RET-TE sich wer kann! (Forschung)

H. Lamarr @, München, Freitag, 27.11.2009, 15:49 (vor 5427 Tagen) @ Ex-Mobilfunker

Schon teuflisch! :rotfl:

Teufel, Teufel, das kann ja heiter werden! Mit so einer dynamischen Netzanpassung sind doch alle bisher erstellten Immissionsgutachten, in deren Dunstkreis solche RET-Antennen nachgerüstet wurden, Makulatur, oder? Denn wenn mit einem ferngesteuerten Downtilt der Ausleuchtkegel einer BTS dorthin gerichtet werden kann, wo viel telefoniert wird, dann kommt in die Immissionsbetrachtungen mit dem Downtilt eine neue Variable hinzu, die zuvor noch ein statischer Parameter war. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann sind RET-Antennen die Light-Version der sogenannten Smart-Antennas, bei denen nicht nur der Downtilt elektrisch gesteuert werden kann, sondern auch die horizontale Ausrichtung.

Was ich nicht kapiere: Bislang wurde uns von Seiten der Betreiber erzählt, Änderungen an einer BTS könnten nicht einfach mal so nach Gutdünken vorgenommen werden weil jede Änderung möglicherweise störende Rückwirkungen aufs Netz hätte. Mit RET fuchteln Ausleuchtzonen jetzt aber womöglich so hemmungslos durch die Gegend wie die Studio-Schwenkscheinwerfer bei "Wer wird Millionär". Da tut sich dann die Frage auf: Wie sieht es bei einem solchen dynamisch pumpendem Netz denn mit der Funkfeldbelastung im Nahfeld aus, wird die über die Zeit betrachtet gegenüber einem statisch betriebenen Netz stärker oder schwächer? Theoretisch müsste sie schwächer also günstiger werden weil die Ausleuchtzone ja von einem "wegklappen" kann. Andererseits ist auch das Gegenteil denkbar, dass nämlich versucht wird, mit einem stärkeren Downtilt als normal einen nahe gelegenen "Hotspot" (z.B. in Stoßzeiten 4-spurig wartende Autos vor einer Ampel) zu erreichen.

Also ich finde so ein RET-Modul richtig gemein, damit wird die Mobilfunktechnik noch einmal ein ordentliches Stück verzwickter und für Sendemastengegner erst recht undurchschaubar ;-).

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Immissionsgutachten


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