Gesucht: Baubiologischer Messstandard SBM-92/5 (Allgemein)

Kuddel, Montag, 08.08.2011, 00:16 (vor 4809 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von Kuddel, Montag, 08.08.2011, 00:42

Ich habe nochmal in meinem Buch "Wohnen ohne Gift" nachgesehen, herausgegeben 1995 von der Stiftung Warentest, aber verfasst von deren Schwesterorganisation, dem Österreichischen Verein für Konsumenteninformation.

Darin gibt es auch ein Kapitel über Elektrosmog und Elektrosensibilität.
Im Anhang des Buches gibt es eine Adressauflistung der Firmen, welche "Messungen" (1995) durchführten."Maes" habe ich nicht darin gefunden, allerdings war das Adressregister für Deutschland weniger ausführlich, als für Österreich.
Zu den sehr wenigen Firmen, bei welchen in der Auflistung Elektrosmogmessungen angegeben waren (die meisten machten in Formaldehyd, Radon und Asbest), gehört das "Österreichische Institut für Baubiologie und Ökologie" (IBO) in Wien, die (Stand 1995 ) Elektrosmog-Messungen für 1900 ÖS / 0,5 Stunden anboten.

Da der Name sehr ähnlich ist, habe ich mich da gefragt, ob es mit dem "Institut für Baubiologie und Ökologie" in Neubeuren (IBN) verbandelt ist, bei welcher Maes ja der "Taktschläger" in Elektrosmogbelangen ist, und welcher auch Herausgeber des "Standards der Baubiologie => SBM" ist.

Zu meiner Überraschung mußte ich feststellen, dass es offenbar nicht so ist.

Auf der Seite des IBO findet man folgendes (für mich sehr überraschende) Statement (PDF 83kb) zu den "Baubiologischen Richtwerten" von Wolfgang Maes:
Auszüge:

„Baubiologische“ Richtwerte:
Seit Jahren werden sogenannte „Baubiologische Richtwerte“ von manchen Baubiologen zur Bewertung von Innenraumfaktoren angewendet, die mit einiger Vorsicht zu genießen waren. Störend dabei war auch die Vereinnahmung und Diskreditierung des Begriffes Baubiologie durch derartige Empfehlungen...
In der Neuauflage dieser Richtwerte 2008 wurden, obwohl die Autoren dies besser wissen sollten, wieder Richtwerte für die erdbezogene Messung der elektrischen Feldstärke sowie für die Körperspannung angeführt...

Weiters ist zu bedenken (wie der Initiator diese „Richtwerte“, der Journalist Wolfgang Maes selbst in der Zeitschrift Wohnung u. Gesundheit 126, Frühjahr 2008 angibt) dass die Richtwerte streng wissenschaftlich nicht nachvollziehbar sind. Die Frage drängt sich auf: was dient denn sonst als Basis als wissenschaftliche Evidenz?
Hr. Maes gibt darauf sinngemäß eine entlarvende Antwort: Wissenschaft ja, aber nur, wenn sie den „Menschen, der Natur und dem Leben“ dient. Ob dies allerdings der Fall ist, entscheidet wieder der Autor ...

Das IBO distanziert sich daher ausdrücklich von diesem auf der Ideologie „Je mehr Angst ich mache, umso besser“ basierenden Richtwertekonzept und empfiehlt, diese sogenannten „Baubiologischen Richwerte" nicht für Gutachten etc. zu verwenden.

Da Oberfeld ja Österreicher ist, wundert es mich, daß er sich auf Maes beruft, der vom eigenen österreichischen IBO offenbar kritisch gesehen wird...

Es wäre nun interessant zu erfahren, wo denn das IBO die Grenze des "tragbaren" Elektrosmogs sieht...

K

Tags:
Indoor, Maes, Ideologie, Asbest, Radon, Entlarven


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