Athem-3-Studien: Versuch einer Begriffsbestimmung (Forschung)

H. Lamarr @, München, Dienstag, 20.08.2024, 00:27 (vor 26 Tagen) @ H. Lamarr

Am 30. Mai 2024 ist die lange erwartete Athem-3-Studie in dem Journal Ecotoxicology and Environmental Safety online erschienen (Open Access). Das Paper, in dem von "Athem 3" keine Rede mehr ist, hat elf Autoren und einen Umfang von zehn Seiten.

Das Marketing des Athem-3-Projekts ist miserabel. Denn es wurde versäumt, das Projekt und seine Studien klar voneinander abzugrenzen. Deshalb gibt es jetzt ein heilloses Durcheinander. Das war bei Athem 1 und Athem 2 und der "Reflex-Nachfolgestudie" übrigens auch schon so. Obwohl es definitiv nicht mein Job ist, versuche ich hier den Athem-3-Knoten zu lösen.

Also: Athem 3 ist ein Projekt, das aus mehreren (mutmaßlich drei) Teilprojekten besteht. Ein Teilprojekt ist die Chromosomenstudie von Belyaev. Sie ist das erste und bislang einzige Athem-3-Teilprojekt, das in einem wissenschaftlichen Journal publiziert wurde.

Die Chromosomenstudie von Belyaev "Athem-3-Studie" zu nennen (siehe Zitat oben), ist somit mit Sicherheit falsch. Man könnte dieser Studie den eindeutigen, aber nichtssagenden Arbeitstitel "Athem 3.1" geben.

Was aber sind die beiden anderen Athem-3-Teilprojekte? Darüber gibt dieses Posting Auskunft: Mathias Frühwirth, Human Reserarch Institute, Österreich, berichtet über das Diagnosevehikel Herzfrequenz-Variabilität und Maximilian Moser, Human Reserarch Institute, Österreich, berichtet über Langzeiteinflüsse elektromagnetischer Felder. Ob diese beiden Teilprojekte wissenschaftlich publiziert werden sollen, die "Kompetenzinitiative" weiß das, ich nicht.

Das Athem-3-Projekt besteht somit aus den Studien ...

► Athem 3.1 - Belyaev - Chromosomenschäden - (veröffentlicht)
► Athem 3.2 - Frühwirth - Herzfrequenz-Variabilität - (unveröffentlicht)
► Athem 3.3 - Moser - HF-EMF-Langzeiteinflüsse - (unveröffentlicht)

Da Menschen und Medien griffige Vokabeln kryptischen Bezeichnungen vorziehen, wären die Nachnamen der Autoren wohl der beste Weg, eine der drei Studien zu identifizieren. Drohenden Verwechslungen könnte mit der Jahreszahl der Publikation entgegengewirkt werden, z.B.:

Die Belyaev-Studie (2024) beobachtete im Rahmen des Athem-3-Projekts Chromosomenschäden ...

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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