"Kompetenzinitiative" will Mobilfunk juristisch zu Fall bringen (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 15.07.2021, 01:06 (vor 1224 Tagen)

Die sogenannte Kompetenzinitiative hat Großes vor, sie will nicht weniger als einen Meilenstein für die Gesundheit des deutschen Volkes setzen. Mittel zum Zweck soll eine juristische Klage bis vor den BGH sein, die im Erfolgsfall Abwehr-, Unterlassungs- und Schadenersatzansprüche legitimiert. Als schlagendes Beweismittel will die "Kompetenzinitiative" von ihr bei anerkannten Wissenschaftlern in Auftrag gegebene hochqualitative Studien vorlegen, die Richtern gar keine andere Wahl lassen, als im Sinne der Kläger zu entscheiden. Das klingt für mich verdächtig nach Stempelsitzung in einem Kinderpostamt. Die "Kompetenzinitiative" hingegen glaubt fest an den Erfolg ihres Projekts, doch da ist ein Problem mit der Personalie ihres Rechtsbeistands.

Den Stein ins Rollen brachte die "Kompetenzinitiative" (KO-Ini) im Dezember 2020, als sie ihr Projekt "Mobilfunk und Gesundheit – Juristische Klage" ankündigte und "herzlich" um Spenden dafür bat. Da Industrie und Politik sich der Risikowahrnehmung der KO-Ini partout nicht anschließen wollen, hieß es seinerzeit: "Wir halten eine neue Vorsorgepolitik, die Bürgerinnen und Bürger vor der weiter steigenden Strahlenbelastung schützt, für dringend erforderlich." Um die Wende zu erzwingen, stellten die Visionäre ein "interdisziplinäres" (Lieblingswort von Karl Richter, Gründer der KO-Ini) Projekt-Team zusammen, das der geplanten Klage mit wissenschaftlichen, medizinisch-ärztlichen und juristischen Kompetenzen und mit einem "bisher einmaligen Klage-Konzept" (damit sind die Beweisstudien gemeint) zum Durchbruch verhelfen soll. Über die Mitglieder des Projekt-Teams, insbesondere die beteiligten "Wissenschaftler", ließ die KO-Ini nichts verlauten, Drahtzieher des Projekts ist allem Anschein nach der in Anti-Mobilfunk-Kreisen gut bekannte Filmemacher Klaus Scheidsteger.

Weiter heißt es in der Ankündigung ziemlich enigmatisch:

Ein Ziel der Klage wird sein, Mobilfunkanlagen landesweit in allen Kontexten, die in Wohnraumnähe bestehen, gesundheitsverträglich zu machen, und ein Bewusstsein für die Gefährlichkeit künstlicher EMF und EMS zu schaffen. Eine qualifizierte juristische und wissenschaftliche Darlegung konkreter Standort-Situationen ist bereits ausgearbeitet. Der wissenschaftliche Beitrag wird von vorhergehenden, ortsspezifischen Studien auf mehreren Ebenen begleitet werden.

Diese inhaltlich weitgehend unverständlichen Ausführungen sind offensichtlich der bohrenden Sorge geschuldet, im Dezember 2020 nicht zu viel Konkretes über das Projekt preiszugeben. Der Feind könnte schließlich mitlesen und sich auf den Dolchstoß vorbereiten, der sein schändliches Treiben für immer beenden soll.

Der Rest der Ankündigung, die es hier im Original zu lesen gibt, gilt dem Einwerben von Spenden.

Nach Ankündigung der Klage kehrte Stille ein.

Neuigkeiten gab es erst wieder am 16. Juni 2021, als die KO-Ini mit Tilo Rößler, Radeberg (bei Dresden), in einem YouTube-Video den Rechtsanwalt präsentierte, der es kaum noch erwarten kann, die Klageschrift zu tippen. Warum ausgerechnet Rößler? Ein ungemein aufschlussreicher Fingerzeig findet sich in einem Karriereprofil Rößlers, in dem es am Ende heißt:

[...] Seit 2010 führt er die Leitung Abt. Wissenschaft und Forschung, Ausbildung memon bionic instruments GmbH, in Rosenheim und begleitet Forschungsprojekte mit Schwerpunkt „Auswirkungen künstlicher elektromagnetsicher Felder auf lebende Organismen“.

