Wer hilft psychisch kranken ES? ▼ (Elektrosensibilität)

H. Lamarr @, München, Montag, 16.06.2008, 00:41 (vor 5836 Tagen)

Zur Abwechslung mal ein ethisches Problem!

Es lässt sich nicht wegdiskutieren: Psychisch angegriffene Menschen verwenden den Elektrosmog zuweilen gerne, um für ihre persönlichen Probleme einen fremden Verursacher benennen zu können, der an all dem Unglück schuld ist. Wenn sich solche Menschen (viele sind es nicht, vielleicht 20 bis 50 im Jahr) hilfesuchend an mobilfunkkritische Organisationen wenden, kommt es in aller Regel zu einer Weiterreichungskette (von oben nach unten) und letztlich landen derartige Anfragen dann auf der untersten Ebene (Bürgerinitiativen, BI) bei hoffnungslos überforderten BI-Mitgliedern. Auf dem Weg nach unten werden die psychisch kranken Menschen durch ungeschickte oder verantwortungslose "Beratung" in ihren Wahnvorstellungen fatalerweise auch noch bestärkt weil diverse Kritiker es als großen Erfolg werten, wenn die Anzahl der Kritiker von n auf n+1 anwächst. Tatsächlich aber benötigen die Betroffenen keine dilettantische Elektrosmog-Beratung, sondern professionelle Hilfe durch Psychotherapeuten, Psychiater oder dergleichen. Damit kein Missverständnis aufkommt: ich rede hier von eindeutig psychisch angegriffenen Menschen, erkennbar an der Schilderung mehr oder weniger krasser Wahnvorstellungen.

Geraten diese Menschen in die Hände fanatischer Kritiker, ist dies mMn eine Katastrophe. Damit aber ist ein bequemer Ausweg versperrt, nämlich das Abschieben der Leute zu ES-Vereinen, Waldmann-Selsam, Bürgerwelle, "Kompetenzinitiative" oder Netzwerk Risiko-Mobilfunk. Psychisch Kranke werden dort mit Sicherheit nicht kuriert. Die Praxis aber zeigt: Genau so funktioniert momentan die Abschiebung von A nach B und weiter nach C, weil niemand die Verantwortung für diese schwierige Klientel übernehmen kann und möchte. Sie sind die ungeliebten Geister, die durch die angsteinflössenden Vorträge der hinlänglich bekannten Frontleute aufgeweckt werden, außer Kontrolle geraten und zu tragischen Figuren werden können - um die sich allerdings keiner der Frontleute mehr kümmert.

So, nach dieser mühsamen Einleitung geht's jetzt ganz schnell weiter:

Wer hat eine gute Idee, wo ES, bei denen der konkrete Verdacht einer psychischen Erkrankung besteht, am besten hin verwiesen werden, damit diesen Leuten dezent professionelle Hilfe geleistet werden kann, die sie auch annehmen?

Troll-Wiese: http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?mode=entry&id=21928
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Psychisch Kranke, Wahnvorstellung, Verführung


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