Sandström et al., 2003 und eine kleine Täuschung (Forschung)
Zusammengefasst deuten ihre Ergebnisse darauf hin, dass elektrosensible Personen im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen eine Dysbalance des autonomen Nervensystems aufweisen (Sandström et al., 2003).
Schauen wir uns doch den Abstract der Studie von Monica Sandström, den ich im EMF-Portal übrigens nicht finden konnte, einmal etwas genauer an ...
Earlier studies have indicated that patients claiming to be sensitive to electromagnetic fields, so-called electrical hypersensitivity (EHS), have a dysbalance of the autonomic nervous system (ANS) regulation. This paper focuses on a possible dysbalance in the ANS among EHS patients by the use of long-term monitoring of electrocardiogram (ECG) in both a patient and a matched control group. At the same time, the environmental power frequency magnetic field was recorded for both groups in order to see if there was any difference in exposure between the groups. ECG, heart rate (HR) and heart rate variability (HRV) as well as the magnetic field exposure were monitored for 24 h. Fourteen patients with perceived EHS symptoms were selected from the University Hospital, Umeå, Sweden. Symptoms indicating autonomic nervous dysregulation were not part of the inclusion criteria of the patient group. Age and sex matched healthy subjects were used as controls. No differences were found between the groups regarding magnetic field exposure or the mean HR for 24 h. The HRV analyses showed that the high-frequency (HF) component did not have the expected increase with sleep onset and during nighttime in the EHS group. When separating the sleeping and awake time even less differences between the two conditions in the EHS patients, both for the low-frequency and HF components in the HRV spectrum, were seen. EHS patients had a disturbed pattern of circadian rhythms of HRV and showed a relatively ‘flat’ representation of hourly-recorded spectral power of the HF component of HRV.
Zuerst mal redet Sandström nicht von ES, sondern von Personen, die behaupten elektrosensibel zu sein. Und dann geht es da in keiner Weise um Mobilfunk, sondern um Niederfrequenz, genauer um die Belastung der 14 Probanden mit niederfrequenten Magnetfeldern. Die dabei beobachteten Unterschiede (ES zu Kontrollgruppe) bei gleicher Magnetfeldimmission lesen sich für mich alles andere als dramatisch (HF-Komponenten der HRV entsprachen nicht den Erwartungen), allerdings kann ich dies mangels medizinischer Kenntnisse auch nicht beurteilen. Zugleich gehe ich davon aus, dass eine qualitative Betrachtung, ob die Beobachtungen von Sandström überhaupt irgendeinen negativ spürbaren Einfluss auf Menschen haben, allein anhand des Abstracts sowieso nicht möglich ist.
Ich finde es immer wieder bemerkenswert, Fee, wie sich ES bei der Nennung von Studien, die ihre Behauptungen angeblich belegen, kunstvoll um elementare Einschränkungen herummogeln. In Ihrem Fall hier lassen Sie diskret unter den Tisch fallen, dass es überhaupt nicht um HF geht - das zentrale Thema in unserem Forum hier -, sondern um niederfrequente Magnetfelder uns unbekannter Stärke! Aus meiner Sicht versuchen Sie hier eine Täuschung in der Hoffnung, dass ein Skeptiker auf der gar nicht so einfachen Suche nach der zitierten Sandström-Studie aufgibt und so weiter in dem Irrtum verharrt, es ginge um Elektrosensibilität gegenüber HF.
Zudem habe habe ich den Eindruck, Sie sammeln lediglich alles was einen "irgendwie" gefährlichen Eindruck (bezüglich Feldbelastungen) hinterlassen könnte, orientieren sich dazu an Schlagworten wie "Dysbalance", können das Dargebotene jedoch inhaltlich nicht kompetent bewerten. Ich kann dies mangels Kenntnisse zwar auch nicht, ich weiß aber, dass eine möglicherweise real existierende Empfindlichkeit gegenüber NF-Magnetfeldern sich in keiner Weise als HF-Elektrosensibilität projizieren lässt, denn es gibt dazu mWn schlicht keine Untersuchungen und daher keine Daten. Elektrosensibilität gegenüber Mobilfunkfeldern ist aber nun mal der Dreh- und Angelpunkt der ES-Propaganda, wie sie z. B. Uli W. mit großer Vehemenz betreibt und die alle anderen Formen von ES (Weidezäune, Netzstrom, Metallbetten ...) tief in den Schatten stellt. Behauptungen allein sind mir zu wenig. Und überhaupt ist die selektive Betrachtung von Studien ohne deren Einpassung ins Ganze sowieso nur der arg begrenzte Ausblick durch eine Tunnelöffnung, anschauen darf man sich sowas gerne, eine Interpretation ohne Berücksichtigung der Gegenstimmen ist für mich jedoch wertlos weil manipulativ.
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