Eichamt München: Dr. med. Waldmann-Selsam schlägt zurück (Medien)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 07.06.2015, 12:50 (vor 3456 Tagen) @ H. Lamarr

Da Egerwald und das IZgMF gleich viel von Bäumen verstehen, nämlich Nichts, ist es müßig, die subjektiven Eindrücke von Laien weiter zu erörtern.

Die Bamberger Allgemeinärztin Dr. med. Waldmann-Selsam, politisch den "Grünen" zugetan, sieht dies anders. Sie lässt nicht locker und sammelt unermüdlich. Früher waren es in Bamberg Dosen, heute sind es echte und vermeintliche Fälle von "Baumschäden", die die Medizinerin, die sich - Nomen est omen - inzwischen für eine Baumpathologin hält, treffsicher diagnostiziert.

Nachdem das IZgMF im März 2014 die Angaben der Ärztin aus dem Jahr 2012 zum Wilden Wein an den Fassaden des botanischen Instituts in München geprüft hatte, eilte Waldmann-Selsam am 12. Juni 2014 abermals nach München, um die Baumschäden um die Mobilfunkantennen auf dem Turm des Eichamtes noch einmal detailliert zu dokumentieren.

Herausgekommen ist dabei diese Dokumentation (PDF, 13 Seiten).

Das mit viel Fleiß und großem Aufklärungswillen zustande gekommene Werk dokumentiert mit Fotos die Baumschäden, die Frau Waldmann-Selsam an 28 Stellen rund um das Eichamt ausgemacht haben will. Einige der Fotos zeigen erkennbar geschädigte Bäume, bei anderen braucht es viel guten Willen, um das Gehölz als gebrechlich zu erkennen. Insgesamt lässt sich sagen: Wer gezielt danach sucht, der kann die gezeigten dürren Äste, lichten Baumkronen oder schiefen Wipfel wahrscheinlich durchaus wiederfinden.

Die Dokumentation der Ärztin ist dennoch wertlos, denn es gelingt ihr nicht, einen Kausalzusammenhang zwischen den kranken Bäumen und den Mobilfunkantennen glaubhaft zu machen:

Wahrscheinlich gibt es noch mehr an der Dokumentation der Ärztin auszusetzen, was mir jetzt auf die Schnelle nicht eingefallen ist. Ich habe aber auch keine Lust, mich mit den pseudowissenschaftlichen Bilderbüchern der Bamberger Ärztin länger zu befassen, da es diesen außer unbestrittenen Fleißpunkten so ziemlich an allem mangelt, was für eine ernsthafte Auseinandersetzung erforderlich ist, lasse ich Frau Waldmann-Selsam mit ihrer fixen Idee jetzt in Ruhe und begebe mich, weil das Wetter noch gut ist, in einen Biergarten, um dort die kerngesunden Kastanien zu befragen, ob sie bei einer Gegendemonstration mitmachen würden.

Anmerkung: Frau Waldmann-Selsam war Monate nach unserer Kritik an Ihrem Artikel über Baumschäden (erschienen in UMG) abermals in München. Auf die gezielte Kritik bezüglich des Weins am botanischen Institut geht sie in ihrer Dokumentation jedoch nicht ein. Das ist typisch für die Ärztin, die, das weiß ich aus einigen Begegnungen mit ihr, brennend an Stützargumenten interessiert ist. Gegenargumente aber sind ihr ein Gräuel, noch bevor man eines fertig ausgesprochen hat, steckt der Kopf der Ärztin bereits tief im Sand.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Ablenkung, Waldmann-Selsam, Baum, Amateur, Baumschäden, Mediziner, Baumkasuistik, Verbandszeitschrift, Eichamt, Botaniker, Baumkrone


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