Alain Thill: Von der Masterarbeit zur Metastudie (Allgemein)
Das Leiden der Wildbienen unter Mobilfunkstrahlung
Gespräch mit den Elektrosensiblen Alain Thill und Klaus Schumacher
Der Elektrosensible Alain Thill (min 16:42) ist inspiriert durch die ödp. Dann kommt Diagnose:Funk auf die Idee, wir machen eine Metastudie. Mit im Boot der NABU Johannes Enssle und die Luxenburger Aktionsgruppe "Akut", Jean Huss
Bei diesem Bündnis, kommt die Metastudie erwartungsgemäß zu dem Ergebnis, dass neben Pestiziden und dem Verlust von Lebensräumen auch die zunehmende elektromagnetische Strahlung "vermutlich einen negativen Einfluss auf die Insektenwelt" hat.
Also nichts Neues, man hat lediglich eine Vermutung. Es reicht Diagnose:Funk aber nicht, das gewünschte Ergebnis als Sonderbeilage in der "Verbandszeitschrift UMG" zu publizieren. Die Welt soll wissen ... wie Adi, geht Diagnose:Funk mit ihrer Botschaft an die Presse und die üblichen Medien tragen zur Verbreitung bei.
Stuttgarter Nachrichten: Verlieren Insekten durch Mobilfunk die Orientierung?
Die Schwäbische: Neue Studie im Südwesten: Sind Handystrahlen Schuld am Insektensterben?
Der Standard: Umstrittene Studie vermutet in Handystrahlung Grund für Insektensterben in Europa
Kommentar: Seit 2007 nichts dazugelernt und immer noch auf der Suche nach Stopfgänse. Unterstütze die Illusion, wir von Diagnose:Funk sind kompetent und unabhängig. Unabhängig von der Mobilfunk-Industrie, nicht aber vom Baubiologen oder der Splitterpartei ÖDP. Sie haben die Vervielfältiger, die das Strohfeuer immer wieder aufs neue entfachen und behaupten der Widerstand gegen Funk wächst. Dabei stagniert dieser seit Jahren. Neue Aktivisten werden nur durch den "Durchlauferhitzer" gejagt und am Ende ausgespuckt.
Ergänzung 20.09.2020: Leszczynski nimmt Belpomme aufs Korn und Disziplinarverfahren gegen Prof. Dominique Belpomme
--
Meine Meinungsäußerung
Alain Thill: Von der Masterarbeit zur Metastudie
Ich bin immer noch auf der Suche nach der „veröffentlichten“ „Studie“. Weiß da jemand mehr? 😂
Alain Thill: Downloadlink
Ich bin immer noch auf der Suche nach der „veröffentlichten“ „Studie“. Weiß da jemand mehr? 😂
Guckst du <hier>. Die zugrunde liegende Masterarbeit von Alain Thill ist hingegen nicht öffentlich aufzufinden, zumindest bislang nicht. So können sich Nabu und Diagnose-Funk besser in Szene setzen, die Arbeit von Thill "in Auftrag" gegeben zu haben. Tatsächlich sind sie nur auf einen spätestens Anfang 2019 angefahrenen Zug aufgesprungen. Klappern gehört eben zum Handwerk.
--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Alain Thill: SWR-Faktencheck sieht Studie kritisch
Mit viel Rummel ist eine neue Metastudie vorgestellt worden, die belegen soll, dass Mobilfunk-Strahlung und WLAN-Strahlung Insekten schadet und ein Faktor beim Insektensterben ist. Auftraggeber ist der Naturschutzbund Baden-Württemberg und der Verein Diagnose Funk. SWR-Wissenschaftsredakteur Uwe Gradwohl hat sich mit der Metastudie auseinandergesetzt und sich über die Schlussfolgerungen doch sehr gewundert.
Auszug aus dem Beitrag vom 18. September 2020:
[...] Zu behaupten, dass mit dieser Studie bewiesen sei, dass „Mobilfunk und WLAN-Strahlung de Fluss von Calcium-Ionen im Insektenkörper so beeinflussen, dass Fortpflanzung und Orientierung darunter leidet“, sei falsch. Es dränge sich allerdings der Eindruck auf, dass damit das Thema Insektensterben von den Mobilfunkskeptiker*innen gekapert werden solle.
Nachtrag vom 21. September 2020: Ein Transcript von Uwe Gradwohls Podcast anlässlich der Thill-Studie gibt es <hier>.
Kommentar: Also wie immer, wenn organisierte Mobilfunkgegner einen Ballon voll heißer Luft steigen lassen. Dieser platzt, sobald er in die Region kompetenter Beurteilungen aufgestiegen ist. Immerhin hat es Diagnose-Funk diesmal geschafft, von einigen Medien wahrgenommen zu werden, für diesen Verein ist das ein großer Erfolg. Bis zur Teilnahme am Dschungelcamp ist es freilich noch ein langer Weg .
--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Studienautor telefonisch immer erreichbar
Vieles in der Anti-Mobilfunk-Szene ist widersprüchlich wie rechtsradikale Sozialisten. Im konkreten Fall nennt Diagnose-Funk in seiner "Pressemitteilung" zur Metastudie von Alain Thill ganz ungeniert dessen Handynummer beim Netzbetreiber Telefónica (o2). In Anbetracht der Dramatik, mit der die Ergebnisse von Thills Studie von dem Verein vermarktet werden, ist die Preisgabe der Handynummer irritierend. Denn wer ein Mobiltelefon nutzt gibt damit zweifelsfrei zu erkennen, dass er die zur Nutzung erforderliche Sendemasten-Infrastruktur inkauf nimmt. Eigentlich kein Problem, nicht aber, wenn man lärmend eine Studie propagiert, die eben diese Infrastruktur als Insektenkiller brandmarkt . Karl May würde Winnetou sagen lassen: "Die weißen Häuptlinge von Diagnose-Funk sprechen mit gespaltener Zunge."
--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Roby Thill & Alain Thill: Vater & Sohn?
Seinen Interessenkonflikt "elektrosensibel" zu sein, hat Alain Thill frank und frei selbst eingeräumt (siehe Startposting). Das ehrt ihn. Möglicherweise gibt es aber noch einen weiteren Interessenkonflikt, dann nämlich, wenn Alain Thill Sohn von Dr. med. Robert (Roby) Thill ist, wofür einige Indizien sprechen.
Roby Thill ist Mitautor der umstrittenen EMF-Leitlinie 2016 von EuropaEM und wie Alain Thill Luxemburger. Die EMF-Leitlinie versteht sich als Handlungsempfehlung für Vorsorge, Diagnose und Behandlung von "Elektrosensibilität". Dies sehe ich als starken Hinweis.
Alain Thill machte 2019 an der Uni Freiburg am Lehrstuhl für Naturschutz und Landschaftsökologie seinen Master of Science (M. Sc.), Diagnose-Funk stellt ihn in seiner Pressemitteilung als "Biologen" und "Umweltwissenschaftler" vor, wohingegen Research-Gate behauptet, er forsche an Sachfragen der Zoologie, Botanik und Ökologie. Wie dem auch sei, Roby Thill ist fachlich auf dicht benachbarten Spuren unterwegs, denn er ist Allgemein- und Umweltmediziner. Die beiden könnten sich beruflich trefflich ergänzen.
Kein gewöhnlicher Umweltmediziner ist Roby Thill seit 2006 Präsident der 2002 gegründeten Umweltmediziner-Vereinigung "Association luxembourgeoise de médecine de l'environnement" (Almen) in Luxemburg. Dies erklärt seinen Kontakt zu dem deutschen Pendant EuropaEM.
Dass Alain nicht ein Bruder, sondern mutmaßlich ein Sohn von Roby Thill ist, lässt sich wiederum diesem Video entnehmen, das den Umweltmediziner als Mann in gesetztem Alter zeigt.
Sollte mein Verdacht zutreffen, wäre der daraus resultierende Interessenkonflikt nicht dramatisch, er könnte jedoch plausibel erklären, warum Alain Thill in seiner Metastudie zu Bewertungen neigt, welche die Interessen der Vereine Diagnose-Funk, Nabu und Akut bedienen – und die seines mutmaßlichen Vaters. Das Bundesamt für Strahlenschutz kommt auf einer ähnlichen Faktenbasis wie Thill nach einem Workshop mit 64 Teilnehmern aus 15 Ländern im November 2019 zu einer ganz anderen moderaten Bewertung: "Insgesamt betrachtet unterstützen die im Workshop präsentierten Untersuchungen den bisherigen Kenntnisstand, wonach es auch im Bereich hochfrequenter elektromagnetischer Felder unterhalb der geltenden Grenzwerte keinen Nachweis für schädliche Auswirkungen auf Tiere oder Pflanzen gibt."
