Hans-U. Jakob: Flucht nach vorne (Elektrosensibilität)

H. Lamarr @, München, Samstag, 05.09.2015, 13:49 (vor 3321 Tagen) @ H. Lamarr

Die Medien lieben Figuren wie den "einbeinigen Pädophilen, der Kinder in Käfigen eingekerkert hält". Deshalb befragte das schweizerische Boulevardblatt 20 Minuten kürzlich auch keinen seriösen Experten zum Thema "Elektrosensibilität", sondern Poltergeist Hans-U. Jakob.

Doch der sonst so medienversessene Gigaherz-Präsident hält sein Interview, das er "20 Minuten" gegeben hat, geheim. Wobei das nicht ganz richtig ist, denn er bringt es (1 Tag später) durchaus auf seiner eigenen Website, tut dort aber so, als hätte es kein Interview mit "20 Minuten" gegeben. Stattdessen behauptet er, er würde ihm "am häufigsten gestellte Fragen" beantworten.

Nachdem am IZgMF der Plan des Gigaherz-Präsidenten scheiterte, sein unsägliches Interview in "20 Minuten" unter den Teppich zu kehren, trat er am 3. September mit seinem Beitrag Die Würde des Menschen ist unantastbar die Flucht nach vorne an. Jetzt gibt er zu, dem Boulevardblatt ein "Kurzinterview" gegeben zu haben, nicht als Hans-U. Jakob, betagter Ex-Elektriker mit Wohnsitz in Schwarzenburg, sondern "als dem Präsidenten des Vereins Gigaherz.ch". Warum Herr Jakob sich so deutlich von sich selbst distanziert wäre mMn eine Analyse durch Dr. Markus Kern wert – mit möglicherweise schockierendem Ausgang.

Mutig bringt der Chef der Alpenfestung ein paar Passagen seines Interviews und traut sich jetzt sogar, einen Link auf das vollständige Interview zu setzen. Doch dann häkelt er wieder an seiner albernen Legende von den unterdrückten "Elektrosensiblen" und geht zum Angriff über:

Dass elektrosensible Menschen mittels Mobbing und Rufmord anstatt mit Minimierung der Strahlung zum Schweigen gebracht werden sollen, beweisen dann erneut eindrücklich die eingegangenen ca. 100 Leserkommentare.

Die 5 dümmsten davon möchten wir hier kurz kommentieren, weil diese bei jeder Gelegenheit in ähnlicher Form immer wieder in den Medien auftauchen und von gewissem öffentlichen Interesse sind .

Wie man kinderleicht nachprüfen kann, sind es nicht, wie von Jakob behauptet, ca. 100 Leserkommentare, sondern weit über 200. Man kann sich anhand solcher Schlamperei vorstellen, welche Güte die Beratung hat, die Herr Jakob seinen Opfern angedeihen lässt.

Über seine Kommentare zu den seiner Meinung nach fünf dümmsten Kommentaren unter dem 20-Minuten-Interview möchte ich mich nicht weiter äußern, ich meine die Kommentare zu den derzeit 143 Unterstellungen des Hans-U. Jakob füllen diese Lücke hinreichend.

Warum der Gigaherz-Präsident seinen Senf nicht an Ort & Stelle vorträgt, also auf die "dümmsten" Kommentare bei "20 Minuten" direkt antwortet, weiß jeder, der hier regelmäßig mit liest: Er müsste mit kompetentem Widerspruch rechnen. Das aber ist ein Risiko, dem die Lautsprecher der Anti-Mobilfunk-Szene nur zu gerne aus dem Weg gehen, sie bevorzugen die einspruchsichere Einbahnstraßenkommunikation von oben nach unten. Um allzu unbequemen Widerspruch aus dem Weg zu gehen wird bekanntlich auch im Gigaherz-Forum zensiert was das Zeug hält, nicht selten, um den argumentationsschwachen Präsidenten dieses Vereins zu pampern.

Die Würde des Menschen ist unantastbar. Die Drama-Queen aus Schwarzenburg bedient sich der Formulierung des Art. 1 des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland. Zuhause hätte der Schweizer tiefer schürfen müssen, denn in der Schweiz sind sechs Artikel wichtiger, bevor es unter Art. 7 der Bundesverfassung heißt: "Die Würde des Menschen ist zu achten und zu schützen".

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Narrenhaus, Querulant, Feigling, Geltungssucht, Scheinriese, Alpenfestung


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