Bundestagspetition: Wo sind die 55'000 Unterstützer geblieben? (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 25.09.2019, 12:19 (vor 1694 Tagen) @ H. Lamarr

Am 23. September verhandelt der Petitionsausschuss in Berlin unter Leitung von Marian Wendt (CDU/CSU) voraussichtlich ab 12 Uhr die 5G-Petition des Petenten Eduard Meßmer.

Um die Öffentlichkeit auf die öffentliche Anhörung des Petenten aufmerksam zu machen, veranstaltete der Verein Diagnose-Funk am 22. September vor dem Reichstagsgebäude in Berlin eine Kundgebung. Diese hatte maximal 600 Teilnehmer. Und einen Tag später zeigte das Video der Anhörung, dass die ohnehin spärlich dimensionierten Zuschauerränge im Raum der Anhörung keineswegs brechend voll waren.

Beides steht in eklatantem Widerspruch zu der auffällig plötzlich einsetzenden großen Unterstützung durch rd. 55'000 Mitzeichner, die Meßmers substanzschwache Online-Petition im April 2019 via Internet erfahren hat.

Online-Petitionen an den Deutschen Bundestag haben eine Laufzeit von vier Wochen, um von Unterstützern mitgezeichnet zu werden. Die Anti-5G-Petition von Eduard Meßmer hatte nach 21 Tagen Laufzeit am 28. März nur 381 Mitzeichner, eine Anzahl, die zu dieser verschrobenen Petition und der kleinen deutschen Anti-Mobilfunk-Szene widerspruchsfrei passt. Doch ab dem 28. März setzte eine gespenstische Aktivität Unbekannter ein. In den verbleibenden sieben Tagen bis zum 4. April schnellte die Anzahl der Mitzeichner auf 54'643 hoch. Der damals noch anonyme Petent geriet dadurch in die prekäre Lage, seine Identität notgedrungen preisgeben zu müssen, wollte er sein Anliegen persönlich vor dem Petitionsausschuss in öffentlicher Anhörung vertreten.

Wie es zu dem plötzlich ab 28. März einsetzenden öffentlichen Interesse an Meßmers Petition kam ist bis heute weitgehend ungeklärt, bekannt ist lediglich, dass ab dem Stichtag "Helfer" in sozialen Netzen massenhaft zur Mitzeichnung aufriefen. Maßgeblichen Anteil dürfte eine gewisse "Andrea Haufler" haben, die ihrerseits zur fraglichen Zeit auf einer privaten Petitionsplattform erfolgreich Stimmung gegen 5G machte. Aus meiner Sicht ist der plötzliche Zulauf nicht "natürlich gewachsen", sondern das Ergebnis einer geplanten Aktion. Mutmaßliche Initiatoren könnten eine Religionssekte in der Schweiz sein, eine politische Partei oder (politische) Gruppierungen, die Interesse an einer Verunsicherung der Bevölkerung haben.

Fazit: Meßmers Online-Petition gegen 5G wurde von unbekannten Interessengruppen geradezu in die öffentliche Anhörung vor den Petitionsausschuß geprügelt. Mutmaßlich ohne Zutun Meßmers, denn vor dem Ausschuss versagten der Petent und sein Beistand aus meiner Sicht kläglich. Beide vergeigten die Chance, Zweifel an der gesundheitlichen Unbedenklichkeit von 5G glaubhaft zu machen und überzeugend zu begründen. Genau dies aber dürften sich die Manipulateure im Hintergrund erhofft haben. Auch der Verein Diagnose-Funk erlitt mit seiner Kundgebung in Berlin eine empfindliche Niederlage, er spekulierte vergeblich auf die rd. 55'000 Unterstützer der Petition. Der Vorfall belegt für mich, die kleine deutsche Anti-Mobilfunk-Szene wurde zum Spielball unbekannter Dritter, die mit den Mitteln der amerikanischen Tea-Party-Bewegung versuchen, die deutsche Bevölkerung gegen 5G zu mobilisieren. Wobei 5G nur Mittel zum Zweck ist, das tatsächliche Ziel ist die tief gehende Verunsicherung der Bevölkerung, um deren Vertrauen in die Wissenschaft und die staatliche Fürsorge zu untergraben. Es gibt auch Hinweise, dass durch die Behinderung der Einführung von 5G der Wirtschaftsstandort Deutschland gezielt geschwächt werden soll.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Diagnose-Funk, Petition, Anhörung, Trittbrettfahrer, Widerspruch, Demo, Kundgebung, 5G-Tea-Party, Meßmer, Haufler, Bedeutungslosigkeit, Bundstagspetition


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