[Admin: Ursprünglich eingebundenes YouTube-Video vorsorglich entfernt am 21.09.2020, 23:17 Uhr]
--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Tierökologe: Korrelationen müssen kein Kausalzusammenhang sein
Am 18. September 2020 berichtete die Schwäbische Zeitung über die Metastudie von Alain Thill (Auszug):
[...] Daran, dass das Sterben dramatische Ausmaße angenommen hat, gibt es für Johannes Steidle, Professor für Tierökologie an der Universität Hohenheim, keinen Zweifel. Er verweist auf die Krefeldstudie, laut welcher der Bestand an Fluginsekten in Deutschland zwischen 1989 und 2016 um 76 Prozent zurückgegangen ist. Als Hauptursache für das Insektensterben nennt der Experte auf Nachfrage der "Schwäbischen Zeitung" die Landwirtschaft. Insekten fänden dadurch weder Lebensräume um sich zu vermehren noch Nahrung. "Und wenn sie sich doch entwickeln können, werden sie durch Pestizide umgebracht", sagt Steidle.
Der nun vorgelegten Metastudie, sagt er, steht er vorsichtig skeptisch gegenüber. Bisherige ihm bekannte Studien hätten keine deutlichen Hinweise auf eine schädliche Wirkung von Strahlung für Insekten ergeben. Zwar will Steidle Handystrahlung als mögliche Ursache nicht generell ausschließen. "Es muss aber nicht bedeuten, dass dieses Thema eine signifikante Rolle für das Insektensterben spielt", sagt Steidle. "Was gern gemacht wird ist, dass man die Zunahme an Handyfunk mit dem Insektensterben korreliert." Doch einen direkten kausalen Zusammenhang müsse es deswegen nicht geben. [...]
--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Hans-Peter Hutter zur Thill-Studie: "gute Übersichtsarbeit"
[...] Zu behaupten, dass mit dieser Studie bewiesen sei, dass „Mobilfunk und WLAN-Strahlung de Fluss von Calcium-Ionen im Insektenkörper so beeinflussen, dass Fortpflanzung und Orientierung darunter leidet“, sei falsch. Es dränge sich allerdings der Eindruck auf, dass damit das Thema Insektensterben von den Mobilfunkskeptiker*innen gekapert werden solle.
Der österreichische Umweltmediziner Hans-Peter Hutter gehört zu dem kleinen Kreis Wiener Wissenschaftler, die der Anti-Mobilfunk-Szene hin und wieder den Rücken stärken. Mit dem Unterschied, dass Hutter kein selbsternannter Experte ist, wie das lärmende Diagnose-Funk-Personal, sondern ernster zu nehmen ist. Seine Wertung der Thill-Studie fällt deshalb nur unterschwellig positiv aus. So greift er den Einwand von Uwe Gradwohl auf, die Studie sei eine Übersichtsarbeit, neue Erkenntnisse aus einer analytischen Gesamtschau des Wissensstandes böte sie nicht. Auf science.orf.at lässt Hutter am 21. September 2020 wissen:
„Bei der neuen Studie handelt es sich um eine gute und mühevoll zusammengestellte Übersichtsarbeit“, sagte Hutter gegenüber science.ORF.at. „Dass sich elektromagnetische Felder auf Lebewesen auswirken, ist lange bekannt.“ Diese Effekte könnten negativ oder positiv sein – so gebe es einige Tierarten, die sich von elektromagnetischen Feldern geradezu angezogen fühlen.
Dass diese Felder allein für das Aussterben von Insektenarten verantwortlich sind, sieht Hutter eher nicht, dass sie dazu einen Beitrag leisten und etwa die Orientierung der Tiere stören können, sehr wohl. Der Umweltmediziner spricht sich dafür aus, auch Effekte auf Lebewesen, die wesentliche Säulen der Ökosysteme darstellen, genauer zu untersuchen – speziell was den neuen Mobilfunkstandard 5G betrifft. „Da gibt es auch zu den Auswirkungen auf den Menschen so gut wie keine Studien. Wir fordern seit Langem, einerseits eine Technikfolgenabschätzung und andererseits eine Prüfung der Auswirkungen auf Wohlbefinden und Gesundheit durchzuführen.“
--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Tierökologe kritsiert auf "Nature" publizierte Insektenstudie
Professor Johannes Steidle, Leiter des Fachgebietes Tierökologie an der Uni Hohenheim, hat sich eine in einem Fachmagazin der hoch geachteten "Nature"-Gruppe publizierte Insektenstudie genauer angesehen (nicht zu verwechseln mit der Thill-Studie). Der Studie zufolge sei im Gegensatz zu Europa in den USA kein Rückgang der Häufigkeit und der Artenvielfalt von Insekten und anderen Gliederfüßern zu beobachten. Doch Steidle fällt über das Paper auf der Website des SWR ein vernichtendes Urteil (Auszug):
"Es wird sicher Interessenvertreter geben, die aus dieser Studie ableiten wollen, dass es kein Insektensterben gibt. Denen kann ich nur entgegnen: Vergessen Sie diese Studie. Erstens, weil sie so schlecht gemacht ist, dass man nicht wissen kann, ob ihre Ergebnisse stimmen. Und zweitens, weil ihre Ergebnisse – selbst wenn sie stimmen sollten – für uns keine Relevanz haben. Hier in Deutschland haben wir ein massives Insektensterben und müssen so schnell wie möglich etwas dagegen tun!"
Zuvor hatte im August 2020 "Der Spiegel" Zweifel an der Studie in den USA dokumentiert.
Kommentar: "Nature" gilt mit einem Impact Factor von 42 als einer der Goldstandards unter den wissenschaftlichen Fachblättern. Wer es schafft dort zu publizieren, ist ganz oben angekommen. Auch "Nature Ecology & Evolution", dort wurde die Insektenstudie publiziert, schneidet mit einem Impact Factor von 12 noch immer sehr gut ab. Alain Thill musste sich am unteren Ende der Skala mit dem wissenschaftlich völlig bedeutungslosen Vereinsmagazin UMG (Umwelt Medizin Gesellschaft) zufrieden geben, dessen Impact Factor erst gar nicht erfasst wird. Doch die Thill-Studie kommt bei Steidle deutlich besser weg als das, was "Nature Ecology & Evolution" zum Insektensterben in den USA berichtete. Was lernen wir daraus? Nichts, was nicht schon bekannt wäre: Die Ausnahme ist die Regel. Oder anders gesagt: Der Truthahn-Fehlschluss lauert überall.
--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Hans-Peter Hutter zur Thill-Studie: "gute Übersichtsarbeit"
„... sagte Hutter gegenüber science.ORF.at. … so gebe es einige Tierarten, die sich von elektromagnetischen Feldern geradezu angezogen fühlen.
Ja, Motten.
Hans-Peter Hutter zur Thill-Studie: "gute Übersichtsarbeit"
Klar, künstliches Licht (=elektromagnetische Felder) ist ein Thema für Insekten. Ein Statement, das zwar wahr ist, aber im Kontext dieser Studie für Laien äußerst irreführend ist. Eine typische Strategie von Mobilfunkgegner.
Hans-Peter Hutter zur Thill-Studie: "gute Übersichtsarbeit"
Klar, künstliches Licht (=elektromagnetische Felder) ist ein Thema für Insekten.
Die "Lichtverschmutzung" zum Elektrosmog hinzu zu zählen eröffnet für "interessierte Kreise" tatsächlich ungeahnte Möglichkeiten der Irreführung.
--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Nabu entschuldigt sich für Pressemitteilung zur Thill-Studie
Nachtrag des Nabu vom 22. September 2020:
Auf unsere Pressemeldung zur Veröffentlichung des Studienüberblicks von Alain Thill zum Einfluss von elektromagnetischen Feldern (EMF) auf Insekten gab es großes Interesse von Seiten der Medien und auch von Wissenschaftlern. Neben Lob hat uns auch Kritik an unserer Darstellung erreicht.