:lookaround:

Wer's nicht glaubt findet hier eine jeden Zweifel beseitigende Bestätigung, auf was für eine Tretmine die KO-Ini gestiegen ist. Mit der Auswahl ihres Rechtsbeistands hat sie wieder einmal nachdrücklich gezeigt, dass alles, was hier im Forum über ihre "Kompetenzen" zu lesen ist, wahr sein muss.

Sichtlich ergriffen von der eminenten Bedeutung seines Auftrags durch die KO-Ini beantwortet Rößler in dem 9-Minuten-Video die Fragen eines nicht viel weniger ergriffenen Scheidstegers.

Beide sind sich einig, dass die Qualität der Beweisstudien für den Erfolg des Projekts von allergrößter Bedeutung ist und gar nicht hoch genug sein kann. Immer wieder betonen sie diesen ihren exzellenten Qualitätsanspruch, so als ob sich dadurch eine unantastbare Qualität der nicht näher beschriebenen Beweisstudien herbei reden lässt.

Leider fragt Scheidsteger seinen Gegenüber nicht, warum der Bestand an alarmierenden Studien denn nicht ausreicht, die Klage kraftvoll zu untermauern. Auch fragt er nicht, wie es möglich ist, dass jetzt diese super-hochwertigen alles Bisherige in den Schatten stellenden Alarmstudien quasi auf Bestellung durch die KO-Ini aus dem Hut gezaubert werden können. Vielleicht fragt er deshalb nicht, um den Eindruck zu vermeiden, in der Alarmstudiendatenbank EMF-Data von Diagnose-Funk seien ausnahmslos nur minderwertige Alarmstudien, die für das angestrebte große Ziel nicht gut genug sind. Rätselhaft bleibt auch, wie ein schillernder Rechtsanwalt und ein Filmemacher die Qualität wissenschaftlicher EMF-Studien überhaupt zutreffend beurteilen wollen, zumal auch in der KO-Ini weit und breit niemand ist, der dazu in der Lage wäre.

Glaubt man der Ankündigung des vermeintlich sensationellen Klagevorhabens, geht es dabei irgendwie um einen neuen Vorsorgeansatz im Mobilfunk. So ein Ansinnen ist nicht per se schlecht, wird es anständig begründet. Inzwischen aber weiß bald jedes Kind, dass, wenn von Mobilfunk überhaupt ein Gesundheitsrisiko ausgeht, dies nicht den Sendemasten zuzuschreiben ist, sondern den am Körper getragenen Endgeräten (Smartphones). Heißt: Wenn mehr Vorsorge, dann bezogen auf Endgeräte. Wobei, wie hier beschrieben, seit 2016 in der EU ein solches Plus an Vorsorge bereits Realität geworden ist, allerdings so unauffällig, dass es kaum jemand bemerkt hat.

Anwalt Rößler aber bekundet in dem Video etwas ganz anderes (Minute 1:45), Stammleser dieses Forums werden das baubiologische Zauberwort sofort erkennen:

[...] jetzt kann es beginnen. Jetzt kann es tatsächlich beginnen mit der Durchführung, mit der Umsetzung der Studien, so dass der juristische Akt die logische Konsequenz der Studienergebnisse ist und der menschliche Akt, dem folgend der Abbau des Mobilfunkmasten ist. [...]

Nimmt man Rößler beim Wort, will er den Abbau von Mobilfunkmasten erstreiten. Und Scheidsteger reagiert auf diesen offensichtlichen Blödsinn nicht. Warum? Weil beide aus meiner Sicht wissen, dass dieses Ziel unerreichbar bleibt und das gesamte Projekt der KO-Ini von A bis Z planmäßig zum Scheitern verurteilt ist. Das wahre Ziel des Projekts ist nicht das vorgegebene, sondern es ist wieder einmal nur der Weg zum (unerreichbaren) Ziel. Auf diesem Weg gibt es viele günstige Gelegenheiten sich mit Hilfe "nützlicher Idioten" (z.B. drittklassige Medien, Bürgerinitiativen) groß in Szene zu setzen und das Thema "Risiko Mobilfunk" gewinnbringend für Profiteure der Angst vor Elektrosmog zu verwursten. Das ist das wahre Ziel. Wetten, dass ...?!

