Warum Mobilfunkgegner nicht vom Fleck kommen (Allgemein)
Warum Mobilfunkgegner nicht vom Fleck kommen, dokumentiert unfreiwillig die sogenannte Kompetenzinitiative mit Heft 10 (Gegen Irrwege der Mobilfunkpolitik – für Fortschritte im Strahlenschutz) ihrer Broschürenreihe. Gebetsmühlenartig repetieren die hinlänglich bekannten Autoren in diesem Heft das, was sie unbelehrbar und beratungsresistent seit Jahren schon zum Vortrage bringen. Das macht die Lektüre der 36 Seiten enttäuschend langweilig. Irgendwelche neue vitale Impulse konnte ich bei meinem stichprobenartigen Herumstochern im Inhalt nicht feststellen, von den greisen Autoren sind solche Impulse allerdings auch nicht zu erwarten. So hat das Heft 10 der Broschürenreihe aus Sankt Ingbert aus meiner Sicht nur den Zweck, der Szene nach dem Muster der Me-too-Debatte zu signalisieren: Macht weiter, noch leben wir!
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Kommerziell interessierte Mobilfunkgegner und deren Vereine
III. Forderungen
Autoren und Kompetenzinitiative e. V. hegen bei diesem Sachstand die Erwartung, dass die Bundesregierung
- mindestens wie Frankreich Vorsorge- und Schutzmaßnahmen erlässt
- Meldestellen für Mobilfunknebenwirkungen’ (Ärztekammer Baden-Württemberg) einrichtet
- den 7. Zweijahresbericht 2017 sowie ihre Folgeberichte mit Rücksicht auf die wissenschaftliche Korrektheit in der angeführten Weise klarstellt, insbesondere
1. die uneingeschränkte Behauptung, es gebe „nicht thermische Wirkungen erst oberhalb der Grenzwerte“, nicht weiter verwendet,
2. den Begriff der (Gesundheits-)Schädlichkeit unter Einbeziehung von Stress an § 3 BImSchG ausrichtet,
3. den überholten und schädlichen Verweis auf das factsheet No 296 der WHO durch den Verweis auf moderne und medizinisch anerkannte Behandlungskonzepte ersetzt und
4. dazu mobilfunkfreie oder –reduzierte Zonen und Räume für Elektrohypersensible entsprechend dem Votum des Europarats von 2011 fördert bzw. einzurichten befürwortet sowie
5. künftig einen Sicherheitsfaktor für die Festsetzung von Grenzwerten – mindestens in Vorsorgewerten für Wohngebiete – von 1000 (statt 50) ansetzt.
Autoren:
Prof. Dr. med. Karl Hecht (geb. 1924)
Prof. Dr. med. Franz Adlkofer (geb. 1935)
Prof. Dr. phil. Karl Richter (geb. 1936)
Prof. Dr. rer. nat. Klaus Buchner (geb. 1941)
Dr. rer. nat. Ulrich Warnke (geb. 1945)
Prof. Dr. theol. Werner Thiede (geb. 1955)
Prof. Dr. rer. nat. Mario Babilon
Und hier die Vereine, die dass auch noch unterstützt/mitunterzeichnet
Arbeitskreis Elektro-Biologie e. V.(AEB)
Berufsverband Deutscher Baubiologen VDB e.V.
Bürgerwelle e.V., Schutz von Mensch und Umwelt
Deutsche Gesellschaft für Umwelt- und Humantoxikologie e.V. (DGUHT)
Deutscher Naturheilbund e.V.
Diagnose-Funk e.V., Umwelt- und Verbraucherorganisation zum Schutz vor elektromagnetischer Strahlung e.V.
Europäische Akademie für Umweltmedizin / European Academy for Environmental Medicine (EUROPAEM) e.V.
Institut für Baubiologie + Nachhaltigkeit IBN
Interdisziplinäre Gesellschaft für Umweltmedizin e. V. (IGUMED)
Naturschutzinitiative e.V. (NI), Verein zum Schutz von Landschaften, Wäldern, Wildtieren und Lebensräumen
Ökologischer Ärztebund e.V.
