Fehlinterpretation des Studientextes (Allgemein)

Capricorn, Dienstag, 17.05.2011, 20:48 (vor 4937 Tagen) @ Kuddel

Gegenfrage:

Bevor man eine ganz andere Frage stellt, sollte man meine beantworten...

Wenn man Bild 2d (Telefone im Bereitschaftszustand) und Bild 3a bis Minute 25 vergleicht (ebenfalls Telefone im Bereitschaftszustand)
=> warum unterscheiden sich die Lautstärken und Spektren ?

Der Grund steht im Bildtext zu Bild 2: Weil in verschiedenen Bienenstöcken unterschiedliche Anzahlen von Bienen und andere Mikrofonabstände vorhanden waren.

Vermutlich weil Herr Favre für seine Dokumentation aus vielen Bildern die markantesten Bilder selektiert hat, die seine These stützen.

Nun unterstellen Sie Favre also doch Betrug. Das hatten Sie doch vorher weit von sich gewiesen.

Die Bienensumm-Veränderungen auf der Zeitachse sind ansich unabhängig von den genauen Lautstärken und Spektren. Es geht um den zeitlichen Kausaleffekt EMF->Piping.

Eine regelmässige Segmentierung ist nur in 4a.

Nein, zeitweise auch in Bild 3b

Zeitweise ist nicht regelmässig!

Wenn es nicht EMF ist, müssen Sie einen anderen Grund nennen können.

Warum muß ich das ?

Weil Sie EMF als Grund nicht ausschliessen können, solange Sie den Grund nicht kennen.

"Zufällig flog eine Biene ans Mikrofon" ist kein Grund (s. oben).
Da es sich um eine kontrollierte Studie handelt, kann es ja nur am EMF liegen!

Nein, es sind prinzipiell auch noch andere Confounder denkbar.
- Z.b. wenn zufällig während des Experiments ein fremdes Insekt in den Stock eingedrungen wäre

Nein, das kürzt sich raus durch die vielen Wiederholungen desselben Experimentes durch Favre (über 80mal).

- Oder wenn die Bienen auf die niederfrequenten Magnetfelder der Mobiltelefonen regieren

Dann müssten sie noch mehr auf die NF-MF des Mikrofons und Radios reagieren -- aber das trifft nicht zu, gemäss Studie.

- oder wenn sich Herr Favre bei den Zeitskalen schlicht vertan hätte (3 Minuten versatz)

Beim Anfang sind es 35 Minuten Versatz, in derselben Grafik.

- Oder wenn das Mobiltelefon nach Beendigung des Gesprächs noch ein Location-Update durchgeführt- oder die Basisstation gewechselt hat.

Das würde ja die EMF-Wirkung bestätigen, nicht widerlegen.

- etc.

Das ist kein Argument.

Herr Favre schreibt übrigens selbst bei Bild 2:

Intensity values of audiograms might vary between beehives, depending on the microphone positioning and the number of bees in the undisturbed hive.

Na also, da haben Sie ja die Antwort auf Ihre obige Frage schon selber gefunden.

Das Problem mit dem "Mikrophone Positioning" macht die Bilder sowieso schon kaum vergleichbar.

Das ändert nichts am kausalen Effekt durch EMF.

Und warum kann sich die Anzahl der Bienen nur im "undisturbed hive" verändern,

Sie verändert sich nicht IM "undisturbed hive", sondern zwischen den einzelnen hives.

... aber nicht während des 100 minütigen Experiments ?

Wohl weil der Bienenstock verschlossen war. Oder haben Sie gedacht, Favre wollte in seinem Büro dauernd im Imkerschutzanzug rumlaufen?

Ich sage nur, daß das gezeigte Spektrogramm in Bild 4 vielfache Hinweise darauf enthält, daß es sich um eine GSM-Einstrahlung handeln könnte.

Nur in (4a), aber nicht in (4b) bis (4e). Warum nicht auch dort?

Möglicherweise weil die Telefone hier mit einer anderen Leistung gesendet haben ?!?

Das würde nicht die Einstrahlung verhindern!

Spekulation zu Bild 4b bis e => Möglicherweise ein Phänomen der Leistungsregelung des Telefon (kleinere Leistung=> Einstrahlungseffekt verschwindet)

Wie kann dann der Hz-Bereich in (4b) höher als in (4a) sein?

Warum sind die Spektrogramme in Bild 2a und b sowie in 2d und e unterschiedlich hell, obwohl hier noch gar keine Mobiltelefone im Spiel sind ?

Die Helligkeit des optischen Hintergrundes kann kopierertechnisch bedingt sein und hat mit dem Signal ansich nichts zu tun.

Und warum fehlt ausgerechnet in dem "dunklen" Bild 4b das Pegel-Oszillogramm, welches üblicherweise darunter dargestellt ist ?

Das weiss ich auch nicht.

oder auch "echte" Bienen-Geräusche von einzelnen, am Mikrofon vorbeifliegenden Bienen, die das Kollektiv-Geräusch übertönen.

Nein, siehe oben. Einzelne Vorbeiflüge können kein kontinuierliches Zunehmen nur während 35min. nach EMF-Anfang bis 3min. nach EMF-Ende bewirken!

Ich kann übrigens in Bild 3a nicht erkennen, daß die Bienen nach der Befeldung aktiver sind, als davor (abgesehen von den genannten 3 Minuten Verzögerung).

Nachdem die Störung wegfiel, können die Bienen wieder zu biz-as-usual übergehen.

Wieder beantworten Sie meine Antwort nicht, sondern wechseln schnell das Thema.

Selbst wenn man annimmt, die Bienen hätten die HF-EMF "als Feind erkannt", dann wären sie sofort auf die Handys losgegangen -- nicht nach 35 Minuten auf das Mikrofon!

Ok, dann war es eben nicht eine Biene, die Gefallen am Mikrofon gefunden hat, sondern das zufällig zeitgleiche Eindringen eines Fremdinsekts in den Stock bei Minute 35. Wäre so etwas unmöglich ?

Wie gesagt, das kürzt sich weg durch die vielfache Wiederholung desselben Experimentes.


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