Für diese Kritik bedanken wir uns, weist sie uns doch auf Schwachstellen in der Studie hin und vor allem in unserer Pressemitteilung, die wir begleitend zur Veröffentlichung der Studie herausgegeben haben. Uns ist es wichtig, die Dinge richtig darzustellen, Transparenz zu schaffen und Fehler auszuschließen. Dies ist uns diesmal nicht gut gelungen und dafür entschuldigen wir uns. Folgende Korrekturen und Erklärungen sind aus unserer Sicht notwendig:
► Der Titel unsere Pressemitteilung lautete „Metastudie: Mobilfunkstrahlung belastet Insekten“. Es handelt sich jedoch nicht um eine Metastudie, sondern um eine Überblicksstudie, auch Review genannt. Das haben wir falsch übersetzt. Ein Review ist also ein „Studienüberblick“, der eine Zusammenfassung und eine Diskussion der Studien zu diesem Thema bietet. Bei einer richtigen Metastudie (auch Metaanalyse genannt) hätten die Ursprungsdaten früher Studien zusammengetragen und quantitativ und statistisch ausgewertet werden müssen. Das ist aber nicht erfolgt und war im Rahmen dieser Studie auch gar nicht möglich.
► In der Pressemitteilung heißt es: „Die Studienanalyse basiert auf 190 wissenschaftlichen Veröffentlichungen“. Diese Aussage war irreführend und unpräzise. Es wurden insgesamt 190 Studien als potenziell relevant für das Review identifiziert, aber nur 83 Studien letztlich als tatsächlich relevant betrachtet und ausgewertet. Von diesen 83 Studien haben 72 einen Effekt elektromagnetischer Felder auf Insekten festgestellt. Korrekt ist: „Für die Studienanalyse wurde eine Literaturrecherche durchgeführt, die insgesamt 190 wissenschaftliche Veröffentlichungen erbrachte. Davon wurden 83 Studien identifiziert, die für die Fragestellung als relevant und von ausreichender wissenschaftlicher Qualität erachtet wurden. Auf diese Studien stützt sich das Review.“
► Ein weiterer Vorwurf lautet, wir erweckten den Eindruck, die Studie habe etwas Neues entdeckt. Diese Kritik weisen wir zurück, denn das haben wir so nicht behauptet. Neu ist lediglich die Gesamtschau und zusammenfassende Betrachtung von Studien zu diesem speziellen Thema. Wer sich schon länger mit der Thematik beschäftigt, wurde vom Ergebnis des Reviews nicht sonderlich überrascht. In der Öffentlichkeit und auch in vielen Fachkreisen sind die Effekte elektromagnetischer Felder (EMF) auf Insekten aber wenig bekannt. Das Neue an dem Review ist somit lediglich, dass es den Stand der Forschung im Bereich der EMF in Bezug auf Insekten zusammenfasst und damit für Interessierte einfacher zugänglich macht. Darin sahen und sehen wir auch in Zukunft unsere Aufgabe als Umweltverband. Wurde bisher behauptet, dass es keine wissenschaftlichen Erkenntnisse über schädlichen Wirkungen von elektromagnetischer Strahlung auf Insekten gebe, kann dies nun nicht mehr behauptet werden. Mit dem Review kann sich jede und jeder mit der Studienlage auf diesem Gebiet auseinandersetzen. Aus unserer Sicht ist das der Mehrwert des Reviews und dies war auch die Motivation des NABU, das Ergebnis über unsere Pressearbeit einem breiten Publikum zur Verfügung zu stellen. Wir sind der Meinung, dass mehr unabhängige Forschung in diesem Bereich nötig ist.
► Kritisiert wurde auch, dass die Studie nicht in einem einschlägigen Fachmagazin mit dem üblichen „Peer Review“ veröffentlicht wurde. Diesen Punkt kann man durchaus kritisieren. Wir haben die Studie von verschiedenen Wissenschaftlern auf diesem Gebiet gegenlesen lassen und durchweg positive Rückmeldung erhalten. Der NABU ist jedoch der Meinung, dass das Peer Review in einem international anerkannten Fachmagazin in englischer Sprache sobald wie möglich nachgeholt werden sollte, damit die Studienergebnisse auch international in der Wissenschaftswelt anerkannt und diskutiert werden können.
Quelle: https://baden-wuerttemberg.nabu.de/news/2020/september/28698.html
--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Seilschaft Thill und die üblichen Vereine
Die Szene der Nutznießer benötigt Nachfolger und diese müssen sich erst noch ihre Sporen verdienen. Wenn ein privater Lobbyverein ein Review eines EHS als Metastudie ausgibt, ist dass deren Sache. Für die Nutznießer ist nur wichtig, dass Insektensterben von Laie dem Elektrosmog zugeordnet wird.
Der Nabu entschuldigt sich für die mangelhafte Pressemeldung, nun ist abzuwarten, ob Diagnose:Funk nachzieht.
Der Tagesspiel berichtet wie folgt: Forscher und Naturschützer uneins über Einfluss von Handystrahlung auf Insekten
Laien dürfen eine Meinung und ein außergewöhnliches Hobby haben. Es wäre schön, wenn Medien klarstellen, dass ist eine Meinung und das wissenschaftlicher Konsens. Hier sind Laien und da fachliche Experten.
--
Meine Meinungsäußerung
Nabu entschuldigt sich für Pressemitteilung zur Thill-Studie
Für diese Kritik bedanken wir uns, weist sie uns doch auf Schwachstellen in der Studie hin und vor allem in unserer Pressemitteilung, die wir begleitend zur Veröffentlichung der Studie herausgegeben haben. Uns ist es wichtig, die Dinge richtig darzustellen, Transparenz zu schaffen und Fehler auszuschließen. Dies ist uns diesmal nicht gut gelungen und dafür entschuldigen wir uns.
Zwei Tage später: Von einer Entschuldigung Diagnose-Funks ist weit und breit nichts zu sehen, obwohl die verunglückte Pressemitteilung der Nabu und der Anti-Mobilfunk-Verein gemeinsam fabriziert haben wollen. Ich schließe daraus: Für die Fehler in der Pressemitteilung ist maßgeblich DF verantwortlich und der Nabu, der einen guten Ruf zu verlieren hat, geht diskret auf Distanz. DF hat keinen guten Ruf zu verlieren, muss sich folglich nicht entschuldigen.
--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Tagesspiegel kommentiert Thill-Studie kritisch
Bericht des Tagesspiegel vom 22. September 2020 (Auszug):
„Mobilfunkstrahlung belastet Insekten“, meldete die Naturschutzorganisation Nabu Baden-Württemberg kürzlich. Eine Studie habe ergeben, dass neben Pestiziden und Lebensraumverlust auch Funkstrahlung sich negativ auf die Tiere auswirke. Elektromagnetische Felder durch Hochspannung, Mobilfunk und WLAN dürften demnach „ein weiterer Faktor für die Schwächung der Insektenwelt sein“.
Der wissenschaftliche Stand ist allerdings alles andere als klar. Der Nabu hat seine ursprünglichen Formulierungen inzwischen auch geändert.
Rückgänge von Insekten-Biomasse und Arten werden, wo sie auftreten, mit intensiver landwirtschaftlicher Nutzung und flächendeckendem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in Verbindung gebracht. Das sieht auch der Nabu-Artenschutzreferent Martin Klatt so. Gefragt nach den Hauptgründen für die Abnahme der Insektenbestände, erwähnt er in seinem auf der gleichen Nabu-Website publizierten Interview elektromagnetische Felder nicht.
Doch so genannte „Handystrahlung“ steht populär unter Generalverdacht. Eine Websuche nach dem Begriff liefert zuerst Seiten, die mögliche Gefährdungen für Mensch und Umwelt behandeln. Die wirklich schlüssigen wissenschaftlichen Hinweise sind allerdings rar. Echte Nachweise, dass die elektromagnetischen Felder unschuldig etwa an Krebserkrankungen von Mensch oder Versuchstier sind, fehlen aber auch. Wifi- und Handynetze sind immer noch zu neu. Langzeitschädigungen sind nicht auszuschließen, auch nicht von Insektenbeständen. [...]
--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
40 Zentimeter große Insekten?
Das Forum Mobilkommunikation (FMK), Interessenvertretung der österreichischen Mobilfunknetzbetreiber, hat einen spaßigen Einwand mit realem Hintergrund gegen die Thill-Übersichtsarbeit:
[...] Die Crux mit der Wellenlänge
Für Verwirrung sorgen auch andere Passagen des Papiers: Etwa wird behauptet, dass die „Wellenlänge von 5G“ der „Körperlänge von Insekten“ sehr nahe käme.
Das ist insofern bemerkenswert, als dass die Wellenlängen der vor einigen Tagen neu versteigerten Frequenzbänder bis zu 40cm betragen. [...]