Stiftung Pandora, für unabhängige Forschung
Stiftung für Kinder
Verband Baubiologie e.V.
Verein für Elektrosensible und Mobilfunkgeschädigte e.V.
Verein für Naturschutz und Gesundheit südlicher Odenwald e.V. (Lothar Moll)
Verein zur Hilfe umweltbedingt Erkrankter e.V. (VHUE)
Verein Weisse Zone Rhön e.V.
Kommentar: Eine Vielzahl von Vereinen, die die KO-Ini da noch unterstützen. Macht vielleicht bei manch einem Laien noch Eindruck. Ich erkenne dabei nur immer die gleichen Akteure, die in unterschiedlichen Vereinen aktiv sind. Eine Riege alter Männer schlägt Alarm um kommerzielles Interesse zu wahren.
Auffällig ist, dass der BUND/BUND-Naturschutz nicht mehr als Unterstützer/Mitzeichner im neuen Machwerk der KO-Ini auftaucht. Und es ist bezeichnend, dass der Ex-Tabaklobbyist Dr. Franz Adlkofer aus den oben angeführten Vereinspool nicht mal die 6000,- Euro für Dariusz Leszczynski zusammen bekam und er einen Spendenaufruf veröffentlichte. Dabei lediglich durch den Elektrosmog-Report unterstützt wurde.
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Meine Meinungsäußerung
Zitatverfälschung: jetzt auch durch "Kompetenzinitiative"
III. Forderungen
Autoren und Kompetenzinitiative e. V. hegen bei diesem Sachstand die Erwartung, dass die Bundesregierung
- mindestens wie Frankreich Vorsorge- und Schutzmaßnahmen erlässt
- Meldestellen für Mobilfunknebenwirkungen’ (Ärztekammer Baden-Württemberg) einrichtet
- den 7. Zweijahresbericht 2017 sowie ihre Folgeberichte mit Rücksicht auf die wissenschaftliche Korrektheit in der angeführten Weise klarstellt, insbesondere1. die uneingeschränkte Behauptung, es gebe „nicht thermische Wirkungen erst oberhalb der Grenzwerte“, nicht weiter verwendet,
Das hätten auch die Autoren dieser geistreichen Einlassung merken können, dass hier der Wurm drin ist. Denn oberhalb der Grenzwerte beginnt nach gängiger Lehrmeinung das Reich der thermischen Wirkungen. In Heft 10 der sogenannten Kompetenzinitiative findet sich das ungekürzte Original der Textpassage auf Seite 27:
Die aus früheren Berichten erneut wiederholte Behauptung, dass im Mobilfunkfrequenzbereich nicht-thermische Wirkungen „erst bei wesentlich höheren Intensitäten als die thermischen Wirkungen“ aufträten (d.h. – so versteht das der Leser -, dass es unterhalb der thermisch ausgelegten Grenzwerte überhaupt keine Wirkungen gäbe) ist falsch. [...]
Da sich die Wirrnis dieser Zeilen auch nach 3-maligem Lesen nicht verflüchtigen wollte, schaute ich nach, was die Bundesregierung in ihrem 7. Bericht zur Elektrosmog-Lage der Nation denn nun wirklich geschrieben hat. Auf Seite 2 ist zu lesen:
[...] Nicht-thermische Effekte sind biologische Effekte, die nicht mit einer Erwärmung des Körpergewebes erklärt werden können. Nicht-thermische Wirkungen sind zum Beispiel Kraftwirkungen auf einzelne Zellen. Sie [die Kraftwirkungen, Anm. Postingautor] treten im Mobilfunkfrequenzbereich aber erst bei wesentlich höheren Intensitäten auf als die thermischen Wirkungen. Im Bereich niedriger Intensitäten hochfrequenter Felder konnten gesundheitliche Beeinträchtigungen infolge nicht-thermischer Wirkungen in jahrzehntelanger Forschung bisher wissenschaftlich nicht nachgewiesen werden. [...]
