Ein paar Fragen - Antwort Teil 1 (Elektrosensibilität)

Siegfried Zwerenz, Dienstag, 16.09.2008, 08:39 (vor 5774 Tagen) @ Kuddel

Sehr geehrter Herr Kuddel,

zum ersten Thema, die physikalischen Ausdehnung der Hot Spots.

Wir haben im Vorfeld einige Experimente durchgeführt. Eine vollständige Auslöschung war im Experiment nicht zu erzielen. Dass sie theoretisch unter gewissen Randbedingungen vorhanden ist, ist ein rein theoretischer Grenzübergang, den ich jedoch experimentell zur Zeit nicht nachweisen kann.

Für die grundsätzlichen Überlegungen ist es auch unerheblich, wie hoch die mikroskopische Dynamik ist, da auch Sendestationen meist die Signale nicht wirklich abschalten, sondern nur unterdrücken, zumindest in den Randbereichen der Pulsungen. Übrig bleibt ein Rauschen, dass extrem gering sein kann, aber es ist halt in der Realität keine unendlich hohe Dämpfung. Es ist eben nicht, wie mir ein Kollege mal geschrieben hat „All or nothing“ sondern lediglich mehr und weniger. Da ich trotzdem durch die gepulste Strahlung, auch bei „More or Less“, stärker reagiere, ist eine gewisse Dynamik für die Betrachtungen bereits ausreichend, auch wenn sie in der Realität vielleicht noch größer ist.

Um Ihnen das Problem etwas näher zu bringen, schauen Sie sich doch das Programm von Sparco mal an und probieren Sie einen der Punkte exakt in die Ruhelage zu versetzen. Sie werden sehen, dass sie selbst unter diesen idealen homogenen Verhältnissen einige Zeit benötigen, um den vollständigen Ruhepunkt zu finden.

Bei diesem Programm lösen Sie jedoch nur das zweidimensionale Problem. Die Polarisationsrichtung stimmt exakt, die Wellen kommen immer nur von vorne, die Reflektion ist ideal und so weiter. Um ihnen das Problem mit der Ausdehnung an diesem einfachen Modell zu veranschaulichen, stellen Sie sich vor, dass die beiden Dipole einer ausgedehnten Antenne nicht exakt in der Achse der Polarisation der Strahlung liegt, sondern sagen wir mal dazu 10o geneigt ist.

Dann befindet sich der Speisepunkt der Antenne zwar in der ausgelöschten Ebene, aber die Spitzen der Resonatoren bekommen nun die Schwingung wieder mit, da sie nicht mehr in der ruhenden Ebene liegen und leiten sie dadurch, dass sie elektrisch mit dem Speisepunkt verbunden sind, an diesen weiter. In meinen Gedankenexperimenten hätte ich gesagt, dass ich dann den Mittelwert der Strahlung über die effektive Fläche der Antenne Ai bekomme und die ist nur 0 wenn es im Raum ruhende Flächen gibt.

Das Experiment hat nun gezeigt, dass durch Mehrfachreflektionen und Veränderung in der Polarisationsebene bei den Reflektionen an Wänden, sich im Raum nun nur noch ruhende Punkte ausbilden. Mann kann sie vielleicht mit einem Salzkristallgitter vergleichen. Hat die Antenne nun eine endliche Ausdehnung, so misst sie Anteile der nicht ruhenden Raumpunkte als Mittelwert mit.

Außerdem verhindert die nicht ideale Reflektion der Wände, dass selbst im einfachsten Modell die rücklaufende Welle gedämpft wird. Das passiert durch diffuse Reflektionen genauso wie dadurch, dass ein Teil der Welle die Wand durchdringt und somit ihr Original nicht mehr auslöschen kann.

Das perfide an dieser Tatsache ist, dass reflektive Abschirmgewebe zu den größten Dynamikverhältnissen im davon eingeschlossenen Raum führen. Die Reflektion ist weniger diffus und weitaus größer.

Bitte weiterlesen bei Teil 2


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