Kommentar: Hier einige Wellenlängen für derzeit gängige Mobilfunkfrequenzen ...
700 MHz (LTE): 42,8 cm
900 MHz (GSM900): 33,3 cm
1800 MHz (GSM1800/LTE): 16,6 cm
2100 MHz (UMTS): 14,2 cm
2600 MHz (LTE): 11,5 cm
3600 MHz (5G): 8,3 cm
Die genannten Funksysteme dienen nur der Orientierung. Da Frequenzen technologieneutral genutzt werden dürfen, können Netzbetreiber beliebige Funksysteme auf den von ihnen ersteigerten Frequenzen betreiben, 5G z.B. auch auf 700 MHz (zur Flächenversorgung).
Jetzt muss man noch wissen, Insekten können auch bei ganzzahligen Vielfachen oder Bruchteilen der Wellenlänge eines Funksignals dem Funkfeld Energie entziehen. Üblich sind Bruchteile von 1/2 und 1/4 der Wellenlänge. Damit muss ein Insekt schon mindestens 10,7 cm lang sein, um einem 700-MHz-Signal nennenswert Energie entziehen zu können, bei 3,6 GHz wären es mindestens 2,0 Zentimeter. Das 3,6-GHz-Band darf bei der Betrachtung der Thill-Übersichtsarbeit ignoriert werden, es ist erst Mitte 2019 dem öffentlichen Mobilfunk zugeteilt worden. Die Thill-Übersichtsarbeit lässt sich demzufolge nur auf größere und große Insekten anwenden, erst künftige Frequenzen (z.B. 26 GHz = 11,5 mm Wellenlänge) betreffen auch kleine Insekten.
--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Nach 7 Tagen werden die Vervielfältiger aktiv
Auszug Rundmail von Irmi: ... Die Studie "Biologische Wirkungen elektromagnetischer Felder auf Insekten" durch Hochspannung, Mobilfunk und WLAN allerdings kommt zu dem Ergebnis, dass neben Pestiziden und dem Verlust von Lebensräumen auch Mobilfunkstrahlung negative Effekte auf Insekten hat und damit ein weiterer Faktor für die Schwächung der Insektenwelt ist.
Die Luxemburger Umweltorganisation AKUT publiziert im September 2020 die brisanteStudie, verfasst von dem Biologen Alain Thill, der bereits an der Universität Freiburg zu diesem Thema forschte. Das Ergebnis ist alarmierend: 72 der 83 analysierten Studien fanden schädigende Auswirkungen. Im Ergebnis zeigt sich, dass elektromagnetische Felder (EMF) des Mobilfunks einen ernstzunehmenden Einfluss auf die Vitalität von Insektenpopulationen haben ...
Seilschaft verbindet, Meldung von Diagnose:Funk verbreitet man über Mail-Versand. Ohne Kontrolle, einfach Copy-Paste. Ich habe keinen Beleg gefunden, dass die brisante „Studie“ von A. Thill bei Aktu veröffentlicht wurde. Es scheint mir, hier handelt es sich um eine Erfindung von Diagnose:Funk. Weitere Merkwürdigkeit, die Pressemitteilung von Diagnose:Funk * gibt es auch nicht mehr!
* Nachtrag Moderator: Diagnose:Funk hat korrigiert (heute 11:30 Uhr).
FMK: 5G-Insektenstudie "nicht nach den üblichen Sorgfaltskriterien“ – sagt der Autor selbst. Zitate des Autors: Metanalyse von nur 55 statt 190 „ausgewählten“ Studien ist „keine State-of-the-art Analyse“/„Schätzwerte erlauben keine genauen Angaben“
Für Desinformation verlangt die "BI" auch noch Spenden. Zahlt die ÖDP nicht genug?
Seilschaft
Diagnose:Funk -> KoIni -> ÖDP -> Prof. Dr. Klaus Buchner -> Vervielfältiger -> besorgte Bürger
Verwandte Threads
Diagnose:Funk, der private Lobbyverein
Kleiner Ausschnitt des Netzwerks der 5G-Gegner
ÖDP, die Partei die keine Konzernspenden bekommt aber ...
--
Meine Meinungsäußerung
Nabu sollte überlegen, wessen Karren sie ziehen
► ...Wurde bisher behauptet, dass es keine wissenschaftlichen Erkenntnisse über schädlichen Wirkungen von elektromagnetischer Strahlung auf Insekten gebe, kann dies nun nicht mehr behauptet werden.
Wer hat den so was behauptet, Diagnose:Funk?
► Kritisiert wurde auch, dass die Studie nicht in einem einschlägigen Fachmagazin mit dem üblichen „Peer Review“ veröffentlicht wurde. Diesen Punkt kann man durchaus kritisieren. Wir haben die Studie von verschiedenen Wissenschaftlern auf diesem Gebiet gegenlesen lassen und durchweg positive Rückmeldung erhalten.
Gegen gelese von Prof. Dr. Herbert Zucchi, der lt. Diagnose:Funk ein führender Experte auf dem Gebiet Insekten und elektromagnetische Felder ist.
Auszug Diagnose:Funk ... Die Ergebnisse der Metastudie sind für Wissenschaftler wie den Biologen Dr. Ulrich Warnke keinesfalls überraschend ...
... Der Biologe Prof. Herbert Zucchi von der Hochschule Osnabrück, einer der führenden Experten auf dem Gebiet Insekten und elektromagnetische Felder, bewertet die Metastudie als sehr gründliche Arbeit, die Insektenforschern einen guten Überblick über den aktuellen Kenntnisstand bietet...
Wie üblich soll der Fehler im Kopf des Lesers statt finden. Dr. Herbert Zucchi ist Jahrgang 1950 und Dr. Ulrich Warnke Jahrgang 1945! Diagnose:Funk hat selbst keine Fachkompetenz steigt aber gerne auf die Schultern anderer. Und wie man sieht schummeln sie dann noch fehlende Kompetenz hinzu. Anzunehmen, dass den beiden Rentnern klar war, dass sie ein Review beurteilten. In der kostenpflichtigen Sonderbeilage Umwelt Medizin Gesellschaft (UMG) steht oben rechts Review.
Das UMG-Magazin ist offizielles Vereinsorgan der Umwelt- und Medizinverbände dbu, DEGUZ, DGUHT, EUROPAEM, IGUMED, KMT und ÖÄB. Da freuen sich die Umweltmediziner.
Diagnose:Funk bestätigt Dr. Ratto "Fachliche Laien sollten sich nicht anmaßen, wissenschaftliche Studien öffentlich beurteilen zu wollen." Medien sollten mMn mehr Sorgfaltspflicht an den Tag legen und nicht einfach blind vertrauen was Schwurbler so von sich geben.
--
Meine Meinungsäußerung
Das Projekt von Alain Thill: Kritische Betrachtungen
Dieser Zweig des Strangs will Ungereimtheiten im Zusammenhang mit der Review von Alain Thill gebündelt darstellen, der Zweig ist teilweise also eine Zusammenfassung der bereits in anderen Zweigen dieses Strangs dokumentierten Kritikpunkte. Die meisten dieser Kritikpunkte beziehen sich gegenwärtig weniger auf die Review, als auf deren fragwürdige Vermarktung durch den Nabu und Diagnose-Funk. Ob sich dies im Laufe der Zeit noch ändern wird werden wir sehen.
--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Darstellung der Bienenstudien von Daniel Favre
Alain Thills Präsentation der beiden Favre-Studien sieht so aus:
3.2.8 Favre 2017, 2011
In Favre 2017 wurde das schwache lokale GSM-Signal (1 mW/m2) erfasst, verstärkt und dann auf einen nahe gelegenen Bienenstock projiziert, mit einer Richtantenne. Das verstärkte Signal hatte eine Leistungsintensität im Bereich von 80 – 100 μW/m2 (0,17 bis 0,19 V/m) direkt vor der Sendeantenne und ca. 1 bis 2,5 μW/m2 (0,02 bis 0,03 V/m) in der Frontseite des Bienenstocks (innen). Favres Bienen reagierten mit dem (akustisch aufgezeichneten) Pfeifenton – ein Signal, das mit Gefahr oder Verlagerung des Bienenstocks assoziiert ist – innerhalb von 1 Stunde nach Beginn der GSM-Bestrahlung und dies wurde 5 Mal getestet. In der Pilotstudie Favre 2011 wurde statt des GSM-Repeaters ein GSM-Handy direkt in den Bienenstock gelegt – auch hier war der Pfeifenton die Reaktion der Bienen. Dieses Experiment wurde zwölfmal wiederholt, mit jeweils verschiedenen Bienenstöcken.