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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"Kompetenzinitiative" will Mobilfunk juristisch zu Fall bringen

Schutti2, Donnerstag, 15.07.2021, 10:53 (vor 1224 Tagen) @ H. Lamarr

Na Wahnsinn...
Ein Jurist, der in einer Vertriebs-Firma für Harmonisierer und feinstoffliche Transformer die Abteilung "Wissenschaft, Forschung und Ausbildung" leitet, will für die KI wissenschaftliche Studien in Auftrag geben, kennt aber deren Ergebnis schon vorher.

Die KI scheint endlich den Gipfel der Talsohle erreicht zu haben.

Weiter heißt es in der Ankündigung ziemlich enigmatisch:

Ein Ziel der Klage wird sein […]ein Bewusstsein für die Gefährlichkeit künstlicher EMF und EMS zu schaffen. […].

Erstaunlich, wofür Klagen vor Gericht alles gut sein können.
Das Bewusstsein für den Unterschied von EMF und EMS wird damit ganz nebenbei sicher auch gestärkt.

Ein ungemein aufschlussreicher Fingerzeig findet sich in einem Karriereprofil Rößlers, in dem es am Ende heißt:

[...] Seit 2010 führt er die Leitung Abt. Wissenschaft und Forschung, Ausbildung memon bionic instruments GmbH, in Rosenheim und begleitet Forschungsprojekte mit Schwerpunkt „Auswirkungen künstlicher elektromagnetsicher Felder auf lebende Organismen“.

Na sicher doch.

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"Kompetenzinitiative" - Der Weg ist das Ziel

KlaKla, Freitag, 16.07.2021, 09:41 (vor 1223 Tagen) @ H. Lamarr

Scheidsteger und Memon haben gemeinsam ein kommerzielles Interesse. Besser vermarkten lassen sich ihre kruden Ideen durch einen den Anschein nach unabhängigen Verein (KO-Ini). Scheidsteger gehört zum inneren Zirkel der KO-Ini. Großzügige Spenden können von der Firma Memon an den Verein geflossen sein, damit diese ihr Theater aufführen können.

Die Verbindung Scheidsteger und Memon habe ich hier schon mal erwähnt, heute ist das Schnippelwerk von Scheidsteger nicht mehr aufzurufen.

Kein ernst zunehmender Wissenschaftler wird sich für die krude Überzeugung dieser Akteure vor die Kamera schieben lassen. Aber ich denke Scheidsteger hat schon seine EHS-Opfer mit Doktortitel, die sich freuen, endlich wieder vor die Kamera zu gehen. :cool:

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"Kompetenzinitiative": Pilotprojekt einer Beweisstudie

H. Lamarr @, München, Sonntag, 10.10.2021, 01:13 (vor 1137 Tagen) @ H. Lamarr

Sichtlich ergriffen von der eminenten Bedeutung seines Auftrags durch die KO-Ini beantwortet Rößler in dem 9-Minuten-Video die Fragen eines nicht viel weniger ergriffenen Scheidstegers.
[...]
Beide sind sich einig, dass die Qualität der Beweisstudien für den Erfolg des Projekts von allergrößter Bedeutung ist und gar nicht hoch genug sein kann. Immer wieder betonen sie diesen ihren exzellenten Qualitätsanspruch, so als ob sich dadurch eine unantastbare Qualität der nicht näher beschriebenen Beweisstudien herbei reden lässt.

Er kam, sah und versiegte

Rechtsanwalt Tilo Rößler soll nicht nur der sogenannten Kompetenzinitiative zum juristischen Endsieg über den verhassten Mobilfunk verhelfen, er ist auch "wissenschaftlicher Projektleiter" in Diensten der Firma Memon, Rosenheim. In dieser Funktion will Rößler bei der Sigmund-Freud-Privatuniversität (SFU), Wien, eine Art Beweisstudie in Auftrag gegeben haben, welche die Wirkung von Memon-Produkten des Typs "Memonizer" testen sollte. Das Wirkprinzip dieser Produkte wird auf der Website des Anbieters nur äußerst vage beschrieben, Nebensächlichkeiten hingegen äußerst detailliert. Offenbar sollen jedoch alle Memonizer gegen angeblich schädliche Umwelteinflüsse wie Funkstrahlung helfen, indem sie auf geheimnisvoll-mystische Weise "harmonisierend" wirken.