Ach, so ist das!
Die "Kompetenzinitiative" zitiert die Bundesregierung auf sträflich verkürzte Weise falsch. Denn die Bundesregierung redet von Kraftwirkungen auf einzelne Zellen, die im Mobilfunkfrequenzbereich erst bei Immissionen auftreten, die deutlich oberhalb derer liegen, die thermische Effekte zeigen. Es handelt sich hier also um einen Sonderfall nicht-thermischer Wirkungen, der nicht bei schwacher Immission auftritt, sondern bei extrem starker. Die Kompetenten der Initiative haben dies offenkundig falsch verstanden, der mit "Sie treten ..." beginnende Rückbezug lässt diese Fehlinterpretation zu (falscher Rückbezug auf nicht-thermische Wirkungen, statt auf Kraftwirkungen). Weil aber durch die Fehlinterpretation die Semantik des Satzes in Schieflage geriet, dies müssen sogar die Fehlinterpreten bemerkt haben, wurde der Originaltext solange verkürzt, bis die Bundesregierung angeblich den Blödsinn von sich gab, über den die Kompetenten sich empören konnten .
Schaut man sich an, wer besagtes Heft der "Kompetenzinitiative" lektoriert hat, so ist die Leistung der beiden Lektoren beschämend. Schaut man sich ihre fachlichen Kompetenzen an, ist das Versagen der beiden programmiert.
2. den Begriff der (Gesundheits-)Schädlichkeit unter Einbeziehung von Stress an § 3 BImSchG ausrichtet,
3. den überholten und schädlichen Verweis auf das factsheet No 296 der WHO durch den Verweis auf moderne und medizinisch anerkannte Behandlungskonzepte ersetzt und
Die Bundesregierung wird sich der Empfehlung von Dilettanten kaum beugen und künftig weiter auf das noch immer wegweisende Factsheet Nr. 296 der WHO zu "Elektrosensibilität" verweisen. Mit "Verweis auf moderne und medizinisch anerkannte Behandlungskonzepte" meinen die Autoren mit hoher Wahrscheinlichkeit die sogenannte "EMF-Leitlinie" einer bunt zusammen gewürfelten Autorengruppe. Das BfS erkennt bei dieser Leitlinie keinen Nutzwert und hier im Forum lässt sich viel über die schwere Fehlgeburt dieses bedeutungslosen Papiers erfahren.
4. dazu mobilfunkfreie oder –reduzierte Zonen und Räume für Elektrohypersensible entsprechend dem Votum des Europarats von 2011 fördert bzw. einzurichten befürwortet sowie
Herrjeh, bis auf ein paar organisierte Mobilfunkgegner hat kein Mensch mehr die Resolution 1815 des Europarats von anno 2011 auf dem Schirm. Warum diese Resolution ein Windei der Anti-Mobilfunk-Szene ist, hier wurde es akribisch recherchiert.
5. künftig einen Sicherheitsfaktor für die Festsetzung von Grenzwerten – mindestens in Vorsorgewerten für Wohngebiete – von 1000 (statt 50) ansetzt.
Wie viele Ziehungen von EMF-Grenzwerten durch selbsternannte Experten soll es eigentlich noch geben? Wer hat noch nicht, wer will nochmal?
Auch ich durfte 2007 einmal an so einer Ziehung teilnehmen, gemeinsam mit bekannten Mobilfunkgegnern (LvK, W. Blüher, P. Matz, K. Buchner, C. Scheingraber, H. Krause ...), initiiert vom Münchener Festival-Veranstalter Tollwood. Das war lustig, denn Ahnung hatte keiner von uns. So wurden nach mehreren Sitzungen von jedem Teilnehmer nach Lust und Laune bauchgesteuert Grenzwerte vorgeschlagen, ohne dass wir auch nur eine einzige wissenschaftliche Studie zur Hand gehabt und diskutiert hätten. Der Dilettantismus wurde so schlimm, dass ich am Ende den Konsenswert 100 µW/m² der meisten übrigen Teilnehmer wegen seiner rein willkürlichen Festsetzung nicht mitgetragen habe.
