Bienenstudie von Favre: Tinnef oder Wissenschaft (II) (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Montag, 16.05.2011, 10:17 (vor 4939 Tagen) @ Capricorn

Solange ich Ihre Qualifikation nicht einschätzen kann, ist die "Arbeitsgemeinschaft der Institute für Bienenforschung" für mich die bessere Alternative.

Es geht nicht um meine Wenigkeit, sondern um die Studie von Favre.

So könnte auch ein Astroturfer argumentieren.

Aber solange Sie die Qualifikation von Galileo nicht einschätzen können, glauben Sie lieber dem Papst, dass die Sonne sich um die Erde dreht.

Nein, ich glaube eher Sie sind momentan auf Abwegen, bleiben Sie bei der Sache und bitte keine Verschwörungsthesen mehr: Favre, sonst nix.

Haben Sie der Arbeitsgemeinschaft schon einmal Ihre Zweifel an deren Arbeit mitgeteilt? Dort sind Fachleute, die sich mit Bienen bestens auskennen, ich bin Nachrichtentechniker und kein Imker.

Haben Sie dem Papst schon mal mitgeteilt, er möge doch Kondome in Afrika verteilen?

Auch als Nicht-Imker könnten Sie inzwischen wissen, dass Bienen bei Milbenbefall vor allem IM Stock sterben, bei CCD hingegen den Stock kollektiv verlassen. Also was soll das Gelaber von "Milben als CCD-Ursache"??

Danke, klare Antwort auf meine Frage. Vielleicht sollten Sie Ihre Aufmerksamkeit einmal dem Wort "Wintermonate" bei der Arbeit der Bienenbeobachter schenken.

Wenn Mobilfunkgegner von Fachjournalen berichten, in denen eine Alarmstudie publiziert wurde, sind diese Journale immer angesehen. Wie können Sie beurteilen, ob das Blatt "angesehen" ist? Apidologie hat derzeit - Sie sind doch ein Freund von Fakten - einen Impact-Factor von 1,493 (Tendenz momentan fallend) und liegt im Ranking auf Platz 19 von 74.

Toll, wieder auf den Mann gespielt. Welches ist denn das Bienen-Journal #1?

Muss ich das wissen?

Neuer Anlauf: Sie loben Apidologie als angesehen und peer-reviewed. Botschaft: Die nehmen nicht jeden Artikel. Die brachten Favre. Also muss Favre gut sein. Zugleich tadeln Sie die Arbeit der deutschen Bienenbeobachter als "absurd", Milben als CCD-Ursache auszugeben sei Gelaber. Botschaft: Diese Arbeit taugt nichts. Apidologie brachte sie trotzdem :-P.

wo doch EMF für alles mögliche verantwortlich gemacht wird, nicht nur fürs Bienensterben, sondern vom Haarausfall über schief stehende Kinderzähne bis hin zur Zeugungsunfähigkeit?

Das eine schliesst das andere nicht aus.

Mit anderen Worten: Wer nichts weiß, muss alles glauben.

Wer gekauft ist, will nichts wissen von EMF als Ursache.

"Godwins Law" besagt, jede lange Diskussion führt zwangsläufig zu Nazi-Vergleichen. "Spatenpaulis Law" besagt, etwa auf halber Strecke beginnen aus der Luft gegriffene Korruptionsvorwürfe.

Lassen Sie uns doch ein versöhnliches Zwischenfazit ziehen. Ob Favres Studie Tinnef oder Wissenschaft (mit Bordmitteln) ist, diese Frage kann keiner von uns abschließend beantworten. Ich halte beides für möglich. Also sollten wir Stellungnahmen von erwiesen kompetenter Seite abwarten und vor allem die hoffentlich zahlreichen Replikationsversuche in aller Welt. Aus alledem heraus sollte sich die Frage später dann gut begründet beantworten lassen.

Mir wäre es recht, es bis zum Eintreffen neuer Informationen jetzt dabei bewenden zu lassen. Ihr Eintreten für die Favre-Studie, "Capricorn", hat das Bild dieser Studie hier gebessert, mehr ist momentan mMn aber nicht drin, von "bahnbrechend" möchte ich noch immer nicht reden, insbesondere der Zusammenhang mit CCD erscheint mir selbst dann noch sehr unwahrscheinlich, wenn die Bienen auf starker Befeldung durch nahe Handys tatsächlich gemäß Favre reagieren sollten. Soweit ich das mitbekommen habe, behauptet den Zusammenhang (CCD-Handy-EMF) aber nicht einmal Favre.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Peer-Review, Godwin, Impact Factor, Astroturfer


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