Angeblich "sensationelle" Beweisstudie

Wie Memon auf seiner Website mitteilt, testete die SFU die Wirkung der Memonizer an 50 Mitarbeitern einer Brauerei im Doppelblind-Studiendesign mit "bahnbrechenden Ergebnissen". Ein solches Ergebnis lautet: "Die Vitalitätswerte werden auch bei dauerhaft vorhandenen negativen Einflüssen wie elektromagnetischer Strahlung positiv beeinflusst." Ein anderes: "Die Raumluft wird mit bis zu 30 Prozent mehr Luftionen angereichert." Bahnbrechend sind diese Ergebnisse mMn nicht, eher typisch nichtssagende Werbeversprechen.

Um etwas mehr Substanz und weniger pseudowissenschaftliche Esoterik vorgesetzt zu bekommen, versuchte ich die besagte Studie auf der Website der SFU mit allen erdenklichen Suchbegriffen zu finden. Vergeblich. Nicht einmal zum Suchbegriff "HRV" (Herzratenvariabilität), die SFU soll dazu laut Memon ein patentes Messsystem entwickelt haben, wollte die SFU-Website ein Sterbenswörtchen preisgeben.

Pessimistische und optimistische Sichtweisen

Wenn Tilo Rößler die "Beweisstudien" für den geplanten großen Coup der "Kompetenzinitiative" (KOI) nach demselben Muster abwickelt wie die Memonizer-Beweisstudie, dann sehe ich für den Einzug der "Kompetenzinitiative" in die Ruhmeshalle nicht nur schwarz, sondern pechschwarz. Andere, wie Bernhard Nadler sehen das wahrscheinlich ganz anders. Der amtierende Redaktionsleiter der Landauer Neue Presse schrieb am 8. Oktober 2021 in seinem Blatt einen so ungemein wohlwollend-unkritischen Artikel über den Auftritt eines Memon-Referenten in einem bayerischen Dorf, dass man meinen könnte, auch er habe, ähnlich wie Rößler, bei der Rosenheimer Firma einen Zweitjob – er vielleicht als Pressesprecher.

Scheidsteger schubst "Kompetenzinitiative" in Abgrund

Stand die KOI gestern noch am Abgrund, ist sie heute einen Schritt weiter. Denn KOI-Vorstand und Filmemacher Klaus Scheidsteger konnte seine guten Beziehungen zu Memon offensichtlich ausbauen. Die hier angebotenen beiden Videos sind mutmaßlich Scheidsteger-Produktionen. Dies lässt sich zwar nicht einem Abspann entnehmen, weil es keinen gibt, die Stimme des Sprechers ist aber zweifellos die von Scheidsteger. Es ist aus meiner Sicht entwürdigend für einen KOI-Vorstand, sich einem kommerziellen Unternehmen der pseudowissenschaftlichen Esoterik derart dienstbeflissen anzubiedern. Saß das Röckchen der KOI bislang ohnehin schon schamlos hoch, steht der Altherrenklub jetzt unten ohne da und gewährt ungeniert den Blick auf einen – kolossalen Interessenkonflikt :-).

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"Kompetenzinitiative": Pilotprojekt einer Beweisstudie

Schutti2, Montag, 11.10.2021, 17:55 (vor 1135 Tagen) @ H. Lamarr

Andere, wie Bernhard Nadler sehen das wahrscheinlich ganz anders. Der amtierende Redaktionsleiter der Landauer Neue Presse schrieb am 8. Oktober 2021 in seinem Blatt einen so ungemein wohlwollend-unkritischen Artikel über den Auftritt eines Memon-Referenten in einem bayerischen Dorf, dass man meinen könnte, auch er habe, ähnlich wie Rößler, bei der Rosenheimer Firma einen Zweitjob – er vielleicht als Pressesprecher.

Auwehzwick... Und das soll der Leiter der Redaktion sein? :no:
Der hat seine journalistische Ausbildung wohl an der Claas-Relotius-Abendschule gemacht.
Böse Menschen würden fragen, ob die Firma Memon Anzeigenkunde der PNP ist.
Ich tippe aber auf die einfachere Erklärung.