Die Favre-Studien habe ich ausgewählt, weil das IZgMF die Pilotstudie von 2011 repliziert hat, wir diese Studie gründlicher als wahrscheinlich jeder andere analysiert haben.
► Thills Zusammenfassung der Favre-Studien beruht allein auf Informationen des Studienautors, eine Bewertung der Methodik oder der Studienqualität findet nicht statt. Aus Sicht des IZgMF sind beide Favre-Studien so mangelhaft, dass Thill sie erst gar nicht in seine Review hätte einbeziehen dürfen. Ob dies ein Ausreißer ist oder Thill beim Ausschluss mängelbehafteter Studien grundsätzlich wenig streng vorging ist offen.
► Als die Pilotstudie von Favre im Mai 2011 der Öffentlichkeit exklusiv durch das Schweizer Boulevardblatt "Blick" vorgestellt wurde, hieß es noch, das Experiment sei 83-Mal wiederholt worden. Kein schwerwiegendes Argument, Boulevardblätter sind immer mit Vorsicht zu genießen.
► Schon etwas substanzieller sind die Diskussionen in diesem sehr langen Diskussionsstrang des IZgMF-Forums, in dem erste Zweifel an der Methodik der Studie vorgetragen werden. Der dem Umfeld von Favre zuzuordnende Diskussionsteilnehmer "Capricorn" verteidigt die Arbeit.
► In den großen Studien-Reviews nationaler/internationaler Expertenkommissionen, die regelmäßig den Stand des Wissens in EMF-Sachfragen sichten und bewerten, ist Favres Pilotstudie nicht zu finden (Stand 2017). Lediglich die umstrittene "BioInitiative" nahm 2014 kurz Notiz davon, indem sie ohne Bewertung einfach den Abstract der Studie einem Nachtrag zum zweiten BioInitiative-Report von 2012 hinzufügte. Dies ist insgesamt ein Hinweis, dass Favre mit seinen Studien von der Mehrheit der Bioelektromagnetiker nicht zur Kenntnis genommen wurde.
► Daniel Favre ist (Stand 2016) Präsident des Schweizer Anti-Mobilfunk-Vereins Ara oder Arra (so genau weiß dies der Verein selbst nicht). Dies darf als eindeutiger Interessenkonflikt gewertet werden. Eine Aktualisierung dieser Information an Ort und Stelle war heute nicht möglich, da der Verein kein auffindbares Impressum hat. Dieser Quelle zufolge ist Favre jedoch auch 2019 noch Präsident des Vereins gewesen. Dies ist deshalb erwähnenswert, weil er 2017 anlässlich der Publikation seiner zweiten Studie beteuerte: "The author declares having no conflicts of interest".
► Im Juli 2011 replizierte das IZgMF die Pilotstudie mit einer verbesserten Form der Befeldung. Ergebnis: Trotz definiert maximaler Befeldung konnten wir Favres Ergebnisse nicht bestätigen. Aus der Replikation ergaben sich erhebliche Zweifel an Favres Versuchsanordnung. Der Studienautor selbst versuchte diese Zweifel 2017 mit einem Wiederholungsversuch und verbesserter Befeldung zu zerstreuen. Die Publikation in einem Open-Access-Journal ließ Favre sich 1410 Dollar kosten. Der Befreiungsschlag gelang ihm jedoch nicht gut, denn auch seine neue Befeldung war dosimetrisch unprofessionell, sie beruht auf einer Befeldungsapparatur des deutschen Anti-Mobilfunk-Vereins Bürgerwelle. Einzelheiten zu dem Wiederholungsversuch Favres gibt es <hier> zu lesen.
Fazit
Alain Thill hat eigenen Angaben zufolge 107 Studien identifiziert, die Experimente mit EMF an Insekten betrafen. 15 davon wurden wegen qualitativer Mängel oder aus anderen Gründen ausgeschlossen, bemerkenswerterweise befinden sich darunter vier Studien von Dr. Dimitrios Panagopoulos, der in dem Film "Thank You for Calling" eine tragende Rolle hat. Damit lässt Thill offen, wie viele Studien er allein wegen qualitativer Mängel verworfen hat, es kann eine sein, oder eben mehrere. Die beiden Favre-Studien müssen bei ihm diese offensichtlich niedrige Hürde übersprungen haben und unter die 55 HF-Studien gelangt sein, die er anschließend einzeln ausgewertet hat. Die Qualität jeder dieser Studien will Thill mit einer 4-Punkte-Skala geschätzt haben. Warum der Autor diese Angabe überhaupt macht ist nicht ersichtlich, denn man erfährt in seiner Review weder mit welchem Qualitätslevel er die einzelnen HF-Studien bedachte, noch wie sich der Qualitätslevel einer Studie in seiner Review ausgewirkt hat.
Damit ist völlig unklar, inwieweit sich qualitativ schwache Studien auf Thills "mutmaßliche Toxizität für Insekten" ausgewirkt haben. Die Review leidet nicht nur daran, dass Studien wie die von Favre wegen qualitativer Mängel nicht ausgeschlossen wurden, sondern es auch zu einer nicht nachvollziehbaren (möglicherweise willkürlichen) Toxizitätsbewertung auch solcher Studien durch den Autor der Review gekommen ist. Das sind aus meiner Sicht erhebliche Mängel der Review, die zu einer grob verzerrten Einschätzung der Studienlage führen können und so den Wert der Review, wie andere zuvor schon festgestellt haben, auf eine simple Übersicht des momentanen Bestands an EMF-Insektenstudien begrenzen. Mehr gibt die Arbeit nicht her. Oder anders gesagt: Die schwach oder gar nicht begründeten Interpretationen und Schlussfolgerungen des Autors genügen wissenschaftlichen Ansprüchen nicht, sie dürfen getrost verworfen werden.
Das Gewicht, das Nabu und Diagnose-Funk der Thill-Review beimessen, ist für mich, was den Mehrwert der Review anbelangt, in keiner Weise nachvollziehbar. Nachvollziehbar ist für mich hingegen, dass beide Vereine versuchen, mit der substanzarmen Review öffentliche Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen – um jeden Preis.
--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Billige Werbung durch Leserbriefe von Mitstreitern
Nun eilt Jürgen Groschupp, Großbettlingen herbei. Er verfasst Werbung in Form von einen Leserbrief (vom 29.09.2020).
Auszug: ...Unter Hinweis auf den Naturschutzbund e. V. (Nabu), diagnose:funk e. V. und den Luxemburger Insektenforscher A. Till zeigt der Artikel aber auch, weshalb besonders Bienen betroffen sind: Till hatte in 70 (von 190 gesichteten) wissenschaftlichen Studien entdeckt, dass elektromagnetische Strahlung (zum Beispiel Mobilfunk) für Schäden an Orientierungssinn, Fortpflanzung und anderem verantwortlich sind...
Kommentar: Wie unwichtig Groschupp der "Insektenforscher" ist, verdeutlicht er mir, indem er nicht mal den Namen richtig schreibt. Der Rest ist nur eine Wiederholung von Diagnose:Funk. Wenn man substanziellen selbst nichts zu sagen hat, wirbt man nun mit Leserbriefen. Ein bisschen mehr Sorgfalt wäre selbst hier angebracht.
! Der Nabu entschuldigt sich für Pressemitteilung zur Thill-Studie (vom 24.09.2020)
Hintergrund:
Seilschaft verbindet Diagnose-Funk und Jürgen Groschupp
Viralmarketing, Leserbriefe mit Verweisen
Jürgen Groschupp zitiert James Lin falsch, zieht völlig falsche Schlüsse
--
Meine Meinungsäußerung
Sogenannte Kompetenzinitiative über die Thill-Review
Viel ist es nicht, was die "Kompetenzinitiative" mit einem Ex-Literaturprofessor an ihrer Spitze über die Thill-Review berichtet. Doch die wenigen Zeilen genügen, um gleich zu Beginn dem Leser den Anflug eines Lächelns zu entlocken mit der Passage:
"Weltweit nehmen die Insekten mit alarmierender Geschwindigkeit ab", so der Autor.
Soso, die kleinen Krabbler nehmen also rapide ab. Was mögen die Gründe für diesen Gewichtsverlust sein, ist es eine verordnete Diät, sind sie krank, mangelt es an Nahrung oder schmeckt diese nicht mehr?
