Athem-3-Studien - Deutscher Bundestag: Wak a Rat (Forschung)

H. Lamarr @, München, Samstag, 24.08.2024, 16:03 (vor 89 Tagen) @ KlaKla

Athem3 Studie soll nun auch an alle Politiker des Deutschen Bundestages versendet sein durch Diagnose-Funk. In der Hoffnung, irgendwer wird schon eine Anfrage absetzen.

Nein, wirklich, hat das Stuttgarter Kinderpostamt Diagnose-Funk den Deutschen Bundestag wahrhaftig mit Athem 3 beglückt (genauer mit Athem 3.1)? Und, hat Bundeskanzler Olaf Scholz die beiden Oberposträte des Vereins schon zu einem unentgeltlichen Kamingespräch ins Kanzleramt einbestellt? Hoffentlich, denn der bislang unerfüllte Beratungsdrang der Stuttgarter auf hoher politischer Ebene könnte inzwischen gesundheitlich schädliche Ausmaße angenommen haben, die Entladung bei einem Spitzenpolitiker wäre aus medizinischer Sicht dringend geboten :-).

Quatsch, auch Diagnose-Funk weiß, dass sich in Berlin niemand ernsthaft für ihren Bullshit interessiert. Worum es den Oberposträten mMn wirklich geht (Imponiergehabe) kann man hier nachlesen.

Das Mediendesaster von Diagnose-Funk geht in die nächste Runde

Derweil du keine Quelle nennst, musste ich suchen und habe diese sogenannte Pressemitteilung des Kinderpostamts vom 8. August 2024 gefunden. Werde ich es noch ein einziges Mal erleben, dass Diagnose-Funk eine Pressemitteilung fabriziert, die wenigstens ansatzweise keine märchenhafte Erzählung, sondern eine auf die Belange von Journalisten zugeschnittene Pressemitteilung ist? Meine Hoffnungen sind mittlerweile bei null angekommen, die Stuttgarter können es einfach nicht. Und weil es so ist, wie es ist, hat auch das jüngste Gelaber des Vereins wie erwartet keinen Journalisten hinterm Ofen hervorgelockt. Das juckt die Märchenonkel in Stuttgart mutmaßlich deshalb nicht, weil das Ziel ihrer "Pressemitteilungen" ohnehin keine Journalisten sind, sondern nur ihre treuen Anhänger, wir nennen sie hier liebevoll "Stopfgänse", die glauben sollen, der Verein übe sich heldenhaft in wirkungsvoller Pressearbeit. Dabei ist das alles nur Blendwerk.

Auch das noch: ein Sachargument

Nachdem ich nun Dampf ablassen konnte, gibt's abschließend ein Sachargument, warum die "Pressemitteilung" des Vereins von A bis Z Bullshit ist: Die Belyaev-Studie, um die es geht, ist lediglich eine Pilotstudie, ein Versuchsballon, mit geringer Probandenzahl und eklatanten Mängeln im Studiendesign. Kann man alles hier im Strang nachlesen. Mit so einem Mist brauchst du Journalisten nicht zu kommen. Erst recht nicht darfst du damit drei deutsche Bundesminister belästigen: "Lesen Sie diese Studie bitte persönlich durch und nehmen Sie sie zum Anlass, jetzt zu handeln!" Wofür hält sich Diagnose-Funk-Vorstand Gutbier, die Minister mit nur einer wackligen Pilotstudie in der Tasche derart kindlich-dreist von der Seite anzuquatschen? Das hat mMn schon peinliche Anflüge von Größenwahn. Säße ich im Vorzimmer der Minister und entdeckte ich in einem Schreiben an meinen Chef irgendwo "Diagnose-Funk", das Papier würde weiter ungelesen unverzüglich in Ablage "P" wandern. Selbstgewisse Zeitdiebe würde ich nicht durchlassen, um die kann sich gerne die unermüdliche Spätschicht des IZgMF kümmern :-).

Wak a Rat

Zu DOS-Zeiten gab es das Arcade-Spiel "Wak a Rat" (Hau eine Ratte), in dem ich nachträglich eine treffende Versinnbildlichung der Mobilfunkdebatte sehe. Mobilfunkgegner haben darin die Rolle der hartnäckigen Ratten, die zwar fortwährend eins auf den Deckel kriegen, aber trotzdem immer wieder neu aus einem anderen Loch auftauchen (siehe Video unten). Bevor mir Eva W. aus O. in M. nun einen Shitstorm ans Bein hängt, bekenne ich feierlich: Nein, ich will damit nicht zum Ausdruck bringen, dass ich Mobilfunkgegner für Ratten halte, das Spiel heißt nur so.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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