Scheidsteger schubst "Kompetenzinitiative" in Abgrund

Stand die KOI gestern noch am Abgrund, ist sie heute einen Schritt weiter. Denn KOI-Vorstand und Filmemacher Klaus Scheidsteger konnte seine guten Beziehungen zu Memon offensichtlich ausbauen. Die hier angebotenen beiden Videos sind mutmaßlich Scheidsteger-Produktionen. Dies lässt sich zwar nicht einem Abspann entnehmen, weil es keinen gibt, die Stimme des Sprechers ist aber zweifellos die von Scheidsteger.

Und wo spielt das Ganze - In Österreich :-)

Kriegst eh alles was du willst.

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Tote leben länger: Wie der "BMW-Grenzwert" wiederbelebt wurde

H. Lamarr @, München, Montag, 11.10.2021, 22:03 (vor 1135 Tagen) @ H. Lamarr

Um etwas mehr Substanz und weniger pseudowissenschaftliche Esoterik vorgesetzt zu bekommen, versuchte ich die besagte Studie auf der Website der SFU mit allen erdenklichen Suchbegriffen zu finden. Vergeblich. Nicht einmal zum Suchbegriff "HRV" (Herzratenvariabilität), die SFU soll dazu laut Memon ein patentes Messsystem entwickelt haben, wollte die SFU-Website ein Sterbenswörtchen preisgeben.

Beim "Chrono-Institut" der SFU, es hat eine eigene Website, fand sich dann doch noch eine Spur des patenten Messsystems, das dem Dokument zufolge am 12. Juni 2020 zum Patent angemeldet wurde. Wenn ich mich nicht irre wurde es jedoch schon am 29. August 2014 in Österreich zum Patent angemeldet – ohne Nennung der SFU. Und ich traute meinen Augen nicht, als mir aus der Patentschrift folgende Textpassage entgegen sprang:

[...] Im Zuge betrieblicher Gesundheitsvorsorge entscheidet sich eine zunehmende Anzahl an Unternehmen zu einer freiwilligen Reduktion elektromagnetischer Belastungen. So hat etwa der bayerische Automobilkonzern BMW die zulässige hochfrequente Elektrosmog-Belastung an den Arbeitsplätzen seiner weltweit ca. 105 000 Mitarbeiter auf ein betriebsinternes, gemeinhin als „BMW-Grenzwert“ bekanntes Maximum von 100 µW/m² eingeschränkt. Um diesen Grenzwert einzuhalten, wurden in Büro- und Laborgebäuden physikalische Maßnahmen zur Expositionsminderung getroffen, z.B. DECT und WLAN-Basisstationen mit metallbedampften Glasscheiben abgeschirmt und Wireless-Router mit Dämpfungsgliedern versehen. Betriebe, die derartige Vorsorgeprogramme durchführen, dokumentieren eine geringere Anzahl an Krankenständen und eine größere Arbeitszufriedenheit ihrer Mitarbeiter. [...]

Die zitierte Textpassage beruht auf einer Meldung des IZgMF aus dem Jahr 2004, damals waren wir noch stramme Mobilfunkgegner. Die exklusiv recherchierte Meldung war seinerzeit unser voller Ernst, ich habe mir die genannten Glasplatten sogar extra in Aktion zeigen lassen. Erst später erfuhren wir, die Initiatorin des "BMW-Grenzwerts", eine Mitarbeiterin im Arbeitsschutz des Autoherstellers, war nebenbei Heilpraktikerin. Das dämpfte unsere Begeisterung merklich. Und auch BMW war die Sache nicht geheuer. Vier Jahre später wurde 2008 der "BMW-Grenzwert" von den Münchenern samt Dect-Basisstationen inklusive Glasplatten diskret entsorgt und alle Mitarbeiter anstelle der Schnurlostelefone mit Mobiltelefonen ausgestattet, die von einem eigens auf dem Werksgelände errichteten Funkmast versorgt werden. Der Spuk dauerte also nur vier Jahre und war 2008 zuende. Die Patentschrift von 2014 beschreibt demnach zeitlos einen Sachverhalt als aktuell, der in Wahrheit bereits seit sechs Jahren ein geschlossenes Kapitel der Geschichte war.