Klar, gemeint ist etwas ganz anders, nämlich die schwindende Anzahl von Insekten, was wenig respektvoll im Jargon von Wissenschaftlern als Biomasse mit einer Gewichtseinheit beziffert wird. Das aber steht eben nicht dort.
Über die lässliche semantische Sünde ließe sich großzügig hinwegsehen, säße dem Verein, der sie kolportiert, nicht ausgerechnet ein emeritierter Literaturprofessor vor und spreizte sich dieser Verein nicht ausgerechnet hochtrabend "Kompetenzinitiative".
--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Freundlicher Tipp für J. Groschupp: Ball besser flach halten
Till hatte in 70 (von 190 gesichteten) wissenschaftlichen Studien entdeckt, dass elektromagnetische Strahlung (zum Beispiel Mobilfunk) für Schäden an Orientierungssinn, Fortpflanzung und anderem verantwortlich sind ...
Blödsinn, da gab es nichts zu "entdecken", schon gar nicht im Präteritum (hatte), das du wahrscheinlich als erste Vergangenheit kennst. Denn die Studie wurden eigens dahingehend ausgewählt und es sind auch nicht 70 Studien, sondern 55 (HF-EMF). Ist es denn zuviel verlangt, wenigstens die Zahlen richtig abzuschreiben? Zudem ist dir offensichtlich die Bedeutung des Konjunktivs nicht klar, mit dem Thill seine Erkenntnisse relativiert, die du als Tatsachen ausgibst.
[...] Luxemburger Insektenforscher A. Till [...]
Auch du bist ein Blähboy: Alain Thill hat lediglich eine Masterarbeit und eine Studienübersicht zum Thema Insekten unter EMF-Einwirkung abgeliefert. Danke, dass du ihn nicht gleich zum Dr. oder Prof. hoch jubelst.
Diagnose:funk-Vorstandsmitglied P. Hensinger stellt fest, dass das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) sämtliche für sie negativen Studienergebnisse ausklammert.
Wenn er das tatsächlich behauptet hat, beschuldigt der gelernte Drucker das BfS der Einäugigkeit, die er selber seit Jahren hemmungslos und vor aller Augen praktiziert.
Der Aufbau des 5G-Netzes steht vor der Tür.
Nein, soeben nachgeschaut, außer ein Paar Schuhen stand nichts vor der Tür.
Meine Recherche: Der Biophysiker Dr. Ulrich Warnke entdeckte bereits 1973, dass Bienen unter dem Einfluss niederfrequenter Felder des Mobilfunks Stressreaktionen, erhöhte Aggressivität und ein stark reduziertes Rückfindeverhalten zeigen.
Dumm nur, dass es 1973 weit und breit keinen zellularen Mobilfunk heutiger Prägung gab. Der startete erst rd. 20 Jahre später. Comprende?
Der Wissenschaftler Professor Hermann Stever untersuchte 2005 dieses Verhalten unter Einwirkung dieser elektromagnetischen Strahlung.
Ja und, soll mich das jetzt beeindrucken? Tut es nicht. Denn Stever, besser gesagt Jochen Kuhn, untersuchte nicht die Wirkung von Mobilfunk auf Bienen, sondern von Schnurlostelefonen (DECT). Die Ergebnisse waren unspektakulär, kannst du hier im Forum mühelos recherchieren.
Das österreichische Bundesministerium für Land-, Forst-, Wasserwirtschaft und Umwelt schrieb 2006 an den Nationalrat Dr. Andreas Khol, dass wissenschaftliche Untersuchungen nachweisen konnten, wie sich niederfrequente elektromagnetische Felder negativ auf Bienen auswirken können.
Mann, Groschupp, du hast wirklich Null Ahnung! Was soll das, jetzt plötzlich NF-EMF als diffusen Negativling für Bienen zu präsentieren, Mensch, du bist organisierter MOBILFUNKGEGNER, NF-EMF aber hat mit deiner Mobilfunk-Phobie überhaupt nichts zu tun. Kapierst du das denn nicht?! Außerdem stellst du den Inhalt des ministerialen Schreibens auf den Kopf. Das ist sehr unsportlich von dir, du solltest dich wegen deiner selektiven Verzerrung des Briefinhalts schämen.
Die 2013 erschienene Bienenstudie der Freien Universität Berlin zeigte, dass dieser Mobilfunk das Kommunikations- und Navigationssystem der Bienen stört.
Groschupp, ich glaube dir kein Wort! Und wegen deiner erbärmlich nebulösen Quellenangabe werde ich mich nicht auf die Suche nach der Arbeit machen, nur um dich zu widerlegen. Für mich bist du, mit Verlaub, ein Dampfplauderer, einer von vielen aus der ersten Generation deutscher Mobilfunkgegner. Bleib gesund, ernähre dich redlich und überlasse das "Risiko Mobilfunk" besser Leuten, die wissen wovon sie reden. Tipp am Rande: Achte auf deinen Ruf. An deiner Stelle würde ich deshalb nicht öffentlich preisgeben, dass du mal im Vorstand von Diagnose-Funk gesessen bist .
--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Freundlicher Tipp für J. Groschupp: Ball besser flach halten
dass Bienen unter dem Einfluss niederfrequenter Felder des Mobilfunks Stressreaktionen...
"Niederfrequenz" und "Mobilfunk" schliessen sich bekanntlich aus.
Falls Ulrich Warnke dies tatsächlich feststellte muss man doch sehr an seinen Fähigkeiten als Biophysiker zweifeln.
Freundlicher Tipp für J. Groschupp: Ball besser flach halten
dass Bienen unter dem Einfluss niederfrequenter Felder des Mobilfunks Stressreaktionen...
"Niederfrequenz" und "Mobilfunk" schliessen sich bekanntlich aus.
Falls Ulrich Warnke dies tatsächlich feststellte muss man doch sehr an seinen Fähigkeiten als Biophysiker zweifeln.
Sieht eher danach aus, als ob J. Groschupp die "niederfrequenten Felder des Mobilfunks" erfunden hat und Warnke in den Mund legt. In der alten "Bienenbroschüre" Warnkes findet sich diese kuriose Behauptung jedenfalls nicht.
--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Warnke: Zweifel sind angebracht
… und das ist noch freundlich gesprochen.
Was er z.B. 2010 als Mitglied einer so genannten "Kompetenzinitiative" in einer bunten Broschüre für Blödsinn über EMF und Insekten verzapft hat, darüber kann man hier nachlesen.
Warnke weiß auch was passiert, wenn Masse von einem Photon kontaminiert wird.
Wer das immer schonmal erfahren wollte, klickt hier.
Der Mann ist ein akademischer Budenzauberer der Extraklasse.
"Niederfrequenz" und "Mobilfunk" schliessen sich bekanntlich aus.
Falls Ulrich Warnke dies tatsächlich feststellte muss man doch sehr an seinen Fähigkeiten als Biophysiker zweifeln.
Alain Thill: BfS stellt sich zu Diagnose-Funk quer
In einer fachlichen Stellungnahme zum Übersichtsartikel von Alain Thill widerspricht das Bundesamt für Strahlenschutz deutlich der überzogenen Schlussfolgerung des Anti-Mobilfunk-Vereins Diagnose-Funk:
Das BfS kann insbesondere der Schlussfolgerung von Diagnose Funk nicht folgen, dass mit diesem Übersichtsartikel negative Einflüsse von elektromagnetischen Feldern, hier insbesondere von Mobilfunk, auf Insekten nachgewiesen wurden. Es werden eine Vielzahl von angeblich schädigenden Effekten genannt. Viele davon sind biologische Wirkungen, die im Bereich des Verhaltens nicht zwingend schädlich sein müssen. Andere treten nur in Frequenzbereichen auf, die nicht dem Mobilfunk zuzuordnen sind.
Die wesentlichen Inhalte der BfS-Stellungnahme in Kurzform:
► Die Aussagen von Diagnose Funk und Nabu Baden-Württemberg zum Erkenntnisstand der Wirkung von Mobilfunk auf Insekten sind nicht zutreffend.
► Insgesamt sprechen die wenigen vorhandenen belastbaren Studien nicht für eine schädliche Wirkung schwacher hochfrequenter Felder, wie sie in der Umgebung von Mobilfunkbasisstationen vorkommen.
► Es gibt allerdings vergleichsweise wenige Studien zu möglichen Wirkungen nieder- und hochfrequenter Felder auf die Tier- und Pflanzenwelt, noch weniger von hoher Qualität. Insofern begrüßt das BfS weitere Forschung.