Die Kompetenten der Initiative sind schlauer als wir es damals waren, denn sie nennen keinen Grenzwert, sondern einen unverfänglichen "Sicherheitsfaktor", der 200-mal größer sein soll als bisher. Da muss man umrechnen – was nicht jeder kann. Statt z.B. 10 W/m² für 5G wollen die Kompetenten also maximal 50 mW/m². Naja, wenigstens mal ein anderer Wert. "Elektrosensible" aber werden die Kompetenten dafür zum Teufel schicken, der Bundesregierung wird diese Forderung am Allerwertesten vorbei gehen und die Mobilfunkindustrie grinst über vier Backen, zu welchen Empfehlungen die Kompetenten der Initiative fähig sind. Diese Gegner muss sie nicht fürchten und das IZMF neu aufleben lassen.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Zitatverfälschung: jetzt auch durch "Kompetenzinitiative"
Die Kompetenten der Initiative haben dies offenkundig falsch verstanden, der mit "Sie treten ..." beginnende Rückbezug lässt diese Fehlinterpretation zu (falscher Rückbezug auf nicht-thermische Wirkungen, statt auf Kraftwirkungen).
Stimmt nicht, der Rückbezug auf nicht-thermische Wirkungen im allgemeinen Sinne ist nicht falsch, sondern irreführend. Denn er blendet den Sonderfall der Kraftwirkung auf Zellen aus, um den es hier geht, so dass jeder verständige Mensch annehmen muss, es sei von den üblichen nicht-thermischen Wirkungen unterhalb der thermischen Wirkschwelle die Rede. Das macht das Versagen der Kompetenzinitiative nicht besser, sondern schlimmer, kommt jetzt doch der Verdacht hinzu, die Irreführung beruhe nicht auf Inkompetenz, sondern auf Absicht.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Neuer Verein mit alt bekannten Aktivisten
Verein „Frequencia“ Schweiz
Es ist alles eine Frage der Frequencz - frequencia.ch ist am Start!
Vorstand:
Präsidentin Patricia Bechaalany
Co-Präsident Uwe Dinger, Dipl. Astrologe
Co-Präsident Tamlin Schibler Ulmann
Peter Schlegel, Baubiologe, Elektrosmog-Experte
Marcel Hofmann, MSEE
Olivier Bodenmann
Pierre Dubochet, Radioingenieur, Experte für nichtionisierende Strahlung
Interessenkonflikt ist kein Verbrechen, weder zivil- noch strafrechtlich (nicht zu verwechseln mit Einflussnahme oder rechtswidriger Interessenvertretung, strafrechtlich). Der Hauptinteressenskonflikt in diesem Bereich besteht darin, den Fortschritt der Wissenschaft durch Fehlinformationen zu verlangsamen.
CARLO G. wird von Dubochet eine hohe Glaubwürdigkeit bescheinigt.
Carlo war einer der ersten Forscher, die die Auswirkungen der Mobiltelefontechnologie auf den Menschen erkannten. Er war Direktor des vom Verband der Mobilfunkindustrie geförderten WTR-Projekts ( Wireless Technology Research). Die erste Studie, die zwischen 1980 und 1990 an 300.000 Mobiltelefonbenutzern im Vergleich zu einer Kontrollgruppe von zwei Millionen Menschen durchgeführt wurde, zeigt, dass das Risiko, an Hirntumor zu sterben, dreimal so hoch ist.
Wer selbst nix weiß, muss alles glauben.
Hintergrund
George Carlo: Full-Time-Consultant für Big Tobacco
Strategie der Ablenkung Tabak/Mobilfunk d. Dr. G. Carlo
War-Game Memo - Regieanweisung - Ty4C
F. Adlkofer vergleicht Mobilfunkindustrie mit Tabakindustrie
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Meine Meinungsäußerung