EUROPAEM EMF-Leitlinie 2016: falsche Angaben bei 6 Autoren (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 27.07.2017, 23:15 (vor 2426 Tagen) @ H. Lamarr

Die Serie der Skandale und Skandälchen um diese unglückliche "EMF-Leitlinie" will nicht abreißen. Was jetzt schon wieder los ist? Publiziert ist die Leitlinie auf einer Webseite der Zeitschrift Reviews on Environmental Health. Und dort werden einigen Autoren wissenschaftliche Würden zuteil, die diesen Autoren gar nicht zustehen. Um was es im Detail geht zeigt der Screenshot:

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Der Screenshot zeigt die "wissenschaftliche" Heimat von Claus Scheingraber. Sichtbar wird diese erst, zeigt man auf der Webseite der Leitlinie mit dem Mauszeiger auf seinen Namen.

Doch da stimmt einiges nicht.

Claus Scheingraber hat mit dem Krebsforschungsinstitut BMC der Akademie der Wissenschaften der Slowakei nichts zu tun. Claus Scheingraber ist vielmehr ein Zahnarzt mit Praxis in einem Münchener Vorort. Über seine Tätigkeiten beim AEB und der DGUHT gibt es hier im Forum Postings.

Die Webseite der Zeitschrift weist Dr. Scheingraber eine falsche berufliche Reputation in eine Richtung zu, die den Zahnarzt wissenschaftlich ungerechtfertigt aufwertet.

Doch Scheingaber ist keineswegs der einzige der 15 Autoren, der auf diese Weise fälschlich in seiner wissenschaftlichen Bedeutung "hochgestuft" wird, auf die gleiche Weise geschieht dies auch mit:

Kurt Müller
Gerd Oberfeld
Peter Ohnsorge
Peter Pelzmann
Roby Thill

Der einzige Autor, der meiner Einschätzung nach tatsächlich am Krebsforschungsinstitut der Slowakischen Akademie der Wissenschaften tätig ist, ist Igor Belyaev. Doch auch da gibt es dunkle Schatten: Der aktuelle NatureIndex erklärt das Krebsforschungsinstitut BMC im Zeitraum vom 1. Februar 2016 bis 31. Januar 2017 für klinisch tot, weil das Institut keine einzige Arbeit in einem "Nature Index Journal" publizierte. Diese Inaktivität könnte daran liegen, dass auf dieser Seite der Slowakischen Akademie der Wissenschaften die Liste der Mitarbeiter des Krebsforschungsinstituts gegenwärtig komplett leer ist. Dies alles ist ziemlich irritierend und passt damit nahtlos zu der Historie der "EMF-Leitlinie 2015/2016".

Um nicht einem Fehler des Browsers aufzusitzen habe ich die fehlerhaften Einträge mit einem anderen Browser überprüft, sie sind auch damit aufgetreten. Ein Phantomfehler kann damit ausgeschlossen werden.

Damit kein Missverständnis auftritt: Die betroffenen Autoren haben mit ihrer "Hochstufung" aller Voraussicht nach selbst nichts zu tun, es handelt sich vielmehr um Fehler auf der Website der Zeitschrift. Irritierend ist allerdings, dass diese offenkundigen Fehler bislang von niemandem beanstandet wurden, obwohl die "EMF-Leitlinie 2016" nun schon rund 1 Jahr im Netz steht.

Ich habe die Fehler jetzt dennoch nicht an Reviews on Environmental Health gemeldet, sondern vertraue darauf, dass die einschlägig bekannten Wasserträger der Anti-Mobilfunk-Szene einen oder mehrere der betroffenen Autoren informieren werden. Geht es ums Denunzieren des IZgMF, sind diese Wasserträger stets zuverlässig und schnell. Wie gut sie jetzt arbeiten, werden wir sehen, die Zeit läuft ...

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Oberfeld, Dilettantismus, Täuschung, Falschmeldung, AEB, Trick, Müller, Scheingraber, Belyaev, Ohnsorge, EMF-Leitlinie, Europaem, DGUHT, Krebsforschungsinstitut, scopro, Pelzmann, Thill


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