--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Alain Thill: Naturschützer rudern zurück
Stuttgarter Nachrichten vom 12. Oktober 20202:
Eine kritische Studie über die Wirkung von elektromagnetischer Strahlung auf Insekten hat offenbar nur eingeschränkten Wert. Der Naturschutzbund (Nabu) korrigiert eine frühere Darstellung. weiter ...
--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Skandalnudeln vs. Demut der Bescheidenheit
Für diese Kritik bedanken wir uns, weist sie uns doch auf Schwachstellen in der Studie hin und vor allem in unserer Pressemitteilung, die wir begleitend zur Veröffentlichung der Studie herausgegeben haben.
Bei der Übersichtsarbeit von A. Thill dauerte es nur wenige Tagen, um wenigstens den Nabu von seinen allzu hoch gesteckten Erwartungen zu erlösen und in die Niederungen der Demut zu befördern. Hartnäckiger hielt sich der große Datenmissbrauchsskandal um das britische Unternehmen Cambridge-Analytica. Doch zwei Jahre nach der großen Aufregung breitet sich Medienberichten zufolge jetzt auch über diesen Skandal der Mantel der Ernüchterung aus.
--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Ursachen, Ausmaß und Auswirkungen der Lichtverschmutzung
Klar, künstliches Licht (=elektromagnetische Felder) ist ein Thema für Insekten. Ein Statement, das zwar wahr ist, aber im Kontext dieser Studie für Laien äußerst irreführend ist. Eine typische Strategie von Mobilfunkgegner.
Dramatischer Rückgang bei Schwebefliegen seit 1970er Jahren
700 MHz (LTE): 42,8 cm
900 MHz (GSM900): 33,3 cm
1800 MHz (GSM1800/LTE): 16,6 cm
2100 MHz (UMTS): 14,2 cm
2600 MHz (LTE): 11,5 cm
3600 MHz (5G): 8,3 cm
Auszug aus der Studie 50-jährige Untersuchungen an migrierenden Schwebfliegen, Waffenfliegen und Schlupfwespen belegen extreme Rückgänge vom September 2020:
[...] Zwischen den 1970 bis 1974 erhobenen Werten und denen aus den Jahren 2014 bis 2019 zeigen sich extreme Rückgänge. Die Zählungen im Zeitraum Ende Juli – Anfang August lieferten um 1972 im Durchschnitt Maximalwerte von ~10.000 Individuen pro Stunde, um das Jahr 2017 waren es ~290 Individuen/Stunde. Die Schwebfliegen-Maxima sind also in diesem Zeitraum auf etwa ein Sechunddreißigstel (bzw. knapp drei Prozent) ihres ursprünglichen Wertes zurückgegangen. [...]
Dieser Website zufolge haben häufig vorkommende Schwebefliegen, es gibt allein in Europa um die 500 Arten, Körperlängen von 7 mm bis 18 mm. Die beiden Werte entsprechen den Wellenlängen folgender Frequenzen:
17 mm = 42,8 GHz
18 mm = 16,6 GHz
Womit mMn hinreichend klar sein sollte, der Schwund der Schwebefliegen kann nicht auf Mobilfunk zurückgeführt werden, da dieser auf den genannten Frequenzen bis heute nirgendwo auf der Welt praktiziert wird – auch nicht mit 5G. So gesehen ist die Studie ein Glücksfall, der Mobilfunkgegner daran hindern wird, auf gut Glück 5G erfolgreich für die desaströse Entwicklung haftbar zu machen. Spekulationen, worauf der starke Rückgang der Schwebefliegen zurückzuführen ist, stellen die Autoren der Studie nicht an.
Wenn 2021 erste private Campusnetze auf 26 GHz in Betrieb gehen werden, wird dies für Schwebefliegen vorerst wohl keine negativen Folgen haben, denn diese Netze werden mit nur kleiner räumlichen Ausdehnung nicht auf dem flachen Land ausgeworfen, sondern z.B. in Industriestandorten. In geschätzt zehn Jahren könnte sich die Situation infolge "Smart Farming" möglicherweise auch auf dem Land geändert haben.
--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Diagnose-Funk ventiliert Kritik an Thill-Studie
Auf unsere Pressemeldung zur Veröffentlichung des Studienüberblicks von Alain Thill zum Einfluss von elektromagnetischen Feldern (EMF) auf Insekten gab es großes Interesse von Seiten der Medien und auch von Wissenschaftlern. Neben Lob hat uns auch Kritik an unserer Darstellung erreicht.
Für diese Kritik bedanken wir uns, weist sie uns doch auf Schwachstellen in der Studie hin und vor allem in unserer Pressemitteilung, die wir begleitend zur Veröffentlichung der Studie herausgegeben haben.
Diagnose-Funk hat sich nicht entschuldigt, sondern rd. acht Wochen an einem 12-seitigen "Brennpunkt" gebastelt, der jetzt unter dem Titel Heftige Debatte um die Insektenstudie erschienen ist. Ein seltsamer Titel, denn von einer "heftigen Debatte" weiß das www nichts zu berichten, wohl aber von fundierter Kritik und wenig fundierter Lobhudelei. Gelesen habe ich das Werk (noch) nicht, denn die Behauptungen in der begleitenden Pressemitteilung "Die Kritiken bestätigen im vollen Umfang die Relevanz des Reviews" und "Im neuen Brennpunkt [...] geht diagnose:funk nun auf alle Kritikpunkte wissenschaftlich fundiert ein", lassen mich das gewohnte DF-Geschwafel vermuten, auf das ich zur späten Stunde nun gar keine Lust habe.
--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Tierschützer von Peta verwerfen Elektrosmog-Hypothese
Auszug von der Peta-Webseite zum Insektensterben:
[...] Auch über den Einfluss der Mobilfunkstrahlung auf das Insektensterben wird häufig diskutiert. Obwohl die Mobilfunkstrahlung auf Insekten wirkt und Bienen sich beispielsweise am Erdmagnetfeld orientieren, kann der Mobilfunk nicht für das Insektensterben verantwortlich gemacht werden. Wissenschaftlich gesehen gibt es keinerlei haltbare Gründe dafür, hat das Insektensterben doch schon vor dem Ausbau des Mobilfunknetzes begonnen. [10] [...]
[10] Quarks (23.04.2020): Ist das neue Mobilfunknetz 5G gefährlich?, https://www.quarks.de/gesundheit/handystrahlung-wie-gefaehrlich-ist-das-neue-mobilfunknetz-5g/ (eingesehen am 06.07.2020)
Eine wütende und weitgehend faktenfreie persönliche Entgegnung zur Peta-Wertung, verbreitet von den "Elektrosensiblen" des Vereins "Weiße Zone Rhön" gibt es hier.
--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
PNAS: Elf Studien zum Insektensterben
Der Tod von Schmetterlingen, Käfern und Bienen hat viele Ursachen. 56 Wissenschaftler aus aller Welt gingen diesen nun mit elf Studien, veröffentlicht in dem Fachjournal PNAS auf den Grund. Von elektromagnetischen Feldern als Ursache ist nicht die Rede, denn es gibt plausiblere Erklärungsmodelle. mehr ...
--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Insektensterben in Amazonien: Zu heiß für Sechsbeiner
Selbst in offensichtlich unberührten Tropenwäldern scheint es einen schleichenden Verlust an Artenvielfalt zu geben. Hinweise darauf finden Fachleute bei Insekten und auch bei Vögeln, die von dieser Beute leben. Steckt der Klimawandel dahinter? mehr ...
Kommentar: Eine üppige Mobilfunkversorgung abseits der Zivilisation tief im Dschungel des Amazonas ist unwahrscheinlich. Wenn dort trotzdem die Insekten rar werden, dann ist EMF als Ursache des Insektensterbens ebenso unwahrscheinlich. Doch eine wohlbekannte Schweizer Drama-Queen würde jetzt einwenden: Ganz im Gegenteil! Die im Dschungel herumstrolchenden Touristen verstrahlen Amazonien ganz fürchterlich, weil ihre Mobiltelefone auf der ergebnislosen Suche nach einem Netz verzweifelt mit maximaler Sendeleistung strahlen – bis der Akku entladen ist. Von ihrer fixen Idee besessene Mobilfunkgegner geben einfach nie auf. Das macht sie so enorm erfolgreich .
--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Henning Gajek: "Man nehme eine Handvoll Studien ..."