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"Kompetenzinitiative": Pilotprojekt einer Beweisstudie

H. Lamarr @, München, Montag, 11.10.2021, 22:26 (vor 1135 Tagen) @ Schutti2

Böse Menschen würden fragen, ob die Firma Memon Anzeigenkunde der PNP ist.
Ich tippe aber auf die einfachere Erklärung.

:-) :rotfl:

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Verdeckter Ermittler besuchte zwei Memon-Werbeveranstaltungen

H. Lamarr @, München, Samstag, 30.10.2021, 23:11 (vor 1116 Tagen) @ H. Lamarr

Neuigkeiten gab es erst wieder am 16. Juni 2021, als die KO-Ini mit Tilo Rößler, Radeberg (bei Dresden), in einem YouTube-Video den Rechtsanwalt präsentierte, der es kaum noch erwarten kann, die Klageschrift zu tippen. Warum ausgerechnet Rößler? Ein ungemein aufschlussreicher Fingerzeig findet sich in einem Karriereprofil Rößlers, in dem es am Ende heißt:

[...] Seit 2010 führt er die Leitung Abt. Wissenschaft und Forschung, Ausbildung memon bionic instruments GmbH, in Rosenheim und begleitet Forschungsprojekte mit Schwerpunkt „Auswirkungen künstlicher elektromagnetsicher Felder auf lebende Organismen“.

Auf was sich die sogenannte Kompetenzinitiative eingelassen hat, als sie einem Mitarbeiter von Memon die Rechtsvertretung ihres Vorhabens anvertraute, den Mobilfunk in Deutschland juristisch in Ketten zu legen, zeigt eine Recherche von Stefan Uttenthaler. Der Physiker mischte sich 2020 in Österreich unters Publikum von zwei Memon-Werbeveranstaltungen und schilderte anschließend auf Science Blogs anschaulich, wie ein "Fachberater" des Rosenheimer Unternehmens seinen Zuhörern Memon-Produkte schmackhaft machte. Stammleser des Forums werden das Geschäftsmodell auf Anhieb erkennen und ihre helle Freude daran haben. Hier ein kurzer Auszug aus dem Beitrag:

[...] Die erste der Veranstaltungen fand im September 2020 in Stadt Haag in Niederösterreich statt. Der Abend stand unter dem Titel „Elektrosmog, 5G & Handystrahlung – Risiken, Fakten und Lösungen”, wobei ich an diesem Tag nur den ersten Teil, nämlich jenen über „Risiken” und „Fakten” zu Elektrosmog, hörte. Den Rest holte ich dann beim zweiten Termin im Oktober nach. Der Vortragsabend war, möglicherweise wegen der zu dieser Zeit steigenden Corona-Neuinfektionen, eher schwach besucht: Inklusive mir selbst fanden sich gerade einmal neun Zuhörer in der Neuen Musikmittelschule Haag ein. Der eigentliche Vortragende wurde eingeführt von einem Herrn David H. (Name geändert, vollständiger Name ist dem Autor bekannt), der selbst auf memon-Produkte setzt und freiberuflicher „Fachberater” dafür ist. Nach kurzer Erläuterung seines eigenen Werdegangs (oder besser gesagt Leidenswegs) leitete er über zum Vortrag von Herrn Mag. Peter Grill. Herr Grill ist eigentlich studierter Tierarzt und betreibt nach eigenen Angaben ein Institut für Salutogenese. Da er persönlich als Vortragender angekündigt wurde, möchte ich ihn hier auch als einzigen der Beteiligten mit dem korrekten, vollständigen Namen nennen.

Herr Grill führte gleich zu Beginn an, was einer der den Vortrag dominierenden Begriffe werden würde: oxidativer Zellstress. Dieser entstünde durch einen Mangel an Elektronen, der zu einem sauren Milieu im Körper führe. Das Konzept der Übersäuerung ist eine in der Alternativmedizin weit verbreitete, pseudomedizinische Ansicht. Dabei beruft man sich u.a. auf den Medizin-Nobelpreisträger Otto Warburg, zu dessen Zeit man die Ursachen für Krebs aber noch sehr ungenügend verstanden hatte. Nach diesem Konzept könne Krebs nur im sauren Milieu ent- und bestehen, und Elektrosmog bzw. Mobilfunkstrahlen trügen zu einem sauren Milieu im menschlichen Körper bei.

Zu Beginn des Vortrags führte Herr Grill in sein Verständnis der physikalischen Grundlagen des Elektrosmogs und der Mobilfunkstrahlung ein. Wer hier wie ich als Physiker zumindest ein bisschen Grundlegendes über elektromagnetische Wellen erwartet hatte, wurde enttäuscht. Laut Referent würden durch den Stromfluss bzw. Elektrosmog die „Minus-Ionen”, die natürlicherweise in der Luft verteilt seien, gestört, sie würden an den Wohnungswänden etc. kleben bleiben und so aus der Atemluft entfernt und für den Menschen unzugänglich werden. Außerdem führe Elektrosmog zur Zerstörung der „hexagonalen Wasserstruktur” (wohlgemerkt hat flüssiges Wasser keine hexagonale Struktur, diese tritt nur bei Eiskristallen auf). Das so gestörte Wasser könne z.B. keine Giftstoffe mehr aus den Zellen entfernen, weil es diese nicht mehr „packen” könne. An dieser Stelle wurde auf die pseudowissenschaftlichen Konzepte von Masaru Emoto verwiesen, ebenso wie auf die esoterischen Begriffe der Wasseradern oder geopathischen Störzonen, die dem Körper ebenso schaden könnten. [...]

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Pseudo-Experte - Humanenergetiker u. Holopathieanwender

KlaKla, Sonntag, 31.10.2021, 07:06 (vor 1116 Tagen) @ H. Lamarr

Mag. Vet. Med. Peter Grill, Humanenergetiker und Holopathieanwender

Was ist Humanenergetik?

Ein umstrittenes Tätigkeits- und Gewerbegebiet, das laut nicht verifizierbarer Eigendefinition durch ihre Vertreter auf „feinstofflicher Ebene“ wirkt, um „körperliche, energetische Ausgewogenheit (wieder-) zu erlangen und dadurch das eigene Wohlergehen verbessern zu können“ und um „Energieblockaden zu lösen und [diese] wieder in Balance zu bringen“.

Solche Behauptungen auf Verbesserung gesundheitlicher und psychischer Zustände ohne Belegbarkeit durch wissenschaftlich anerkannte Methoden sowie die Ausstellung von „Diplomen“, die Wissenschaftlichkeit vorspiegeln, lassen dieses Gewerbegebiet unter die Pseudowissenschaften fallen...

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"Kompetenzinitiative" stellt erste "Beweisstudie" vor

H. Lamarr @, München, Samstag, 19.11.2022, 12:59 (vor 731 Tagen) @ H. Lamarr

Ein Ziel der Klage wird sein, Mobilfunkanlagen landesweit in allen Kontexten, die in Wohnraumnähe bestehen, gesundheitsverträglich zu machen, und ein Bewusstsein für die Gefährlichkeit künstlicher EMF und EMS zu schaffen. Eine qualifizierte juristische und wissenschaftliche Darlegung konkreter Standort-Situationen ist bereits ausgearbeitet. Der wissenschaftliche Beitrag wird von vorhergehenden, ortsspezifischen Studien auf mehreren Ebenen begleitet werden.

Eine erste "ortsspezifische Studie" wurde von der "Kompetenzinitiative" im Oktober 2022 anlässlich einer Veranstaltung in Düsseldorf zahlendem Laienpublikum vorgestellt. Die experimentelle Studie mit dem irreführenden Kurztitel "Athem 3" erfüllt nach dem, was über das Studiendesign und die Durchführung der "hochqualitativen" Studie bekannt wurde, aus meiner Sicht die hohen Erwartungen nicht. Möglicherweise bin ich gegen die "KO-Ini" voreingenommen, auf mich wirkt die vorgestellte Studie jedoch eher wie ein Projekt aus der Reihe "Jugend forscht", durchgeführt von ebenfalls voreingenommenen und teils mit Interessenkonflikten belasteten Erwachsenen.

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Ko-Ini, Athem3, Düsseldorf

"Kompetenzinitiative" stellt erste "Beweisstudie" vor

KlaKla, Sonntag, 20.11.2022, 08:59 (vor 731 Tagen) @ H. Lamarr

... und ein Bewusstsein für die Gefährlichkeit künstlicher EMF und EMS zu schaffen. Eine qualifizierte juristische und wissenschaftliche Darlegung konkreter Standort-Situationen ist bereits ausgearbeitet. Der wissenschaftliche Beitrag wird von vorhergehenden, ortsspezifischen Studien auf mehreren Ebenen begleitet werden.

