Impulsflankensteilheit oder was? (Allgemein)

dlsasv @, Montag, 17.04.2006, 15:08 (vor 6824 Tagen) @ Raylauncher
bearbeitet von KlaKla, Mittwoch, 19.04.2006, 13:48

auf die Ausarbeitung von Prof. Dr. Ing. Liesenkötter möchte ich hier nicht mehr im einzelnen eingehen. Diese spricht für sich selbst. Ob sie das glauben oder nicht, ist Ihre Sache.

Das Ganze ist um ein Zitat von Dr. von Klitzing aufgebaut: "Es muss festgehalten werden, dass das biologische System auf die Änderung pro Zeit reagiert und die Periodizität dieser Signaländerung eine biologische Relevanz besitzt."
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob man daraus ableiten kann, dass er sagen wollte, die biologische Reaktion hinge "monoton" von der Impulsflankensteilheit ab, d.h. jene sei um so stärker, je größer diese ist. Und ich weiß auch nicht, ob er das woanders so klar gesagt hat. Mir leuchtet aber überhaupt nicht ein, warum das "ausdrücklich angeführte logarithmische Maß der Amplitudenänderung zur Betonung der hundertprozentigen Tastung beim Mobilfunk [...] völlig irrelevant" sein soll (Seite 9). Will sagen, dass für mich aus dem Artikel nicht klar hervorgeht, dass von Klitzing überhaupt die zu widerlegende Aussage jemals so behauptet hat!
Empirisch ließe sich diese Behauptung mit der Impulsflankensteilheit meines Wissens nicht belegen. Ganz anders, wenn man sagt, dass gewisse AM-Felder in gewisser Hinsicht wirksamer sind als andere oder unmodulierte.
Z.B. http://www.emf-portal.de/viewer.php?aid=740&l=g
http://www.emf-portal.de/viewer.php?aid=3387&l=g
Aber berechnen Sie mal für ein 16 Hz Sinus-AM-Feld (90%) die Impulsflankensteilheit!

Was mir auch nicht gefällt ist die Andeutung des Gedankens auf Seite 7 oben, die biologische Wirkung der Summe mehrerer Spektren sei die Summe der Wirkungen der einzelnen Spektren. Dagegen spricht eine Reihe von Arbeiten, die nahe legen, dass niederfrequente Rauschfelder biologische Wirkungen von Mikrowellen aufheben können, z.B. http://www.emf-portal.de/viewer.php?aid=1718&l=g, http://www.emf-portal.de/viewer.php?aid=12077&l=g; wenngleich die meisten davon von EMX Corporation gesponsert wurden, die ein passendes Gerät verkauft.

Was die Feldstärken der TV-Sender betrifft, sollten Sie sich einmal die Mühe machen, die Ergebnisse der in Baden-Württemberg und in anderen Bundesländern erst vor wenigen Jahren durchgeführten Rastermessungen zu betrachten. Hier kommt ganz klar zum Ausdruck, dass die Immissionen der Rundfunk- und TV-Sender zumindest in der gleichen Größenordnung liegen, wie die durch Mobilfunk verursachten.

Aus frequentia 6. Die Ergebnisse einer Messung mit einem Personendosimeter, jedoch ohne genauere quantitative Angaben und mit Berücksichtigung des Uplinks (Seite 6f.):

"Dass nicht nur Felder von Mobilfunkbasisstationen und Handys einen wesentlichen Beitrag zur Gesamtexposition liefern können, zeigte sich erwartungsgemäss im Rahmen von Messungen in der Nähe von Rundfunksendern. Hierbei ergaben sich je nach Distanz zum Sender Spitzenwerte von bis zu 5 V/m im UKW-Bereich (Mittelwerte bis zu 3 V/m) und Spitzenwerte von 3,5 V/m im TV-Band (Mittelwerte bis zu 0,68 V/m). Diese wurden allerdings nur direkt unter dem Sender Kahlenberg bzw. in der Nähe (einige hundert Meter zum Sender) gemessen. Generell konnte bei diesen Messungen festgestellt werden, dass erhöhte Feldstärken innerhalb einer Entfernung von ca. < 1,5 km beim leistungsstarken Kahlenbergsender und bei wesentlich geringerer Distanz bei schwächeren Sendern sowie bei Sichtverbindung auftreten. In allen anderen untersuchten Fällen waren die Downlink- und Uplink-Werte von GSM900 und DCS1800 deutlich dominanter als TV- und UKWSendesignale, wobei auch in diesem Fall die vergleichsweise geringe Anzahl an Untersuchungen keine Verallgemeinerung erlaubt."

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Frequentia


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