Henning Gajek, er ist bei teletarif.de einer der Stammautoren, stellt auf dem Webportal die Frage: Belastet Mobilfunkstrahlung unsere Insekten?. Nachdem er Alain Thills erste Insektenstudie vorgestellt hat, gibt Gajek seine Einschätzung des Papers ab:
Man nehme eine Handvoll Studien, die sich kritisch mit Mobilfunk auseinandersetzen, und entnehme diesen die gewünschten Ergebnisse, dass "Strahlung" schädlich sein soll. Dabei werden elektromagnetische Wellen aller Art in einen Topf geworfen, möglichst kräftig umgerührt, es wird schon was passendes übrig bleiben.
Dass Radar-Sender, wie sie rund um Flughäfen und speziell beim Militär eingesetzt werden, mit einem extremen Vielfachen an Sendeleistung eines Mobilfunksenders arbeiten und im Nahbereich für Mensch und Tier nachweisbar gefährlich sind, ist längst bekannt. Deswegen gibt es um jede Antenne Schutzabstände und genaue Grenzwerte, wie nah Menschen kurzzeitig oder dauerhaft sich dieser Antenne nähern dürfen. Dass es bei jeder Form der "Strahlung" auf die Dosis ankommt, findet sich in jedem Lehrbuch. Selbst Kochsalz, in rauen Mengen eingenommen, ist ziemlich ungesund.
Dass die Umwelt durch "Pflanzenschutz"-Mittel, die oft auch für "unerwünschte" Tiere und Pflanzen giftig sind, geschädigt wird, ist nichts Neues. Übrigens: Dieses Jahr war nach Experten-Ansicht ein optimales Jahr für die Wespen, obwohl in der letzten Zeit viele neuen Sendestationen online gegangen sind.
[...]
--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Wieso ventiliert die Kritik an der Thill-Studie Diagnose-Funk?
Diagnose-Funk hat sich nicht entschuldigt, sondern rd. acht Wochen an einem 12-seitigen "Brennpunkt" gebastelt, der jetzt unter dem Titel Heftige Debatte um die Insektenstudie erschienen ist. Ein seltsamer Titel, denn von einer "heftigen Debatte" weiß das www nichts zu berichten, wohl aber von fundierter Kritik und wenig fundierter Lobhudelei. Gelesen habe ich das Werk (noch) nicht, denn die Behauptungen in der begleitenden Pressemitteilung "Die Kritiken bestätigen im vollen Umfang die Relevanz des Reviews" und "Im neuen Brennpunkt [...] geht diagnose:funk nun auf alle Kritikpunkte wissenschaftlich fundiert ein", lassen mich das gewohnte DF-Geschwafel vermuten, auf das ich zur späten Stunde nun gar keine Lust habe.
In dem "Brennpunkt" legt sich Diagnose-Funk mächtig ins Zeug, um die Kritiken an Thills Insektenreview zu entkräften. Inhaltlich mag ich zu dem inzwischen veralteten "Brennpunkt" nichts sagen.
Was mir jetzt erst aufgefallen ist: Wieso verteidigt allein ausgerechnet Diagnose-Funk so angestrengt das Paper? Irgendetwas stimmt da nicht. Denn Diagnose-Funk war nur einer der Auftraggeber für Thills Studie. Ginge alles mit rechten Dingen zu, gibt es nur einen, der das Paper gegen die Kritiken verteidigen könnte und sollte, nämlich der Autor Alain Thill. Der aber kommt mit keiner Silbe zu Wort, stattdessen erwidert Diagnose-Funk, als wäre Thill sein Mündel.
Daraus lässt sich mMn nach schließen: Der Einfluss des Auftraggebers auf Thills Studie muss erdrückend stark gewesen sein. So stark, dass der Autor noch nicht einmal die Freiheit bekam, sein Werk (wenn es denn tatsächlich seins ist) selbst zu verteidigen. Da liegt der Verdacht nahe, ein vom Auftraggeber derart entmündigter Studienautor hatte auch sonst nach der Pfeife von Diagnose-Funk zu tanzen. Heißt im Klartext: Der Verein gab möglicherweise das Studienergebnis vor, das der Autor "erbringen" sollte, noch bevor Thill überhaupt mit seiner Literaturrecherche begann.
Dieser Verdacht wird von Thills zweiter Insektenstudie erhärtet. Bei dem jüngeren Paper sind die offensichtlichen Mängel, die seiner ersten Insektenstudie noch anhafteten, weitgehend beseitigt oder zumindest abgeschwächt worden. Auf den ersten Blick sieht diese zweite Studie zumindest für Laien wie eine wissenschaftliche Review nach den Regeln der Kunst aus. Doch wieder ist Diagnose-Funk der Auftraggeber und wieder versucht der Verein, das wieder alarmierende Paper mit allen Mitteln publik zu machen. Das riecht erneut nach einer ethisch nicht vertretbaren Mitwirkung des Vereins an den Studienergebnissen! Der Faktencheck von Thills zweiter Insektenstudie speist diesen Verdacht kalorienreich mit Nahrung.
Warum sollte Diagnose-Funk das tun?: Der Verein gibt sich als Verbraucherschutzorganisation. Ich sehe ihn hingegen als Marktaufbereiter, der irrationale Furcht vor Funkstrahlung in der Bevölkerung weckt oder schürt. Nutznießer sind alle Unternehmen/Personen, deren Geschäftsmodelle auf dieser Furcht beruhen (Beispiele).
--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Seilschaft Alain Thill - ElektrosmogReport - Diagnose-Funk
Was mir jetzt erst aufgefallen ist: Wieso verteidigt allein ausgerechnet Diagnose-Funk so angestrengt das Paper? Irgendetwas stimmt da nicht. Denn Diagnose-Funk war nur einer der Auftraggeber für Thills Studie. Ginge alles mit rechten Dingen zu, gibt es nur einen, der das Paper gegen die Kritiken verteidigen könnte und sollte, nämlich der Autor Alain Thill. Der aber kommt mit keiner Silbe zu Wort, stattdessen erwidert Diagnose-Funk, als wäre Thill sein Mündel.
Daraus lässt sich mMn nach schließen: Der Einfluss des Auftraggebers auf Thills Studie muss erdrückend stark gewesen sein. So stark, dass der Autor noch nicht einmal die Freiheit bekam, sein Werk (wenn es denn tatsächlich seins ist) selbst zu verteidigen. Da liegt der Verdacht nahe, ein vom Auftraggeber derart entmündigter Studienautor hatte auch sonst nach der Pfeife von Diagnose-Funk zu tanzen. Heißt im Klartext: Der Verein gab möglicherweise das Studienergebnis vor, das der Autor "erbringen" sollte, noch bevor Thill überhaupt mit seiner Literaturrecherche begann.
Vielleicht verteidigt er sein Papier, kann oder will aber nicht mit seinem Namen dazu stehen. Laut Interview der Diagnose-Funk-Mitarbeiterin Michaela Thiele mit Isabel Wilke ist Thill am Elektrosmog-Report beteiligt. "Peter Hensinger ist es auch zu verdanken, dass der Biologe Alain Thill nun als dritter im Bunde zum Redaktionsteam gehört." Und wer gibt den ElektrogmosReport seit 2019 heraus, Diagnose-Funk.
Wenn Diagnose-Funk (Peter Hensinger und Jörn Gutbier) erlauben, darf A. Thill als Autor bei Diagnose-Funk Seiten schwärzen, nur außerhalb der Echokammer ist er ein Niemand.
Wer zahlt, bestimmt Richtung und Ergebnis der Arbeit. Ein Satz, der nur für andere gilt, nicht aber für Diagnose-Funk.
Verwandte Threds
Netzwerk privater Lobbyverein "Diagnose-Funk"
Institut für Baubiologie + Nachhaltigkeit (IBN)
--
Meine Meinungsäußerung
ElektrogmosReport
ElektrogmosReport
Interessante Variante .
Macht aber nix!
Afugrnud enier Sduite an enier Elingshcen Unvirestiät ist es eagl, in wlehcer Rienhnelfoge die Bcuhtsbaen in eniem Wrot sethen, das enizg wcihitge dbaei ist, dsas der estre und lzete Bcuhtsbae am rcihgiten Paltz snid. Der Rset knan ttolaer Bölsdinn sien, und du knasnt es torztedm onhe Porbelme lseen. Das ghet dseahlb, wiel wir nchit Bcuhtsbae für Bcuhtsbae enizlen lseen, snodren Wröetr als Gnaezs.
--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –