM-Basisstationen. Das Ergebnis ist jedoch unspektakulär: Die Autoren gehen davon aus, dass eine kurzfristige Exposition mit Signalen aus GSM-Basisstationen einen Einfluss auf das Wohlbefinden hat, indem die psychologische Erregung sinkt. Geradezu eine Heilwirkung signalisiert diese Textpassage: Die Testpersonen, die einer hohen oder mittleren Exposition ausgesetzt waren, waren signifikant gelassener als die Testpersonen, die einer geringen Exposition ausgesetzt waren. Und selbst bei dieser Studie blieben die ES auf der Strecke: Die Prävalenz für die selbsteingeschätzte elektromagnetische Hypersensibilität war niedrig.

Fazit: Der gefundene athermische Effekt hat eher positive denn negative Folgen für die Betroffenen, eine Gefahr stellt er in keiner Weise dar.

Tut mir leid, Sparco, zwei Studien - aber Null Treffer.

Die Porsche Studie und deren unterschiedliche Interpretation haben wir hier schon einmal diskutiert.

Damals merkte sparco an:

diese Studie ist ein schönes Beispiel, wie auf dem Wege der Zusammenfassung einer Zusammenfassung objektive Ergebnisse „subjektiviert“ werden... von wem auch immer; ob aus Inkompetenz, Lustlosigkeit, strategischen Gründen oder warum auch immer, das sei mal dahingestellt ...

Mir scheint, als ob hier das emf-portal das sowieso schon suspekte PubMed-Abstract „übersetzt“ und dann noch etwas daran „herum-gebastelt“ hat ...

Weiterhin bemängelte sparco damals die geringe Probandenzahl. Dazu und zu der Befeldung ist in der kompletten Studie folgendes zu lesen

War ursprünglich geplant gewesen, die Zeitdauer der Expositionsphasen auf nur 30 Minuten je
Phase zu beschränken, haben wir uns aufgrund chronobiologischer Überlegungen dazu
entschlossen, die Dauer der Exposition je Phase auf 50 Minuten zu erhöhen, wobei auch dies noch
ein (aus verschiedenen Gründen notwendiger) Kompromiss ist. Eine längere Verweildauer würde die
geforderte Randomisierung über 5 aufeinander folgende Expositionsphasen fast unmöglich machen,
da es sich schon jetzt als enorm schwierig erwies, die nötige Anzahl an Versuchspersonen zu finden,
die dazu bereit waren, für eine Zeitdauer von insgesamt rund 5 ½ Stunden als ProbandInnen zur
Verfügung zu stehen.
Eine längere Phasendauer würde es erfordern, die Untersuchungen auf 2
Vormittage aufzuteilen, was wiederum die Aussagekraft der Ergebnisse vermindern würde, da diese
dann aus verschiedensten wissenschaftlichen Gründen nur noch sehr schwer vergleichbar gewesen
wären. Der gefundene Kompromiss erwies sich daher als ein gangbarer und wissenschaftlich zu
bevorzugender Untersuchungsablauf.

Obwohl diese Studie nicht industriefinanziert war und Dr. Oberfeld mitwirkte, fanden sich nicht genügend Probanden, die sich zur Verfügung stellten. Das wundert mich doch etwas.

@ spatenpauli
Die Antwort auf die Warnke Studie habe ich nicht vergessen, aber der rennt uns nicht davon. Das "halbgare" Gericht steht derweil im Kühlschrank ;-)

Tags:
EMF-Portal, Studie, Belastung, Basisstation, Porsch


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