Grüne als "nützliche Idioten" der Mobilfunkdebatte (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 21.06.2012, 14:23 (vor 4563 Tagen) @ ths

Europawahlprogramm der Grünen aus dem Jahr 2009

"Dem Vorsorgegedanken muss beim Mobilfunk durch drastische Herabsetzung der Grenzwerte für Innenräume, Bevorzugung kabelgebundener Lösungen, Förderung strahlungsarmer Technologien, Minimierungspflicht für Strahlenbelastung und Warnhinweise für Kinder Rechnung getragen werden."

Kompetenz in Sachfragen zu möglichen biologisch unerwünschten Nebenwirkungen des Mobilfunks kann ich in diesen Programmausssagen nicht erkennen, es wirkt eher so, als ob nur den Bürgerinitiativen aufs Maul geschaut wurde. Und woher Bürgerinitiativen im Allgemeinen ihre Informationen beziehen, das ist bekannt, ich muss das nicht runterbeten. Mit diesem Programm machen sich die Grünen mMn zum Narren oder wenn Sie so wollen zum "nützlichen Idioten" für die Strippenzieher, die mit der Angst vor Funkwellen ihren Profit machen. Was ich hier sage ist ja nicht aus der Luft gegriffen, das Forum hat zahllose Hinweise herausgearbeitet, darunter auch einige echte Knaller, dass die Mobilfunkdebatte zumindest streckenweise eine Inszenierung "interessierter Kreise" ist. Ob nun die Tabakindustrie, politische Quertreiber, Baubiologen-Verbände, geschäftstüchtige "Umweltmediziner" oder Donald Duck dahinter stecken, ist schon wieder zweitrangig. Denn schmeichelhaft ist keine dieser Optionen, weil alle die "Grünen" als "grüne Jungs" aussehen lässt. Mir fehlt bei den "Grünen" komplett die objektive ernst zu nehmende Gegenstimme zu dem allgegenwärtigen märchenhaften Verlautbarungen aus der parteiinternen Bedenkenträgerszene. Das kann doch nicht so schwer sein! Sogar ein "Grüner" müsste mMn nach kurzer Zeit stutzig werden, selbst wenn er hier nur passiv mitliest, welche Schoten sich die Anti-Mobilfunkszene so alles leistet. Beinahe jedes beliebige Thema, das die Szene krampfhaft hochkocht, lässt sich mit ein paar Fakten kalt abschrecken.

Eine Partei, die von der Verlogenheit und dem Dilettantismus diverser Mobilfunkgegnern in der Mobilfunkdebatte nicht nachhaltig abgeschreckt wird, wie ich es bei den "Grünen" allgemein beobachte, ist für mich keine Alternative. Der Umgang der "Grünen" mit dem Thema EMF ist für mich der Lackmustest, aus dem ich ableite, dass die Kompetenz der Partei (wahrscheinlich) auch dort im argen liegt, wo ich es nicht so gut beurteilen kann. Ist vielleicht auch von mir nicht ganz richtig so, momentan aber ist das meine Haltung.

Und, Nein, ich bin kein "Grünen"-Hasser, als Wechselwähler habe auch ich diese Partei schon mehrfach gewählt, mit ihrem Anti-Mobilfunkauftritt aber ziehen die "Grünen" für mich eine Langzeitbarriere hoch.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
, Tabakindustrie, Hasstiraden


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