Tetra: Probebetrieb in München gestoppt - na und? (Forschung)

H. Lamarr @, München, Montag, 19.12.2011, 12:38 (vor 4724 Tagen) @ H. Lamarr

Polizei und Rettungskräfte Im Funkloch
Polizei und Rettungskräfte in Bayern sollen digital funken - irgendwann zumindest. Seit 15 Jahren wird die Einführung vorbereitet, doch jetzt hat München das Projekt gestoppt - und der Freistaat schimpft auf Berlin.

Aus dem Umstand, dass der Tetra-Probebetrieb in München zeitweise ausgesetzt war (seit Juli 2011 läuft er wieder), zogen nicht wenige der lauten Mobilfunkgegner den Schluss, Tetra sei unausgereift und man solle doch bitteschön zugunsten einer anderen Lösung darauf verzichten. Ein scheinheiliger Lösungsvorschlag, denn an der bundesweiten Einführung des Tetra-Behördenfunks führt kein Weg vorbei, ein Ausscheren zugunsten eines anderen Funksystems wäre in etwa so, als ob Farbfernsehen in ganz Deutschland nach der PAL-Norm ausgestrahlt wird, nur nicht in Bayern, dort würde die französische Norm SECAM gelten. Die Unsinnigkeit einer solchen Insellösung ist offenkundig.

Überdies lässt sich der abgebrochene Probebetrieb in München auch ganz unaufgeregt sehen, wie dies Kriminalhauptkommissar Jürgen Skrypczak von der Bayerischen Projektgruppe DigiNet des Innenministeriums im April 2011 in einem Artikel der Chiemsee-Nachrichten tat: „Wann”, fragt Skrypczak gelassen, „sollen wir Probleme erkennen und ausmerzen, wenn nicht im Probebetrieb?”

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Probebetrieb


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