Seit Jahren sind Geschäftemacher maßgeblich daran beteiligt, ein Bewusstsein für die Gefährlichkeit künstlicher EMF und EMS zu schaffen. Gezielt Reizwörter wie Krebs und/oder Hirntumor kommen zum Einsatz. Weil ohne diesem Bewusstsein (Mobilfunk macht krank!) niemand mehr zuhört geschweige den Geld ausgibt für eine Messung, Abschirmung oder sonstigem Schnickschnack. Die wissenschaftliche Begleitung in Form von Studien wird vermutlich alter Wein sein (Naila, Reflex, AUVA und "STOA-Studie"). Am Ende stehen wie immer mehr oder weniger bekannte Kritiker auf der Bühne, geziert, mit einem langen Rattenschwanz kommerziell Interessierter. Es geht ihnen nur um ihren Profit. Und dabei kann eine Vereinsmitgliedschaft inkl. Vorstandspöstchen einen finanziellen Vorteil für den Einzelnen haben. :wink:

Krebs: Das Geschäft mit der Angst - keine Scheidsteger Filmproduktion :ok:

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Memon: Pilotprojekt einer Beweisstudie

KlaKla, Sonntag, 09.04.2023, 10:00 (vor 591 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von KlaKla, Sonntag, 09.04.2023, 10:34

Scheidsteger schubst "Kompetenzinitiative" in Abgrund

Stand die KOI gestern noch am Abgrund, ist sie heute einen Schritt weiter. Denn KOI-Vorstand und Filmemacher Klaus Scheidsteger konnte seine guten Beziehungen zu Memon offensichtlich ausbauen.

Die Bürger sollen sich Sorgen machen, damit die Heilsbringer ihre Geschäfte weiter betreiben können. Die Entkoppelung zwischen denen die Angst schüren und denen die profitieren ist nicht neu. Lukrativ für die Profiteure ist das Unterwandern von gemeinnützigen Vereinen. Diese haben zu weilen mehr Geld als das sie ausgeben können. Dann braucht nur ein Profiteur kommen und ihnen zeigen, wo sie die Mitgliedsbeiträge investieren sollen. Erfolgversprechend sind Vereine, wo der Vorstand überaltert und nahezu inaktiv ist. :rotfl:

3 memonizer und die Grusel-DVD gratis dazu :clap:

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Spenden für das neue Projekt von Klaus Scheidsteger sammelt schon der Peter Ludwig.
Als eingetragener Verein mit Gemeinnützigkeit kann die Kompetenzinitiative e.V. steuerrechtlich anerkannte Spendenquittungen ausstellen. Das kann memon natürlich nicht, ist ja ne Firma, die müssen Gehälter/Provisionen etc. zahlen.

Memon - Kooperation ÖSV Österreichischen Skiverband Werbefilm | 2012 Regisseur Klaus Scheidsteger

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H. Lamarr @, München, Sonntag, 09.04.2023, 12:59 (vor 590 Tagen) @ KlaKla

[image]

Soso, wenn Wünschelrutenfans bei Memon also drei "Momonizer mobile" zur Harmonisierung der Strahlung ihrer Smartphones kaufen, bekommen sie als Zugabe den monumentalen Scheidsteger-Gruselfilm "Faktencheck - Die gesundheitliche Wirkung der Mobilfunkstrahlung" auf DVD geschenkt. Da findet endlich zusammen, was zusammen gehört. Mutmaßlich ist der Film von 2018 ein Ladenhüter, der auf diese Weise aus den Lagern in die Wohnzimmer von "Stopfgänsen" wandern soll. Das schafft Platz für Scheidstegers neues Werk "Das digitale Dilemma", für das er gegenwärtig um Spenden wirbt.

Doch was kriegen die Leute da eigentlich geschenkt? Wir haben den sogenannten Faktencheck des fleißigen Filmemachers 2018 einer kleinen Nagelprobe unterzogen: Neuer Scheidsteger-Film: Wenn die Gondeln Trower tragen. Aus meiner Sicht ist die Scheibe kein wertloser Plunder, man kann sie z.B. gut als Bierdeckel verwenden.

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