Meinung und Mutmaßungen zu Herrn Zwerenz (Elektrosensibilität)

Doris @, Mittwoch, 12.11.2008, 15:57 (vor 5616 Tagen) @ Heinz

ich habe mir vieles von Herrn Zwerenz in diesem Forum durchgelesen und dieses ist sehr sachlich und gut argumentiert.

Auch ich habe eine Meinung zu Herrn Zwerenz und seinen Beiträgen hier, die ich alle gelesen habe. Ihrem Beitrag hänge ich mich einfach deshalb an, weil der Eingangssatz von Ihnen sich einfach anbietet.

Herr Zwerenz ist ein guter Rhetoriker.

Trotz meiner intensiven Arbeit und meinem angearbeiteten "Wissen" über die Hintergründe, wurde mir nach dem Lesen von Herrn Zwerenz Beiträgen erneut bewusst, dass er mit seinen Worten Menschen für sich gewinnen kann. Er ist wortgewandt und kann sicherlich überzeugen und begeistern, vor allen Dingen Menschen, die sich in der Materie nicht auskennnen und das trifft auf die meisten Neulinge, die seine Vorträge und seine Internetseite besuchen, zu.

Er hat eine vordergründig wirkende sehr souveräne Art, schafft es m.E. hervorragend verbale Angriffe abprallen zu lassen und schafft es auch tatsächlich mit Worten, dass der Angreifende "klein und mickrig" dasteht. Das ist auf der einen Seite faszinierend, aber auch sehr gefährlich. Er ist sich dieser Fähigkeit bewusst und setzt sie auch ein. Ich habe Herrn Zwerenz zweimal live erlebt, anfangs als Neuling und später als ich der Szene gegenüber schon kritischer war.

Beim Lesen der umfangreichen Postings von Herrn Zwerenz ertappte auch ich mich immer wieder dabei, dass man geneigt ist, ihm "auf den Leim zu gehen", er ist ein brillianter Redner bzw. Schreiber, ihm gegenüber kritisch eingestellte würden "Schwätzer" sagen. Aber er flechtet in seine Beiträge wie selbstverständlich ein, dass die Mobilfunktechnologie der menschlichen Gesundheit schadet und dass Elektrosensibilität als Reaktion vorwiegend auf Sendemasten eine anerkannte Sache ist. Und das Problem ist, als Betroffener oder Kritiker fühlt man sich bestätigt und verstanden.... solange man in dieser Seifenblase drin ist. Treten die Betroffenen raus aus der Seifenblase, werden sie in der Realität feststellen, dass das alles nicht so ist. Der aktuelle wissenschaftliche Stand sieht Elektrosensibilität nicht als Folge von Mobilfunkeinfluss und sieht zum momentanen Zeitpunkt auch keine gesundheitliche Beeinträchtigung durch diese Technologie. Die Erkenntnisse reichen nicht mal für klar formulierte Vorsorgemaßnahmen gegenüber den jüngsten in unserer Gesellschaft.

Herr Zwerenz hat Ideen und Ansätze Elektrosensibilität nachzuweisen, dass Betroffene da interessiert sind, kann ich durchaus nachvollziehen. Ich kann auch nicht beurteilen, ob es gute Ansätze sind, ich würde es den Betroffenen wünschen und auch Herrn Zwerenz wirklich gönnen, wenn er erfolgreich wäre. Meine Zweifel gelten eher der Anerkennung eines evtl. Nachweises. Es nützt den Betroffenen gar nichts, wenn sie von Herrn Zwerenz und der Bürgerwelle "verstanden" werden, eine offizielle Anerkennung von Elektrosensibilität als Folge von Mobilfunkeinfluss bedeutet das nicht automatisch. Auch die ärztliche Anerkennung von ES erfolgt nur durch bestimmte Umweltärzte, aber die nützen letztendlich auch nichts.

Meine Fragen zu Blutuntersuchungen wird Herr Zwerenz nicht beantworten. Das empfinde ich als nicht besonders schlimm, es bestätigt lediglich die Meinung, die andere schon lange vor mir von ihm haben, wie z.B. KlaKla.

Ich komme zu der Meinung, dass Herr Zwerenz mit seinem Gang hier ins Forum nicht die Plattform nutzen möchte um eine Versachlichung in die Mobilfunkdiskussion zu bringen. M.E. benutzt er diese Plattform sozusagen zu Werbezwecken für die Arbeit der Bürgerwelle.

Und in diesem Beitrag hier ist das Ergebnis der Arbeit der Bürgerwelle sehr treffend dargestellt. Ganz unten äußern Menschen Ängste vor einem Masten von dem sie noch nicht mal wissen, wie stark er sie tatsächlich belasten wird. Je höher ein Mast geplant wird, desto stärker ist die Angst davor, dass ein kleiner Mast gegenüber auf dem Hausdach wesentlich kritischer sein kann, sieht man wohl nicht so. Aber vielleicht wird auch der Größe wegen dem schnuckeligen kleinen Handy nicht diese Bedeutung beigemessen, wie es ihm gebühren sollte, zumindest was die Strahlenbelastung betrifft.

Und wenn man die Zahl der Interessierten an der "Ballonsteigung" z.K. nimmt, dann punktet das für die Mutmaßung von KlaKla, dass die Mitgliederzahl bei der Bürgerwelle eher rückläufig ist.

Tags:
Rhetorik, Meinung, Zeichen, Schieflage, Seifenblase, Beweggründe, Geschätz


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